Die Deutsche Krebshilfe, die ihre gesamten Aktivitäten zur Vermeidung von Krebserkrankungen sowie zur Verbesserung der Versorgung krebskranker Menschen ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen finanziert, ist sich des Vertrauens in der Bevölkerung bewusst, dass sie auch braucht, um überhaupt agieren zu können. Und in diesem Sinne handeln wir, im Interesse unserer Spender und im Sinne der Sache – und nur diese steht für uns im Vordergrund. Wenn nötig, ausnahmsweise auch mit einer ungewöhnlichen Initiative.

Überhaupt keine Frage, meine vollste Zustimmung. Ich weiß auch, dass die Kondom-Poster zur HIV Aufklärung viele Gegenstimmen hatten, allerdings eher aus anderen Alterklassen…

Wir würden uns wünschen, wenn auch kritische Stimmen zu unserer Herangehensweise – für die wir durchaus Verständnis haben – letztlich unser eigentliches Anliegen in den Vordergrund stellen.

Das eigentliche Anliegen ist aber nicht Gegenstand der Proteste, ganz im Gegenteil. Der Protest richtet sich gegen die Art und Weise, wie hier Tierversuche kommuniziert werden.

Denn wir brauchen die Aufmerksamkeit und einen kritischen Dialog in unserer Gesellschaft zum Thema „Krebsgefahr durch künstliches Bräunen“. Genau diesen Dialog soll diese Kampagne auslösen und wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie uns dabei unterstützen. Denn die UV-Strahlung ist der größte Risikofaktor für Hautkrebs – ein Risiko, das vermeidbar ist.
Gerne stehe ich Ihnen auch für telefonische Auskünfte zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Nettekoven
Hauptgeschäftsführer

Zunächst einmal vielen Dank für die Stellungnahme.
Ich würde mich jedoch freuen, wenn der Dialog auf Ihrer Seite damit beginnen würde, dass Sie sich über den eigentlichen Grund der Proteste informieren, dort, wo sich der Protest entwickelt hat – im social web. Links finden Sie oben ausreichend. Über die Kommentare unter diesem und auch den anderen Beiträgen können Sie ganz direkt am Dialog teilhaben.

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Kommentare (8)

  1. #1 Martin B. (@gedankenabfall)
    September 14, 2012

    Schon ziemlich peinlich, wie man sich hier weiter auf die Schultern klopft, wie mutig man doch sei, und wie wichtig das zu vermittelnde Anliegen. Da wurde die Kritik weder verstanden, noch besteht Interesse, sich mit ihr auseinanderzusetzen.

    Aber ich habe auch nichts anderes erwartet.

  2. #2 Sören Schewe
    September 14, 2012

    Wenn das bei Stern TV so ein Erfolg war, freut mich das. Hier im Social Web jedenfalls ging es zu keinem Zeitpunkt um Hautkrebs, sondern ausschließlich um jenes Schwein des Anstoßes (ganz hervorragend, Christoph) und jenen Ritter von der traurigen Gestalt, der den ganzen Bums hier vorgebracht hat. Ich behaupte also, dass die ganze Aktion hier im Social Weg mächtig in die Hose gegangen ist.. Ansonsten würde ich mich über Belege freuen, die das widerlegen. Gut möglich, dass auch schlechte PR eben PR ist, ich sehe das ein ganzes Stück weit anders.

  3. #3 Frau Meike
    September 14, 2012

    “… ist sich des Vertrauens in der Bevölkerung bewusst, dass sie auch braucht, um überhaupt agieren zu können. Und in diesem Sinne handeln wir, im Interesse unserer Spender und im Sinne der Sache – und nur diese steht für uns im Vordergrund. Wenn nötig, ausnahmsweise auch mit einer ungewöhnlichen Initiative. ”

    Wir handeln im Sinne des Vertrauens, indem wir Vertrauen missbrauchen? Gewagte Arbeitshypothese.

  4. #4 para
    September 14, 2012

    Scheinbar gehöre auch ich zu den doofen die die Kampagne nicht verstanden haben. Aber vielleicht habe ich ja nur einen Clipfetzen(?) gesehen, oder wurde irgendwo, an irgendeiner Stelle im Clip erwähnt, ob also Logo der Krebshilfe oder als Pro/Epilog, dass es um solarienbedingten Hautkrebs ging ?.

    • #5 Chris
      September 15, 2012

      @para @meike
      Es ist einerseits genau der gewünschte Effekt, dass ich nicht weiß, was sich dahinter verbirgt. ABER es sollte dann, wenn die Auflösung kommt, Klick machen, ein “Ach so, das ist ja eine witzige Idee gewesen” (oder so ähnlich). Hier geht der Schuss aber in eine komplett andere Richtung, aber das haben sie scheinbar noch nicht richtig wahrgenommen.

  5. #6 Frau Meike
    September 14, 2012

    @para

    Nein. Das ist ja Sinn einer viralen Kampagne: dass die Botschaft und ihr Absender nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.

  6. #7 Ute
    Dortmund
    September 15, 2012

    @Frau Meike Leute, die so argumentieren wie die Krebshilfe, verprügeln wahrscheinlich auch Kinder, damit sie nicht auf die heiße Herdplatte fassen: “Wir tun es nur zu eurem Besten!” ^^

    Wenn überhaupt, macht die Stellungnahme der Krebshilfe nur noch deutlicher, wie herablassend sie ihre Zielgruppe betrachten. Was genau der Grund sein dürfte, warum sie sie mit solchen Kampagnen eben _nicht_ erreichen.

  7. #8 Jens Best
    September 16, 2012

    Für jung von matt ist das web egal. Aufgabe war es offensichtlich den Beitrag in Stern TV zu positionieren. Die diskursive ebene im Netz ist denen egal, für die ist das web eh nur ein Raum mit Klosprüchen an der Wand.da kann man ruhig mal eine Schweine-Misshandlung faken.

    Demnächst von JvM: Livestream von einer Steinigung (mit der Möglichkeit auch interaktiv zu beteiligen) für Amnesty international.

    Wie heißt es so schön:
    Der Künstler lügt, um die Wahrheit zu sagen.
    Der Politiker lügt, um dir Wahrheit zu verhüllen.
    ….
    Die Werbe-Agentur lügt, will es ihre Methode ist, Geld zu verdienen.