Vorweg – ich gehe in die Ferien, das heißt, ich besuche Los Angeles und die UCLA und kehre Mitte September zurück. Dies ist der letzte Blog bis dahin. Er betrifft ein Dilemma, das seit Jahrhunderten bekannt ist, aber nicht ernst genommen wird. Es geht um das, was wir Rationalität nennen und im Westen als Lösung aller Probleme verstehen. Natürlich kann man vernünftige (sinnvolle) Fragen über die Welt stellen, und man kann sie sogar ebenso vernünftig (sinnvoll) beantworten – am besten mit Hilfe der Naturwissenschaft, wenn es um Tatsachenfragen geht (Wie schlägt ein Herz?). Doch nun kommt der entscheidende Punkt. Anhänger der Rationalität (Rationalisten) meinen, daß alle diese Antworten miteinander vereinbar sind. Genau das sind sie aber nicht. Die Antworten allein auf die Frage “Was ist Licht?” widersprechen sich. Und wenn die für die Physik gilt, dann erst recht im Bereich der Moral und der Politik. Die Falle der Rationalität schnappt zu, wenn wir uns völlig auf sie verlassen. Sie schnappt ebenso zu, wenn wir unseren Verstand völlig außen vorlassen. Wir müssen unsere Vernunft vernünftig gebrauchen und somit zulassen, daß es andere Wege gibt, Zugang zur Welt – Mit- und Umwelt – zu finden.
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