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Manchmal braucht Denken Zeit. Vor zwei Jahren hielt der Philosoph Jürgen Habermas eine Rede in Wien. Und nun fand in Oldenburg ein Symposium statt, das die FAZ im Licht von Habermas’ damaligen Aussagen genauer betrachtet.

Und das scheint nötig zu sein. Denn immerhin machte Habermas deutlich, dass das Internets die Struktur der neuen Öffentlichkeit prägt.

Seine Warnung, warum das Netz dem Denken gefährlich wird, führt um zwei Ecken.
Denn zu begrüßen ist, so Habermas, dass die Umstellung der Kommunikation von Buchdruck und Presse auf Fernsehen und Internet zu einer ungeahnten Ausweitung der Medienöffentlichkeit und zu einer beispiellosen Verdichtung der Kommunikationsnetze geführt hat. Aber gerade die Breite, das Nicht-Exklusive und der Überfluss von Information droht zu Mängeln beim Inhalt zu führen.

In diesem Medium (Internet) verlieren die Beiträge von Intellektuellen die Kraft, einen Fokus zu bilden. Damit bleibt Habermas seinen Anfängen treu. Schon in seinem frühen Buch Strukturwandel der Öffentlichkeit behauptet er, dass die Medien im Laufe eines guten Jahrhunderts den nicht gerade vorteilhaften Weg vom Journalismus schriftstellernder Privatleute zu den öffentlichen Dienstleistungen der Massenmedien gegangen sind.

Kommentare (1)

  1. #1 Monika
    Februar 20, 2008

    “Aber gerade die Breite, das Nicht-Exklusive und der Überfluss von Information droht zu Mängeln beim Inhalt zu führen.”
    Schade, dass die Habermas’sche Betrachtung sich mehr als bewahrheitet….

    “In diesem Medium (Internet) verlieren die Beiträge von Intellektuellen die Kraft, einen Fokus zu bilden.”
    Ich denke es braucht mehr als die vereinzelten Beiträge Intellektueller, sondern ein Engagement, Informationen ein “Qualitätslabel” zu verleihen, damit bspw. populärwissenschaftliches, der Unterhaltung dienendes von eher wissenschaftspuristischen Angeboten für den Leser deutlicher zu unterscheiden wären.
    D.h. eine Metadiskussion “Intellektueller” zu diesem Thema scheint mir zu diesem Zwecke unabkömmlich zu sein. Daneben wäre sicherlich – wie bereits bei den Hardbloggingscientists vorgemacht – für dieses Gendre ein verbindlicher Kriterienkatalog sinnvoll.