Also bitte, wir sind es ja gewohnt, andauernd in den traditionellen Medien zelebriert zu werden. Das war schon so, als die Wiener Zeitung unser Engagement wider den PISA-Schock in der Arztpraxis in einem Artikel würdigte, es setzte sich fort mit dem ORF-Report, der unserem Bemühen in Sachen Grander ein filmisches Denkmal setzte (Erich Eder im weißen Laborkittel!), und am vergangenen Freitag berichtete Christa Karas von der Wiener Zeitung mit Hinweis auf die Gesellschaft für kritisches Denken über die Nachwehen der Ehrenkreuzverleihung an den Wasserbeleber.
Und seit gestern sind wir sogar weltberühmt in Klagenfurt! Wie versprochen, hatte ich nach der Auflösung unseres Sommerrätsels einen Leserbrief an die Kleine Zeitung geschickt. Zu meiner Überraschung hat diese in der gestrigen Ausgabe unter dem Titel “Entdröselung des Rätsels” nun nicht nur meinen Leserbrief veröfentlicht, sondern auch auszugsweise die von unseren fleißigen Kommentatoren gemeinschaftlich erarbeitete Auflösung. Der Ruhm von Lars Fischer, Retter der Kleinen Zeitung, dürfte sich damit auch in die hintersten Winkel des südlichsten österreichischen Bundeslandes verbreiten…
Und hier der Beweis:
Kleine Zeitung vom Sonntag, 17. August 2008 (Region Klagenfurt), S. 70 (Leserbriefe)
EXPERTEN ANTWORTEN
Entdröselung des Rätsels
Ein Leser stellte eine Frage und bekommt hier des Rätsels Lösung. Ein Beispiel, wie lebensnah die Erklärung physikalischer Phänomene ist.
Sehr geehrte Redaktion, Sie haben am 2. August einen Leserbrief von Herrn Mag. Samonig mit dem Titel „Rotationen” veröffentlicht. Herr Samonig beschrieb ein physikalisches Phänomen und bat um Hinweise.
Am 6. August veröffentlichten Sie eine Antwort von Herrn Rittmann. Die Antwort von Herrn Rittmann war leider falsch. Als ScienceBlogger habe ich die beiden Leserbriefe zum Anlass genommen, auf dem Blog „Kritisch gedacht” ein physikalisches „Sommerrätsel” zu posten, welches inzwischen auch aufgelöst wurde.
Vielleicht wollen Sie die Lösung Herrn Samonig zukommen lassen oder sogar in der Kleinen Zeitung darauf hinweisen?
Sommerrätsel: https://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2008/08/unser-sommerraetsel.php
Auflösung: https://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2008/08/sommerraetsel-geloest.php
Mit freundlichen Grüßen,
Ulrich Berger
Dr. Dr. Ulrich Berger ist ao. Universitätsprofessor am Institute VW 5, Department of Economics, an der Wirtschaftsuniversität Wien
[Bild] Bildunterschrift: Zwei Leserbriefe der “Kleinen Zeitung”, die aufmerksame Blogger auf “sience-blogs.de” beschäftigten
Und hier die Auflösung: In diesen kleinen Dimensionen ist jeglicher theoretischer Effekt der Coriolis-Kraft vernachlässigbar . . .
Die Diskussion über den physikalischen Fachbegriff dauert noch an, vorgeschlagen wurden Entdröselung bzw. Aufdrillung der ineinander verdrehten Einzelfäden, zu ergänzen wäre allenfalls noch Entzwirbelung. Die dahinter stehende Kraft ist zweifellos die Gravitation . . . Unbestritten ist auch, dass das durch die Aufdrillung erzeugte Drehmoment der Schale dazu führt, dass diese über die Gleichgewichtslage hinaus rotiert, die Drehrichtung ändert und so weiter, bis sie schließlich durch Reibungskräfte zum Stillstand kommt. Kurz gesagt, aus der Kaffeeschale wird ein Torsionspendel.
Schlussendlich muss bemerkt werden, dass beinahe jedes Kind das beobachtete Phänomen am eigenen Leib erfahren hat. Wie aufregend war es doch, die Schaukel zweckzuentfremden und statt brav hin und her zu schaukeln mehrere Drehungen um die senkrechte Achse zu vollführen, um sich dann den im Zuge der Aufdrillung entstehenden Fliehkräften hinzugeben!
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