Im Juni letzten Jahres hatte eine Meldung ein bisschen Wirbel verursacht, nämlich die der MINOS-Kooperation, die erste Hinweise auf einen Massenunterschied zwischen Neutrinos und Antineutrinos gesehen haben wollte.

Aber wie so oft ist auch 2-3 % Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Massen von Neutrino und Antineutrino doch gleich sind, noch eine Welt in der Teilchenphysik.. Gerade veröffentlichte neuere Statistiken sehen einen viel kleineren Effekt.

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Der MINOS-Detektor in der Soudan-Mine in Minnesota ist ein 6000 Tonnen-Graphitdetektor, der Neutrinos aus einem Teilchenstrahl vom 735 km entfernten Fermilab zählt. Im Jahr seit der spannenden Meldung hatte man sich vor allem daran versucht, Fehler im Detektor selbst zu finden (Ist das nicht toll, wie Wissenschaft funktioniert? Man hat ein aufregendes Ergebnis und setzt dann alles daran, es wegzubekommen!). Letztendlich hat sich aber herausgestellt, dass der Detektor in Ordnung ist und keine systematischen Fehler aufgetreten sind, aber mit mehr Daten hat sich das ganze jetzt eher als statistische Fluktuation erwiesen.

Daher ist es immer gut, solche Ergebnisse zwar aufmerksam zu beobachten, aber erstmal still zu halten. Kürzlich kursierende Gerüchte um Spuren des Higgs am LHC haben sich auch wieder aufgelöst.

Was ist also übrig geblieben? Während man letztes Jahr noch eine Massendifferenz von 40 % sah, ist diese jetzt auf 16 % geschrumpft. Und das mit einem verdoppelten Datensatz. Man kann also vermuten, dass der Effekt mit noch mehr Statistik ganz verschwinden könnte.



Kommentare (3)

  1. #1 Niels
    08/27/2011

    Schade.
    Aber Danke für den Beitrag.

  2. #2 Polygon
    08/27/2011

    Statistik ist eine feine Sache. Aber das mit dem Stillhalten von aufregenden Neuigkeiten wäre schade. Dann lese ich nicht mehr zweimal im Jahr im Spiegel, wie Wissenschaftler kurz vor der Entdeckung des “Gottesteilchens” sind.

  3. #3 Christian Berger
    08/27/2011

    Da merkt man auch schön den Unterschied zwischen Pseudowissenschaft und Wissenschaft. Beide Auswertungen haben ja ergeben, dass es einen Unterschied gibt… nur die Auswertung mit der größeren Stichprobenmenge hat einen geringeren Effekt nachgewiesen, woraus man schließt, dass das wahrscheinlich nur eine statistische Ausnahme war.

    In der Pseudowissenschaft hätte man jetzt getitelt, “2 Studien belegen Massenunterschied”.