0:5 – Uns kann nichts mehr erschrecken. Im Rahmen der dieswöchigen ORF-Initiative bewusst gesund zum Thema Rückenleiden gibt es morgen um 17:40 Uhr auf ORF 2 einen Beitrag zur Akupunktur. Interviewt wurde dafür ein Dr. Qing Qiao Zhuo. (Der übrigens in derselben Gemeinschaftspraxis arbeitet wie jene Frau Dr. Birgit Kapfinger-Bruckner, der wir im Juni die Homöopathiepropaganda im Standard
verdankten.) Was der ORF uns also morgen zur Akupunktur erzählen wird,
das können wir heute schon nachlesen. Offenbar erwarten uns geistige
Gustostückerln wie dieses:
Um die richtigen Punkte zu
finden, braucht es fundiertes Wissen über den Verlauf der Meridiane.
Der Arzt kann sich am Nabel, an Knöcheln und den Beugefalten an Armen
und Beinen orientieren. Die Meridiane stehen mit den inneren Organen in
Verbindung und tragen sogar deren Namen, zum Beispiel Herz- oder
Milzmeridian, wobei nicht die Organe im westlichen Sinn gemeint sind,
sondern Funktionskreisläufe.
Hallo ORF! Schon mal davon gehört, dass die einschlägigen RCTs
der letzten Jahre alle zeigen, dass es egal ist, wohin man sticht? Oder
dass diese lustigen “Meridiane” soviel Evidenz aufweisen wie der
Pumuckl? Oder dass das “Qi”, diese “Energie”, die da in den Meridianen
fließen soll, noch nie Spuren in der echten Welt hinterlassen hat?
Häufig muss energetisch der gesamte
Meridian stabilisiert werden,
um ein Problem wirkungsvoll zu
bekämpfen. Die Reizung der Akupunkturpunkte,
die auf diesen Meridianen liegen, erzeugt dann eine
bestimmte Energiewirkung im zugeordneten
Funktionskreislauf. Bei Problemen
mit dem Rücken staut sich
zumeist die Energie im Nierenmeridian.
Ah ja. Dachte ich mir. Danke für die Aufklärung!
Weiß man im ORF eigentlich, dass sich BILDUNG etymologisch nicht aus BILD und DUNG zusammensetzt?
Kommentare (117)