Heute ist Darwintag, und wir feiern ein wenig den 200ten Geburtstag eines der bedeutendsten und prägendsten Wissenschaftler aller Zeiten. Gerade heute, wo die Aufklärung scheinbar wieder zu lange vorbei ist und Angriffe aus der religiös verscheuklappten Ecke an der Tagesordnung sind, ist es umso wichtiger sich die Evolutionstheorie, die er auf den Weg gebracht hat, als einen Sieg der Neugier und des Verstandes über den dumpfen Glauben an eine “Schöpfung” zu feiern.
Und Evolution kann sich auch in einer menschlichen Lebenszeit abspielen, wenn Druck zur Anpassung entsteht. In den USA wurde vor 70 Jahre aus Südamerika die gefährliche Feuerameise eingeschleppt und breitete sich aus.
Schon wenige Feuerameisen können z.B. bereits einer Zauneidechse gefährlich werden. Die Ameisen klettern über die Beine der Eidechse und stechen unter die Schuppen.
Der Drang zur Anpassung an den neuen Feind hat innerhalb von 70 Jahren zu nachweislichen Änderungen an der Eidechsenpopulation geführt! Messen kann man das gut durch den Vergleich zu Eidechsen, die aus Gegenden der USA stammen, in denen Feuerameisen viel später oder nie eingeschleppt wurden.
Man stellt zwei Dinge fest:
- Die Beine der Eidechsen, die durch Feuerameisen bedroht sind, sind im Schnitt 5% länger als die ihrer ungefährdeten Kollegen. Das macht es den Ameisen schwerer, auf die Eidechse zu kommen und an Stellen zu gelangen, in die sie stechen können.
- Jungtiere bei allen Eidechsen-Populationen haben einen Reflex, sich zu schütteln bevor sie loslaufen. Da ihre Schuppen noch nicht so fest sind, soll dies Feinde abschütteln helfen. Normalerweise verlieren die Tiere diesen Reflex wenn ihre Schuppen fest genug geworden sind. Die Tiere jedoch, die durch Ameisen bedroht sind haben einen Vorteil, wenn sie diesen Reflex nicht verlieren. Bei den angepassten Eidechsen kann man auch bei älteren Tieren beobachten, wie sie sich bei einem Ameisenangriff schütteln und dann schnell weglaufen.
Evolution vor unseren Augen!
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