Es gibt Paare, die aus genetischen Gründen zusammen keine gesunden Kinder zur Welt bringen können. Im Zuge einer künstlichen Befruchtung wäre es denkbar, diese Gendefekte mithilfe von CRISPR zu beheben. CRISPR ist erst zwei Jahre jung und im Moment gibt es keine konkreten Pläne, etwas in diese Richtung zu machen. Aber ich finde man sollte solche Dinge immer diskutieren, bevor die Technologie plötzlich da ist. Das Schöne an einem Blog ist, dass man nach Herzenslust spekulieren darf.
Als mein Vater zur Welt kam, fand man gerade heraus, was DNA eigentlich ist. Und nur eine Generation später hockt der Sohnemann im Labor und macht Copy-Paste im menschlichen Genom. Ich habe deshalb keine Zweifel daran, dass wir als erste Generation in der Lage sein werden, das menschliche Erbgut zu verändern und damit vielleicht sogar unsere biologische Evolution der Mutation und Selektion ein Stück weit zu entreißen. Ob wir uns dafür oder dagegen entscheiden wird nicht mehr eine Frage der Machbarkeit sein, sondern eine gesellschaftlich-ethische Entscheidung.
Mir ist klar dass es sich dabei um ein sehr heikles Thema handelt. Persönlich habe ich mir noch keine klare Meinung dazu gebildet. Ich vermute aber, dass es eine ähnliche Entwicklung geben wird, wie beim Aufkommen der künstlichen Befruchtung. Erst wird es große ethische Debatten bezüglich Menschenwürde etc. geben und nach einigen Jahren wird es sich als medizinische Routinemaßnahme etabliert haben, über die kaum noch jemand nachdenkt. Ich kann aber auch falsch liegen.
Wie seht ihr das? Sollen wir Chirurgie von dem Level der Organe, auf das Level der DNA ausweiten? Ebnet es den Weg zur Ursachen-bekämpfenden Medizin bei Erbkrankheiten, oder haltet ihr es für den ersten Schritt Richtung „Angriff der Klonkrieger“?
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