i-da376fde82fe46310758ccfc9831df50-Online2009.jpgIm Durchschnitt sind deutsche Internetnutzer 136 Minuten online. Pro Tag! Doch welche Anwendungen sind am populärsten? Welche Websites, welche Portale, welche Tools sind am attraktivsten? Und welche Nutzergruppen tummeln sich auf welchen Seiten?

Bereits gestern wurden hier einige Ergebnisse der jüngsten ARD-/ZDF-Onlinestudie vorgestellt; dabei wurde deutlich, dass vor allem die tägliche Nutzungszeit zunimmt. Doch die Studie liefert auch Antworten auf die Frage, welche Angebote von wem am stärksten genutzt werden.

Die Nutzungsmuster sind durch einen deutlichen Alters- bzw. Generationenbias geprägt. Und hierbei zeigt sich ein eindeutiger Trend: Online-Communitys stehen bei den 14-19jährigen hoch im Kurs (79% sind dort aktiv), bei den über 60jährigen sind das nur 8%.

Skeptische Senioren: Online-Communitys tun sich bei älteren Usern schwer

Ältere Internetnutzer sind nur sehr selten Mitglied bei Online-Communitys. Die Angebote und Portale, die auf sie zugeschnitten sind, scheinen der Zielgruppe entweder unbekannt oder es gibt andere Gründe, der die Generation 60+ davon abhält, ein Profil in einem Social-Network einzurichten.

Ganz anders ist das freilich bei der Schülergeneration. Die Mitgliedschaft bei SchuelerVZ, Wer-kennt-wen oder bei den Lokalisten, gehört quasi dazu. 79% der 14-19-Jährigen nutzen Social-Communitys mindestens einmal pro Woche. Und die allermeisten haben Accounts bei mehreren Portalen.

Und ein weiterer Unterschied wird ersichtlich: Instant-Messaging und die Nutzung von Youtube & Co. ist ebenfalls ein Jugendphänomen. Videos im Internet ansehen ist für 65% der jungen Nutzer bereits Alltag, bei den über 60-jährigen machen das gerade mal 6%.

Die Nutzung von Onlineanwendungen im Vergleich der Generationen:

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Good-Bye TV: Das Fernsehen ist nur noch für ältere Mediennutzer das Leitmedium

Die Vorherrschaft des Fernsehens, wenn es um News und Orientierung geht, bröckelt.

Und in dem Maße, wie multimediale Onlineangebote in der Popularität steigen, geraten andere Medienformate in Schwierigkeiten. Bei den Jüngeren werden Video-Portale immer beliebter und auch Angebote wie die Mediatheken der Fernsehsender werden immer stärker genutzt. Und konsequenterweise ist ein weiterer Trend zu beobachten:

Die Vorherrschaft Primat des Fernsehens (wenn es um News geht) bröckelt. Nach aktuellen Untersuchungen suchen unter 30-Jährige Erstinformationen bereits heute mehrheitlich im Netz.

Insgesamt belegt das Fernsehen immer noch die Pole-Position, wenn es um die Beliebtheit und Nutzung geht – das liegt aber an der mittleren und älteren Altersklasse. Bei der jüngeren Generation (Teens und Twens) hat das Internet das Fernsehen allerdings eingeholt.

Der Internetuser des Jahres 2009 entdeckt mehr und mehr die Vorteile der Zeit- und Ortssouveränität des Internet…

Wie sind diese Befunde einzuordnen?

Grundsätzlich ist an den Werten eine Emanzipation der Nutzer abzulesen. Der eigensinnige Webnutzer, der die Vorteile der Zeit- und Ortssouveränität entdeckt hat, ist für klassische Medien mit festem Programmschema verloren…

Das ist also einer der anderen sichtbaren Trends, die die ARD-ZDF-Onlinestudie sichtbar macht: Mediennutzer lassen sich immer weniger zu bestimmten Terminen vor dem Fernsehsessel versammeln. Inhalte zu einem selbstgewählten Termin abzurufen – etwa in den Mediatheken – ist im Kommen. Der Mediennutzer der Zukunft wird sich weiter vom Gängelband der Sender und Produzenten emanzipieren!

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