i-e2ca92fe62e05880bfd92b0488cd1f1d-Muedigkeit.jpgDie eintönige Strecke, die Fahrt nach Hause nach dem langen Arbeitstag, wer hat es nicht selbst schon Mal erlebt, dass einem die Augen schwer werden im Auto? Das Auto der Zukunft soll seinem Fahrer bei solch schwierigen Situationen helfen, Fahrassistenzsysteme werden entwickelt und halten Einzug auch in Elektroautos.

Von Markus Gärtner

Etwa ein Fünftel aller LKW-Unfälle sind auf Müdigkeit zurückzuführen, insgesamt entstanden deswegen 2009 Sachschäden von vier Milliarden Euro. Wilhelm Kincses von der Daimler AG arbeitet mit einem solchen System, das den Fahrer quasi analysiert und warnt. Mit Hilfe verschiedener Sensoren sowie EKG, EEG etc. erkennt das System unter anderem Bedienverhalten, Straßenzustand und Spurwechsel. So kann es zum Beispiel unterscheiden, ob eine heftige Lenkbewegung wegen Müdigkeit oder dem realen Ausweichen eines Hindernisses passiert. Das System ist allerdings nur für die Forschung gedacht und für den Einbau in Serienfahrzeuge unpassend, weil der Fahrer natürlich verkabelt werden muss.


Trotzdem sollen so mehr über die Fahreigenschaften herausgefunden werden, um andere Fahrassistenten zu optimieren. Problem dabei: Müdigkeit ist schwer zu erfassen, es gibt einen großen Unterschied zwischen gefühlter und gemessener Müdigkeit. Ob der Fahrer dann allerdings auch die möglichen Warnungen des Fahrassistenten befolgt, ist eine andere Frage. „Dabei ist es eigentlich unwichtig, ob der Fahrer Tag träumt, gelangweilt ist oder müde, wenn er deswegen von der Fahrbahn abkommt”, sagt Kincses.

Tele-Monitoring als Unterstützung für ältere Verkehrsteilnehmer?

Klaus-Peter Hoffmann vom Fraunhofer-Institut für Biomedizintechnik beschäftigt sich unter anderem mit dem Einsatz von Telemonitoring für Fahrassistenten, also der Datenübertragung und Überwachung über eine räumliche Distanz. Besonders wichtig wäre solch ein System, um älteren oder behinderten Menschen trotzdem Autofahren zu ermöglichen. Die Sensoren dafür könnten entweder im Fahrersitz oder in der Kleidung sein, die Daten werden verschlüsselt weiter geleitet und ausgewertet. Im Idealfall könnte ein solches System dann aufgrund verschiedener Merkmale Müdigkeit feststellen und automatisch Licht, Frischluft und Musik regulieren. Aber das ist noch Zukunftsmusik.