Wenn mich etwas jeden Tag aufs neue beeindruckt, dann ist es, wie rasant sich die Wissenschaften in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben.
Z.B. als ich studierte, also im veralteten Denkrahmen der
reduktionistisch-materialistischen Natur- und Formalwissenschaften, waren
Wahrscheinlichkeiten noch völlig paternalistisch und willkürlich auf das enge, eindimensionale Intervall [0,1] beschränkt, wo sie weder ihr kreatives Potential noch ihre subversive Kraft voll zur Geltung bringen konnten. Doch im Zuge der lange überfälligen postmodernen Zeitenwende, als Grenzen geöffnet und Mauern eingerissen wurden, fiel schließlich auch die letzte Bastion männlich dominierter Zwangsherrschaft – die der Mathematiker über das Reich der Zahlen.
die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gen ad hoc aus einfachen Zutaten der Ursuppe entsteht, liegt bei zehn hoch tausend!
Gleichzeitig wurde auch die Biologie von der neuen Strömung erfasst, konnte verstaubte Dogmen wie “Variation” und “Selektion” abschütteln und sich mit modernen und offenen Forschungszweigen wie Quantentheorie und Informationstheorie fruchtbar verbinden, so dass wir heute wissen:
Vermutlich war die Entstehung des Lebens auf der Erde von Anfang an,
das heißt auf molekularer Ebene, zielgerichtet, weil sich die
gebündelte Quanteninformation des Universums bereits in den ersten
Genen manifestiert hat.
Die Kommunikationswissenschaften lösten sich endlich aus ihrem
überholten anthropozentrischen Korsett und erblühten in kooperativen
Forschungsinitiativen mit Teilchenphysikern, was völlig neue
Dimensionen echter Interdisziplinarität eröffnete:
Da die seit dem Urknall über den gesamten Kosmos verteilten Teilchen
auf geheimnisvolle Weise voneinander „wissen”, kommunizieren sie
untereinander und stimmen sich ständig gegenseitig ab.
Die Hirnforschung wiegt sich endlich in seliger Harmonie mit der Quantenphysik…
Hirnforscher haben erst vor kurzem erkannt, dass auch Gedanken den
Gesetzen der Quantenphysik unterliegen, weil die
Informationsübertragung im Gehirn über atomar kleine Teilchen erfolgt.
… und auch die Zoologen haben ihre Scheuklappen abgelegt und sind dankbar dafür, dass sie
mit Hilfe der Quantenphysik erstmals eine plausible Erklärung für das Schwarmverhalten von Tieren gefunden haben.
Die neu gewonnene Offenheit hat allerdings auch ihre Tücken. So mancher Wissenschaftsjournalist soll schon dermaßen offen gewesen sein, dass am Ende sein Hirn rausfiel. Um die Erkenntnisse der seriösen Komplementär- und Alternativwissenschaft vor ungerechtfertigter Inanspruchnahme durch trittbrettfahrende Esoteriker zu schützen, braucht man
eine gesunde Skepsis gegenüber voreiligen
Spekulationen jeglicher Couleur sowie irgendwelchen
pseudowissenschaftlichen Thesen. Die beste Waffe gegen Angriffe ist ein
solides wissenschaftliches Fundament.
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Rolf Froböse hat wieder ein esoterisches Büchlein geschrieben. Es trägt den Titel “Der Lebenscode des Universums“. Untertitel: “Quantenphänomene und die Unsterblichkeit der Seele“. Das Interview mit Herrn Froböse, aus dem die Zitate stammen, ist auf der Readers Edition nachzulesen.
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