“Halt, wir sind auch noch da!” riefen die Wissenschaftler vom Fermilab bei Chicago (im Bild sieht man das Hauptgebäude, hab ich letztes Jahr selbst photographiert). Irgendwo haben sie ja auch recht – immerhin schaut die ganze Welt auf CERN und LHC, und wieviele davon wissen wo im Moment der größte Beschleuniger der Welt läuft und das sehr erfolgreich?
Es ist der Tevatron im Fermilab, der weiterhin fleißig kollidiert und Daten sammelt – und jetzt haben die Wissenschaftler vom Tevatron Abschätzungen präsentiert, wie wahrscheinlich es ist dass das Higgs-Boson, das fehlende Teilchen für das Standardmodell, nicht am LHC sondern bereits in Batavaia, Illionois gefunden wird. (Kurioserweise liegt übrigens nicht nur CERN bei Genf, auch nahe beim Fermilab gibt es ein Geneva und sogar einen Lake Geneva!)
Hier kann man sich den Graph dazu ansehen. Abhängig von der tatsächlichen Masse des Higgs, die man ja noch nicht kennt, liegt die Wahrscheinlichkeit es am Fermilab zu finden, sogar fast bei 100%! Das würde aber eine Masse von 170 GeV voraussetzen, bei 135 GeV sind es unter 30%. Der Grund dafür ist, dass eine andere Higgs-Masse andere Zerfallskanäle bedeuten würde. Das Higgs wird man nur über die Teilchen finden, in das es zerfällt, und da sind LHC und Tevatron eben für die Detektion unterschiedlicher Zerfallsarten unterschiedlich gut geeignet.
Als Fazit sagen die Forscher sogar, nach den Verzögerungen am LHC liegt die Chance jetzt 50:50. BBC macht da dann wieder das Rennen um das Gott-Teilchen draus. Zwei grausame Begriffe in einer Überschrift…
(via Cosmic Variance)
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