Eine Untersuchung am MIT zeigt, wie kulturelle Prägungen das Sehen beinflussen. Psychologisch ist erwiesen, dass Amerikaner einzelne Objekte eher unabhängig von deren Umgebung wahrnehmen. Asiaten dagegen sehen Dinge in der Menge und berücksichtigen eher den Kontext.
Das Team um John Gabrielli stellte sich nun die Frage, ob diese Unterschiede sich auch in den Gehirnaktivitäten nachvollziehen lassen. Dabei stellte sich heraus, dass Asiaten mehr Aufmerksamkeit aufbringen müssen, um absolute Urteile zu fällen, während Vergleiche ihnen leicht fallen. Das umgekehrte gilt für Amerikaner. Je stärker die Identifkation mit der betreffender Kutur ausfiel, desto deutlicher trat dieser Effekt auf.
“Wir waren überrascht, wie stark die Unterschiede zwischen den beiden kulturellen Gruppen ausfielen. Und auch darüber, wie weit sich die in Anspruch genommenen Zonen im Aufmerksamkeitszentrum des Hirns ausdehnten, als es darum ging, Urteile jenseits der kulturellen Gewohnheit zu fällen”, erklärte Trey Hedden, einer der beteiligten Forscher.
Hier auf ScienceBlogs gibt die Pädagogin Monika Armand zu bedenken, dass die Unterschiede auch auf den Gegensatz zwischen einer rein zeichenhaften und einer Bilderschrift zurückzuführen sein könnten.
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