Sehr geehrter Herr Dr. Temml,
Als Autor eines ScienceBlogs, der sich mit Pseudowissenschaften beschäftigt, bin ich auf Ihr o.a. Buch aufmerksam geworden, das ich inzwischen auch überflogen habe. Mehrere Kollegen haben sich recht abfällig darüber geäußert, dass Sie mit diesem Buch der Astrologie ungerechtfertigte Schützenhilfe leisten. Die Behauptungen über die “signifikanten Unterschiede” zwischen den Sternzeichen, die Sie laut Werbetexten in den Patientendaten gefunden haben sollen, habe ich jedenfalls mit einigem Erstaunen aufgenommen. Als Epidemiologe ist Ihnen die in dieser Hinsicht recht deutliche Studie von Austin et al. (Journal of Clinical Epidemiology 2006) sicher bekannt. Andererseits habe ich aus Ihrem Interview in der Bild-Zeitung den Eindruck gewonnen, Sie würden die Astrologie ohnehin nicht ernst nehmen und nur als Vehikel zum effizienteren Transport des Vorsorgegedankens benutzen.
Da ich über Ihr Buch auf meinem Blog berichten werde, wäre ich für eine Stellungnahme Ihrerseits dankbar, die ich gegebenenfalls auch auf meinem Blog veröffentlichen würde.
Mit freundlichen Grüßen, Ulrich Berger
Literatur:
Austin, P.C., Mamdani, M.M., Juurlink, D.N., Hux, J.E. (2006) Testing multiple statistical hypotheses resulted in spurious associations: a study of astrological signs and health, Journal of Clinical Epidemiology 59 (9), 964-969.
Eine Antwort lässt seit zwei Monaten auf sich warten. Ob sie noch kommt? Das steht in den Sternen!
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