George Church ist ein Genetiker mit imposantem Bart und noch imposanteren Visionen. Eine davon ist die Wiederbelebung von Mammuts. Dazu überschreibt er die DNA von Elefanten schrittweise mit den entsprechenden Mammut-Genen. Möglich ist das dank der neuen Genome-Editing Methode CRISPR/Cas9.
Die DNA-Sequenz des Mammut Genoms ist mittlerweile bekannt. 2015 hat Church damit begonnen, Zellen eines Asiatischen Elefanten mit Mammut-DNA auszustatten. Dabei konzentrierte er sich vorerst auf 14 Gene, die mit der Kältetoleranz der Tiere zusammenhängen. Sie führen beispielsweise zu kleineren Ohren, dichterer Behaarung und vermehrtem Unterhautfett, oder Blutzellen, die Sauerstoff auch bei niedrigen Temperaturen effizient transportieren. Man kann derzeit leider nicht beliebig viele Gene gleichzeitig verändern. Aber Schritt für Schritt ließe sich ein Elefanten Genom an das eines Mammuts annähern. Diese Mammut-artigen Zellen würden dann zwar nicht direkt durch Sibirien stampfen, aber man könnte ihren Zellkern in entkernte Elefanten-Eizellen implantieren. Die mit der Mammut-DNA befruchteten Eizellen würden dann von einem Elefanten ausgetragen werden. So geht man heute bereits vor, wenn man Tiere klont.
Das Ergebnis wäre vorerst kein wirkliches Mammut, sondern ein Elefant, der ein paar typische Mammuteigenschaften besitzt. Laut Church könnte das ausreichen, um Tiere zu züchten, die wie Mammuts aussehen und sich auch so verhalten. Sobald die Tiere geschlechtsreif werden, könnte man bei der nächsten Generation weitere Mammut-Gene einbringen, wodurch die Tiere mit jeder neuen Generation ihren Kollegen aus der Eiszeit ähnlicher würden.
In diesem Video ist sein Vorhaben sehr anschaulich erklärt:
Was haltet ihr davon?
Wer wissen möchte, ob man als Genetiker einen ganzen Jurassic Park voll prähistorischer Ungetüme züchten kann, sollte einen Blick in mein Buch „Treffen sich zwei Moleküle im Labor“ werfen.
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