Mirko Hannemann ist Geschäftsführer der DBM Energy Gmbh und wurde mit seiner Rekordfahrt bekannt: mit einem Elektroauto 600 Kilometer von München bis Berlin mit nur einer Ladung.
SB: Wie fühlt man sich als Weltrekordler?
Es ist einfach mehr möglich, als offiziell kommuniziert wird.
Hannemann: Der Weltrekord ist die Arbeit des gesamten Teams, dessen Teil ich bin. Ich wollte den wissenschaftlichen Stand der Dinge hochhalten. Es ist einfach mehr möglich, als offiziell kommuniziert wird.
Wie kam es zu dem Projekt?
Die DBM Energy GmbH wurde für ihren Hochleistungsakku mit dem Burda-Innovationspreis für die beste technische Entwicklung ausgezeichnet. Ich habe da schon erwähnt, dass damit eine Reichweite von 500 Kilometern möglich wäre, die Bundesregierung hat dann konkret angefragt, schließlich wurde das Demonstrations-Projekt durch das Bundeswirtschafts-ministerium initiiert und mit 250 000 Euro unterstützt. Eine halbe Million stammt aus eigenen Mitteln.
(* Mirko Hannemann vor dem Rekordauto.)
Die Testfahrt bestritten sie allein im Auto, in Begleitfahrzeugen waren Vertreter aus Politik und Medien. Im Internet gab es Mauscheleien, dass sie eventuell zwischendurch getrickst hätten, weil die Begleitfahrzeuge sie nicht die ganze Zeit im Blick hatten…
Es hätten auch noch 20 Leute bei mir drin sitzen können. Aber es gab ein GPS, dass alle Daten aufgezeichnet hat. Es gab schon während der Entwicklung Begleitforschung des DLR und des Ministeriums und wie gesagt, es saßen auch Personen der Regierung im Beiwagen, also wenn das alles nicht ausreicht… Wir haben das Ganze auch nicht mit Marketinginteressen gehyped, sondern wollten einfach zeigen, wo Deutschland stehen kann. Es sollte Vorzeigecharakter haben.
Sie haben eben im Forum kritisiert, dass viele Hersteller, statt zu kooperieren, jetzt schon ihre Claims abgrenzen. Ist es doch nicht so weit her mit der viel geforderten Kooperation?
Man muss wirklich mal die Leute fragen, die absichtlich oder unabsichtlich behaupten, wir können bestimmte Sachen im Moment nicht. Besteht da ein ehrliches Interesse an der Weiterentwicklung der Elektromobilität? Ich spreche an, was viele denken: Hier spielen wirtschaftliche Interessen eine große Rolle. Es geht schließlich auch um Subventionen.
Wie sehen sie die weitere Entwicklung des Elektroautos?
Es ist auf jeden Fall nicht mehr wegzureden. Ich wäre gespannt, welche Ausreden man finden wird. Man muss einfach weniger reden und mehr machen – das wäre mein Appell.
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Das Gespräch führte Markus Gärtner.
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