Jürgen Schönstein ist Diplom-Geograph (TU München, 1984) aus Berufung und Journalist von Beruf. Nach rund zwei Jahrzehnten als "fester" Korrespondent für deutsche Publikationen in New York, arbeitet er nun als freier Journalist in Cambridge, Massachusetts - und wird damit auch weiterhin ein besonders waches Auge auf alles Neue aus Wissenschaft, Forschung und Technik halten. Daneben bringt er als Dozent am Massachusetts Institute of Technology (MIT) den Studenten das Schreiben bei.

Ich bin zwar Geograph und kein Gender-Forscher, aber das Thema Gleichstellung und Genderdisparitäten finde ich – auch aus beruflichen Gründen, wie ich schon mehrfach betont habe – zu wichtig, als dass ich mich dafür nicht jederzeit aus dem Fenster lehnen würde. Selbst wenn mir dann ein scharfer Wind entgegen bläst. Und ich versuche diese Haltung…

Soso. In Deutschland diskutiert man nun also, Radfahrern das Tragen von reflektierenden Westen vorzuschreiben. Und ich verwette gerne meine zwei Fahrradhelme darauf, dass dies a) eine Kontroverse auslösen wird, die b) mit ziemlich den gleichen Argumenten geführt wird wie die Diskussion um Radhelme. Und da ich mich in der Radhelm-Diskussion gerne und oft aus dem…

Nein, auf die Idee, die Worte “Krebs” und “Glück” in einem Satz (in diesem Fall: der Überschrift zu diesem Beitrag) zu verwenden, wäre ich von alleine nicht gekommen. Den Anlass dafür hat ein Paper geliefert, das vor zwei Wochen im US-Wissenschaftsmagazin Science erschienen war und von einem redaktionellen Beitrag begleitet wurde. Das Wort “Glück” –…

Von der Freiheit ist in diesen Tagen ja viel die Rede: von der Meinungsfreiheit, die sich im “Das-wird-man-ja-wohl-noch-sagen-Dürfen” der Pe- und sonstigen -gida-Wutbürger manifestiert, beispielsweise, oder von der Religions- und natürlich der Pressefreiheit. Freiheit gilt spätestens ab dem 21. Jahrhundert als das grundlegendste aller Menschenrechte – auch wenn nicht jeder davon überzeugt ist, dass es…

Kein aufregender Artikel, aus keinem wirklich eiligen Anlass. Aber es schadet auch nichts, ihn gelesen zu haben – die New York Times bringt in ihrer aktuellen Wissenschaftsbeilage einen etwas ausführlicheren Beitrag, der aus einem Gespräch mit dem CERN-Generaldirektor Rolf-Dieter Heuer entstanden ist: An Ambassador for Physics Is Shifting His Mission.

“Nicht immer, aber immer öfter”, wäre wohl die Antwort auf diese – keineswegs rein rhetorische – Frage, die sich nach der Lektüre des Artikels Die Wissenschaft bekämpft den Betrug und fördert den Bluff von Urs Hafner in der Neuen Zürcher Zeitung anbietet. Hafner beschreibt darin die Mechanismen, mit denen Wissenschaftler und Wissenschaften versuchen, dem akademischen…

Nach einer längeren, arbeitsbedingten (Zwangs-)Pause habe ich mit meinem Sohn heute mal wieder das American Museum of Natural History besucht. Über dieses Museum habe ich in meinem Blog ja schon häufiger mal geschrieben; es ist eines der am meisten besuchten Museen der Welt und momentan vermutlich der einzige Ort, den mein nun bald 15-jähriger Sohn…

Dass Albert Einstein ein schlechter Schüler war, ist ein ebenso falsches wie hartnäckiges Gerücht. Dank der nun elektronisch im Internet verfügbar gemachten rund 5000 Dokumente aus Einsteins persönlichem Nachlass (die Papiere selbst waren im Rahmen des Einstein Paper Project des California Institute of Technology bereits in gedruckter Form publiziert worden) kann man aber beispielsweise nachlesen,…

Ich hatte ja gehofft, das Thema “männliche Beschneidung” für längere Zeit nicht mehr aufs Tapet bringen zu müssen – aber wie ich aktuellen Berichten in den USA entnehmen kann, plant die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention), eine Empfehlung zur Entfernung der Vorhaut als Vorbeugung gegen Aids auszusprechen. Die Nachrichtenlage dazu ist im…

Wir verlassen uns oft ganz selbstverständlich auf unser Gedächtnis – doch das ist alles andere als verlässlich. Den folgenden Artikel, der auf der Meinungsseite der New York Times heute erschien, fand ich vor allem deshalb interessant, weil er dieses Problem unter anderem am Beispiel von Neil DeGrasse Tyson illustriert: Why Our Memory Fails Us.