Donald Trump will den Weltklimavertrag von Paris kündigen und neu verhandeln. Welche Optionen hat er und wie würden sie sich auswirken? Ein Blick in den Vertragstext gibt Antworten.

 

Donald Trump hat angekündigt, den Weltklimavertrag von Paris zu kündigen, und er hat sogar eine kleine Show daraus gemacht, indem er in den letzten Wochen mehrfach betonte, sich ganz bald endgültig zu entscheiden. Die Kündigung ist im Artikel 28 des sogenannten Paris Agreement geregelt (Trump und einige andere sprechen vom „Paris Accord“). In diesem Artikel werden die Fristen genannt [Angaben korrigiert]: Erst nachdem der Vertrag drei Jahre gültig ist, darf er gekündigt werden – also ab dem 4. November 2019. Die Kündigungsfrist liegt bei einem Jahr, so dass die USA am 4. November 2020 aus ihren Verpflichtungen entlassen wären. (Das ist ein Tag nach den nächsten geplanten US-Präsidentschaftswahlen.) Bis dahin bleiben die USA Vertragspartner und damit stimmberechtigt.

Ich wage keine Prognose, wie sich der Rückzug der USA auf das Verhandlungsklima auswirken wird. Der Science Media Center Deutschland hat eine Reihe von Klimaforschern gefragt: Die einen befürchten eine Lähmung, die anderen sagen ein gemeinsames trotziges „Jetzt erst recht“ voraus. Aber ich kann die rechtlichen Konsequenzen genauer erläutern, denn ich entwickle seit einigen Monaten mit den Kollegen vom Online-Wissenschaftsmagazin „Substanz“ einen neuartigen Zugang zu sperrigen Texten wie dem Weltklimavertrag. Wir möchten es den Nutzern ermöglichen, sich direkt mit dem Originaltext zu beschäftigen, und bieten eine einfache Navigation und auf Wunsch viele erläuternde Informationen.

Wer will das Paket wieder aufschnüren?

Donald Trump hat angekündigt, den Klimavertrag neu verhandeln zu wollen, was mehrere Staatschefs (darunter Angela Merkel) sofort zurückgewiesen haben. Das ist auch schwer vorstellbar, denn es hat viele Jahre gedauert, um das Abkommen im Dezember 2015 in Paris festzuzurren. Zudem ist mit dem Paris Agreement ein komplexes und wackeliges Konstrukt geschaffen worden, das erst mit der Zeit wirken kann. Viele werden sich weigern, das Paket wieder aufzuschnüren. Es gibt aber kein formales Hindernis: Die Vertragsstaaten treffen sich einmal im Jahr zu einem Klimagipfel, um den Vertrag zu konkretisieren oder zu ergänzen. In diese andauernden Verhandlungen kann die US-Regierung ihre Vorschläge einbringen. Weil unter dem Dach der Vereinten Nationen üblicherweise im Konsens entschieden wird, können die US-amerikanischen Vertreter auch versuchen, die weiteren Diskussionen einfach zu blockieren. Die anderen Staaten haben aber durchaus die Möglichkeit, Einwürfe des scheidenden Verhandlungspartners zu ignorieren. Das Konsensprinzip ist nicht festgeschrieben.

Der Klimavertrag legt den Vertragsstaaten einige Pflichten auf, aber er schreibt ihnen nicht vor, wie sehr sie sich im Klimaschutz engagieren sollen. Seine Ziele legt jeder Staat selbst fest, und es drohen keine Sanktionen, falls man die Ziele verfehlen sollte. Die USA würden also in dieser Hinsicht keine Nachteile erleiden, wenn sie im Vertrag blieben und Donald Trumps Politik verhinderte, dass das Land die von Barack Obama genannten Ziele erreicht (Obamas Ankündigung kurz vor dem Klimagipfel in Paris hatte den Verhandlungen damals Schwung verliehen). Doch mit der Kündigung entziehen sich die USA einem mühsam ausgehandelten Verfahren, das auf Verhandlungen setzt statt auf Strafen, um dem Klimawandel zu begegnen. Das Verfahren entspringt dem Gedanken, dass der Klimawandel eine globale Herausforderung ist, der sich die Staaten gemeinsam stellen müssen.

Wie das Vertrauen wachsen soll

Zentral ist, dass die Vertragspartner den Vereinten Nationen alle zwei Jahre über ihre Anstrengungen berichten müssen. Das klingt nicht nach viel, doch es war für manche Länder schon ein Zugeständnis an Transparenz. Die Berichte werden von Sachverständigen geprüft (Artikel 13, Absatz 11), und die Prüfer werden nicht nur feststellen, ob ein Land seine Ziele erreicht hat, sondern auch, ob es noch mehr machen könnte (Artikel 13, Absatz 12). So bekommen die Diplomaten offizielle Zahlen und Einschätzungen an die Hand, mit denen sie argumentieren und politischen Druck aufbauen können. Hinzu kommt, dass die Vertragsstaaten ihre Selbstverpflichtungen alle fünf Jahre überprüfen müssen und sie dabei nur verschärfen, aber nicht abschwächen dürfen (Artikel 4, Absatz 3). Anschließend ziehen die Staaten auf einem Sondergipfel gemeinsam eine Zwischenbilanz (Artikel 14).

Das Verfahren funktioniert im Grunde auch ohne die USA. Ob genügend Druck für mehr Klimaschutz aufgebaut werden kann, wenn ein großer Emittent nicht mitverhandelt, kann ich nicht abschätzen. Man darf aber darauf hoffen, dass Donald Trump die CO2-Emissionen nicht deutlich hochschrauben kann, denn einige US-Bundesstaaten sind im Klimaschutz sehr engagiert (zum Beispiel in der Under-2-Coalition, die den jährlichen Ausstoß auf zwei Tonnen pro Kopf reduzieren will). Der Bürgermeister von Pittsburgh erklärte via Twitter, dass er sich an das Paris Agreement halten wolle. Trump hatte in seiner Anspache gesagt, er vertrete die Menschen von Pittsburgh und nicht die von Paris.

Ganz los wird man die USA nicht

Die USA werden auf den Klimagipfeln der UN weiterhin vertreten sein, denn sie bleiben offenbar in der Klimarahmenkonvention, die vor 25 Jahren in Rio de Janeiro verabschiedet wurde (die Klimakonferenz begann am 3. Juni 1992). Die Rahmenkonvention hätte man schon innerhalb eines Jahres kündigen können und hätte sich damit automatisch aus dem Paris Agreement zurückgezogen. Womöglich befürchtet Donald Trump, dass er damit zu viele Mitspracherechte aufgeben würde.

Der Einfachheit halber hat die Staatengemeinschaft beschlossen, dass die jährlichen Klimagipfel auf der Grundlage der Klimarahmenkonvention zugleich die Konferenzen sein sollten, auf denen man über den Klimavertrag von Paris diskutiert. Nun wird man immer sauber trennen müssen, worüber man gerade spricht. Aber das müssen die Diplomaten ohnehin, denn Nicaragua und Syrien, die – wie alle Staaten der Welt – die Rahmenkonvention ratifiziert haben, sind beim Paris Agreement nicht dabei (und 48 weitere Staaten haben zwar schon unterschrieben, aber noch nicht ratifiziert, also offiziell als geltendes Recht anerkannt).

Kommentare (30)

  1. #1 Elke Reinecke
    Heidelberg
    2. Juni 2017

    Um die Auswirkungen von Trumps Entscheidungen beurteilen zu können, wäre es in der Tat interessant, die Texte zum Weltklimavertrag ein wenig einfacher studieren zu können. Ich wünsche den Verantwortlichen von “Substanz” viel Erfolg bei Ihren Bemühungen!

  2. #2 Laie
    2. Juni 2017

    Es liegt auch im Interesse Europas, dass in Amerika gute Kandidaten auf beiden Seiten zur Verfügung stehen. Könnten wir nicht die Merkel herschenken? 🙂

  3. #3 Michael
    2. Juni 2017

    “Kann Trump das Klima kippen?”

    Nein.

    Haben Sie noch weitere Fragen? Nein? Dann das nächste Thema.

  4. #4 Dr. Webbaer
    2. Juni 2017

    Persönlich gehaltene Einschätzung :

    Donald J. Trump will bestimmten Einschränkungen für die US-amerikanische Wirtschaft vorbeugen. Er wird die EPA “umstellen” und vermutlich in puncto Klimavereinbarungen generell obstruktionistisch wirken.

    Er hat es vermieden zu den Klimafragen Stellung zu beziehen, die sich auftun, wenn der anthropogene Klimawandel (in welcher Höhe auch immer, die sogenannte Klimasensitivität, hier ist immer das atmosphärische CO2 gemeint, bleibt in ihrer Höhe in der naturwissenschaftlichen Diskussion) angenommen wird.
    (Dr. Webbaer nimmt den anthropogenen Klimawandel als gegeben an, es ist nicht ohne Grund auf der Erde ca. 70 K wärmer als auf dem Erdtrabanten, die Oberflächentemperatur meinend.)

    Er will nachverhandeln, was abär nicht darauf hindeutet, dass unter Trump noch eine bindende internationale Vereinbarung erzielt werden kann.

    Vermutung :
    Trump sieht im CO2-Sparen und in internationalen Zahlungsfolgen wie Beschränkungen für nationalstaatliche Wirtschaftssysteme keinen Sinn.
    Er glaubt nicht, dass die Erwärmung so aufgehalten werden kann und sieht stattdessen Nutznießer der Pariser Einigung, die nicht mit US-amerikanischen Zielen konform gehen.

    Schaun mer mal,
    MFG + schönes Wochenende schon einmal,
    Dr. Webbaer

  5. #5 DH
    2. Juni 2017

    Ist wohl das letzte Zeitfenster, in dem rückwärtsgewandte Klimapolitik noch möglich ist, der Vorwärtsschub danach wird umso größer sein, gerade in den USA.
    Wir Europäer und speziell wir Deutschen können dankbar sein, Trump gibt brav den Stinkstiefel, dann muß nicht so genau auf die deutsche Blockadepolitik in der EU und die Machenschaften der deutschen Auto-Camorra geschaut werden, die, nebenbei bemerkt, nirgends konsequenter verfolgt werden als in den USA.
    Are there any serious car fanatics out there?

  6. #6 Karl Mistelberger
    2. Juni 2017

    O-Ton Zündfunk, Bayern 2, 19:15: Wir (die Deutschen) sind Trump. Das CO2 Budget für 2017 ist längst aufgebraucht. Trotzdem tun wir so, als würden wir den Weltklimavertrag von Paris ernst nehmen. Trump ist ehrlich, die Deutschen sind scheinheilg.

  7. #7 Klaus Weber
    2. Juni 2017

    @Alexander Mäder
    Sie haben hier ein sehr sachlichen Artikel geschrieben mit guten Informationen. Vielen Dank dafür!
    Ich denke insbesondere an die vielen polemischen Artikel die hier geschrieben wurden.
    Nur der Titel hätte etwas besser sein können.

  8. #8 Dichter
    3. Juni 2017

    Weltklimavertrag von Paris,
    dahinter steckt das Prinzip Hoffnung.
    Diese Hoffnung hat DT schwer beschädigt.
    Anmerkung: wir sollten uns nicht moralisch aufplustern, solange unsere Braunkohlekraftwerke CO2 in die Atmossphäre blasen. Trump handelt wie ein Kind, er tut, was er denkt.

  9. #9 Laie
    3. Juni 2017

    Wenn der Rest der Welt mit gutem Beispiel vorangeht und intensiv in die alternativen / regenerativen Energiequellen investiert, dann dürfte der Preis für diese Energien weiter sinken, sodass hoffentlich Braunkohle nicht mehr wirtschaftlich sein wird.

    Es wäre an der Zeit, sich mal mit den anderen global Playern, voran China, Indien, Russland und anderen in diesem für die Zukunft wichtigen Thema kooperativ weitgehenst zu unterstützen und fördern! D.h. über das hinausgehend, was das lose abkommen so fordert – wie verbindlicher Austausch gegenseitiger Technologiefortschritte und Bereitstellen positiver eigener Umsetzungsergebnisse für andere, um nicht unnötig Zeit zu verlieren!

  10. #10 Dichter
    3. Juni 2017

    Laie,
    so ist es. Am vordringlichsten ist der Flugverkehr und die Touristikschiffahrt.

  11. #11 Tim
    4. Juni 2017

    Man darf aber darauf hoffen, dass Donald Trump die CO2-Emissionen nicht deutlich hochschrauben kann

    Bitte bei allem Unmut beachten: Es ist nicht Donald Trump, der jährlich etwa 5 Mrd. Tonnen CO2 emittiert. Es sind die Amerikaner.

    Wer an eine Klimakatastrophe glaubt, kann durch bewußte Entscheidungen problemlos seinen persönlichen CO2-Beitrag reduzieren. Wer nicht an eine Klimakatastrophe glaubt, wird das natürlich nicht tun.

    Wer eine Regierung braucht, um seine persönlichen CO2-Emissionen zu senken … Nun, der glaubt wohl kaum an wirklich katastrophale Folgen des Klimawandels.

    It’s us, not the President.

  12. #12 Holger Gronwaldt
    4. Juni 2017

    Trump braucht das Klima nicht mehr zu kippen, denn es kippt bereits. Klimaänderungen sind allerorten spürbar. So herrscht in Südafrika seit mehreren Jahren eine ungewöhnliche Dürre, die jetzt durch den letzten El Nino noch verschärft wird.

    Inzwischen greift man dort zu allen möglichen, aber auch sinnlosen Gegenmaßnahmen. Für besonders sinnlos halte ich folgendes:

    Kapstadt betet für Regen

    Am Tafelberg trafen sich am Donnerstagabend christliche, islamische, jüdische und buddhistische Vertreter sowie Repräsentanten afrikanischer Naturreligionen, um gemeinsam für Regen in der dürregeplagten Region um Kapstadt zu beten.

    Stellt sich bloß die Frage, ob die versammelten Beter ernsthaft der Meinung sind, mit ihrer Aktion irgendetwas bewirken zu können? Geben sie sich wirklich der Illusion hin, dass man durch Nichtstun (und nichts anderes ist Beten) etwas ändern kann?

    M. E. ist die ganze Aktion ein abgekartetes Spiel der religiösen Füher, die damit ihre Schäfchen bewusst hinters Licht führen, indem sie so tun, als ob sie einen Einfluss auf das Naturgeschehen, das sich als Folge menschlichen Fehlverhaltens einstellt, ausüben könnten.

    Um den Bogen zu Trump zu spannen: Auch der jetzige Energieminister unter Trump, Rick Perr, hat in seiner Eigenschaft als Gouverneur von Texas anlässlich einer Dürre einmal einen nationalen Gebetstag angeordnet, um für Regen zu beten. “Geholfen” hat es insofern, als vier Jahre danach Texas von schweren Überschwemmungen betroffen war. Ob die das dann wohl darauf zurückgefrührt haben, dass sie zu heftig gebetet hatten?

  13. #13 Klaus Weber
    4. Juni 2017

    @Holger Gronwaldt

    Trump braucht das Klima nicht mehr zu kippen, denn es kippt bereits.

    Fein, wenn es bereits kippt, warum sollen wir dann noch etwas ändern?

    Für alle die der Meinung sind wir können durch CO2 Einsparung das Klima stabil halten für die nächsten 10 Mio Jahre, empfehle ich einfach selber CO2 zu reduzieren.
    Das geht besonders gut wenn man die Wohnung nicht heizt, auf das Auto, auf das Flugzeug verzichtet und nicht ständig Produkte wegwerfen und durch neu zu ersetzen. Ein Computer/Smartphone/Fernseher/… hält locker 10 Jahre.

  14. #14 Dichter
    4. Juni 2017

    Holger Gronwaldt,
    …….Dürre,
    du schreckst doch vor nichts zurück, die Gläubigen zu verunglimpfen. Die Klimakatastrophe ist kein Ergebnis der Weltreligionen, sondern der wissenschaftlichen Aufklärung geschuldet, die meint, alles was sich machen lässt, soll man machen. Sie ist der menschlichen Überheblichkeit geschuldet, die niemandem mehr Verantwortung schuldet, weil sie ja Gott abgeschafft hat.

    Heute zu Pfingsten wünsche ich Dir ein wenig mehr Geist um deine Übertreibungen einzusehen.

  15. #15 Holger Gronwaldt
    5. Juni 2017

    @Dichter,

    du schreckst doch vor nichts zurück, die Gläubigen zu verunglimpfen.

    Die Gläubigen, bzw. deren Rädelsführer – auch Priester, Pfaffen, Gurus, Schamanen, usw. genannt – verunglimpfen sich doch selber, wenn sie andere glauben machen wollen, man könne durch das Sprechen von ein paar magischen Worten etwas am natürlichen Weltgeschehen ändern. Ganz abgesehen davon, dass das öffentliche Beten zutiefst unchristlich ist. Lt. NT tun das nur die Pharisäer, die nur Frömmigkeit heucheln. Auf jeden Fall ist deren Verhalten tiefstes Mittelalter und noch weiter zurück.

    Die Klimakatastrophe ist kein Ergebnis der Weltreligionen, sondern der wissenschaftlichen Aufklärung geschuldet

    Nur bedingt. In erster Linie liegt es daran, dass zu viele Menschen zu viel fossile Energie verbrauchen. Dass wir insgesamt gesehen schon zu viele Menschen sind, liegt zum großen Teil an den Religionen, die durch kanickelhafte Vermehrung ihrer Gläubigen ihre Pfründe sichern wollen. Den anderen Teil, nämlich weniger fossil, mehr erneuerbare Energie kann nur die Wissenschaft in den Griff bekommen.

    Falls Du aber die Aufklärung als solche kritisieren willst, dann fange gleich bei Dir selber an und verzichte auf ärztliche Hilfe und alle Medikamente und schalte auch gleich mal für den Rest Deines Lebens den Computer aus, sowie alle stromverbrauchende Geräte.

  16. #16 Holger Gronwaldt
    5. Juni 2017

    @Klaus Weber,

    Für alle die der Meinung sind wir können durch CO2 Einsparung das Klima stabil halten für die nächsten 10 Mio Jahre, empfehle ich einfach selber CO2 zu reduzieren.

    Ich kenne niemanden, der glaubt, dass CO2 der einzige, das Klima bestimmende Faktor ist. Klar ist jedoch, dass wir bei weiterem ungebremsten CO2-Ausstoß einen galoppierenden Klimawandel riskieren, der die gesamte Menschheit in ungeahnte Probleme stürzen würde.

    Letzten Endes können wir Menschen jedes noch so ungünstige Klima mit technischen Mitteln überleben, allerdings nicht mit über 7 Milliarden Exemplaren unserer Spezies.

    Wer also Massenbewegungen durch Klimaänderungen vermeiden möchte, sollte jetzt daran arbeiten, das Weltklima für die nächsten 200 bis 500 Jahre in der gewohnten Schwankungsbreite zu bewahren.

  17. […] Heureka (ScienceBlogs): Kann Trump das Klima kippen? […]

  18. #18 Dichter
    5. Juni 2017

    Karl Mistelberger,
    Kinder und Narren sagen die Wahrheit.Braucht die Weltgemeinschaft erst einen DT , der die Heuchelei um die Besorgnis des Klimawandels bloslegt.

    Wie steht es um den internationalen Flugverkehr?
    Wenn man es ernst meinte, müsste man alle Touristikflüge verbieten. Tut man nicht. Warum?

  19. #19 Dichter
    6. Juni 2017

    HG,
    ……grundsätzliche Kritik,
    ich bin kein geistiger Extremist, ich nehme die Welt so wie sie ist. Die Mehrheit der Menschen denken nicht selbst, die lassen denken und laufen dem Mainstream hinterher.
    Die Religiösen, die zeigen wenigstens Empathie, die zeigen Verantwortung , die wollen die Welt verbessern.
    Das willst du auch.
    Also suche dir nicht die falschen Gegner heraus. Deine Gegner sind die Eigennützigen, die Superintelligenten, die Sektierer, die Extremisten, die die vergessen haben, wozu sie auf der Welt sind, nämlich ihren Mitmenschen zu helfen.

  20. #20 Holger Gronwaldt
    6. Juni 2017

    @DIchter,

    ich bin kein geistiger Extremist,

    Nö, “geistig” nicht.

    ich nehme die Welt so wie sie ist.

    Du hast aber schon öfter das Gegenteil demonstriert, weil Du Dir die Welt so einbildest, wie Du sie haben möchtest. Die Mehrheit der Menschen denken nicht selbst, die lassen denken
    In der Tat, Du sagst es und Du beweist es an Dir selber.

    Die Religiösen, die zeigen wenigstens Empathie, die zeigen Verantwortung , die wollen die Welt verbessern.

    Empathie meistens nur, wenn es die Anhänger der eigenen Religion betrifft, Verantwortung nein, weil sie die auf eine “höhere Macht” abwälzen, indem sie dieser Non-Entität eine lenkende Funktion andichten und “Verbessern der Welt” steht auch nicht auf deren Programm, die wollen sich nur einen Platz in ihrem eingebildeten Jenseits sichern.

    Deine Gegner sind die Eigennützigen, …, die Sektierer, die Extremisten, die die vergessen haben, wozu sie auf der Welt sind, nämlich ihren Mitmenschen zu helfen.

    Also im Wesentlichen wieder die Religiösen, denn die Wissenschaft kennt weder Sektierer noch Extremisten.

  21. #21 Dichter
    6. Juni 2017

    HG,
    …….Verantwortung,
    das heißt Antwort geben. Meistens dem eigenen Gewissen. Da du kein Alien bist, hast du auch ein Gewissen, jeder Mensch hat ein Gewissen.
    Also in diesem Punkt unterscheidest du dich nicht von den übrigen Menschen.
    Empathie, da habe ich meine Zweifel, wenn du die Weichgspülten in Anstalten stecken willst.
    Gegner, o.k. du hast eigentlich keine Gegner, weil deiner Logik niemand gewachsen ist.
    Einbildung, sicher habe ich meine eigene Meinung über die Welt. Die hast du auch. Wer entscheidet jetzt, wer der Klügere/Dümmere zwischen uns ist. Machen wir eine Abstimmung? Führen wir einen Glaubenskrieg. Oder versuchen wir einen Konsens?

  22. #22 Holger Gronwaldt
    7. Juni 2017

    @Dichter,

    … , jeder Mensch hat ein Gewissen.

    Das Problem ist nur, dass dieses Gewissen häufig von sozialen Umwelteinflüssen geprägt ist. Der Katholik fühlt sich gut, wenn er mindestens zehn Kinder in die Welt gesetzt hat, der Islamist hat ein reines Gewissen, wenn mit seiner Hilfe mindestens zehn “Ungläubige” ermordet wurden, usw. M.a. W.: ein Gewissen, das nicht den Grundsätzen der evolutionären Ethik folgt, ist nicht allzu viel wert.

    Wer entscheidet jetzt, wer der Klügere/Dümmere zwischen uns ist.

    Ganz einfach: die Realität. Überprüfe einfach, ob Deine Vorstellung von einem ständigen Eingreifen Deines Gottes in das Weltgeschehen nachgewiesen werden kann. Ich hatte ja schon Beispiele gegeben, wo das Gegenteil bewiesen wurde.

    Führen wir einen Glaubenskrieg.

    Nö. Ich bestehe striukt auf einer verbalen Auseinandersetzung. Krieg beginnt da, wo einer Seite die Argumente ausgehen. Und davon habe ich noch eine ganze Menge und lerne fast jeden Tag neue dazu.

    Oder versuchen wir einen Konsens?

    Ich sehe nicht, dass wir angesichts diametral entgegengesetzter STandpunkte zu einem Konsens kommen können, solange nicht einen von uns seinen Standpunkt aufgibt. Und die ich Logik, Fakten und Realität auf meiner Seite habe, wie Du selber zugibst, werde ich nicht derjenige sein, der von seinem Standpunkt abweicht. Da müsstest Du schon Besseres bieten, was Du aber nicht kannst und wohl auch nie können wirst.

  23. #23 tomtoo
    7. Juni 2017

    Hat Trump das nicht schon ?
    Zumindest das Politische selbst hier in Deutschland ?

  24. #24 Dichter
    8. Juni 2017

    Holger Gronwaldt,
    …………Gewissen,
    du beschreibst sehr gut, dass jeder ein persönliches Gewissen hat. Deswegen hat ja ein Polizist keine Gewissensbisse, dass er gerade einen anderen Menschen erschossen hat. Oder vielleicht doch?
    Wir rechtfertigen uns vor dem Gesetz. Aber da bleiben Fragen offen. Wir rechtfertigen uns vor uns selber, und bleiben unsicher, ob es richtig war, was wir getan haben. Wir rechtfertigen uns vor Gott, wenn wir an ihn glauben.
    Auf jeden Fall suchen wir nach einer Rechtfertigung.
    Das bedeutet, dass wir ob wir wollen oder nicht eine Instanz über uns anerkennen. Erst wenn diese Instanz uns recht gibt, sind wir innerlich wieder frei.

    …….Gottes Eingreifen,
    Gott greift ständig in unser Geschehen ein. Das macht er nur nicht mit weißem Gewand und Flügeln, sondern Gott greift ein, indem er andere Menschen handeln lässt. Gott hat keine Hände, er benützt deine, wenn du es zulässt. Gott hat keine Füsse, er benützt deine, wenn du es zulässt. Gott hat keine Stimme, er benützt deine, wenn du es zulässt.
    Das ist die Realität. Ist dir noch nie etwas Gutes widerfahren, durch einen anderen Menschen?
    Das sind die täglichen Wunder, du musst sie nur sehen. Tue was Gutes, bewirke ein Wunder. Du freust dich auch, wenn der andere Mensch sich darüber freut und nicht weiß, was da gerade geschieht.
    …..nichts Besseres bieten.
    Das Bessere fängt immer erst klein an. Und wächst und wächst. Springe auf diesen Zug auf.

  25. #25 Thomas
    8. Juni 2017

    Meines Wissens haben die USA das Pariser Abkommen nie ratifiziert. Obama hat es via Präsidentenerlass vorläufig in Kraft gesetzt, für eine volle Ratifizierung fehlten Ihm bereits die Mehrheiten. Trump kann den Erlass seines Vorgängers leider problemlos außer Kraft setzen. Die Frage welche sich stellt ist: Gelten die vier Jahre Kündigungszeit für die USA demnach überhaupt?

    • #26 Alexander Mäder
      8. Juni 2017

      Das stimmt, vielen Dank für den Hinweis. Die USA haben das Abkommen nur akzeptiert, nicht ratifiziert. Aus Sicht der UN macht das aber keinen Unterschied: Sie sind nun Vertragsstaat und an die Kündigungsfrist gebunden. (Eine andere Frage ist, wie Trump die Kündigung im eigenen Land durchsetzt.)

  26. #27 Holger Gronwaldt
    8. Juni 2017

    @Dichter,

    Das bedeutet, dass wir ob wir wollen oder nicht eine Instanz über uns anerkennen. Erst wenn diese Instanz uns recht gibt, sind wir innerlich wieder frei.

    Deine Behauptung ist Unsinn. Es gibt lediglich Normen, mit denen wir in unserem kulturellen Umfeld aufwachsen, eben, was “man” tut und was “man” nicht tut. Das “Gewissen” regt sich, wenn wir diesen Normen zuwider handeln. Und diese Normen können sich von Kulturkreis zu Kulturkreis enorm unterscheiden.

    Daneben gibt es Eigenschaften, die wir Menschen besitzen, weil wir Menschen sind und ein mehrere Hundertausend Jahre altes Verhaltenserbe in uns tragen, also weit vor jeder wie auch immer gearteten Religion.

    Dass man anderen Menschen Gutes tut, ist dabei auch ein uraltes Verhaltensmuster, denn es nützt der Gruppe, wenn man sich kooperativ verhält und in grauer Vorzeit waren die meisten Mitglieder der eigenen Gruppe Verwandte, mit denen man einen Großteil der Gene teilte. Wer also anderen beistand, half den eigenen Genen zu überleben.

    Dass heute die Gruppen größer sind und auch andere Menschen von weit her umfassen, bildet sich noch nicht in unserer genetischen Prägung ab, deshalb helfen wir auch Menschen, die wir u. U. nicht einmal kennen. Manche Religionen springen halt einfach auf diesen Zug auf und behaupten stumpf, dass ihr Gott den Menschen das Gute einflöße. Das ist natürlich nur eine Zwecklüge.

    Gott greift ständig in unser Geschehen ein. Das macht er nur nicht mit weißem Gewand und Flügeln, sondern Gott greift ein, indem er andere Menschen handeln lässt.

    Dann lässt Dein Gott also auch alle Verbrecher handeln, hat Hitler und seine Schergen dazu gebracht, Millionen von Menschen grausam zu ermorden und einen Krieg vom Zaum zu brechen, der jenseits von 50 Millionen Menschen das Leben kostete? Wirklich, einen schönen Gott hast Du da!

    Übrigens, Dein “weißes Gewand und Flügel” ist eine Haluzination, die dann auftritt, wenn bestimmte Bereiche des Gehirns (Frontallappen) gestört sind. 🙂

  27. #28 shader
    10. Juni 2017

    In Zusammenhang mit dem Pariser Klimaabkommen hört man immer wieder, dass dieser Vertrag unverbindlich ist und man belegt es damit, dass keine Sanktionen bei Nichteinhaltung vorgesehen sind. Leider findet man nicht viele Quellen und Internetseiten, die diesen Aspekt möglichst genau wiedergeben. Ich bin zwar juristisch gesehen eher Laie, würde aber trotzdem gerne ein paar Punkte anbringen, auch auf die Gefahr hin, etwas fachlich falsches zu sagen.

    Der Vertrag ist sehr wohl verbindlich. Genauer gesagt ist er völkerrechtlich bindend. Letztlich geht es um eine Absichtserklärung der Staaten. Wenn beispielsweise zwei Staaten eine Art Freundschaftsabkommen unterzeichnen, wo sie unter anderen ihre Beziehungen ausbauen wollen, dann sind bei Nichteinhaltung auch meist keine Sanktionen vorgesehen. Schließlich geht es in so einem Fall darum, “good will” zu zeigen und Vertrauen aufzubauen. Zum anderen muss man auch sagen, dass ein Klimavertrag mit Sanktionen nur dann Sinn machen würde, wenn die Strafzahlungen wirklich empfindlich wären. Ich glaube aber nicht, ob das durchsetzbar gewesen wäre.

    @Klaus Weber: “Für alle die der Meinung sind wir können durch CO2 Einsparung das Klima stabil halten für die nächsten 10 Mio Jahre, empfehle ich einfach selber CO2 zu reduzieren.”

    Ich kenne keinen einzigen Kommentar und auch keinen Menschen, der das behauptet hat.

    • #29 Alexander Mäder
      11. Juni 2017

      Strafen sind im Vertrag tatsächlich ausdrücklich ausgeschlossen (in den Artikeln 13.3 und 15.2). Es war irgendwann klar, dass man Sanktionen nicht durchsetzen konnte. Verpflichtet haben sich die Vertragsparteien nur dazu, regelmäßig Berichte abzuliefern. Aber diese Transparenz-Regeln haben es in sich: denn zum ersten Mal lassen sich die Staaten von fremden Sachverständigen überprüfen. Wenn ein Staat nur halbherzig Klimaschutz betreibt, manövriert er sich in den internationalen Verhandlungen in eine Ecke. Dort möchte nicht einmal Donald Trump stehen – und kündigt lieber den Vertrag.

  28. #30 Holger Gronwaldt
    10. Juni 2017

    @Dichter,

    na, mal wieder mit Deinem Latein am Ende?

    Ich finde, Du hast sehr schön gezeigt, wie absurd Deine Gottesvorstellung ist. Wenn Du Deinem Gott unterstellst, dass er die Handlungen von Menschen lenkt, dann ist er nicht nur für die “guten” Handlungen zuständig sondern auch für die “bösen” verantwortlich.

    Gutes Beispiel dafür ist die Geschichte von Moses und dem Pharao, wo der Gott der Bibel “das Herz Pharaos verhärtet”, so dass er der Bitte Mose, sein Volk ziehen zu lassen, nicht nachkommt.

    Anschließend bestraft derselbe Gott, der diese Situation herbeigeführt hat, den Pharao und das ganze ägyptische Volk wegen dieser Weigerung auf grausamste Weise. Ist das nicht in höchstem Maße absurd?

    Wie geistig beschränkt muss außerdem jemand sein, der sich eine solch absurde Geschichte einfallen lässt und wie geisitg beschränkt müssen alle die Leute sein, die diese Geschichte lesen und das Absurde daran nicht erkennt?