Alternative fact: Albert drehte sich beim Walzer so schnell, dass sich die Raumzeit krümmte

Ich scrolle durch meine Facebook Timeline und stoße auf den üblichen post-faktischen Kram:

Türkei streicht Darwins Evolutionsthe­o­rie aus Schulbüchern

Ein Klimaleugner und Kohle-Lobbyist leitet die Übergabe der US-Umweltbehörde

Trump ernennt Impfgegner zum Impfforscher

In einer idealen Welt müsste sich jeder Politiker vor dem Amtsantritt einer TV-Konfrontation mit einem Naturwissenschaftler stellen. Die lassen sich nicht so leicht mit “Alternativen Fakten” abspeisen und der Unterhaltungswert wäre enorm. Bis heute muss ich schmunzeln, wenn ich an den US Senator denke, der einen selbstgemachten Schneeball in einer Plastiktüte in den Senat mitgenommen hat, um den Klimawandel zu widerlegen.

So spaßig es auch ist mit dem Finger auf andere zu zeigen, diese Tendenzen gibt es auch in Österreichischen Parteien, die an Popularität gewinnen: “FPÖ-Umweltsprecherin Winter nennt Klimawandel “Lügengebäude”.

Forscher sollten solche öffentlichen mentalen Ausrutscher nicht auf sich sitzen lassen. Es sollte ein geschlossenes Auftreten der Universitäten gegen die Verbreitung derartigen Irrglaubens geben. Denn auch wenn Wissenschaftler es nicht gerne hören: Forschung kann nur stattfinden, wenn sie von den Entscheidungsträgern und der Bevölkerung wertgeschätzt wird. Ein geschlossenes Auftreten ist dabei notwendig, weil vermutlich keine Universität im Alleingang so frech sein möchte, einen Entscheidungsträger, der vielleicht eines Tages bei der Budgetierung mitmischt, zu verärgern. Zu dieser Geschlossenheit kann es aber nur kommen, wenn sich Universitäten nicht als quer durch österreich verstreute Einrichtungen wahrnehmen, sondern als eine wichtige Gemeinschaft, die sich dem Erkenntnisgewinn und der Wahrheit verpflichtet fühlt.

 

Hier sehe ich den übergeordneten Wert eines Wissenschaftsballs

Wenn sich Wissenschaftler aus dem Labor wagen um andere Forscher zu treffen, treibt es sie meist zu Konferenzen, auf denen sie erst recht nur auf Fachkollegen treffen. Dass Forscher aus allen Disziplinen von den unterschiedlichsten Instituten an einen Ort pilgern um sich in lockerer Gesellschaft auszutauschen, findet abseits vom Wissenschaftsball eigentlich nirgendwo statt. Wissenschaft bedeutet nicht nur das Veröffentlichen von Fachartikeln, sondern hat einen großen gesellschaftlichen Wert und eine gesellschaftliche Verantwortung. Ein Ball im Wiener Rathaus ist eine hervorragende Möglichkeit um sich das in Erinnerung zu rufen und es zu zelebrieren.

Ich freue mich deshalb, dass ich als “Blogger in Residence” meine Eindrücke vom Wissenschaftsball dieses Jahr live teilen werde. Am Samstag ab 20:00 werde ich auf meinem Facebook, Twitter und Instagram Account laufend berichten, was am Ball geschieht, sprich wie die Virtual Reality Station ankommt, was in der Disco abgeht und ob die angeblich aphrodisierende Tischdekoration tatsächlich Wirkung zeigt. Und wenn ich dabei über ein paar Science-Blogs Leser stolpere, würde mich das natürlich besonders freuen!

Kommentare (22)

  1. #1 hubert taber
    26. Januar 2017

    alternative “fakten” liefern auch grundlagenforscher.
    siehe:
    https://derstandard.at/userprofil/postings/84963

    mfg.

  2. #2 hubert taber
    26. Januar 2017

    übrigens habe ich meine aussage
    “die rechnung zeit bleibt auch bei strecken unterhalb der “planck-länge” und bei geschwindidkeiten weit über c immer LINEAR”
    mit einem jederzeit reproduzierbaren experiment BEWIESEN!

    unkenrufe sind also verzichtbar.

    mfg. hubert taber

    • #3 Martin Moder
      26. Januar 2017

      Jetzt bin ich aber neugierig. Wie sieht denn dieses Experiment aus?

  3. #4 Unkenruf
    26. Januar 2017

    h.t. sollte seine faszinierenden Thesen hier vorstellen: “Einstein ist doof!” (https://www.razyboard.com/system/morethread-einstein-ist-doof-gemeinschaft_ausgestossener_trolle-1394250-6321657-0.html)
    Sie würden dort fraglos angemessen gewürdigt.

  4. #5 Laie
    26. Januar 2017

    Man wird von (allen?) Parteien leider immer wieder überrascht, wie schlecht deren Personal ist.

    Schön langsam muss man sich Sorgen um müdige Bürger machen, die ja auch mündige Politiker haben wollten.

  5. #6 hubert taber
    26. Januar 2017

    @ 3 Martin Moder
    durch eine laufzeitmessung einer impulsübertragung in einer induktionsfreien kupferschiene.

    bei normalen drahtquerschnitten mit entsprechender selbstinduktion erfolgt die stossübertagung ca. c schnell.
    also pro meter ca.3,3 nanosekunden laufzeit.
    v =3 E 8 m/s

    in der kupferschiene erfolgt die stossübertragung doppelt lichtschnell.
    pro meter 1,6 ns laufzeit.
    v = 6 E 8 m/s.

    und damit ist bewiesen dass c kein maximum ist.
    und die rechnung zeit immer LINEAR bleibt.

    mfg. hubert taber

  6. #8 hubert taber
    26. Januar 2017

    @ 4 unkenruf
    auf dein pamphlet gibt es nur eine antwort.
    nämlich ein bekannter imperativ.

    und es ist nicht der kategorische von kant!

  7. #9 Ingo
    26. Januar 2017

    > In einer idealen Welt müsste sich jeder Politiker vor
    > dem Amtsantritt einer TV-Konfrontation mit einem
    > Naturwissenschaftler stellen. Die lassen sich nicht so
    > leicht mit “Alternativen Fakten” abspeisen und der
    > Unterhaltungswert wäre enorm

    Leider wird dies aber nichts aendern.

    “Postfaktisch” ist etwas anderes als Luegen.
    “Postfaktisch” bedeutet, dass nicht faktenbasiert, sondern emotionsbasiert argumentiert wird.

    In dem Beispiel mit dem Schneeball: Es ist drausen grade zufaellig kalt, und es liegt Schnee.
    Alle Leute frieren.
    Wissenschaftler: “Die Durchschnittstemperatur ist in $Zeitraum um $Faktor gestiegen, wie $Quelle durch $Untersuchungsmethode festgestellt hat”
    Postfaktler: “Es ist draussen kalt. Ich habe einen Schneeball dabei”

    Frage: “Welche der beiden Aussagen liegt naeher an der Lebenswirklichkeit der Zuhoerer?”
    Antwort: “Die des Postfaktlers. Die Leute frieren grade in diesem Moment”
    Verteidigung des Wissenschaftler “Aber der Durchschnitt der letzten …” (weiter wird er nicht kommen, da die Argumentation an dieser Stelle schon beendet ist, und niemand mehr zuhoert)

    An dieser Stelle eine eigene postfaktisch erzaehlte Anektote aus dem Imbiss:
    Im Fernsehn des Imbiss laeuft Fremdschaem-Reality-TV.
    Es entsteht folgener Dialog unter den Gaesten
    A: “Unglaublich was fuer bloede Leute es gibt”.
    B: “Die lassen die Leute das nur nach Drehbuch aufsagen”
    A: “Ich weiss. Mein Schwager hat da mal mitgemacht. Die Dialoge waren alle Vorbereitet.”
    B: “Na also”
    A: “Aber trotzdem gibt es so bloede Leute”

    Das Fernsehn praesentiert hier postfaktisch, dass es dumme Leute gibt. Person B (kritischer Rezipient) erkennt dies und weisst A (Rezipient) darauf hin, das es sich um eine erfundene Situation nach Drehbuch handelt
    A kennt sogar die Fakten,- ist aber trotzdem von der postfaktischen Argumentation ueberzeugt, weil es in sein Weltbild passt.

    Ich glaube der Begriff “Doppeldenk” aus Orwells 1984 beschreibt dies sehr gut.
    Die Menschen sind unter Umstaenden bereit mehrere Wahrheiten zu akzeptieren. Die Partei sagt 2+2=5, also ist 2+2=5. Fuer tasaechliche Berechungen ist 2+2 immer noch 4, und dies wird auch immer noch so angewendet.. Der Mensch ist aber situationsbedingt bereit zwischen den Wahrheiten umzuschalten und merkt dies nichtmal.

  8. #10 Potje
    26. Januar 2017

    @Unkenruf #4

    Der link von dir ist absoult empfehlenswert! Selten so gelacht!

  9. #11 hubert taber
    26. Januar 2017

    @ 7 MartinModer
    benötigt wird ein impulsgenerator mit kurzer anstiegszeit.
    und ein 2 kanal oszilloskope.
    damit kann jeder elektrotechniker laufzeit-messungen durchführen.
    und sich davon überzeugen dass die theoretiker nur kranken unsinn in die welt setzen.

    ganz ohne zeitschrift “nature”.

    und für alle degenschreibenden gilt:
    o welch ein edler geist ist hier zerstört!
    (als synonym fürs blödestellen.)

    mfg. hubert taber

  10. #12 Silvi
    BW
    26. Januar 2017

    @ Martin Moder: Ich habe mal eine Frage außer der Reihe, z. B. wie kann ich meinen Senf unter diesen Blogbeitrag setzen?:
    https://scienceblogs.de/genau/2016/11/13/woher-kam-das-erste-lebewesen-lesung/#comments

    Also zumindest für mich ist das Thema noch nicht veraltet ;-)) Und mir fallen dazu einige Fragen ein…

    Einen schönen Abend!

    • #13 Martin Moder
      27. Januar 2017

      Hey Silvi,

      das Forum ist so eingestellt, dass es ein Monat lang möglich ist, Kommentare abzusenden. Erfahrungsgemäß ist danach die Diskussion sowieso tot und irgendwelche Spam-Algorithmen beginnen damit, Werbung zu posten. Das wird dann leider sehr mühsam zu moderieren.
      Aber stelle deine Fragen ruhig hier wenn du magst!

      • #14 Silvi
        Baden-Baden
        27. Januar 2017

        Hallo Martin, das ist echt nett von Dir, dass ich meine Fragen stellen darf!
        (Was ich hier drüber gerade lese, muss ich weiterleiten, das hat ja weitreichende Konsequenzen, mein Gott….)

        Also, was ich anmerken oder fragen wollte zum Thema “Woher kommt das Leben – RNA? – und dem tollen Moleküle-Buch”:
        1. Solch einen Biologieunterricht wie das Buch würde man sich wünschen als Schüler. Warum wird in der Bildung eigentlich nicht von hinten angefangen – also das ZIEL der Wissenschaft genannt – das Geheimnis des Lebens und die Entstehung desselben zu erforschen? Um dann ANSCHLIESSEND von vorne anzufangen. Ich habe mich in meiner Schulzeit schon sehr gewundert, was das soll, was wir da so vereinzelt lernen… Und ich war immer mächtig enttäuscht. Wäre mal ein Tipp ans Bildungsministerium 😉

        2. Für mich hätte das Buch noch ein klein wenig mehr in die Tiefe gehen können, aber das ist rein subjektiv. In dieser Form ist es jedenfalls für eine breite Leserschaft geeignet. Ich hoffe somit auf weitere Lektüre!!

        3. Meine Fragen:
        a) Wenn evtl. RNA der Anfang des Lebens war – woraus entstand dann RNA und wieso – war sie notwendig? Oder war die Entstehung des Lebens möglicherweise ein Nebenprodukt bei einem ganz anderen Vorgang?
        Übrigens finde ich die Erforschung von Leben tief im Erdinnern zielführend. Könnte mir gut vorstellen, dass auch dort das Leben entstanden ist.
        Ein weiterer Gedanke dazu: Wer sagt eigentlich, dass es eine strikte Trennung zwischen anorganischer und organischer Materie gibt? Vielleicht sind ja die Übergänge fließend?? Und somit könnte man alles als potentiell belebt sehen? (Unsere Asche ist auch nicht mehr belebt, aber es war nur ein Umwandlungsschritt dahin!)

        b) Wenn junges Blut alte Zellen wieder fit macht, geht es wohl auch anders herum (Vampir-Version… ;-))
        Gibt es überdies Hinweise darauf, dass nicht nur über das Blut, sondern auch über andere Körperflüssigkeiten vergleichbare Beeinflussungen und Veränderungen von einem Lebewesen auf andere (nahestehende) Lebewesen stattfinden? Dass z. B. Sperma von alten Männern zu behinderten Kindern führen kann, weiß man schon. Kann der Austausch von Körperflüssigkeiten am Ende auch jüngere Partner älter machen, oder ist das wirklich nur am Blut festzumachen?
        Ich beobachte – und bin mir nicht sicher, ob es allein der psychologische Effekt bzw. eine reine Übernahme von Verhaltensweisen ist – dass jüngere Menschen, die ältere Partner haben, mit der Zeit viel schneller altern als Menschen mit gleichaltrigen Partnern. (Umgekehrt ist das natürlich angenehm für den älteren Partner, er bleibt länger jünger – es scheint jedenfalls so, oder? Warum soll das nicht auch umgekehrt funktionieren?)
        Jetzt bin ich gespannt auf die Antwort, ich fürchte ja, dass es über den bakteriellen Austausch nicht weit hinausgeht, aber zumindest werden ja, soweit ich weiß, auch über den Speichel DNA-Analysen gefertigt…

        Liebe Grüße!

        • #15 Martin Moder
          28. Januar 2017

          Hey Silvi,

          danke für die netten Worte! Ich versuche es mal mit ein paar Antworten.

          1. Solch einen Biologieunterricht wie das Buch würde man sich wünschen als Schüler. Warum wird in der Bildung eigentlich nicht von hinten angefangen – also das ZIEL der Wissenschaft genannt – das Geheimnis des Lebens und die Entstehung desselben zu erforschen? Um dann ANSCHLIESSEND von vorne anzufangen.

          Ich glaube das ist alles sehr Lehrkraft-abhängig. Aber ich denke es ist sinnvoll vorab zu definieren was Wissenschaft ist und warum sie funktioniert, bevor man sich an die eigentlichen Erkenntnisse wagt.

          2. Für mich hätte das Buch noch ein klein wenig mehr in die Tiefe gehen können, aber das ist rein subjektiv. In dieser Form ist es jedenfalls für eine breite Leserschaft geeignet. Ich hoffe somit auf weitere Lektüre!!

          Danke, vielleicht gibt es die eines Tages. Ich war auch immer hin und der gerissen zwischen „mehr in die Tiefe gehen“ und „mehr Themen unterbringen“. Letztlich habe ich mich immer gefragt „Wie viele Details würde ich lesen wollen, wenn ich das Buch am Klo liegen hätte.“

          3. Meine Fragen:
          a) Wenn evtl. RNA der Anfang des Lebens war – woraus entstand dann RNA und wieso – war sie notwendig? Oder war die Entstehung des Lebens möglicherweise ein Nebenprodukt bei einem ganz anderen Vorgang?
          Übrigens finde ich die Erforschung von Leben tief im Erdinnern zielführend. Könnte mir gut vorstellen, dass auch dort das Leben entstanden ist.
          Ein weiterer Gedanke dazu: Wer sagt eigentlich, dass es eine strikte Trennung zwischen anorganischer und organischer Materie gibt? Vielleicht sind ja die Übergänge fließend?? Und somit könnte man alles als potentiell belebt sehen? (Unsere Asche ist auch nicht mehr belebt, aber es war nur ein Umwandlungsschritt dahin!)

          Zwei gute Gründe sprechen für RNA als Ur-Molekül des Lebens: Erstens können ihre Bestandteile durch chemische Reaktionen in der Ur-Atmosphäre spontan entstehen. Zweitens besitzt die RNA die Fähigkeit nicht nur Erbinformation zu speichern, sondern selbst aktive Funktionen in der Zelle auszuüben (nennt man Ribozym).
          Die Trennung von organisch und nicht-organisch ist eigentlich chemische Nomenklatur. Die Chemie der Kohlenstoffverbindungen, also C als Grundelement, nennt man organische Chemie. Dazu zählen die organischen Verbindungen wie eben Zucker, Fett, Protein, etc. Anorganische Chemie sind Verbindungen die nicht auf Kohlenstoff basieren, z.B. Schwefelverbindungen etc. Allerdings gibt es da keine möglichen Grundelemente, die so komplexe und lange Strukturen formen könnten wie Kohlenstoff. Also obwohl die anorganische Chemie eine wichtige Rolle in Lebewesen spielt, bleibt die organische die Grundstruktur ihrer Körper.

          b) Wenn junges Blut alte Zellen wieder fit macht, geht es wohl auch anders herum (Vampir-Version… ;-))
          Gibt es überdies Hinweise darauf, dass nicht nur über das Blut, sondern auch über andere Körperflüssigkeiten vergleichbare Beeinflussungen und Veränderungen von einem Lebewesen auf andere (nahestehende) Lebewesen stattfinden? Dass z. B. Sperma von alten Männern zu behinderten Kindern führen kann, weiß man schon. Kann der Austausch von Körperflüssigkeiten am Ende auch jüngere Partner älter machen, oder ist das wirklich nur am Blut festzumachen?
          Ich beobachte – und bin mir nicht sicher, ob es allein der psychologische Effekt bzw. eine reine Übernahme von Verhaltensweisen ist – dass jüngere Menschen, die ältere Partner haben, mit der Zeit viel schneller altern als Menschen mit gleichaltrigen Partnern. (Umgekehrt ist das natürlich angenehm für den älteren Partner, er bleibt länger jünger – es scheint jedenfalls so, oder? Warum soll das nicht auch umgekehrt funktionieren?)
          Jetzt bin ich gespannt auf die Antwort, ich fürchte ja, dass es über den bakteriellen Austausch nicht weit hinausgeht, aber zumindest werden ja, soweit ich weiß, auch über den Speichel DNA-Analysen gefertigt…

          Tatsächlich weisen die jungen Mäuse, die das alte Blut bekommen, mehr Alterserscheinungen auf. Man geht davon aus, dass das mit den Entzündungsfaktoren zusammenhängt, die im Blut kursieren. Deshalb gehe ich davon aus, dass andere Körpersäfte darauf keinen Einfluss nehmen können, da sie wohl nicht in der Lage sind, entzündungshemmende Faktoren ins Blut zu übertragen. Ich denke also nicht, dass es jung hält, wenn man mit Teenagern rummacht. Außerdem stelle ich mir die Versuche dazu grauslich vor.

          LG,
          Martin

          • #16 Silvi
            29. Januar 2017

            @ Martin Moder
            Danke, Martin, für Deine Antwort und “Richtigstelllung”. Die spontane RNA-Entstehung könnte also tatsächlich der Anfang gewesen sein!
            Was die strikte Trennung der organischen und anorganischen Chemie angeht, ich dachte bisher, das sei seit 1828, als Friedrich Wöhler organischen Harnstoff aus anorganischen Komponenten herstellen konnte, widerlegt.
            Zumal es ja auch immer wieder neue Entdeckungen gibt, die zeigen, dass unsere bisherigen Vermutungen oft falsch waren, z. B. dass uns bisher unbekannte Bakterien im tiefen Erdinneren in völlig anderen Bedingungen und anderen Substanzen leben, als man Lebewesen zugetraut hätte.
            Einen schönen Sonntag!
            LG

  11. #17 DH
    26. Januar 2017

    Offenbar gibt es auch einen postfaktischen Glauben an den immer neutralen Naturwissenschaftler. Mag ja sein , daß sich Vertreter der N-Wissenschaften etwas schwerer tun , die Interessen der aktuellen Herrscher zu bedienen , weil ihre Inhalte nicht ganz so interpretierbar sind wie die der Wirtschafts- oder der Politikwissenschaften.
    Aber es ist reichlich naiv , zu glauben , daß sich nicht irgendwelche NWler finden würden , die brav im gewünschten Sinne argumentieren oder wenigstens die heiklen Themen umgehen würden.
    Wie die öffentliche Debatte aussieht , hängt vom dahinter stehenden politischen Willen ab , nicht von der Branche , die jeweils eingeladen wird.
    Interessant wirds dann , wenn totalitäre Kreise wirklich in einem Umfang an die Macht kommen sollten , der ihnen , wie in Ungarn und Polen , eine faktische Abschaffung der Medienfreiheit ermöglicht. Wenn es dann eine auch nur überwiegende Gegenbewegung aus den NW geben sollte , kann Standfestigkeit attestiert werden . Vorher nicht.

    • #18 Martin Moder
      27. Januar 2017

      Interessant wirds dann , wenn totalitäre Kreise wirklich in einem Umfang an die Macht kommen sollten , der ihnen , wie in Ungarn und Polen , eine faktische Abschaffung der Medienfreiheit ermöglicht. Wenn es dann eine auch nur überwiegende Gegenbewegung aus den NW geben sollte , kann Standfestigkeit attestiert werden . Vorher nicht.

      Genau das passiert ja gerade in den USA. https://derstandard.at/2000051552278/RogueNASA-Maulkorb-von-Trump-Regierung-loest-Twitter-Rebellion-aus
      “Mitarbeiter zahlreicher Behörden, darunter die Nationalparkverwaltung NPS, Umweltschutzbehörde EPA und die Weltraumagentur Nasa, dürfen nur noch eingeschränkt offiziell kommunizieren. Insbesondere wissenschaftliche Erkenntnisse sollen künftig erst nach Freigabe veröffentlich werden. – derstandard.at/2000051552278/RogueNASA-Maulkorb-von-Trump-Regierung-loest-Twitter-Rebellion-aus”

      Die Reaktion der Forscher ist ein massiver Aufschrei, “Rebellen-Accounts” und ein geplanter “Scientists March on Washington”.

  12. #19 DH
    28. Januar 2017

    @Martin Moder

    Das ist auch lobenswert , aber es geschieht unter Bedingungen , die noch demokratisch sind. Noch haben Rechtspopulisten nirgends – außer in Ungarn und Polen – die Macht , das effektiv zu verhindern.
    Sollte sich deren Macht in demokraturischer Weise ausbauen lassen , sieht es anders aus.
    Dann werden die einen schlicht entfernt , mindestens aus ihren Positionen , andere wiederum werden sich anpassen.
    Es deutet nichts darauf hin , daß NW in diesem Punkt schlechter oder besser sind als andere W. und als andere Institutionen , Gruppen und einzelne Bürger.

    Bleibt der Wille zur Demokratie überwiegend erhalten , ist das ein Vorgang, zu dem NW nicht mehr oder weniger beitragen werden als andere auch.
    Es gibt sie nicht , die eine Gruppe , die heldenhaft und immer gegen das System steht.Nirgends.

    • #20 Martin Moder
      28. Januar 2017

      Es gibt sie nicht, die eine Gruppe, die heldenhaft und immer gegen das System steht.Nirgends.

      Es geht nicht darum sich grundsätzlich gegen irgend ein System zu stellen, sondern die Fakten unabhängig von einer politischen Agenda darzustellen. Und wenn Entscheidungsträger meinen ihr Bauchgefühl bezüglich Klimawandel und co. wäre verlässlicher als der geschlossene Konsensus der wissenschaftlichen Community, dann zurück mit ihnen in die Grundschule.

  13. #21 DH
    28. Januar 2017

    @Martin Moder

    Das sehe ich genauso , glaube nur nicht daran , daß es zum “zurück in die Grundschule” kommen wird , wenn der politische Druck nur hoch genug ist. Daher “System” , nur eine echte Systemumstellung kann diesen hohen Druck erzeugen.
    Da dies aber jetzt noch nicht gegeben ist , ist der heutige Widerstand zwar lobenswert , aber noch keine echte Bewährungsprobe. Die kommt noch oder auch nicht , schwer zu sagen.

  14. #22 Robert
    8. Februar 2017

    DH,
    ……..zurück in die Grundschule.
    Du glaubst das gibt es nicht in Deutschland?
    In einem Bundesland, das ich hier nicht nennen möchte, hat man den Stoffverteilungsplan so weit geändert, dass Physik zwar weiterhin gelehrt wird, dass man diese Physik aber nicht mehr Physik nennen kann, sondern eher Naturbeschreibung.
    Das war der Entwicklungsstand der Physik vor etwa 200 Jahren. Grund: Es gibt kaum noch Lehrernachwuchs, der das Fach Physik studiert hat.
    In einer Fortbildungsstätte für Lehrer, deren Namen ich hier auch nicht nenne, hatten sich 800 Studenten für Deutsch, 600 für Mathematik, aber nur 6 für Physik und 4 für Chemie eingeschrieben.