Ein wunderbares Video, in dem Dan Ariely über seine Liebe für Placebo-Medizin erzählt und wie er sich freut, ein neues Placebo gefunden zu haben nachdem der kleine Rest an Glauben an sein altes zerstört wurde und es nicht mehr funktionierte. Ich glaube, ich muss mal sein Buch “Predictably Irrational” lesen.

(via BoingBoing)

Und für alle die mehr zu tun brauchen, hört unbedingt (!) die aktuelle Ausgabe von For Good Reason, dem neuen Interview-Podcast der JREF mit DJ Grothe. Darin spricht Carol Tavris über die Dissonanz-Theorie, also wie Menschen mit Evidenz umgehen, die ihrem Glauben widerspricht. Kurzfassung: Sie werfen die Evidenz weg. Sie interessant, und ich denke auch das ist ein wertvolles Buch für alle, die tatsächlich Menschen mit Glauben an Religion, Homöopathie etc. erreichen wollen.

Kommentare (7)

  1. #1 leser
    02/28/2010

    Sehr schön. Da kann ich auch mit einer kleinen Geschichte beitragen. Seit ich klein war gab es bei Halzschmerzen Meditonsin (ich nenne das “Medikament” beim Namen) und dass hat auch immer super funktioniert. Mama hat ja gesagt es klappt. Funktioniert hat das Ganze bis Winter letzten Jahres, als meine Freundin mich aufklärte, dass es ein homöopathisches Produkt sei (um mir zu zeigen, dass Homöopathie funktioniert und ich mich nicht so anstellen soll mit meiner Skepsis).
    Seitdem nehme ich was anderes, weils nicht mehr hilft…

  2. #2 Christian
    02/28/2010

    Die spannende Frage ist jetzt natürlich ob du Carol Tavris’ zweiten Punkt umgehend als aberwitzig abgetan hast oder du deine Kurzfassung einfach nur kurz halten wolltest.

    p.s. kleiner Tippfehler im letzten Satz, und “evidence” & “Evidenz” sind lediglich false friends. Wobei kontextspezifisch “Evidenz” wohl auch fast passen würde.

  3. #3 Ronny
    03/01/2010

    @Jörg
    Glaube definiert sich doch als ein Festhalten an einer Vorstellung obwohl es keine Fakten gibt. Es ist daher schon per Definition unmöglich Gläubige mit Fakten zu beeindrucken. Nur Menschen die leichten Zweifel haben sind für Argumente zugänglich. Meiner Meinung sind die besten Wissenschaftler diejenigen, die an sich selbst zweifeln, denn nur so kann man in alle Richtungen schauen. Das fehlt bei Gläubigen. Die sind geblendet von ihrer ‘Wahrheit’ und verweigern andere Ansichten.

  4. #4 Jörg
    03/01/2010

    @Christian: Ich finde alle Punkte von Tavris gut, und schön vor allem dass mal jemand beide Möglichkeiten sagt und sich nicht auf eine festlegt. Es ist ok, sich einfach nur laut zu ärgern über etwas, wenn man aufmerksam machen will auf etwas oder andere, gleichartig Denkende zu gewinnen (siehe Atheismus). Nicht geeignet ist das, wenn man tatsächlich auch die Gläubigen erreichen will. Eine gute Lösung, wie man die erreicht, hat mir aber gefehlt.
    Und ja, ich muss Belege schreiben statt Evidenz, weiß ich ja eigentlich 😀

  5. #5 Christian
    03/01/2010

    @Jörg
    Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt: Ich meinte eigentlich den zweiten Part ihres ersten Punkts — “fostering skepticism about one’s own skeptical views”.

  6. #6 Jörg
    03/02/2010

    @Christian: Achso, das. Naja, auf der einen Seite gehört es natürlich dazu, skeptisch über die eigenen Ansichten zu sein, und diese ständig zu überprüfen. Auf der anderen Seite sind wir alle Menschen und unterliegen natürlich alle irgendwelchen Dissonanzen. Kann man nicht wirklich viel zu sagen.

  7. #7 Stefan W.
    03/03/2010

    Seit ich dem elterlichen Haushalt entflohen bin aß ich kaum noch Rote Beete. Jetzt habe ich festgestellt, daß die Zubereitung einfach und die Rohstoffe preiswert sind, und mich prompt in der Hoffnung ertappt, sie würden ein paar wichtige, seltene Elemente enthalten, die mich gesundheitlich irgendwie weit nach vorne bringen – irgendeine Alterskrankheit verhindern. Glasknochen, Alzheimer, Demenz, Blasenschwäche – irgendwas halt – nur weil ich es plötzlich esse.

    Dann fiel mir auf wie albern diese Haltung ist, aber auch wie sehr die TV-Köche mit ihrem Blabla allenthalben dafür sorgen, daß man von jedem Pup eine Wunderwirkung erwartet, erhofft.

    Würde man diese ganzen Knoblauchzehen, Ingwerwurzeln, Kräuter, Öle usw. wirklich essen, sowie die X-Dorn-Säfte und Tees in den empfohlenen Mengen trinken, man würde schon nach 3 Tagen platzen.