Vor ein paar Tagen schrieb ich hier schon mal eine Vorankündigung zu Ideenpark. Jetzt konnte ich schon ein paar Tage über die Messe gehen (immer noch viel zu kurz) und mir einen ungefähren Einblick machen, was es alles gibt. Um es vorweg zu nehmen: Kommt, nehmt Euch viel Zeit und Proviant mit!
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Auf normalen Messen, egal welcher Branche, wackelt man in einem mehr oder weniger dichten Strom von Menschen durch mehr oder weniger schmale Gänge und kann sich mehr oder meist weniger interessante Stände angucken. Egal, ob Medica, Biotechnica, Boot, IFA, Spielemesse, E-World, oder was für Messen auch immer ich schon mal irgendwann aus verschiedenen Gründen besucht habe, es ist das gleiche Schema, man scannt im Vorbeigehen die Stände ab und bleibt an ein paar ausgesuchten Orten stehen und informiert sich kurz, bei sehr wenigen hält man sich ein wenig länger auf.


Der Ideenpark ist keine Messe. Es findet zwar auf 60.000 Quadratmetern Messegelände in der Messe Essen statt, aber es ist mehr. Viel mehr. Auf einem kurzen Marsch von dem Scicamp durch die Messe war ich regelrecht überwältigt. Es waren gerade einmal drei Hallen, die ich auf diesem kurzen Trip gesehen habe, aber ich wusste wirklich nicht, an welcher Ecke ich zuerst stehen bleiben sollte um mir das Exponat näher anzugucken. Den über Kinect gesteuerten Quadrocopter, die Fußball spielenden Roboter oder doch dieses oder jenes. Zudem sind die „Gänge” sprich Wege oder Straßen sehr großzügig und weit, es gibt viel Luft, selbst wenn viel Publikum da ist. Das alles hinterläßt kein Gefühl des genervten und gestressten Messebesuchs. Es bleibt das Gefühl, leider immer noch nicht alles gesehen zu haben, was man eigentlich wollte.

Es ist wirklich, so wie es versprochen wurde, eine große Stadt, in der man vielen sehr unterschiedlichen „Ständen” oder Quartieren die gesamte Bandbreite von Technik und angewandten Naturwissenschaften entdecken kann. Und das tatsächlich fast ohne Werbung. An den Info-Säulen muss man selbst lesen, wer da gerade überhaupt vertreten ist und einem etwas zeigt und erklärt – meistens. Während die großen Firmen das tatsächlich schaffen, sind es zumeist Universitäten und MINT-Initiativen, die dann dennoch Banner und Beachflags mit Logo präsentieren und sich den Besuchern in Erinnerung bringen wollen.

Die Besucher, gestern waren es wohl über 100.000, sind sehr breit gefächert. Es kommen viele Familien mit Kindern unterschiedlichsten Alters, viele ältere Semester und – so mein Eindruck – recht wenige Jugendliche. Ob die gerade alle nur bei der Gamescon sind kann ich nicht beurteilen, wenn nicht, zeichnet sich hier aber unter Umständen eine viele größere Welle von fehlenden Fachkräften ab, als gerade ohnehin schon bejammert wird.

Es ist auf der Messe einfach zu viel, um es hier auch nur annähernd würdig zu beschreiben. Kommt nach Essen und guckt es Euch an! Und nehmt Proviant und Zeit mit, hatte ich das schon erwähnt?

Mehr Fotos gibt es hier bei meinem Flickr, oder auch direkt beim Ideenpark