Angesichts des extremen Erdbebens von gestern, den noch nicht abschätzbaren Folgen (aber auch – das muss man erwähnen – den durch Forschung, Ingenieurskunst und strenge Bauauflagen vielleicht Millionen verhinderten Verletzten und Toten) ist es schon sehr schwierig, sich ordentlich zu informieren. Leider befinden sich zwei Atomkraftwerke in der Fukushima-Region in kritischem Zustand, und bei einem ist sogar das Außengebäude explodiert.
Leider ist es sehr schwierig, an gute Informationen zu kommen. Gerade die deutschen Medien scheinen begierig Greenpeace-Meinungen zu verbreiten. Diese überschlagen sich seit gestern in ihrer Schwärze und scheinen grad den Weltuntergang herbei zu schreien. Diese Instrumentalisierung der Katastrophe für primitive Anti-Atompropaganda finde ich einfach nur noch widerlich. Ehrlich, egal was dort passiert, wer nach dieser Panikmache noch zu Greenpeace hält ist nicht mehr mein Freund.
Stattdessen wäre es wichtiger denn je, ordentliche Informationen zu sammeln. Ich bin auch kein Experte und auch dieses Wochenende vermutlich wenig am Computer, aber vielleicht ist es ganz gut, hier Links zu echter Information zu sammeln.

Was z.B. nicht passieren kann ist eine Explosion wie in Tschernobyl, da der Reaktorkern (Graphitkern) brannte und deutlich schlechter eingepackt war. Bessere Vergleiche hört man zu Three Mile Island, wo es 1979 tatsächlich eine teilweise Kernschmelze gab, die aber mit Mühe und Glück in den Griff zu bekommen war.
In den Fukushima-Kraftwerken arbeiten die Leute auch noch und versuchen, die Situation in den Griff zu bekommen. Nochmal: Die Situation ist sehr ernst und kann Menschenleben kosten, aber Panikmache ist fehl am Platz und die Instrumentalisierung für Anti-Atomkraft-Stimmung ist absolut daneben.

Also, wenn ihr Links zu echten Informationen und Einschätzungen habt, ladet die doch bitte hier ab; ich werde versuchen den Beitrag unregelmäßig upzudaten. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, ein bisschen Einordnung zu betreiben.

Bei Nature’s The Great Beyond gibt es eine Übersicht zur Situation. Kritisch sind zwei Reaktoren in Fukushima Daiichi und einer in Fukushima Daini. Die Explosion hat sich in Daiichi 1 ereinigt, es ist unklar ob der Behälter beschädigt wurde, was von der Regierung aber als unwahrscheinlich angegeben wird.
Die Sueddeutsche hat eine gute FAQ-Sektion zur möglichen Lage in Fukushima.
World Nuclear News hat eine längere Einschätzung, aber die Seite ist überlastet.

Also, bitte, wenn ihr aktuellere Links habt her damit; wenn ihr echte Fragen habt her damit, es findet sich hoffentlich hier eine Antowrt dazu. Bitte postet mit Augenmaß.

Update 12:35:
Gute Berichterstattung gibt es grundsätzlich beim englischsprachigen Al Jazeera, das man online ansehen kann.

Update 13:20: Viele Informationen über Sicherheitskonzepte und Maßnahmen im Störfall hat arclight getwittert.

Update 13:30: Modellierungen der Windrichtungen ab Fukushima – aufs Meer hinaus.

Auch wenn sie “AntiAtompiraten” heißen, sie sammeln mit Augenmaß Nachrichten.

Vielleicht ganz interessant, hab ich mal vor ein paar Jahren geguckt, eine Dokumentation, wie die Katastrophe in Tschernobyl zustande kam (ist vierteilig, Link geht auf den ersten Teil).

Update 13:45: Die Meldungen sind uneins, zwischen Kernschmelze und “Es gab gar keine Explosion” in Daiichi ist alles dabei. Der letzte Stand war meines Empfindens weiterhin, dass der Reaktorbehälter unbeschädigt ist aber das Gebäude drumherum. Ich denke, es hilft jetzt nur mal eine halbe Stunde zu warten.

Wegen Überlastung der Server verteilt die IAEO auch auf Facebook Informationen.

Update 14:00: Unbedingt lesen! Wie Dampf- und Siedewasserreaktoren funktionieren im physikBlog.

Update 14:30Al Jazeera zitiert den Kabinettsprecher Yukio Edano:

The nuclear reactor is surrounded by a steel reactor container, which is then surrounded by a concrete building.

The concrete building collapsed. We found out that the reactor container inside didn’t explode.

Also, es stimmt, der Reaktorbehälter ist nicht beschädigt (ein Stahlcontainer), aber das Betongebäude drumrum ist kollabiert.

Anscheinend plant man Seewasser einzuleiten um den Kern zu kühlen. Das würde fünf bis zu Stunden dauern und insgesamt 10 Tage.
Die Explosion war eine Knallgasreaktion durch Wasserstoff, der durch den fallenden Kühlwasserspiegel entwichen ist.

Update 14:40: Hier kann man die Unterschiede zwischen dem Tschernobyl-Reaktor und Siedewasserreaktoren ansehen. Der hatte vor allem keinen Sicherheitsbehälter – eben der in Fukushima noch intakt ist.

Update 17:30: Keine neuen Nachrichten, auch die Fernsehberichte geben jetzt eigentlich den Stand von 14:30 wieder. Das CNN-Liveblog bietet auch eine gute Übersicht über alle Geschehnisse rund um die Naturkatastrophe.
Hier sieht man angeblich die Strahlungsmessungen um Fukushima. Weiß jemand mehr ob die angegebene Energiedosis größenordnungsmäßig Sinn macht?
Die Kommentare hab ich aufgegeben, poste meinetwegen jeder was er will für oder gegen Greenpeace und darüber was für eine Schande für die Scienceblogs ich bin.

Dass es immer noch heftige Nachbeben gibt kann man sich beim US Geological Survey ansehen, der sowieso zu allen Aspekten von Erdbeben tolle Informationen und Datenbanken bietet.

Wenn auch solche Katastrophen ein guter Anlass sind, etwas an Hilfsorganisationen zu spenden: Denkt dran dass z.B. Chile noch lange nicht mit den Folgen des Erdbebens vom letzten Jahr fertig geworden ist; wenn ihr spendet schickt es doch allgemein an eine Hilfsorganisation und nicht zweckgebunden, die wissen besser wie sie das Geld einsetzen sollten.

Schließlich noch eine Einschätzung beim Physikblog.

Update 17:50: Al Jazeera bringt jetzt (in ihrem Blog) leider auch mehr Spekulationen, aber ohne Belege.

Update 18:10: Etwas zur Kontroverse um die Analysen der Stabilität des Brennstoffes und des Sicherheitsbehälters bei Reuters, was aber kaum einzuschätzen ist, weil nicht dabei steht wie die verschiedenen Experten zu ihren Schlüssen gekommen sind. Ich würde eher konservativ sagen: Wer nicht vor Ort ist kann nur mutmaßen – also weiter Geduld.

Ein Querschnitt durch den einen Reaktor mit ähnlichem Sicherheitsbehälter.

Update 21:30: Auch der Internationalen Atomenergiebehörde ist gemeldet worden, dass die Explosion außerhalb des Sicherheitsbehälters stattfand und dieser unbeschädigt sei. Es wird auch bestätigt, dass bereits mit Seewasser gekühlt wird. In der Nähe des Kraftwerks seien die radioaktiven Substanzen Caesium-137 und Iod-131 gemessen worden und erhöhte Level an Radioaktivität, aber mit abnehmender Stärke.
Auf der Internationalen Skala für nukleare Zwischenfälle INES wird der Unfall als Stufe 4 (‘Accident with Local Consequences’) eingestuft. Die Skala läuft von 0 bis 7; Three Mile Island war 5, Tschernobyl eine 7.

Update 22:00: Prof. Paddy Regan hält die gemessenen Isotopen (Caesium-137 und Iod-131) für konsistent mit geringer Leckage durch Ablassen von Dampf aus dem Reaktor. Hinter dem Link gibt es weitere Informationen und Einschätzungen von Physikern, die konsistent mit den bisherigen Informationen sind.

Warum man Iodtabletten gibt – um durch die Iodblockade zu verhindern, dass radioaktive Iod-Isotopen in der Schilddrüse angereichert werden und dort Krebs verursachen kann.

Update 22:50: Anscheinend spricht grad ein Offizieller, BBC und Al Jazeera melden übereinstimmend, dass auch in Daiichi 3 die Notkühlung ausgefallen sei (1, dessen Hülle explodiert ist wird ja bereits mit Seewasser gekühlt). Außerdem wurde bekannt, dass bis zu 160 Personen verstrahlt sein könnten und bei 9 erhöhte Strahlung festgestellt wurde.

Sonntag, 13. März 2011, 10:55Eine sehr übersichtliche animierte Grafik bei der New York Times erklärt, was bislang passiert ist.

Der IAEA wurde gemeldet, dass wenigstens an den drei Daini-Reaktoren keine Notablassungen von Dampf vorgenommen werden mussten. Acht Arbeiter in Daiichi wurden verletzt: vier bei der Explosion, drei in anderen Unfällen, ein weiterer bekam eine erhöhte Strahlendosis ab. In Daini wurde ein Arbeiter bei einem Kranunfall getötet und vier weitere verletzt.

Update 11:05: Einige Überlegungen zu Strahlenschutzanzügen der Arbeiter.

Update 11:10BBC meldet in ihrem Live-Blog, dass die japanischen Behören in Daiichi 3 keine Kernschmelze annehmen, wie vorher behauptet wurde. Aber in 1 wird jetzt wohl offiziell eine partielle Kernschmelze angenommen – das würde wohl heißen dass die Messungen der Caesium- und Iod-Isotopen dies bestätigt haben müssen. Bleibt nochmal drauf hinzuweisen dass eine (partielle) Kernschmelze noch nicht unbedingt das Austreten aus dem Sicherheitsbehälter bedeutet (siehe auch Three Mile Island) oder eine gewaltige Explosion wie in Tschernobyl. Bleibt wohl aber auch wieder nur darauf zu warten, dass die IAEA die Meldung bestätigt.

Mehr als 2,5 Millionen japanische Haushalte sind ohne Strom und 1 Million ohne Wasser. Das ist die größere Gefahr für die Japaner, also ich befürchte, dass meine Sorgen um den Atomunfall sich vor allem um mich drehen und nicht um die Japaner!

Update 11:30: Eine Übersicht über die Geschehnisse in Three Mile Island. Fünf Tage hat es dort gedauert und 50% des Kerns schmolzen dabei.

Update 11:40: Auch in Daiichi 3 wurde Dampf abgelassen und jetzt wird mit Seewasser gekühlt, meldet World Nuclear News unter Berufung auf die Betreiber TEPCO. Weiß jemand wie die Kühlung mit Seewasser eingeplant war, war das immer als Notfallmaßnahme vorgesehen/vorbereitet?

Update 12:40: Ob die Kühlung mit Seewasser immer vorgesehen war habe ich nicht herausgefunden, aber warum man es nicht immer tut und wieso jetzt doch:

Saltwater is corrosive and can damage pipes so it has never been used for cooling a nuclear core, experts said. But when the explosion destroyed the system for circulating freshwater through the core, company officials thought they had little choice left but to inject cold seawater into the containment vessel. At this point, damage to the pipes is inconsequential.

von hier (Detroit Free Press/Los Angeles Times). Salzwasser kann die Rohre korrodieren, daher kann man es nicht immer einsetzen, aber jetzt wo die Kiste eh kaputt ist und nichts anderes mehr geht ist es folgenlos wenn die Rohre beschädigt werden.

Update 16:15: Um das Kraftwerk Onogawa, 155 km von Fukushima entfernt, wurden erhöhte Level Radioaktivität festgestellt, man sucht nach der Quelle. Es ist noch nicht klar, ob dies bedeutet dass der Reaktor in Gefahr ist.
Ein Diskussionsbeitrag von Josef Oehmen (der leider jetzt nach Astroturfing riecht, Nachtrag 15.03., 13:00), der ziemlich anschaulich und ruhig erklärt was vorgefallen ist und wie man vorgeht. Er ist der Ansicht, dass die Kühlung mit Seewasser klappt und da die Reaktoren ja abgestellt sind, es auch dabei bleiben wird; wo die gemessenen Isotopen Caesium und Iod herkommen (teilweise beschädigte Brennstäbe). Eine genaue Inspektion des Reaktors und der Brennstäbe wird 4-5 Jahre dauern.
Die Einleitung von Meerwasser war wohl laut Pressekonferenz gestern nicht vorgesehen gewesen.

Update 18:00: Es wird gemeldet, dass eine Pumpe in einem dritten (!) Reaktorkomplex, Tokai, ausgefallen sei. Das hieße aber dass die Notpumpen noch funktionieren/existieren?

Update 18:15 Tagesschau Newsticker:
“Der Betreiber des Atomkraftwerks Tokai hat Berichten über technische Probleme mit dem Kühlsystem dementiert. Zwar seien zwei Dieselgeneratoren, die Kühlpumpen antreiben, ausgefallen. Der dritte Generator laufe aber störungsfrei. Damit sei die Kühlung des Reaktorblocks 2 ausreichende gesichert. ”

Danke MartinB.
Also Vorsicht vor dem Reporting Bias, jetzt wird leider alles gemeldet was irgendwie in die Richtung geht, und vielleicht ohne ausreichende Prüfung.

Update 18:25: Noch zwei interessante Links aus der Mail gefischt, danke:

Wie entstand eigentlich der Wasserstoff der die Explosion der Außenhülle ausgelöst hat? Das findet sich in Kapitel 3 dieser Dissertation. Kurz: Der Wasserspiegel sinkt und legt Teile der Brennstäbe frei, und Wasser reagiert mit dem Zirkon der Hülle und wird reduziert.

Und bei Joe drüben auf den SciLogs gibt es Infos zur Bewertung des gesundheitlichen Risikos.

Update Montag, 14.03.2011, 09:25: Die Außenhülle ist explodiert aber der Sicherheitsbehälter intakt, bei der SB-Datenbank wie auch bei Daiichi Reaktor 3. Die SItuation schien ähnlich zu sein wie in Daiichi 1: Es ist Wasserstoff in der Außenhülle explodiert. Es wurden sechs Personen verletzt, aber der Kontrollraum blieb intakt, man kann vermuten dass es ähnlich wie bei Einheit 1 weiter geht mit der Seewasserkühlung; das klang wenigstens gestern abend vorsichtig positiv: Der Druck war im Reaktor gefallen, aber man war nicht sicher ob die Wasserstandsanzeige funktioniert.
Was mir noch nicht klar ist, wie der Wasserstoff aus dem Behälter in die Außenhülle gelangt, hängt das mit dem Druck ablassen zusammen? Hat da jemand etwas zu?

In Onogawa hat man keine Schäden am Reaktor gefunden, und vermutet dass die kurzfristig erhöhten Strahlenmessungen aus Fukushima stammen? Das kann schon sein da man ja Wind nach Nordosten erwartete und Onogawa nördlich von Daiichi liegt, aber immerhin 155 km!

Update 11:25: Mehr zum Aufbau des Reaktors und der Timeline der Geschehnisse. Ja, der hat ein “Atomkraft – Ja bitte”-Badge. Das finde ich genauso albern wie “Anti Atomkraft”-Sticker, aber der Artikel enthält doch gute Informationen. Und wo wir dabei sind: Der CDU/CSU-Twitteraccount hat hierher verlinkt, schön mit genehmen Zitat. Alles was die grad twittern ist Beschönigung in die andere Richtung. Auch nicht weniger widerlich.

Leider meldet jetzt auch Einheit Daiichi 2 Verlust der Kühlfunktion.

Update 11:40: Offizielles PDF mit dem aktuellen Status der Fukushima-Reaktoren.

Wie und wo der Wasserstoff herkam, scheint nicht ganz klar zu sein!

Update 13:25: Eine kleine Sammlung an Informationen des Bundesamt für Strahlenschutz.

An Daiichi 2 herrscht plötzlich Aufregung und sogar Vermutungen dass gar kein Wasser mehr im Reaktor sei und die Brennstäbe exponiert seien. Aber die Meldungen sind noch nicht einig und wahrscheinlich hilft wieder nur Warten, was tatsächlich vorliegt.

Update 17:00: Die offizielle Meldung an die IAEA bezüglich Reaktor 2 ist wenig ergiebig aber auch weniger dramatisch als manches was in der ersten Unsicherheit herumgeisterte (und vielleicht auch zu früh gemeldet wurde). Lediglich dass der Wasserstand abgesenkt vorgefunden wurde und mit Seewasser nachgefüllt wird. Es bleibt abzuwarten, wie so vergleichsweise plötzlich aus ersten Pumpenproblemen ein möglicher vollständiger Trockenlauf wurde.
Aber neu ist, dass gestern kurz der Seewasser-Vorrat für Einheit 1 und 3 knapp wurden – und die Einspeisung unterbrochen wurde, aber inzwischen wieder aufgeholt wurde.
Außerdem gibt es eine Liste der evakuierten Ortschaften. Etwa 185000 Einwochner wurden evakuiert.

Update 18:00: Die Situation in Einheit 2 scheint wirklich ernst gewesen zu sein, die Brennstäbe müssen je nachdem wo man liest ganz oder teilweise freigelegt worden sein; weil eine Seewasser-Pumpe kein Benzin mehr hatte. Man hat Druck abgelassen, und dann erhöhte Strahlungslevel gemessen die auf eine wenigstens teilweise Beschädigung der Brennstäbe schließen lassen. Wie stark die gemessene Strahlungsdosis war wird vielleicht im nächsten IAEA-Report stehen.

Update 18:35: Nature berichtet über das globale Radioaktivität-Messnetzwerk, das die Daten permanent bereitstellt, aber nur den Mitgliedsstaaten direkt. Nach dem Tsunami 2004 wurden die Erdbebendaten frei verfügbar, aber die Mitgliedsstaaten stellen die Radioaktivitätsmessungen leider noch nicht zur Verfügung!

Update 19:10: Snopes enttarnt die gefälschte Karte der Verbreitung möglichen Fallouts.

Dienstag, 15. März, 7:50: Leider ist die Situation über (unsere) Nacht eskaliert, und in Daiichi 2, in dem gestern der Wasserspiegel stark abfiel (und spätere Berichte noch angaben auch nicht schnell zum Steigen zu bewegen war) ist der Sicherheitsbehälter anscheinend beschädigt worden. (Nachtrag: Klar ist nicht dass er beschädigt wurde, da ja durch den Brand in 4 Radioaktivität austrat und dort lokal die Strahlungsdosis sehr viel höher war). Es gab eine Explosion um 18:20 Uhr Ortszeit.
Zudem ist auch noch das Lager für verbrauchte Brennstäbe (?) beim eigentlich abgeschalteten Reaktor 4 in Brand geraten (mittlerweile gelöscht) und Radioaktivität sei frei geworden! Um das Kraftwerk 4 stieg kurzzeitig die Strahlendosis auf lebensgefährliche 400 Millisievert pro Stunde, zwischen 2 und 3 auf 30. Normalerweise wird eine Höchstdosis von 10 Millisievert pro Jahr erwartet, wer also noch in Fukushima arbeitet dürfte verstrahlt worden sein. Ich hoffe, dass Karten öffentlich gemacht werden wie sich die Strahlung verteilt und wie schnell sie abnimmt.

Nachtrag: Es ist gar nicht klar dass Behälter 2 beschädigt ist; die Quelle der Strahlung war vor allem der Brand bei Kraftwerk 4.

Update 9:35: Nach den Angaben von Nature spricht doch mehr für eine Beschädigung des Behälters 2, da die höchste Dosis bei Einheit 3 gemessen wurde, nicht 4; wobei wenn die Tabelle mit den Werten vom Tor der Anlage stimmt (die ist plötzlich in Mikrosievert), die Dosis mit 0.5-8 mS/h doch schon einen Faktor hundert niedriger war. Die Übersicht über Strahlenmessungen in Japan zeigt nur ein unbefriedigendes “under survey”. Ein kohärenteres Bild lässt sich nicht zusammenbasteln bis jetzt, leider.

Update 13:00: Lars bloggt zur Gefahr durch die abgebrannten Elemente in den Abklingbecken.

Der IAEA wurde gemeldet, dass die Strahlendosis vor Ort wieder stark gefallen ist.
Nachtrag: Das ist der Stand von heute morgen um 8 (unserer Zeit).

Update 19:15: Ein Beitrag zu Gesundheitsrisiken und Strahlendosen

Eine ziemlich geniale Zusammenfassung von allem, was wir bisher wissen im Economist.

It is too early to say how Fukushima fared with the calamity, all things considered. Much of the damage seems to have been caused by the tsunami wrecking the diesel generators–a single failure that resulted in a series of others, and was, in turn, compounded by them. Surely, though, planning for such contingencies can reasonably be considered part and parcel of the technology writ large. And this failed on too many fronts. Switching rooms were flooded. Auxiliary power systems failed. And that is before the full extent of the damage suffered by the reactors is known for sure. True, in accordance with safety regulations, these were designed to withstand tremors of magnitude 8.2. That they survived relatively unscathed through a magnitude 9.0 earthquake–ie, one that, given the scale’s logarithmic nature, was approximately 15 times more powerful–seems remarkable. But an expensive installation was ruined, lives were lost and hazardous levels of radiation leaked into the atmosphere. If no further harm is done, an amount of damage comparatively small when set against the many thousands of lives lost across all affected areas might be seen as a victory–but hardly one to celebrate.

Und auch Geoff Brumfiel hat in Nature News ein kritische Zusammenfassung der Geschehnisse und der (möglichen) Konsequenzen.

Ihr solltet auch nicht die Stellungnahme des DPG-Präsidenten drüben bei Christian übersehen.

Update 20:50: Ich habe mal versucht herauszufinden, wie stark das Erdbeben denn in Fukushima selbst war. Denn man liest ja immer, dass das Kraftwerk bis 8.2 ausgelegt war aber das Erdbeben 8.9 betrug (mittlerweile auf Magnitude 9.0 korrigiert). aber natürlich liegt Fukushima nicht im Epizentrum und hat daher ein Erdbeben geringerer Magnitude erfahren.
Der US Geological Survey bietet die Möglichkeit, selbst erlebte Erdbeben einzutragen und stellt die ausgewerteten Daten bereit. Die Meldungsdichte zum Erdbeben vom Freitag in Japan ist verständlich gering, was die Auswertung nicht sehr genau macht. Es finden sich nur vier Meldungen für die Region Fukushima, die auch auf ganze Intensitäten (Mercalliskala, da aus Beobachtungen) gerundet sind. In diesem Intensity Summary aber wird eine Intensität von 7.9 angegeben. Aber zudem sind Mercalliskala und die gemessene Momente-Magnituden-Skala auch nicht direkt umrechenbar.

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In diesem Plot sind alle gemeldeten Beobachtungen eingetragen. Da lässt sich leider aus der Punktwolke auch wenig entnehmen, die Linien die da reingefittet sind…naja…

Aber Fukushima liegt 178 km entfernt. Wenigstens dass die Magnitude wohl in dieser Entfernung näher an 8 als an 9 liegt kann man vermuten. Ich hoffe, jemand kennt Quellen für bessere Karten der Stärke, dann bitte melden per Mail, Twitter, Facebook oder Briefschildkröte.

Update 16.03., 16:30: Eine Google Map mit einer Übersicht über Zeitserien an Strahlungsmessungen, zum Großteil inoffizielle Messungen (von Privtaleuten).

Und eine genauere Analyse und Darstellung der offiziellen Daiichi-Daten.

Eine Sammlung aller Nature-Artikel zum Thema.

Ein geleaktes Protokoll von 2008, in dem die IAEA die Erdbebensicherheit in Japan in Frage stellte.

Update 19:35: Das mit den 178 km vom Epizentrum stimmt nicht, die nächsten Stationen hier sind MYG012 und MYG013, und da war die Intensität schon 9.

Update 20.03., 15:00: In den letzten Tagen scheint die Kiste kurz vorm Abgrund abgebremst worden zu sein. Die Reaktoren sind einigermaßen stabilisiert. Die Hauptsorgen haben die Abklingbecken gemacht, weswegen auch die Wasserwerfer- und dann Feuerwehraktionen nötig wurden. Zunächst wurde – scheinbar wenigstens etwas erfolgreich – das Abklingbecken von Reaktor 3 wieder aufgefüllt (nicht der Reaktor, der wird doch mit Seewasser gekühlt). Die Wasserwerfer waren nicht kräftig genug, aber die Feuerwehr-Aktion scheint etwas Erfolg gehabt zu haben. Abklingbecken 4 soll folgen, worin übrigens nicht nur abgebrannte Brennstäbe lagen, nicht nur einzelne aktive, nein der GANZE VERDAMMTE KERN von Reaktor 4 liegt da drin m(
Positiver ist da, dass die externe Stromversorgung teilweise wiederhergestellt ist und wenigstens 5 und 6 wieder gekühlt werden.

Im japanischen Fernsehen hat man niedliche Dioramen der Reaktoren.

Einige Bemühungen gibt es, die Strahlenbelastung zu veranschaulichen. Hier etwas von BoingBoing, aber richtig richtig gut ist die Grafik von xkcd, und hier ist eine weitere crowdsourced Strahlungskarte.

Die Unfälle haben jetzt auf der INES-Skala teilweise Level 5 erreicht, den Status von Three Mile Island.

Update 21.03., 21:50: Die Zusammenfassung to end all Zusammenfassungen im physikBlog.

Kommentare (623)

  1. #1 Thomas
    03/13/2011

    BreitSide· 12.03.11 · 22:30 Uhr

    Es gibt zZ nichts Besseres als die Li-Akkus. Oder was ist Deine Alternative? Bitte nicht “weiter wie bisher”.

    Nein, Fortschritt muss schon sein…
    Wie geschrieben “Bedarfsgerecht”, oder Just in time 😉

    So ist also Dein Punkt durch. Dass Li-Akkus “dämlich” seien, ist damit ausgeräumt. Oder?

    Ich schrieb nicht das LiPo, FE etc Akkus dämlich wären.
    Ich schrieb das sie als Pufferspeicher nichts taugen.
    Warum gehst Du nicht auf *alle* meine Argumente ein ?

    Weil Du glaubst /Religion) aber nicht vermutest (Wissenschaft) ?

    >Und jetzt wieder on topic, ja?

    Gerne Du, aber Du hast mit dem Schlenker angefangen.

  2. #2 Spender
    03/13/2011

    @Thomas R.

    Die Strahlungswerte an japanischen Messpunkten in Windrichtung sind um den Faktor 400 gestiegen. Das ist schon keine Beinahe-Katastrophe mehr, das ist eine voll ausgewachsene echte Katastrophe.

    Keine Frage, es gab ein katastrophales Erdbeben. Was tust Du, um Erdbeben beherrschbarer zu machen?

  3. #3 BreitSide
    03/13/2011

    Thomas·
    13.03.11 · 11:13 Uhr

    BreitSide· 12.03.11 · 22:30 Uhr

    Es gibt zZ nichts Besseres als die Li-Akkus. Oder was ist Deine Alternative? Bitte nicht “weiter wie bisher”.
    So ist also Dein Punkt durch. Dass Li-Akkus “dämlich” seien, ist damit ausgeräumt. Oder?

    Ich schrieb nicht das LiPo, FE etc Akkus dämlich wären.
    Ich schrieb das sie als Pufferspeicher nichts taugen.
    Warum gehst Du nicht auf *alle* meine Argumente ein ?

    Weil Du glaubst /Religion) aber nicht vermutest (Wissenschaft) ?

    >Und jetzt wieder on topic, ja?

    Gerne Du, aber Du hast mit dem Schlenker angefangen.

    Nicht kindisch werden, ja? Nachdem Deine Ursprungs”argumentation”

    Wobei Energie in E-Autos zu puffern auch dämlich ist.

    geplatzt ist, kommst Du mit den üblichen “so hab ich das aber nicht gesagt”-Spielchen.

    Und mit den “du hast aber angefangen”-Spielchen. Und danach gleich das “dann mach aber gefälligst weiter”-Spielchen.

    Warum spielst Du nicht woanders weiter?

    Hier geht es um Kernschmelzen und nicht um Deine Unkenntnis.

  4. #4 Oh mann
    03/13/2011

    @Spender:

    Ganz einfach. Keine Kernkraftwerke bauen. Bei allen anderen Arten der Energiegewinnung muss man nämlich nach einem Erdbeben keine Angst haben, dass ganze Landstriche für Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte unbewohnbar werden. Aber das ganze ist ja natürlich nicht auf Deutschland übertragbar und wir haben ja super Experten, die im Fall des Falles (der ja bekanntermassen nie eintritt) alles tun, um Katastrophen zu verhindern und die unschuldigen Anwohner zu schützen:
    https://www.zeitong.de/ng/da/2011/03/13/zehn-deutsche-retteten-sich-aus-japanischem-ungluecksreaktor-fukoshima-i/

  5. #5 BreitSide
    03/13/2011

    SpenderClown: wie wär´s, wenn Du Deine Trollerei ließest und mal zum Thema zurückkehrtest?

    Das Thema hat Deine Pseudoschenkelklopfer nicht verdient.

  6. #6 THomas
    03/13/2011

    …und wieder nicht technisch !

    Dann lasse ich Dich jetzt gerne alleine Spielen.

    In Fukushima ist das Kind jedenfalls in den Brunnen gefallen…

    PS: Nivea ist ausverkauft 😉

  7. #7 Spender
    03/13/2011

    @Oh mann

    Ganz einfach. Keine Kernkraftwerke bauen.

    Weshalb nicht? Wenn ein Erdbeben auf einen Schlag ganze Landstriche Verwüstet, wieso kommt es dann auf einzelne Industrieanlagen an? Und weshalb tut man mit diesen Anlagen nicht einfach das, was schon Millionen Menschen das Leben gerettet hat: erdbebensicher bauen? Dieser Ansatz würde genau dasselbe Problem lösen wie “keine Kernkraftwerke bauen”.

  8. #8 TheBug
    03/13/2011

    @noch’n Flo: Ein paar Punkte zum Nachdenken:

    Wann hatte die letzte Freilandleitung eine Kernschmelze?

    Mehr als die Hälfte des Stromes aus deutschen AKW wird exportiert.

    Alleine die Photovoltaik in Deutschland kann mittlerweile etwa 70% des Strombedarfes am Sonntagen decken, bzw. könnte sie, tatsächlich wird der Großteil des Stromes nicht ins Netz genommen weil die AKWs sich nicht mal eben am Sonntag runterfahren lassen.

    Laut IAEA wird ab spätestens ab 2024 weniger Uran zur Verfügung stehen als verbraucht wird.

    Wie viele Kilowattstunden ist ein Menschenleben wert?

  9. #9 Michi
    03/13/2011

    @rolak und björn
    danke. eure erklärungen haben mir schon sehr geholfen. Es ist schon nicht einfach sich solchen komplexen themen zu nähern. Man hat im prinzip durch das internet etc. einen zugriff auf schiere unmengen an informationen, sodaß man gar nicht weiß wo man anfangen soll.

  10. #10 TheBug
    03/13/2011

    @Spender: Und wie viele Fehlermodi bleiben übrig wenn alle ausgeschlossen wurden die man kennt? Die Frage ist nicht die Unfallwahrscheinlichkeit, sondern das Schadenspotenzial.

  11. #11 rolak
    03/13/2011

    Und was ist an Dienstagen, TheBug?

  12. #12 BreitSide
    03/13/2011

    SpenderClown: “erdbebensicher bauen”.

    Fänomenal. Erzähl das mal den Japanern. Die werden Augen machen. Mit so einem Vorschlag kommst Du sicher sofort in den Yasukuni-Schrein.

  13. #13 Frank Lübberding
    03/13/2011

    BreitSide

    Im Yasukuni Schrein liegen übrigens auch Kriegsverbrecher … .

  14. #14 TheBug
    03/13/2011

    @rolak: Da wird halt momentan noch zugeheizt mit anderen Kraftwerkstypen, nicht anders als das Netz heute funktioniert: Eine Mischung aus Planung, Augenmaß und Panikreaktionen. Es geht schlicht darum, dass die AKWs als extrem unelastische Kraftwerke als erste Altlast vom Netz müssen um den Umbau zu erneuerbaren Energien nicht weiter zu behindern.

  15. #15 BreitSide
    03/13/2011

    Persönliches Update: japanische AKWs sind wohl für Erdbeben der Stärke 8,3 ausgelegt. 9,0 sind real passiert. Differenz 0,7. Logarithmisch.

    Weiß jemand zufällig, für welchen Wert deutsche AKWs ausgelegt sind? Danke, tomtom, im Voraus, vielleicht hat jemand Anderes einen Wert parat.

  16. #16 Michi
    03/13/2011

    @the big
    richtig! wahrscheinlichkeit ist doch letztendlich “wurst”. die Frage ist doch: Lohnt es sich bei dem Schadenpotenzial überhaupt irgendein Risiko einzugehen? es gibt zuviele Variabeln. Wir sehen es doch jetzt. Murphys Gesetz. Erdbeben, Tsunami, fehlendes kabel, menschliches Versagen(?). Es ist ja nicht so, das die menschen große Erfahrungen mit solchen “katastrophen” hat. Der Mensch lernt aus erfahrungen. Theorie ist das eine, Erfahrung die andere. Es gibt in Deutschland die Möglichkeit eines erdbebens, sind die AKW’s dementsprechend gebaut, nein. Erdbeben sind nicht vorhersehbar, die Natur ist eigenwillig. Nur weil es die letzten zig Tausend Jahre nicht passiert ist heißt es nicht, das nicht passieren kann. Ist das Risiko eingehenswert? Macht es ökonomisch überhaupt sinn?

  17. #17 Spender
    03/13/2011

    @TheBug:

    Es geht schlicht darum, dass die AKWs als extrem unelastische Kraftwerke als erste Altlast vom Netz müssen um den Umbau zu erneuerbaren Energien nicht weiter zu behindern.

    Ein seltsamer Gedankengang: bewährte Technik vom Netz nehmen, um mit den Unzulänglichkeiten einer gewünschten, aber nachteiligen Alternative umgehen zu können. Kein vernünftiger Ingenieur würde so etwas tun. Das wäre ja ungefähr so als würde man Autos abschaffen wollen, weil sie die Pferde erschrecken. Oder Maschinen verteufeln, weil sie Arbeitskräfte freisetzen.

  18. #18 BreitSide
    03/13/2011

    Frank Lübberding·
    13.03.11 · 12:02 Uhr

    BreitSide

    Im Yasukuni Schrein liegen übrigens auch Kriegsverbrecher … .

    Ehrlich:-)))))

    Der Smiley ist ja hier eigentlich gar nicht angebracht, er war für Dein “Erkennen” meiner kleinen Spitze.

  19. #19 Tomtom
    03/13/2011

    Spender hat schon recht, man kann erdbebensicher bauen. Und tsunamisicher. Wird aber nicht.

    Die Auslegung ist auf das schwerste Erdbeben, das in der Region jemals gemessen wurde. Üblicher Sicherheitszuschlag und fertig ist die Berechnung. Wenn jetzt ein “nie dagewesenes Beben” kommt, reichts halt nicht mehr.

    Würde man die Sicherheitsmarge um einen vollen Punkt auf der Richterskala erhöhen und würde man das KKW wegen Tsunamis 5km ins Landesinnere bauen und würde man die Redundanz der Diesel verdoppeln und würde man die Bodenplatte mit Bor versetzen – ja, dann hätte man ein KKW, das ausreichend Sicherheit *vor diesem Szenario* bietet.

    Wenn man so gründlich auch die anderen Schadszenarios abdeckt, dann wird das so teuer, dass Photovoltaik wie der billige Jakob aussieht.

    Aber grundsätzlich hat Spender schon recht: Mit genügend Geld könnte man KKWs sicher machen.

    Die Endlagerproblematik ist damit aber auch nicht geklärt.

    Tomtom

  20. #20 BreitSide
    03/13/2011

    Momentan läuft der Presseclub auf Ard und Phoenix.

    Natürlich mit den üblichen Hysterikern:

    Klaus Töpfer (CDU)
    Gräfe (die Zeit)
    Ortwin Renn (Risikoforscher Uni Stuttgart)
    Claudia Kernfert (Publizistin, DIW)

    Renn sagte jetzt auf einmal, die Auslegungserdbebenstärke sei 8,0. Update zurück.

    Also ein zehnfach stärkeres Erdbeben.

  21. #21 Jörg
    03/13/2011

    M=8,9 ist mehr als zehnmal mehr als M=8, leider ist die Skala nicht direkt Zehnerlogarithmisch
    https://de.wikipedia.org/wiki/Momenten-Magnituden-Skala

  22. #22 Simon Preuschoff
    03/13/2011

    Ganz schön zynisch von Greenpeace nicht aufzuhören das zu erzählen, was sie seit vierzig Jahren erzählen, obwohl gerade der zweite GAU innerhalb von 25 Jahren stattfindet. WI-DER-LICH. Wird alles total hochgebauscht in den Medien. Ist nämlich garnicht die gleiche Bauart wie Chernobyl. Es ist auch die INGENIEURSKUNST, das möchte ich betonen, die diese hübsche Verseuchung ganzer Landstriche für die nächsten paar Tausend Jahre möglich gemacht hat. Toll was man heutzutage mit Computern alles machen kann.
    Ich möchte auch nocheinmal betonen wie wichtig es ist das jetzt alle cool und gelassen bleiben und, anders als die Öko-Fanatiker, im Internet surfen und männlich-nüchtern analysieren. Am besten bleiben alle zuhause statt demonstrieren zu gehen. Emotionen sind der Teufel!

  23. #23 BreitSide
    03/13/2011

    @Jörg: danke, das hat mich doch sehr erschreckt. Laut Deines Links ist der Unterschied zwischen 8,0 und 9,0 sogar Faktor 32

    @tomtom: bei Phoenix sprach man gerade von 1 zu 100.000 und nicht 1 zu 1 Mio.

    Und davon, dass solche Rechnungen eben auf Annahmen beruhen. Und die Annahme in Japan war eben 8,0.

    Ist aber die Annahme schon falsch, ist die Rechnung obsolet.

    Das deutsche Atomforum (das eigenartig still war), hatte übrigens gleich behauptet, alles sei beherrschbar. Scheints lagen sie falsch.

  24. #24 Logiker
    03/13/2011

    an sich lese ich diese Seite ja gerne. Aber nach diesem Kommentar “primitive Anti-Atompropaganda finde ich einfach nur noch widerlich.” als Greenpeace-bashing kann ich nur noch sagen: widerlich und realitätsverleugnent.

  25. #25 BreitSide
    03/13/2011

    @alle: Ist es wahr, dass die 7 ältesten AKWs nicht einmal dem Absturz eines Kleinflugzeugs standhalten?

  26. #26 Andreas Herder
    03/13/2011

    Man redet über die Kernkraftwerke, aber nur deswegen, weil diese als einzige übrigblieben von den gesamten Energieversorgung.

    Erdgas und Öl hat sein Werk bereits getan, die Trümmer angezündet und tausende Menschen getötet. (Häufigste Todesart bei Erdbeben: Verbrennungen) Nun muss man sich gegen die einzig verbliebene Energieversorger wenden, der noch steht und niemandem ernsthaft geschädigt hat. “Verstrahlt” (kontaminiert) ist ein Dummy Begriff ebenso wie “Kernschmelze”. Beides kann von harmlos bis tötlich sein.
    Kernschmelze hatten wir schon in TMI und das bewirkt nur, dass die Anlage eben Schrott ist. So sind alle Kraftwerke ausgelegt. Man nennt es auch “Auslegungsstörfall”. Zugegeben wenn in 10 km Umkreis die Zivilisation untergegangen ist, wird die Sache etwas schwieriger. Aber auch dort gilt: abschliessen und in 30-50 Jahren abreissen. Punkt. In der Automobilindustrie kennt man das selbe als Airbag und Knautschzone. Da jammert niemand, dass das Blech krumm geworden ist.

    Die Abkühlung der Brennelemente erfolgt anfangs exponentiell, das heisst mann hat nach einigen Tagen Ruhe. Die Jungs müssen wohl noch die Woche aushalten mit Meerwasserpumpen und Dieselaggregaten. Das was “Experten” im Fernsehen erzählten, von wegen unkontrollierbare Kettenreaktion wegen Schmelze, kann man sonstwohinstecken. Der Mann hätte Physik nicht abwählen sollen in der Schule.

    Das etwas Sr,Cs,J entweicht bei einem Siedewasserreaktor ist normal in solchen Fällen. Ein bisschen ist sogar in der Genehmigungsunterlagen dazu zu finden man muss nur lesen können. Die Faktoren mit vielen Nullen gegenüber “Normal” (was ist das genau?) zu rechnen ist kinderkram. Wer wirklich mißt der hat auch konkrete Werte, alles andere ist plumpe Volksverhetzung.

    Nun erwartet man gut 10.000 oder mehr Tote in der Umgebung. Die Grünen beschäftigen sich also mit dem einzigen Teil von der Tragödie der keine Tote produzierte. Die Anlagen überstanden ein Beben von 8,9 und überlebten den Tsunami direkt an der Küste. Noch Fragen?
    Wer dort drinn saß hatte mehr Chancen als die gesamte Stadt und hat weiterhin gute Chancen alt zu werden. Die ganze Story spricht von Sicherheit und Zuverlässigkeit der Kernkraftwerke weit über ihren Auslegung hinaus.

    Ich bin sicher, in 4 bis 6 Wochen geht die Hälfte der Kernkarftwerke, die jetzt abgeschaltet worden, wieder in Betrieb. Da steht noch kein Raffinerie, kein Haus und die Straßen sehen auch nicht besser aus. Es wird weiter gestorben, womöglich wegen Cholera oder Chemikalien, alleine die Kernkraftwerke werden helfen die Zivilisation aufrecht zu erhalten. Ohne Strom geht nämlich garnichts.

  27. #27 Logiker
    03/13/2011

    Nach dem Lesen der ersten Kommentare wird ersichtlich, dass etliche der hier vertretenen Personen Greenpeace wohl für das Böse daselbst halten, ist ja wohl nach dem WP das Böseste, was die welt rausgesch******* hat…..

    Wenn ich soetwas lese, solche CDUCSUFDP-Propagenda, wird mit kotzübel. Die Seite wird gelöscht aus meinen Lesezeichen!!!!!!!!!

  28. #28 Logiker
    03/13/2011

    Wenn ich so einen Schrott lese>: “Kernschmelze hatten wir schon in TMI und das bewirkt nur, dass die Anlage eben Schrott ist. So sind alle Kraftwerke ausgelegt. Man nennt es auch “Auslegungsstörfall”. Zugegeben wenn in 10 km Umkreis die Zivilisation untergegangen ist, wird die Sache etwas schwieriger. Aber auch dort gilt: abschliessen und in 30-50 Jahren abreissen. Punkt. In der Automobilindustrie kennt man das selbe als Airbag und Knautschzone. Da jammert niemand, dass das Blech krumm geworden ist.”

    dann muss ich am Verstand solche Leute zweifeln. Gehirn schon radioaktiv verseucht?

    Ich kotz ab……

    Empathie ist solchen Leuten fremd…..

  29. #29 Jörg
    03/13/2011

    Das deutsche Atomforum (das eigenartig still war), hatte übrigens gleich behauptet, alles sei beherrschbar. Scheints lagen sie falsch.

    Warum falsch, die Wahrheit ist dass “beherrschbar” eben manchmal bedeutet dass ein paar 100 oder 1000 Leute geschädigt oder getötet werden, das sagt halt keiner laut. Genauso wie unsere Mobilität einigen 1000 Menschen jedes Jahr auf der Straße den Tod bringt.
    Um jetzt nicht zu böse zu klingen muss ich dann doch mal qualifizieren, dass ich sowohl endlich mal Tempolimits auf Autobahnen will und vor allem eine echte Durchsetzung bestehender Tempolimits; und auch dass sich nach Kräften bemüht wird den alten Atomausstieg wiederherzustellen.

  30. #30 BreitSide
    03/13/2011

    Andreas Harder: warum erinnert mich Deine “Argumentation” so fatal an die der AKW-Argumentation am Beispiel Wyhl?

    Wie hieß es damals: “Wenn Wyhl nicht ans Netz geht, gehen die Lichter aus!”

    Wyhl ging nicht ans Netz, kein Licht ging aus.

    Es gibt eine Welt ohne Atomkraft und auch eine Welt nach der Atomkraft. Wie Töpfer (CDU) eben sagte: es ist zum Glück inzwischen Konsens, dass Atomkraft nur eine Brückentechnologie ist. Sorgen wir dafür, dass
    – die Brücke so kurz wie möglich (und damit so stabil wie möglich) wird
    – das Widerlager gut geplant, vorbereitet und schnell gebaut wird (die Regenerativen).

  31. #31 BreitSide
    03/13/2011

    @Jörg: etliche Experten (nicht nur die bösen von G…..) hatten bestätigt, dass die Situation “nicht mehr beherrschbar” ist. Man kann versuchen, die Folgen zu vermindern, aber Beherrschen ist das nicht.

    Es ist eben ein Super-GAU, auf den die Anlagen nicht ausgelegt sind.

    @alle: nochmal die Frage: ist es wahr, dass die 7 ältesten AKWs in D nicht einmal dem Absturz eines Kleinflugzeuges standhalten?

  32. #32 Gluecypher
    03/13/2011

    Keine Frage, es gab ein katastrophales Erdbeben. Was tust Du, um Erdbeben beherrschbarer zu machen?

    Falsch herum. Oben in der Kette (FTA) steht das unerwünschte Ereignis (=unbeherrschbarer Reaktorkern) unten steht die Ursache (=Erdbeben der Magnitude 8.9). Und bei einer korrekt durchgeführten Fault Tree Analysis hätte man eigentlich das stärkste theoretisch mögliche Beben, also eine Magnitude von 9,7 bis 9,9 berücksichtigen müssen. Wurde aus ökonomischen Gründen nicht gemacht, jetzt muss sich TEPCO die Frage gefallen lassen, wie man damit umgeht.

    Und wie Tomtom schon richtig ausgeführt hat und was man bei solchen Schulungen zur FTA als erstes lernt: Don’t expect miracles!

  33. #33 jitpleecheep
    03/13/2011

    @Jörg:

    Warum falsch, die Wahrheit ist dass “beherrschbar” eben manchmal bedeutet dass ein paar 100 oder 1000 Leute geschädigt oder getötet werden, das sagt halt keiner laut. Genauso wie unsere Mobilität einigen 1000 Menschen jedes Jahr auf der Straße den Tod bringt.

    Meinst du nicht, dass dieser Vergleich irgendwo hinkt? Immerhin besteht beim Straßenverkehr nicht die Chance, dass durch ein singuläres Ereignis gleich ein ganzer Landstrich verwüstet werden kann, 10’000e sterben und ungezählte an Langzeitfolgen leiden.
    Also, im Moment muss ich mir über deine Kommentare ehrlich gesagt so ein bisschen die Augen reiben…

  34. #34 BreitSide
    03/13/2011

    @Jörg:

    Um jetzt nicht zu böse zu klingen muss ich dann doch mal qualifizieren, dass ich sowohl endlich mal Tempolimits auf Autobahnen will und vor allem eine echte Durchsetzung bestehender Tempolimits; und auch dass sich nach Kräften bemüht wird den alten Atomausstieg wiederherzustellen.

    Kann ich völlig kondom mit gehen.

  35. #35 Helen
    03/13/2011

    “but to inject cold seawater into the containment vessel” — Was soll das denn bedeuten? Meinen die das den reaktorkessel oder die Containmentkammer?

    Ich finde es hier allgemein sehr schwammig, wenn man bedenkt, dass dies ein Blog für Naturwissenschaftliche Forschung ist.

  36. #36 Michi
    03/13/2011

    Ich finde es anstrengend das jeder der gegenüber der Atomenergie kritisch eingestellt ist hier als “Öko-Fanatiker” oder “Hysteriker” abgestempelt wird. Was wissen wir denn genau über die Auswirkungen von Strahlung auf die Gene von Mensch und Tier. Ich möchte nicht wissen was in der Umgebung des AKW in tschernobyl jetzt für pflanzen und Tiere wachsen/leben. Was der Mensch allgemein der Natur antut, nicht nur auf die Atomkraft bezogen ist katastrophal. Aufgrund dieser Einstellung bin ich aber kein Öko fanatiker, ich mach nur die Augen auf. ich habe Respekt für Menschen, die aufgrund dieser Erkenntnis ihr Verhalten umstellen/anpassen. Aber diese menschen als fanatiker darzustellen ist schlichtweg falsch.

  37. #37 WeiterGen
    03/13/2011

    Grafiken zum Energiemix in Deutschland (12% Kernkraft, 1.8% aus Sonne, Wind und Wasser) und Zahlen zur CO2 Bilanz: https://www.scienceblogs.de/weitergen/2009/08/atomkraftdebatte-ja-bitte.php

  38. #38 BreitSide
    03/13/2011

    Grad in Phoenix lässt ein pro-AKWler (Meteorologe Karsten Brandt) das komplette Arsenal der Polemik los:

    In D sind alle Naturereignisse eingeplant!

    Gegenfrage: in Japan hatte man das auch gedacht.

    Dann wird es doch viel zu teuer, und das wollen wir doch nicht, gell?

    Sollten wir dann nicht so schnell wie möglich aussteigen?

    Dann müssen wir aus Tschechien importieren, und die sind noch viel schlimmer!

    Genau die Schiene “Atomkraft ist sicher und alternativlos. Und zwar weil sie sicher ist und alternativlos.”

  39. #39 BreitSide
    03/13/2011

    @Gluecypher und tomtom: danke, dass Ihr Einblicke in echte Sicherheitstechnik außerhalb des Stammtischs gebt.

    Fehlerbaum, “Risiko = Eintretenswahrscheinlichkeit x Schadenshöhe” und andere Facts führen zu einer wohltuenden Versachlichung.

  40. #40 BreitSide
    03/13/2011

    Aktuelle Presseinfo aus Japan: man versucht, den Reaktor Fukushima 1 (?) zu fluten, das gelingt aber nicht. Man weiß nicht genau, warum.

    Ein Detail: Japan hat 2 Stromsysteme, eins mit 60 und eins mit 62 Hertz. GroßesFragezeichenaufStirn.

  41. #41 Simon Preuschoff
    03/13/2011

    Tut mir leid liebe Atom-Physiker und -Lobbyisten, aber euer Spielzeug ist nach wie vor genauso sinnlos und unrational wie 73, 79, 86 und 1990. Erlaubt mir hier den GAU mal auf zynische Art und Weise zu missbrauchen um das in Erinnerung zu rufen.

    Ein GAU ist ein GAU ist ein GAU. Das ist alles.

    Ihr könnt euch jetzt ja mal darauf konzentrieren wie wir in den nächsten 10.000 Jahren mit den Folgen dieses Exzesses fertig werden. Nett wäre für den Anfang eine Endlagerlösung die länger als, äh, 20 Jahre hält.

  42. #42 Tomtom
    03/13/2011

    Jörg:
    Kein Nutzen ohne Schaden, klar. Wenn ich mich im Straßenverkehr bewege, dann habe ich einen Nutzen und darf mich dann nur begrenzt beklagen, wenn ich auch geschädigt werde.

    Nun, ist das bei der Atomkraft anders. Da werden Leute geschädigt, die Ökostrom beziehen und mit der Sache “Atomkraft” gar nichts zu tun haben wollen. Leute, die noch gar nicht leben, erleiden einen Schaden: Sie werden die Sicherung der Ruine bezahlen, anstatt den netten Strand zu besuchen, der dort wäre, wenn nur ein Windpark kollabiert wäre.

    Die Profiteure des Billigstroms kommen weitgehend ungeschoren davon. Sterben und zahlen tun die, die zufällig grad da sind. Moralisch einfach unterste Schublade und mit Strassenverkehr nicht vergleichbar.

    Tomtom

  43. #43 BreitSide
    03/13/2011

    WeiterGen·
    13.03.11 · 13:21 Uhr

    Grafiken zum Energiemix in Deutschland (12% Kernkraft, 1.8% aus Sonne, Wind und Wasser) und Zahlen zur CO2 Bilanz: https://www.scienceblogs.de/weitergen/2009/08/atomkraftdebatte-ja-bitte.php

    Laut https://de.wikipedia.org/wiki/Regenerative_Energie#Deutschland
    17,6 % Anteil der Regenerativen an der Stromversorgung.

  44. #44 Hans Dampf
    03/13/2011

    Drei populäre Irrtümer über Atomkraftgegner, von Martin Oetting:
    https://oetting.posterous.com/drei-populare-irrtumer-uber-atomkraftgegner

  45. #45 Thomas Walter
    03/13/2011

    Hallo , mochte mich aus der pro und contra schiene jetzt raushalten.

    Aber ich glaube hier ist eine ganz informative Zusammenfassung über den event.

    Leider in English.

    https://bravenewclimate.com/2011/03/13/fukushima-simple-explanation/

    Gruß
    Thomas

  46. #46 BreitSide
    03/13/2011

    Hans Dampf·
    13.03.11 · 13:41 Uhr

    Drei populäre Irrtümer über Atomkraftgegner, von Martin Oetting:
    https://oetting.posterous.com/drei-populare-irrtumer-uber-atomkraftgegner

    Netter Link.

    Auszug:

    In der überwältigenden Zahl sind Atomkraftgegner nämlich etwas viel besseres und positives: Anhänger regenerativer Energien.

    Es gibt keinen besseren Moment als jetzt, um über Atomstrom und den Ausstieg zu reden.

    Hier sind Möglichkeiten für die, die wirklich aussteigen wollen: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kostrom#.C3.96kostromanbieter

  47. #47 jitpleecheep
    03/13/2011

    @BreitSide:

    nochmal die Frage: ist es wahr, dass die 7 ältesten AKWs in D nicht einmal dem Absturz eines Kleinflugzeuges standhalten?

    Also genaues kann ich auch nicht sagen, aber laut:
    https://www.spiegel.de/flash/flash-24346.html
    haben drei der aktiven nur eine Reaktorhülle, die einem Sportflugzeug widerstandhält (Brunsbüttel, Biblis-A, Phillipsburg1), das entspricht 60cm Stahlbeton.
    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man irgendwo noch weniger drumrumgebaut hat.

    Aber: Das ist aber auch mal wieder typisch Künast… Was ist das für ein blöder Vergleich? Kann man mit was kleinerem als nem Sportflugzeug ankommen? Modellflugzeug oder wie?
    Ausserdem sind Flugzeuge eher ein abstrakteres Problem: “Ironischerweise hat selbst das bereits vorgeführt. Im Januar 2003 etwa drangen Aktivisten bis in die Leitwarte des britischen AKWs Sizewell B vor. Im Juni 2010 gelang es , auf das Gelände des schwedischen Atomkraftwerks Forsmark zu gelangen. “Wären das bewaffnete Terroristen gewesen, hätten sie ohne Weiteres ins Innere des Kraftwerks vordringen können”, sagt der schwedische Atomexperte Lars-Olov Höglund.”
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,717748,00.html

    Es wundert mich echt, dass das noch niemand gemacht hat…

  48. #48 Spender
    03/13/2011

    @jitpleecheep:

    Immerhin besteht beim Straßenverkehr nicht die Chance, dass durch ein singuläres Ereignis gleich ein ganzer Landstrich verwüstet werden kann, 10’000e sterben und ungezählte an Langzeitfolgen leiden.

    Der Straßenverkehr richtet seine Schäden langsam und stetig an. Er macht es uns damit leichter, uns daran zu gewöhnen, was wir ja offensichtlich getan haben. Objektiv gibt es aber keinen relevanten Unterschied. Nicht einmal im Hinblick auf die Verwüstungen, auch die sind beim Verkehr lediglich gleichmäßiger verteilt, aber nicht kleiner.

  49. #49 jitpleecheep
    03/13/2011

    Ach Mennooo, blödes HTML…!
    Ich hatte die böse Gruppe, die nicht genannt werden darf, in spitze Klammern gesetzt, deshalb fehlt da oben was… Sry…

  50. #50 TheBug
    03/13/2011

    @ Spender: Bewährte Technik und Unzulänglichkeiten, ah ja. So wie Krümmel? Frag mal die Hamburger wie sie es fanden als der Grundlastklotz letztes mal ohne Vorwarnung auf Tauchstation ging.

    Tatsache ist, dass AKWs wie alle anderen Kraftwerkstypen durch Störungen aussteigen können. Prinzipbedingt sind das dann immer große Brocken, die dann großes Potenzial haben das Netz zu destabilisieren.

    Dagegen sind EEs eher kleinteilig, der Ausfall einzelner Einheiten ist leicht auszuregeln und die Verfügbarkeit ist anhand der Wettervorhersage relativ gut planbar.

    Ich rede auch nicht davon einfach abzuschalten, sondern gezielt auf eine neue Infrastruktur hin zu arbeiten. Nebenbei stehen momentan etliche der so lebensnotwendigen AKWs aus mehr oder weniger geplanten Gründen ohnehin still, ist bei Dir deswegen dunkel?

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