In einer aktuellen Publikation wurde diese Methode getestet, indem man ein Gen für reduzierte Pigmentation als Gene Drive in Fruchtfliegen eingebracht hat. Auch dieser Gen Abschnitt war so designend, dass er die zweite Gen Kopie (stark pigmentiert) mit sich selbst (wenig pigmentiert) überschreibt. Binnen kürzester Zeit waren so gut wie alle Nachkommen wenig pigmentiert, obwohl es der Fliege keinen Selektionsvorteil bringt. Ebenso würde sich diese „Mutagene Kettenreaktion“ einsetzen lassen um Schädlinge wieder sensitiv gegenüber resistenten Pflanzen zu machen.
Mir ist bewusst dass Gentechnik – gerade in Österreich – ein sehr schwieriges Thema ist. Mit diesem Eintrag möchte ich nicht sagen dass Gene Drive Fraß Feinde die ultimative Lösung sind und unbedingt eingesetzt werden müssen. Natürlich habe ich die meisten Aspekte der Gentechnik hier nicht angesprochen (wer darüber diskutieren möchte – am 8. Oktober halte dazu einen Vortrag bei “Skeptics in the Pub” in Wien). Ich möchte lediglich darauf hinweisen dass es einen neuen, wie ich finde sehr spannenden Ansatz gibt um die Resistenzbildung zu reversieren.
Gentechnik ist ein junges Gebiet. Für viele Probleme die wir heute sehen werden sich Lösungen finden – es werden sich aber auch neue ethische und ökologische Fragen ergeben. Die Gene Drive Methode eröffnet neue Möglichkeiten und verlangt nach spezifischer Regulation. Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion zum Thema Gentechnik starten, das würde den Rahmen sprengen. Aber mich würde eure Meinung zu diesem Teilbereich interessieren: Sollte man die Gene Drive Technologie in den Gegenden mit resistent gewordenen Schädlingen einsetzen, um nicht wieder auf Spritzmitteln zurückgreifen zu müssen?
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