Im Rahmen des Ideenparks fand auch eine Podiumsdiskussion statt, das Thema war “Technik in den Medien”. Auf dem Podium saßen der Gastgeber, Dr. Heinrich Hiesinger, Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG, Christoph Koch, Journalist und Autor („Ich bin dann mal offline”), Prof. Dr. Andreas Schümchen, Professor für Journalistik im Studiengang Technikjournalismus, Holger Steltzner, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Ralph Casper, Moderator von Wissen macht Ah und Sendung mit der Maus.
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Es war eine sehr lockere und unterhaltsame Diskussion, die da vorne statt fand, leider mit wenig Neuem.

  • Wissenschaft ist uncool, sagt man auf einer Party, man war schlecht in Mathe, ergänzen und übertrumpfen es die Umstehenden.
  • Die meisten empfinden in “der” Technik eine große Bedrohung aber zugleich auch die Chance, die Welt zu retten.
  • Technik taucht erst in den Medien auf, wenn sie versagt, etwa bei Fukushima.
  • Es gibt zu wenig Naturwissenschaften/Technik in den Medien

Die Liste der Statements und Feststellungen lässt sich so weiter führen, alles Themen, die wir hier in den Scienceblogs schon seit Jahren immer wieder haben. Es war eine sehr gute und kurzweilige Diskussion, aber leider ohne wirklich neuen Ideen, das Problem zu beheben. Aus dem Plenum kam dann als erstes die Idee, doch mehr Vorbilder in den Medien zu präsentieren, etwa CSI (wirklich, es war ernst gemeint. Wieviele Studenten wohl aufgeben, weil das echte Labor nicht so cool aussieht und eine PCR nicht in 10 min den Täter mitsamt Adresse ausspukt?)
Sofort entbrannte dann auf dem Podium die Euphorie, dass es sowas ja schon gäbe, Big Bang Theory. Ob der arme Ing hier wirklich gut dargestellt wird, ob man das Eindreschen der Physiker auf den Ing als Ironie erkennt etc. Es war schön anzusehen, wie sehr BBT scheinbar auf dem Podium und auch im Plenum beliebt ist und Anklang findet. Danach war der Wunsch aber doch eher nach dem wartenden Kaltgetränk vor den Türen und die Diskussion wurde hier weiter fortgeführt.


Die Frage in die Runde, glaubt Ihr, dass BBT Schüler dazu motiviert, Naturwissenschaften oder Ingenieur-Fächer zu studieren?

Ich denke eher, dass ohnehin schon MINT-affine Schüler sich das angucken und sowieso “ihr” Fach studieren. Und falls jemand wirklich daran zweifeln sollte, wie realistisch die Serie ist: Aus eigener Erfahrung und den Statements an dem besagten Abend und auch anderen Gesprächen – es ist wirklich so. Sheldon, Howard, Leonard und Rajesh mögen extrem erscheinen, spiegeln aber dennoch einen gewissen statistischen Durchschnitt wider.
Zu jeder Figur könnte ich damalige Kommilitonen oder Dozenten nennen, die fast 1:1 den Figuren der Serie entsprechen (oder sogar noch extremer waren).
Und die von mir so geliebten Mais-Stärken-Experimente waren auch schon in der Serie…

Kommentare (28)

  1. #1 Physiker
    August 22, 2012

    Sitcoms rufen doch nur noch Leute hinter dem Ofen hervor, die in den 90ern “Eine schrecklich nette Famile”, “Hör mal wer da hämmert”, etc. verpasst haben…

    Ausserdem glaube ich nicht, dass man mit der Darstellung von Vorurteilen, Klischees und Stereotypen MINT-Fächer attraktiver macht. Und wer meint, dass diese Vorurteile/Klischees/Stereotypen tatsächlich zutreffen, der ist doch gar nicht daran interessiert, die Stituation zu ändern.

  2. #2 Chris
    August 22, 2012

    Es schafft vor allem eins, das immer noch zu selten vorkommt: Es zeigt die Menschen als solches, nicht die Ergebnisse, die Labore, es zeigt ein Leben. Wie überzogen oder realistisch es sein mag, darüber kann man trefflich streiten.
    Ich kenne viele, die sich oder ihre Kollegen in den Figuren (teilweise) wiederfinden.

  3. #3 Physiker
    August 22, 2012

    Beispiel:
    Wer die Meinung vertritt, dass Mädchen von Natur aus die Farbe rosa bevorzugen, wird sich doch auch nicht dafür einsetzen, dass sie blau tragen. Analog sorgt jeder, der BBT für realistisch hält, dafür, das Rollenverhalten zu festigen.

  4. #4 Chris
    August 22, 2012

    So sehe ich das nicht. Denn es ist in meinen Augen schon ein Vorteil, das Leben ÜBERHAUPT zu zeigen. Wenn es mehrere Sendungen gäbe, dann könnten wir streiten, welche die bessere ist. Aber als einziger, einsamer Vertreter kann man froh sein, dass es überhaupt irgendwas gibt. Und btw, letztlich bekommen sie ja dann doch noch Frauen ab. 😉

  5. #5 SethSteiner
    August 22, 2012

    Ich denke schon, dass BBT seinen Beitrag dazu leistet, Wissenschaft attraktiver zu machen. Am Anfang habe ich die Serie wegen der Nerds noch sehr gern gesehen aber die Bumserei die heute in den Sitcoms Thema Nummer 1 ist ließ mich irgendwann nur noch entnervt wegschalten. Trotzdem seh ich, dass BBT mitverantwortlich ist für ein gewisses Umdenken. Comics, Videospiele, Wissenschaften sind heute populärer als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Es ist allerdings nur ein kleiner Baustein von vielen. Heute habe ich zufällig Totally Spies gesehen, wo mit dem Klischee (DAS Klischee) gespielt wurde und dabei Wissenschaftler bzw. einfach nur Leute die sich damit beschäftigen als Trottel bezeichnet wurden und ihre Verkleidung als aller erstes ganz trottelig war. Das arbeiten in Klischees (auch wenn dann der Professor ein trainierter, metrosexueller 2 Meter Typ ist) ist sicher immer noch kontraproduktiv.

    Beim Thema Mathe muss ich allerdings zustimmen. Hier hat man einfach ein verdammt großes Problem. Mathe ist für die meisten Menschen schwierig und ich verstehe nicht so ganz, warum man es noch immer nicht geschafft hat eine Lösung dafür zu finden. Das beginnt schon in der Schule, wo die Mathematik nun mal einfach nachvollziehbarer herangebracht werden muss und endet an der Uni. Wenn ich mir ansehe wie der Unterricht daraus besteht, einfach nur die Formeln an die Tafel geklatscht zu bekommen und man sich den Rest selbst beizubringen hat, verwundern mich weder Durchfallquoten, noch Abbrecher, noch Probleme.

  6. #6 Thomas J
    August 22, 2012

    @Physiker

    Ich weiss gar nicht, was du hast. Mit Amy gibts den weiblichen Nerd und mit Bernadette die Karrierefrau.
    Im Vergleich zu den ersten Staffeln ist es jetzt doch ziemlich weit entfernt von Mann-Frau-Stereotypen.

  7. #7 stephan
    August 22, 2012

    ist die darstellerin von amy nicht sogar wirklich wissenschaftlerin und hat auch in neurowissenschaften promoviert?

  8. #8 Chris
    August 22, 2012

    @stephan
    Meinst Du, sonst könnte man nicht so überzeugend spielen? 😉
    Gerüchten nach ist sie aber wohl leider eine Impfgegnerin…

  9. #9 Physiker
    August 22, 2012

    @Thomas J:
    Es geht doch dabei nicht um Mann-Frau-Stereotypen (das war nur ein Vergleich). Es geht darum, dass Wissenschaftler als Nerds dargestellt werden. Um mal Florian Freistetter zu zitieren: Wissenschaftler sind ganz normale Menschen.

    Ich habe ja nichts dagegen, dass viele diese Konservenlacher lustig und unterhaltend finden – nur als Massnahme um Vorurteile gegenüber Wissenschaftler abzubauen, ist BBT nun wirklich absolut ungeeignet. Viel bessere Massnahmen sind die Kinderuni, der Girlsday/Boysday, der (viel zu selten stattfindende) Tag der offenen Türe, öffentliche Vorträge und Diskussionen (für die bisher entweder überhaupt keine Werbung gemacht wird oder die einen abschreckenden Titel/Abstract haben), e.t.c.
    Also ich sehe da unendlich viele Verbesserungsmöglichkeiten, die wir selbst in der Hand haben.

  10. #10 Chris
    August 22, 2012

    @Physiker
    Bei den Kinder Unis und Tag der offenen Türen stehen aber meist die Experimente und Exponate im Vordergrund. Viel zu oft sind es nur effektvolle Knall Puff Peng Experimente. Hier wird weder der Mensch dahinter, noch der wissenschaftliche Prozeß als solches dargestellt.
    Es ist zwar schon ein Fortschritt, man kann mit den Wissenschaftlern reden, aber ob sie als Mensch wirklich ankommen, da habe ich meine Zweifel.
    Und btw, Girlsday und Boysday manifestieren die Genderstereotypen nur noch mehr.

  11. #11 Physiker
    August 22, 2012

    @Chris:

    Denn es ist in meinen Augen schon ein Vorteil, das Leben ÜBERHAUPT zu zeigen.

    Das klingt so, wie wenn mit dieser Sitcom ein Tabubruch begangen worden wäre und zum ersten Mal überhaupt das Leben einer geächteten Gruppe von Personen dargestellt wird um zu einer aufgeklärteren Gesellschaft mit mehr Akzeptanz beizutragen. Das ist aber nicht der Fall. Man kann vielen Sitcoms/scripted-Reality-Sendungen/etc. durchaus hoch anrechnen, dass sie das Thema Homosexualität enttabuisiert haben. Ob das nun auf ernste oder humoristische Art geschieht (wie z.B. in “modern family”) ist dabei unbedeutend. Eine solche Notwendigkeit, das Leben jeder Berufsgruppe in Sitcoms darzustellen, sehe ich aber nicht. Und erst recht nicht, um einen angeblichen Fachkräftemangel zu beseitigen.

  12. #12 Kryptische
    August 22, 2012

    “Wissenschaftler sind ganz normale Menschen.”
    Interessant wäre in dem Zusammenhang mal zu klären: Was ist denn ein ganz normaler Mensch? Oder anders herum, warum sollte es nicht völlig normal sein, wie sich die Jungs in BBT benehmen? Also ich habe alle Teile von BBT gesehen – warum? Weil ich bei vielen Szenen grinsend meinen Mann anschauen kann – er vereinigt die Macken aller vier Jungs in sich. Trotzdem halte ich meinen Mann für völlig normal (ok, naja, also so normal ein SysAdmin und Programmierer sein kann). Was mir bei BBT gefällt ist doch gerade die Tatsache, dass die Jungs im Grunde normal sind: Die meisten wollen eine Beziehung, sie haben Hobbys, essen fast Food, betrinken sich auch mal, haben völlig normale Probleme und gehen jeden Tag arbeiten. Es fällt ja eigentlich leider eher kaum auf, dass sie Wissenschafler sein sollen (was ich ein wenig schade finde).
    Diese “Superhelden Boys”, die aufgrund eines völlig verfälschten Bildes, dass uns die Medien sonst vermittelt, als normal gelten – also die braungebrannten, muskulösen, Supersportler – die sind doch eher selten. Also sind sogenannte Nerds eigentlich viel normaler, als das, was wir aufgrund unserer Fehlprägung als normal ansehen (und übrigens: Die meisten Frauen sind auch nicht Barbie, sind nicht rosa und sehen auch völlig normal aus, egal ob Kassiererin oder Wissenschaftlerin).
    Aber um mal zum Punkt zu kommen: Ich glaube keinesfalls, das solche Serien helfen, das Bild der Wissenschaftler zu verbessern oder überhaupt jemanden anregen, sich mit so einer Karriere anzufreunden.

  13. #13 Physiker
    August 22, 2012

    @Chris:

    Bei den Kinder Unis und Tag der offenen Türen stehen aber meist die Experimente und Exponate im Vordergrund. Viel zu oft sind es nur effektvolle Knall Puff Peng Experimente. Hier wird weder der Mensch dahinter, noch der wissenschaftliche Prozeß als solches dargestellt.

    Yep. Und schon haben wir eine der vielen Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert, von denen ich sprach, und bei der sich jeder selbst einsetzen kann (anstatt auf passende Produktionen aus Hollywood zu warten).
    Abgesehen davon, kann ich auf viele derartige Veranstaltungen zurückblicken bei denen ich aktiv mitgeholfen haben – und kann versichern: die Experimente dienen nur dazu das Eis zu brechen, Neugier zu vermitteln und in anschliessenden Fragen unseren Alltag näherzubringen. Gerade beim Girlsday ist ja auch üblicherweise eine Erwachsene Begleitperson (LehrerIn) dabei, die darauf achtet, dass dieser Teil nicht zu kurz kommt.

    Irgendwie läuft’s mir kalt den Rücken runter, wenn eine TV-Unterhaltungssendung im Vergleich mit selbst durchgeführten (Maisstärke-)Experimenten besser abschneiden soll. Interviewen Sie dazu mal Manfred Spitzer…

    Und btw, Girlsday und Boysday manifestieren die Genderstereotypen nur noch mehr.

    Wow, eine so negative Einstellung zu diesen Veranstaltungen ist mir bisher noch nie begegnet. Dass bestätigt voll und ganz meine obige Diagnose, dass womöglich gar kein Interesse daran besteht, die Situation zu ändern.

  14. #14 Physiker
    August 22, 2012

    @Kryptische:

    Interessant wäre in dem Zusammenhang mal zu klären: Was ist denn ein ganz normaler Mensch?

    Ich denke, das was damit gemeint war hat Florian im verlinkten Artikel fantastisch beschrieben.

    Oder anders herum, warum sollte es nicht völlig normal sein, wie sich die Jungs in BBT benehmen?

    Vielleicht, weil es auch nicht die Absicht der Sitcom ist, Normalität darzustellen… ich zitiere den Wikipedia-Eintrag:

    Dabei wird die geekhafte Art der Forscher durch die Naivität, aber auch durch die Sozialkompetenz bzw. den gesunden Menschenverstand der Nachbarin, einer klischeehaften Blondine, kontrastiert.

    Offensichtlich geht es also doch um Vorurteile/Klischees/Stereotype. Das kann man natürlich nicht der Sitcom vorwerfen, denn das ist ja das Konzept dieser Sendungen. Trotzdem sehe ich genau wie Sie keinen Grund, warum gerade eine solche Sendung das Bild vom Wissenschaftler verbessern/geraderücken sollte. “Hör mal wer da hämmert” hat das Bild von Heimwerkern ja auch nicht geradegerückt.

  15. #15 Chris
    August 22, 2012

    @Physiker

    Jetzt mischen wir verschiedene Dinge. BBT wird, wie ich im Post geschrieben habe, sicherlich niemanden zu einem Studium animieren. Dennoch finde ich es OK, wenn mal andere Branchen den Hintergrund einer Sitcom darstellen, und so dann auch mal Wissenschaftler dran kommen.

    Mit den KinderUnis sind wir fast einer Meinung. Ich bin sogar der Meinung, dass es vollkommen ohne Superduper Effekte geht, ein einfacher Strudel in einer Flasche, eine kleiner Flaschentaucher kann “Wow” und “Oh” und “Geil” bei jeglichem Alter hervorrufen. Dazu muss ich die Kinder aber machen lassen und keine Show vorführen.

    Beim Girlsday widersprichst Du Dir jetzt selbst, siehe “Rosa” etwas weiter oben. Hier wird (überspitzt formuliert) gesagt: Das da sind Männerberufe, guck Dir das Ing-Studium mal an, Mädel, das darfst Du auch. GLEICHZEITIG kommt dann auch: Hier, Junge, Pflege ist was für Frauen, aber so schlimm ist das gar nicht.
    Warum bitte, zementiert man die Vorurteile noch weiter ein? Wieso können nicht alle alles angucken? Es gibt dazu (hier in NRW) eine Broschüre, die diese beiden Klischees exakt so bedient, in der Mitte ist das Heft gespiegelt, damit auch ja jeder das Rollenbild des anderen noch einmal vor Augen hat…

  16. #16 SethSteiner
    August 23, 2012

    Ich denke durchaus dass Big Bang Theory ein kleines Steinchen ist, dass einen Menschen zur Entscheidung führen kann, einen wissenschaftlichen Beruf auszuüben. In der ganzen Sitcom ist Wissenschaft präsent und damit auch im Leben der Zuschauer. Das “Nerdtum” ist heutzutage viel akzeptierter. Dazu gehören die Videospiele, die Comics, die Actionfiguren und die Wissenschaft. Natürlich findet hier keine direkte Beeinflußung statt alà “Woah Sheldon yeah, ich will Physik studieren!” aber man findet doch eine gewisse Bestätigung, die es früher (siehe Totally Spies) nicht unbedingt gegeben hat.

    Ich denke btw. das sich Hör Mal Wer Da Hämmert durchaus positiv in Sachen heimwerken ausübte. Allerdings denke ich das nur, eine Studie habe ich dazu nicht parat. An mir, Freunden und Familie sehe ich aber dieselbe Bestätigung von Interessen wie bei BBT.

  17. #17 Paul
    August 23, 2012

    Jugendliche haben vor allem auf eins keinen Bock: Sich etwas sagen zu lassen. Wenn da Mama, Papa, MINT Initiative oder Physiklehrer ankommen und groß erzählen was das für tolle Zukunftsaussichten sind, dann passiert da in den meisten Fällen eh nichts. So eine Serie ist der richtige Türöffner.
    Wenn man die 1/2 der Gags nicht versteht, obwohl alle anderen lachen oder wenn einen interessiert was der Sheldon jetzt damit sagen wollte wird Interesse geweckt. Das ist eine intrinsische Motivation durch die Hintertür.
    Die 35. U-Boot-Reportage auf N24, in welcher Druck, Kraft, Drehmoment und Leistung willkürlich durcheinander geworfen werden, hilft bei der Motivation überhaupt nicht. Das ist eher kontraproduktiv.
    Generell sollte schon in der Schule oder in den Medien so heran gegangen werden, dass alltägliche Probleme (welche die Schüler auch im Alltag interessiert) in der Schule theoretisch hinterleuchtet werden. Z.B. wie funktioniert 3G beim Handy (elektromagnetische Wellen) oder wie bestimmt das GPS-Gerät die Geschwindigkeit (Doppler-Effekt) oder wie macht die GoPro HD Hero2 einen 170° Öffnungswinkel (Optik, Linsen usw.) und wie wird das dann gespeichert (Photodioden).
    So kann man den Lehrplan einhalten aber die kleinen zu Klugscheißern machen, ohne das sie es merken. 🙂

    Gute Beispiele sind:
    https://youtu.be/TYfjxPl1riE
    oder
    https://youtu.be/cuKmcq6pu9s

  18. #18 Gustav
    August 23, 2012

    Aus meiner eigenen Erfahrung in meinen Freundeskreis kann ich sagen, dass das nicht nur PhysikerInnen, MathematikerInnen ansehen, sonder viele, die von den Fächern sogar schwer gelangweilt sind, aber andere Momente der Serie schätzen. Okay, alle die das mögen (und eben nicht Physik mögen) sind trotzdem Nerds (im Computerbereich) und somit mögen sie einfach die zahlreich vorkommenden pokulturellen Elemente. Aber die Serie schauen eben nciht nr PhysikerInnen, MathematikerInnen oder eben Menschen die sich dafür begeistern – ansonsten hätte die Serie wohl kaum solche Erfolge, die ist die zweitbeliebteste Serie, nach How i met your mother, in den USA.

    Das bedeutet aber auch, dass nicht die Wissenschaftsthemen die Menschen zum zuschauen bringen, sondern hauptsächlich die angesprochenen popkulturellen Elemente und die bringen niemanden dazu Physik zu studieren. Ganz im Gegenteil davon sind sie genau so gelangweilt wie vorher.

  19. #19 Gustav
    August 23, 2012

    @Physiker: Tatsache ist aber auch, dass viele PhysikerInnen, MathematikerInnen Nerds sind – nein, nicht Nerds wie sie oft dargestellt werden, das was wir früher im Deutschen “Streber”, nur vielleicht liebeswürdiger, genannt hätten. Aber doch Menschen die das erfüllen was der Begriff im amerikanischen ausmacht, Langeweiler (für andere, denn so der große Bringer ist Physik bei Partys nun wirklich nicht), Streber (im Sinne, die sind gut in ihrem Fach), Fachidioten (siehe Punkt davor), “Stubengelehrte”. All diese im deutschen doch etwas holprige Beschreibungen für Nerds, treffen doch auf viele NaturwissenschaftlerInnen zu.

    Und aus meinen eigen Studium weiss ich, dass es da viele “Sonderlinge” gibt, mich eingeschlossen. Menschen die ihre Macken haben. Die gibts überall, es gibt Computer-Nerds, es gibt aber auch Nerds – wenn wir den amerikanischen Sprachgebrauch verwenden wollen und nicht den etwas abwertende deutschen Gebrauch des Wortes – in allen anderen Bereichen des Lebens und der Berufe. Deswegen ergibt sich auch kein Widerspruch zu Florians Meinung, dass NaturwissenschaftlerInnen ganz normale Menschen sind. Sie sind so normal wie alle anderen selbst komisch sind. Nur Naturwissenschaften haben einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft, deswegen tritt die “Komischheit” des Physiker oder der Physikerin mehr zum Vorschein, als die des Bäckers oder der Bäckerin.

    Dazu kommt noch, dass in den meisten Berufen Seriösität, Stärke, Ordentlichkeit zählt. PhysikerInnen erlaubt man etwas Schrulligkeit, weil das teilweise auch mit “Kreativität” verbunden wird. Dass aber auch Menschen in anderen Berufen ähnlich ticken müssen, ähn lich Kreativität aufzeigen müssen, das wird ganz gerne verschwiegen,. Weil da eben der Schein der Seriösität gewahrt werden muss. Immerhin müssen andere Berufe etwas leisten, Gewinn erwirtschaften. Das nimmt man bei der Physik nicht an. Daher dürfen die das, was bei anderen verschwiegen wird.

    Das sind natürlich auch Vorurteile. Klar. Aber wie hier schon gesagt wurde, in dem Fachbereich kennen wir alle Menschen, die bestimmte Zeichen dieser Vorurteile in sich vereinen. Das TBBT (Niemals das “The” dabei vergessen ;-)) das natürlich überzeichnet – keine Frage, das ist eine Sitcom, das ist fast schon die Definition von Sitcom.

  20. #20 Zensierter
    August 25, 2012

    Wen wundertvdas? Florian Freistätter glaubt doch selbst an außerirdische Wesen, ansonsten würde er ja nicht seine Blogbeiträge zensieren.

    Also muss es sie geben!!!!

  21. #21 Statistiker
    August 25, 2012

    ah, der “Physiker”, der nichts mit Physik zu tun hat, läuft wieder frei rum.

    @ Physiker: Bitte einfangen lassen, einsperren und gut ist, bitte…..

  22. #22 HT
    August 28, 2012

    Wissenschaft ist uncool, sagt man auf einer Party, man war schlecht in Mathe, ergänzen und übertrumpfen es die Umstehenden
    … um dann welchen Beruf hervorzuheben? Bist Du Priester, Polizist, Anwalt oder was auch immer, dann hörst Du früher oder später schon noch Witze über Deinen Berufsstand. Welcher Beruf ist denn “cooler”? Wenn jemand seinen Beruf nennt und sich anschließend ohne Anlaß dafür rechtfertigt, dann hat er ohnehin auf jeder Party verloren.

    Technik taucht erst in den Medien auf, wenn sie versagt, etwa bei Fukushima/Es gibt zu wenig Naturwissenschaften/Technik in den Medien
    Ich sehe überall Berichte über Autos, neue Smartphones/Tablet-PCs und über auf dem Mars gelandete Fahrzeuge. Daß diese Berichte den Platz in den Medien mit Politik, Kultur und Sport teilen müssen, ist selbstverständlich.

    Wieviele Studenten wohl aufgeben, weil das echte Labor nicht so cool aussieht …
    Die meisten Polizisten geraten nicht alle zwei Tage in eine Schießerei, das Soldatenleben hat mit dem von John Rambo wenig zu tun, der DHL-Mann verbringt den Tag nicht so wie in “King of Queens” und ich kenne keinen Ingenieur der Tony Stark/Iron Man gleicht. Kino und Doku unterscheiden sich eben. Spätestens bei der Wahl des Berufes ist man sich dessen bewusst.

    Die Frage in die Runde, glaubt Ihr, dass BBT Schüler dazu motiviert, Naturwissenschaften oder Ingenieur-Fächer zu studieren.
    Gegenfrage: Kannst Du Dir das vorstellen? “Ich bin leitender Ingenieur und traf vor 20 Jahren wegen einer lustigen Fernsehserie meine Entscheidung diesen Beruf zu wählen.”
    Ich denke, dass bei den meisten die Berufswahl nach den folgenden Überlegungen treffen: “Was kann ich? Was kann ich damit machen? Was bekomme ich dafür geboten nachdem ich es mache?”

  23. #23 Chris
    August 28, 2012

    @HT Wenn jemand seinen Beruf nennt und sich anschließend ohne Anlaß dafür rechtfertigt, dann hat er ohnehin auf jeder Party verloren.
    Das hast Du falsch verstanden. Es geht um generelle Statements, vollkommen unabhängig vom eigenen Beruf und evtl. “Outings”. Selbst Günther Jauch behauptet zur Primetime vollkommen selbstverständlich, dass er miserabel war in Physik (was ja nichts schlimmes ist), und das mit einer Selbstverständlichkeit, die genau in diese Kerbe schlägt. Schlecht in MINT-Fächern zu sein, das ist “normal”, oder schon fast cool.

    Berichte über iPhones und Tablets laufen eher unter Religion 😉 Der Mars-Rover ist eine seltene Ausnahme, fürchte ich.

    Kino und Doku unterscheiden sich eben Tatsächlich?

    Spätestens bei der Wahl des Berufes ist man sich dessen bewusst Da habe ich meine Zweifel. Auf der einen Seite begrüße ich es, wenn auch mal eine andere Branche oder Thema Gegenstand einer Unterhaltungsserie ist. Daher ist TBBT immens hilfreich. Andererseits spiegelt CSI & Co. ein vollkommen verzerrtes Bild wider, wie es im Labor abläuft.

  24. #24 Thomas N
    August 29, 2012

    Bei meinen Schüler(inne)n ist ein ähnliches Bild zu sehen, vor allem weil viele mit den wissenschaftlichen Begriffen und Verfahren (noch) nichts anfangen können. Das motiviert auch nicht unbedingt dazu, dies immer zu ergooglen oder bei Wikipedia nachzuschauen (was für Schüler ja meist der erste Weg der Erkenntnis ist).
    Die Sitcom wird wegen der Charaktere und der Nerdkultur geschaut, evtl. auch um sich darüber lustig zu machen – traurig aber wahr.
    Als Lehrer hat man aber die Möglichkeit diese Dinge aufzugreifen und in den Unterricht als Einstiegsmotivation einzubauen. Die Erklärung von Phänomenen oder geschweige denn für Schüler/innen verständliche Formeln kann und wird in der Serie ja nicht praktiziert, zumal viele Themen erst in der Oberstufe (ab Klasse 11 aufwärts) interessant werden, da vorher einfach die Grundlagen fehlen.

    Sumasumarum: Bei denen die sowieso interessiert sind, ist TBBT ein guter Ausblick auf die Nerdkultur oder um bestimmte Phänomene selbstständig kennenzulernen, für alle anderen ist es nur eine Sitcom mit MINT-affinen Menschen.

    Was mehr bringt als TBBT: Bekannte und Verwandte die in MINT-Berufen arbeiten und Kraftwerke bauen, bei einem Autobauer in der Forschung arbeiten etc. in den Unterricht einladen oder einen Ausflug an die Uni/in ein Schülerlabor machen 😉

  25. #25 HT
    August 29, 2012

    Schlecht in MINT-Fächern zu sein, das ist “normal”, oder schon fast cool.
    Ich glaube, dass jeder ähnliche Beispiele aus anderen Bereichen kennt. Beispiele:

    • Kunst: Man hört immer wieder “davon habe ich keine Ahnung”, wenn irgendwo eine Ausstellung angepriesen wird.
    • Literatur: “Es ist schon lange her, dass ich ein Buch las.”
    • Sport: Wenn jemand über seine sportl. Erfolge berichtet, dann rutscht mir auch hin und wieder ein “nach 10 Min. auf dem Laufband geht mir die Puste aus” raus.

    Bei jeder der genannten Aussagen findet man des öfteren Zustimmung der Anwesenden. Ich sehe es deshalb nicht so kritisch, wenn jemand äußert, dass er keine Ahnung von Mathematik hat weil er keine Ahnung davon hat.

    Menschen mit Eigenheiten hat man in ALLEN Bereichen.

    • Im MINT-Bereich gibt es Sheldons, Howards, Leonards und Rajeshs.
    • Die Litaratur hat Ihren Marcel Reich-Ranicki (er und so ziemlich jeder seiner Gäste wurde irgendwann irgendwo im TV Gegenstand eines Sketches).
    • Im Sportbereich findet man immer wieder seltsame Gestalten.

    Ich glaube deshalb, dass Du in Deiner Aufzählung den Umgang mit den Wissenschaften in den Medien zu negativ siehst.

  26. #26 Spoing
    August 29, 2012

    Naja wer auf einer Feier sagt er sei schon immer schlecht in Mathe gewesen kann sich der Zustimmung gewiss sein. Wer sagt Goethe sei nix für ihn läuft da schon deutlich eher Gefahr auf Kritik zu stoßen.
    Ich komme gerade aus einem Zeltlager und da wir dort mitten in der Pampa sind hat man einen super Blick auf die Sterne. Als ich dann abends mit eins zwei von den Kiddies über Sterne etc. geredet habe hatte ich nach kurzer Zeit 20 Jungs (von 13 bis 15) an der Backe welche begeistert zu gehört hatten. Nachdem es dann ein Bischen in die Physik ging kam auch von einigen die Aussage das Mathe blöd sei.
    Dann habe ich mal erklärt was man mit Mathe so alles Tolles machen kann.
    Als angehender Ing sehe ich persönlich in Mathe ein super Werkzeug. Wenn man Leute schon nicht für die Schönheit der Mathematik begeistern kann, so schafft man es jedoch fast immer die Leute in kurzer Zeit davon zu überzeugen was man mit Mathe als Werkzeug alles cooles anstellen kann. Außerdem kann man sehr einfach zeigen was man dank der Mathematik alles erkennen kann und was für eine coole Sicht auf die Welt sie einem ermöglicht wenn man sie versteht. Im Matheunterricht wird leider viel zu wenig vermittelt was einem dadurch alles für Möglichkeiten eröffnet werden. Wenn man die Aufgabe sieht fragt man sich oft: “und wieso will ich das überhaupt wissen?” Dabei ist es doch gar nicht schwer Probleme zu entwerfen die Leute ansprechen. Wer (für einen selbst) relevante Probleme lösen kann wird in den eigenen Augen immer als “Macher” angesehen und diesen empfindet man immer als coolen Typen.

    Bei TBBT finde ich es klasse das gezeigt wird das ein Nerd-Leben auch richtig geil sein kann. Auch wenn ich selber eher dem Outdoor-Typen Klischee entsprechen würde (als dem Typen mit Axt und Geländewagen und nicht dem Bäume umarmenden Hippie) bin ich in vielen Bereichen extrem Nerdig. Das in meinen Augen am Schlimmsten am Bild des Klischeewissenschaftlers ist das diese alles Spaßbefreit mit Stock im Hintern sind. Dabei sind die meisten eher das genaue Gegenteil nur erkennt man das eben nur wenn man selber in der Materie ist oder es halt in Serien wie BBT zu sehen bekommt. Jugendliche haben nicht unbedingt “trainierter Bodybilder mit plastisch geformten Blondchen an der Seite auf der Jacht Schampus trinken” als Lebensziel vor Augen. Die wollen in erster Linie ein Leben das einem Spaß macht. Da kann man auch einem Lenart Hoffstätter nacheifern.
    Das das Leben der Weißkittelträger eben nicht bemitleidenswert ist in der Allgemeinheit leider viel zu wenig bekannt.

  27. #27 BreitSide
    August 30, 2012

    xxx

  28. #28 Solveig Wehking
    September 10, 2012

    Dass über das Fernsehen Berufswünsche und Images beeinflusst werden, zeigen eine Reihe von Serien, u.a. auch CSI, ohne das jetzt gleich zu bewerten. Fakt ist, dass Interesse für die Forensik geweckt wurde und zwar weltweit. Big Bang Theory baut keine Vorurteile gegenüber MINT ab, weil die Serie mit Sterotypen spielt und sie bestätigt. Wer möchte so ein Nerd sein und diese Fächer studieren, nur die, die sowieso fasziniert sind. Aber dass sich mit Serien und Soaps Einstellungen verändern lassen, zeigen internationale Erfahrungen aus Latein-Amerika, Indien und Holland. (Die gehen zuruück auf die Theorie des Sozialen Lernens von Bandura.) Dort werden Serien entlang dieser Theorien entwickelt. Hier in Deutschland gibt es seit einigen Jahren auch ein Projekt dazu: https://www.mintiff.de/content/0/58/59/