Ein Eisschelf ist eine riesige Platte Eis, die auf dem Meer schwimmt, aber mit einem Gletscher (also Eis auf Land) verbunden ist. Besonders in der Antarktis liegen viele solcher Eissschelfe. Wir schauen jetzt auf ein Eisschelf an der westantarktischen Halbinsel, das ist dieser lange Zipfel der westlich herausragt, so wie der Ausguss einer Teekanne. Dort liegt der Wilkins-Eisschelf – ein 13000 km² großer Eisschelf, der abzubrechen droht.

Im ersten Bild sehen wir die Lage des Eisschelf:

i-8602937df0dc1f4283d8aad7ce03e0a4-wilk-thumb-350x467.jpg

Dort sieht man also den Wilkins-Schelf, man kann auch ahnen wo das Land und der Gletscher mit dem er verbunden ist anfangen. Westlich liegen zwei Inseln, und vor allem in der Verbindung zu Charcot sieht man: Das wird dünn. Diese Eisbrücke zu der Insel ist wichtig, denn wenn sie bricht könnte die weitere Zersetzung des Schelfs begünstigt werden, und leider droht dann dass das ganze Schelf abbricht.
Durch die Erwärmung der Westantarktis in den letzten 50 Jahren kommt es vermehrt zu solchen Abbruchphänomenen. Das Wilkins-Eisschild wird durch Satelliten beobachtet, und von der Seite der ESA stammt diese Animation die aus Radardaten gewonnen wurde, die einen Blick auf diese dünne Verbindungsbrücke wirft

i-0e759165d3d7635f0dd6e00b5596b240-animation_resize_15070409.gif

Das ganz gibt es auch noch in groß hier bei der ESA. Die Animation wird täglich mit neuen Daten erweitert. Man sieht – gerade in den letzten Tage ist sie aufgebrochen. Ich verlinke unten auch noch ein paar weitere Artikel und Seiten dazu, schaut z.B. die erste von der NASA an.

Kommentare (7)

  1. #1 Crom
    04/08/2009

    https://www.crikey.com.au/Politics/20090407-Ice-shelf-hype-detracts-from-the-real-issue-government-inaction.html

    “But the Wilkins break up displays the same spectacular process of ice shelf growth and disintegration that has been observed throughout polar exploration.

    Plus a new effect, let’s call it the linear oversimplification of the global warming message regardless of the actual science.

    The sharp fault lines in the Wilkins break up are break points, not melt points. They would have fractured that way regardless of whether the Wilkins environment has warmed (or even cooled) by the few degrees that have been claimed for it.”

    “Is misreporting really necessary to get the global warming message across to the masses?”

    Greez

  2. #2 Jörg
    04/08/2009

    Toll, Copy+Paste funktioniert ja ganz gut. Ist auch eine Aussage mit dem Zitat verbunden?

  3. #3 Grinch
    04/08/2009

    Die Aussage steht doch da.

    Is misreporting really necessary to get the global warming message across to the masses?

    Ich empfehle https://www.english-online.org.uk/course.htm?name=chil&link=childcourse.htm

  4. #4 Jörg
    04/08/2009

    Unter einem Diskussionbeitrag stelle ich mir vor, dass man in 2-3 Sätzen eine Aussage formuliert, am besten sogar ein Argument, und dieses höchstens ggf. durch Zitate belegt.
    Hingeworfene Zitate und Links sind wertlos.
    Außerdem möchten ich bitten, die Empfehlungen zu Englisch-Kinderkursen für sich zu behalten, ich bin gut in der Lage Texte zu lesen. Das hat nichts damit zu tun.

  5. #5 Jörg Friedrich
    04/09/2009

    Die Frage ist, ob der Satz “Durch die Erwärmung der Westantarktis in den letzten 50 Jahren kommt es vermehrt zu solchen Abbruchphänomenen.” hinreichend wissenschaftlich belegt ist, um als schlichtes Statement stehen zu bleiben. Ich kenne die Forschungen dazu nicht, wüsste aber gern genaueres zu den eigentlich ja zwei Aussagen, die in diesem Satz stecken:

    1. Es gibt in den letzten 50 Jahren mehr Abbrüche als zuvor (wobei wir ein Messproblem haben, weil es vor mehr als 50 Jahren keine Satelliten-Beobachtung gab).

    2. Das ist durch die Erwärmung der Westantarktis bedingt (wozu man eine plausible Theorie brauchte, die es sicherlich gibt, zu der ich gern eine Link hätte).

    Ausdrücklich betont: Ich zweifle nicht an der Erwärmung dr Westantarktis in den letzten Jahrzehnten. Aber dass die zu vermehrten Abbrüchen führt, ist auf Anhieb nicht plausibel. Manche Dinge, auch beim Klima, passieren auch ohne Zutun des Menschen.

  6. #6 Jörg
    04/09/2009

    Ich versuche mal zu antworten so gut ich es weiß.
    Also erstmal grundsätzlich, wie kommt man dazu die Eisschelfs zu beobachten?
    Ende der 70er hat Mercer in einem Nature-Paper das Ende der Eisschelfe vohrergesagt, wenn der Temperatureanstieg weiterginge.

    Bei NSIDC heißt es:

    In the late 1970’s, Mercer (5) noted the correspondence between the distribution of ice shelves and mean annual air temperature isotherms around Antarctica. He suggested that the -4 degrees Celsius (25 degrees Fahrenheit) isotherm provides an upper limit for ice shelf survival. Both the Northern Larsen and Wordie ice shelves were near this limit.

    Das Larsen Schelf hat sich bis 2002 aufgelöst. Die Vorhersage von 30 Jahren bei Mercer ist noch unterschritten worden.
    Warum ist das jetzt ein Problem?
    Erstmal direkt keines. Die Schelfs schwimmen eh auf dem Wasser, ihr Abschmelzen bedeutet keine Erhöhung des Meeresspiegels. Die Schelf an der antarktischen Halbinsel sind außerdem vergleichsweise klein, z.B. im Vergleich zum Ross-Schelf.
    Aber, ihr Abschmelzen ist ein guter Indikator für steigende Durchschnittsstemperaturen und ein möglicher Vorbote von größerem Abschmelzen, auch von den großen Schelfs Gletschern.
    So eine Beobachtung von Schelfen, dazu braucht man ja keinen Satelliten, würde ich mal so behaupten. Für die Überwachung, ja, aber ansonsten kann man ja einmal im jahr dran vorbeifahren und nachsehen.
    Die Temperaturen in der Westantarktis haben zugenommen, das hat es vor kurzem aufs Titelbild von Nature geschafft. RealClimate z.B. schreibt darüber:
    https://www.realclimate.org/index.php/archives/2009/02/antarctic-warming-is-robust/
    Das Cover der Ausgabe zeigt auch schön die Verteilung der Erwärmung, und wie die Halbinsel besonders betroffen ist.
    Und noch ein letzter Artikel auf RealClimate, der die Problematik um die Eiscchelfe nochmal zusammenfasst:
    https://www.realclimate.org/index.php/archives/2008/06/ice-shelf-instability/

    Insgesamt habe ich den Beitrag aber eigentlich nur geschrieben, weil ich die Bilder so spannend fand. Ich rate auch, die aktuellen Bilder anzusehen, denn dann sieht man wie diese dünne Brücke schließlich doch gebrochen ist:
    https://webservices.esa.int/wilkinsarctic/

  7. #7 Jörg Friedrich
    04/10/2009

    Danke für die Recherche und die Links.Den nature-Artikel hatte ich auch gelesen, daraus war mir insbesondere die Komplexität der Entwicklung in der Antarktis und die große Menge der Unsicherheiten im Gedächtnis geblieben.