Aus der Reihe “Texte, die ich mal irgendwann angefangen habe und nicht beendet habe…”:
Heute, ein Aquarium im Norden Dänemarks, das etwas aus der Reihe fällt. Ich habe schon viele Aquarien besucht, meist sind es Teile eines Zoos, etwa der wirklich gut gemacht Ocean im Burger´s Zoo in Arnheim. Oder die Vergnügungsparks Sea-Life, in den denen man durchgeschleust wird. Ja nicht zu lange an einem Becken stehen bleiben, die nächste Horde folgt schon….
Im Nordsøen Oceanarium ist das Konzept etwas anders. Im Mittelpunkt steht ein wirklich riesiger Tank. Eine regelrechte Tribüne bietet den Besuchern ausreichend Platz, um über ein riesiges Fenster das Innere des Beckens auf sich wirken zu lassen. In mehreren Etagen ist dann um das Becken noch eine Menge an anderen kleinen Becken angeordnet. Eine zwingende Reihenfolge gibt es nicht, man geht hin, wo gerade Platz ist / man möchte.
Das wirkt auf den ersten Moment etwas verwirrend. Schließlich sind hier nur Nordsee-Fische zu sehen. Und wie auf dem Foto zu sehen, sind die Schwärme recht nett. Aber gleich eine Tribüne davor zu bauen?
Dann taucht ein Hai aus den dunklen Tiefen des Beckens auf.
Auch nicht wirklich der große Effekt. Neben mir erschrickt sich ein Besucher, dass es Haie in der Nordsee gibt, war ihm neu, vermutlich steckt er fortan nur noch den kleinen Zeh in die Brandung.
ABER dann bin auch ich kurz etwas sprachlos.Gleich mehrere Mondfische folgen dem Hai und schwimmen entspannt aus den dunklen Tiefen des Beckens in den beleuchteten Vordergrund.
Auch in die Rubrik “Launen der Natur” hat sich im Laufe der Evolution mal ein anderes Konzept der Anordnung der Flossen etabliert. Ich kannte diesen Fisch nur aus Abbildungen in Kinderbüchern o.ä.
Diese doch imposanten Ausmaße waren mir neu.
Ja, dafür kann und sollte man eine Tribüne bauen. Wir setzen uns und lassen diese Tier auf uns wirken.
Die Gruppe der monströsen Fische verschwindet wieder im Beckenhintergrund und das restliche Aquarium wird erkundet.
Es gibt einen Außenbereich mit Seehunden und viele kleine Becken mit allerlei anderen Nordsee-Bewohnern. An vielen Stellen geben kleine Fenster Einblick in das große Haupt-Becken.
Schon fast zur Pflicht geworden sind die Becken zum BE-Greifen. Harmlose, ungefährliche Tiere können hier von den (kleinen) Besuchern angefasst und kennegelernt werden. Das ist nett, nicht jeder hat die Tiere lebend beim Schnorcheln oder Tauchen schon einmal beobachten können. Schollen kennen manche auch nur vom Restaurant und sind verwundert über die merkwürdigen Augenanordnung. Guides hinter den Becken beantworten Fragen, helfen ggf. und sichern die Tiere vor zu wissbegierigen Händen.
Nach einer weiteren Runde merke ich, dass die Tribüne sich spürbar füllt, eine Fütterung im Becken steht an. Ein Taucher inkl. Helmkamera und Mikro steigt ins Becken und füttert die Bewohner. Auf Monitoren kann man die Perspektive des Tauchers sehen und die riesigen Tier aus nächster Nähe sehen. Angelockt durch das Futter tummeln sich jetzt sämtliche Bewohner des Beckens direkt vor der Scheibe (ja, die Tribüne ist wirklich sinnvoll).
Was für absurde Tiere, “Geschmack ist Bandbreite”, aber diese Mondfische strahlen eine Ruhe aus. In der Nahansicht der Taucher-Kamera werden sie nicht wirklich schöner, ganz im Gegenteil, aber faszinierend sind sie dennoch. Der Taucher füttert danach noch einen Hummer, der sein Versteck im Wrack hat.
Wer mal da oben in der Nähe ist: Angucken!
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