Endlich!
Am 1. Juni 2009 hatte ein Netzwerk von jungen Medizinern und medizinischen Forschern in einem Brief an die Weltgesundheitsorganisation WHO (und hier der Brief als Word-Dokument) gefordert, dass diese einen klaren Standpunkt beziehe gegen den Einsatz von Homöopathie in Entwicklungsländern gegen HIV, Tuberkulose, Malaria, Grippe und Durchfall bei Kindern.

Ja, das muss man sich vorstellen. Die WHO arbeitet mit nationalen Organisationen, die Homöopathie und andere alternative Pseudomedizin fördern. Spezielle Kliniken in Asien und Afrika versprechen, die fünf erwähnten schweren Krankheiten mit angeblich billiger und dauerhaft wirkenden homöopathischer Arznei zu behandeln!

In Kenya, the largest homeopathic supplier, the Abha Light Foundation sells homeopathic medicines for malaria, diarrhoea and influenza. It now runs 20 health centres, 25 mobile clinics and five HIV/AIDS clinics.

Die Aktion wurde von etablierten und bekannten Ärzten und Forschern unterstützt.

Jetzt hat die WHO tatsächlich reagiert. Sense about Science meldet heute, dass die WHO sich klar gegen die Verwendung von Homöopathie gegen diese fünf Krankheiten steht. Das Netzwerk junger Forscher hat jetzt einen Brief an alle Gesundheitsminister geschrieben und die Statements der WHO zitiert, z.B.

Joe Martines, on behalf of Dr Elizabeth Mason, Director, Department of Child and Adolescent Health and Development, WHO: “We have found no evidence to date that homeopathy would bring any benefit to the treatment of diarrhoea in children…Homeopathy does not focus on the treatment and prevention of dehydration – in total contradiction with the scientific basis and our recommendations for the management of diarrhoea.”

Nächster Schritt: WHO bezieht deutlich Stellung gegen jegliche Bezeichnung von Homöopathie als effektive Behandlung bei irgendetwas.

Kommentare (8)

  1. #1 Adromir
    08/21/2009

    Wäre schön, wenn es so kommen würde..

  2. #2 Constantin
    08/21/2009

    Aber hat nicht die WHO damit indirekt gesagt, dass das simile Prinzip nicht funktioniert. Eigentlich ist das doch ein Statement, dass Homoeopathie an sich nicht funktioniert? Waere schoen, wenn die WHO den letzten Schritt auch noch machen wuerde, aber auf jeden Fall ist das doch ein starkes Zeichen gegen Homoeopathie.

  3. #3 Stefan
    08/21/2009

    Es wird in der Tat echt Zeit, dass die Mediziner selbst sich stärker zu Wort melden, statt nur nach zusätzlichen Einnahmequellen zu schielen. Wirklich eine gute Sachte das!

  4. #4 Fabio Valeri
    08/22/2009

    Interessant sind auch die Reaktionen im aerzteblatt.de
    https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/37800/WHO_warnt_vor_Homoeopathie.htm

  5. #5 Sven Türpe
    08/22/2009

    Die Anwendung der Homöopathie gegen Fußpilz, Herzinfarkt, Darmkrebs oder Schizophrenie in Nichtentwicklungsländern findet die WHOP also OK?

  6. #6 Wolfgang
    08/28/2009

    auch ganz nett Homöopathie bei Bioterrorismus prepaid für 39 US$

    Bio-Organism Prophylactics Kit
    Kit Contents:
    Cholera-30c…intestinal bacteria
    Diptherinum-30c…Diptheria
    Anthrax 30c…burning/swell/gangrene/lungs
    Bubonic Plague-30c…Plague
    Poison gas-30c…sinus/lungs
    Ebola-30c…virus
    Dengue Fever-30c…Fever
    Meningitis-30c…bacteria/infection
    Staphlococcus-30c…staph or other infection
    Variolinum-30c…Small pox
    Directions…
    For epidemics: use the cap of the bottle, place 1 pellet on the tongue and allow to dissolve
    before eating or drinking, 1x/day.
    As a prophylactic, place 1 pellet on tongue and
    take 1x/week for 3 weeks, then stop.Repeat if epidemic arises.

    I have had the feeling that a homeopathic kit is needed to act
    as a prophylactic for germ warfare and diseases

    If you are unfamiliar with homeopathy, the remedy will not have ANY toxins or poison, but is able to eliminate the symptoms of those diseases. Homeopathics have proven safe
    and effective for centuries.

    Quelle: https://www.karinya.com/dancu2.htm

    Achtung diese website ist malwareverdächtig eingestuft ich hab sie daher nicht angeklickt, sondern aus einer alten Datei.

  7. #7 Marietta
    10/15/2009

    Es ist nicht alles Marketing – aber Marketing ist alles? Natürlich kann man gegen Homöopathie sein. Ich bin (unter anderem) “dafür” – aber es ist mir herzlich willkommen, wenn jemand “rein schulmedizinisch” orientiert ist. Man kann sich auch (siehe Link Ärztezeitung, Scoure-Kommentar ganz unten) deswegen als Pharma-Lobbyist beschimpfen lassen – das ist gefühlter und tatsächlicher Bestandteil unserer Wirklichkeit. So wie sich hier die Gegner zusammenkuscheln, treffen sich in anderen Blogs die Befürworter. Zwischen den Stühlen der Festungen hockt der Mensch, das arme Würstchen. wahlweise mit so genannten Impfschäden oder ohne den vielgepriesenen Impfschutz… So ist das Leben: eine Kette von Entscheidungen, oft genug nichts weiter als die “Wahl des geringeren Übels”…. Warum man dazu aber einen K(r)ampf auf WHO-Ebene organisieren muss, ist mir eher unverständlich.

    Fast wirkt es, als wären die so genannte “alternative Pseudomedizin” nicht nur “gesundheitlich bedenklich” sondern vor allem “wirtschaftlich gefährlich”….

  8. #8 STO
    11/13/2009

    @ Wolfgang… 😀 sehr nett

    30c auch noch ^^
    Das ist die höchstmögliche Verdünnung, die es in der Homöopathie gibt. Die meisten homöopathischen Produkte haben diese Bezeichnung.

    Sie bedeutet, dass eine Mengeneinheit Wirkstoff in 10 hoch 60 (also 100 hoch 30) Mengeneinheiten Wasser aufgelöst wurde… Es ist also nichts als Wasser…