Dass der ORF in seiner Sendung auch Skeptiker zu Wort kommen lässt, verkommt zur reinen Kosmetik. „Skeptiker und revolutionäre Weiterdenker, sowie ein bekannter Mentalist geben Einblick, wie unterschiedlich die Auffassung über den menschlichen Geist sein kann”, findet der ORF. Skeptiker sind also die konservativen Blockierer, während ihnen die „revolutionären Weiterdenker” schon meilenweit voraus sind? Die Sendung könnte kaum parteiischer sein. Am Ende verabschiedet sich die zuckersüß dauerlächelnde Newton-Moderatorin, indem sie das Thema für nächste Woche nicht vorliest, sondern den Zusehern „per Telepathie sendet”. Hurra.
Dass der ORF dem ihm gesetzlich vorgeschriebenen Bildungsauftrag nicht nachkommt, ist traurig. Dass der ORF aber nun sogar aktiv die Verdummung der Bevölkerung vorantreibt, indem er wissenschaftlich widerlegte Esoterik propagiert, ist gefährlich. Jedes Formel-1-Rennen, jede billige Kommerzmusikshow, jeder Zoom ins Champagnerglas einer Opernballübertragung ist intellektuell redlicher als eine angebliche Wissenschaftssendung, die Wissenschaft von Aberglauben nicht unterscheiden kann.
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