Jürgen Schönstein ist Diplom-Geograph (TU München, 1984) aus Berufung und Journalist von Beruf. Nach rund zwei Jahrzehnten als "fester" Korrespondent für deutsche Publikationen in New York, arbeitet er nun als freier Journalist in Cambridge, Massachusetts - und wird damit auch weiterhin ein besonders waches Auge auf alles Neue aus Wissenschaft, Forschung und Technik halten. Daneben bringt er als Dozent am Massachusetts Institute of Technology (MIT) den Studenten das Schreiben bei.

Darüber, dass die Idee der frei zugänglichen Wissenschaftspublikation auch unsaubere Anbieter von Publikationsdienstleistungen auf den Plan gerufen hat, habe ich hier ja schon mal ein paar Zeilen geschrieben. Science hat da mal tiefer nachgeforscht; Georg Hoffmann hat darüber ja schon etwas ausführlicher berichtet. Trotzdem will ich mich hier noch einmal kurz einmischen und eine Lanze…

Dies ist, um es gleich vorweg zu nehmen, eigentlich ein Lesetipp: In der aktuellen Ausgabe von science erscheint heute ein Beitrag von Carsten Könneker und Beatrice Lugger, in dem es um die Entwicklung der wissenschaftlichen Publikation geht: Public Science 2.0 – Back to the Future (ich hoffe, dieser Beitrag verschwindet nicht plötzlich wieder hinter der…

Ein häufiges “Argument” zur Rechtfertigung der Diskriminierung von Homosexuellen ist ja, dass ihre sexuelle Neigung unnatürlich, unmoralisch und vor allem Ausdruck eines dekadenten (= “modernen”) Lebensstils sei. Wer dieses Vorurteil akzeptiert und/oder verinnerlicht hat, sollte das Paper Male Androphilia in the Ancestral Environment lesen, das im Open-Access-Jorunal Human Nature erschienen ist. Denn das widerlegt jedes…

Üblicher Weise rezensiere ich hier keine Hollywood-Filme – und schon gar keine, die ich noch gar nicht sehen konnte, weil sie erst noch im Kino anlaufen müssen. Aber ich fand das Problem, das der Rezensent Dennis Overbye von der New York Times mit dem neuen Alfonso-Cuarón-Film Gravity hat, aus wissenschaftspublizistischer Sicht interessant genug, um das…

Da ich mich hier gerne bei Genderthemen aus dem Fenster lehne, kann ich natürlich auch nicht an der Allensbach-Umfrage Der Mann 2013: Arbeits- und Lebenswelten – Wunsch und Wirklichkeit, die im Auftrag der BILD der FRAU durchgeführt wurde, einfach vorbei gehen. Letztere ist zwar nicht unbedingt die zu bevorzugende Quelle für wissenschaftliche Veröffentlichungen, und ich…

Das Wochenende ist da. Und ich bin mir sicher, dass der eine oder die andere LeserIn sich zur Entspannung einen Drink gönnen wird. Ein Gläschen in Ehren (oder auch in der Bar, meinetwegen) wird kaum jemand verwehren wollen. Aber die Wissenschaft ruht nie aus, und darum ist auch das Einschenken dieses “Gläschens” wissenschaftlich untersucht worden.…

Schon seit einigen Wochen ist mir aufgefallen, dass auf der Meinungsseite der New York Times erstaunlich häufig deutsche Stimmen zu Wort kamen – zum Beispiel Stefan Kornelius von der Süddeutschen Zeitung, Mariam Lau von der ZEIT oder der ehemalige Sprecher des deutschen Verteidigungsinisteriums Jan Techau (heute Direktor von Carnegie Europe). Doch das war, im Vorfeld…

Ohne weitere Worte meinerseits, hier ein Link zum Editorial über Angela Merkels Aufgaben hinsichtlich der Forschungs- und Hochschulfinanzierung in Deutschland: Time for change – Angela Merkel needs to tackle the issue of Germany’s uneven university funding.

Kaum habe ich mich aus dem Fenster gelehnt, um die Medien gegen die Vorwürfe der Dummheit oder zumindest Uninformiertheit ihrer wissenschaftlichen Berichterstattung zu verteidigen, habe ich nun das Bedürfnis, selbst Kritik an einer – meiner Ansicht nach falsch verstandenen und irreführenden – Berichertstattung zu üben. Es geht um den Artikel Study Sees a Higher Risk…

Heute ist Wahlsonntag in Deutschland*. Also der Tag des massenhaft exerzierten Rationalitätsverlusts – so könnte man es, auf der Basis der einschlägigen Modelle der Politikwissenschaft, durchaus sehen. Und vielleicht (sehr wahrscheinlich sogar) wird das Wahlergebniss auf einen großen Anteil der Bevölkerung nicht wie eine Entscheidung der Vernunft wirken. Aber darum geht es hier nicht, und…