Ach ja: Die Ergebnisse wurden nie reproduziert, trotz vieler Versuche (siehe z.B. hier).

Es kommt, kaum zu glauben, aber noch schlimmer. Es gibt nämlich mehrere Gutachten, die das Paper regelrecht zerpflücken. Das jüngste, von einem Mathematik-Professor aus Österreich, bestimmt die “Wahrscheinlichkeit”, dass die Daten realen Ursprungs sind, mit 10 hoch minus 100. Also so etwa 6-mal einen 6er im Lotto gewinnen – hintereinander. Gutachten Pilz II

Das alles ist den Herausgebern und dem Verlag lange bekannt, ficht aber scheinbar niemanden an.

Vor der Veröffentlichung dieses Beitrags habe ich ihn am 28.2.17 dem zuständigen Juristen bei Springer Nature mit der Bitte vorgelegt, ggf. notwendige inhaltliche Korrekturen bis zum 1.3.17 zu benennen. Ich erhielt keine Antwort, es ist also alles nicht zu beanstanden, was ich schreibe.

Falls die Leser neben Kommentaren auch eine Nachricht an den zuständigen Mann bei Springer Nature schicken möchten, bitte ich um Zusendung an meine E-Mail Adresse, ich leite sie dann weiter: a.lerchl@jacobs-university.de

 

 

 

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Kommentare (6)

  1. #1 RPGNo1
    2. März 2017

    Das hört sich nicht gut an. Besonders wenn eine solch fehlerbehaftete Studie womöglich noch von Esoterikern, Cranks oder VTlern als “Beweis” für die “böse” Handystrahlung herangezogen wird.

    Grübel grübel (gibt’s hier eigentlich emojis?)

    Bitte schön: https://www.google.de/search?q=gr%C3%BCbel+emoji&biw=1536&bih=874&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwiog7znwLfSAhWBShQKHeBKBIsQ7AkIKA

  2. #2 jeetboy
    2. März 2017

    erschreckend… Danke für diesen Beitrag!

    Aber die Frist zur Antwort war mit einem Tag (!) sicherlich zu kurz:

    “Vor der Veröffentlichung dieses Beitrags habe ich ihn am 28.2.17 dem zuständigen Juristen bei Springer Nature mit der Bitte vorgelegt, ggf. notwendige inhaltliche Korrekturen bis zum 1.3.17 zu benennen.”

    • #3 Alexander Lerchl
      2. März 2017

      Der gute Mann war vorgewarnt und hatte schon vorher auf Nachfragen nicht mehr geantwortet. Und Journalisten lassen einem auch nicht mehr Zeit…

  3. […] GORI – German Office of Research Integrity (scienceblogs.de): Retraktionen: Doppelte Moral bei Springer Nature […]

  4. #5 Uli
    6. März 2017

    Hmmm…

    Die Wahrscheinlichkeit für einen Sechser im Lotto ist etwa 1:14.000.000.

    Runden wir die Chance auf den Jackpot großzügig auf 1:10^8 auf, dann müssten wir den Jackpot 13 Mal hintereinander gewinnen, um auf eine Chance kleiner als 1:10^100 zu kommen, oder?

    • #6 Alexander Lerchl
      6. März 2017

      Jep. Allerdings können sich die meisten Leute 10^-100 schon nicht vorstellen, und im Gutachten steht ja auch, dass es viele Millarden Mal wahrscheinlicher ist, soundso oft einen Sechser zu gewinnen als dass die Daten im Paper realen Ursprungs sind…