Wer sich im österreichischen Teil der unendlichen Weiten des Internets auf die Suche nach Wasserbelebung, Erdstrahlenentstörung und ähnlichen Mumpitz begibt, der stößt früher oder später auf angebliche “Studien” und Referenzen des Wiener Krankenanstaltenverbundes, kurz KAV.
Mit 12 Spitälern, 11 Geriatriezentren und etwa 32.000 Mitarbeitern ist der Wiener KAV eine große und renommierte Institution, also genau das, was sich die Anbieter von Voodoo-Technik als Referenzkunden und Feigenblättchen wünschen. Dabei hat “der KAV” noch nie ein Wasserbelebungsgerät bestellt, genausowenig wie “die Universität XYZ” jemals die Wissenschaftlichkeit der Wasserenergetisierung festgestellt hat – es sind stets Einzelpersonen, die so etwas tun oder behaupten. Davon gab es leider die eine oder andere im Wiener KAV. Diese Zeiten sind zum Glück aber vorbei, wie Dr. Peter Wölfl in einer an Kritisch gedacht gerichteten Stellungnahme nun festhält.
Ich bin seit 2007 im Wr. Krankenanstaltenverbund zentral für alle
Technik-Belange zuständig. Seit damals bin ich nicht nur häufig mit
Anfragen zu diversen pseudotechnischen Lösungen konfrontiert, sondern
musste auch feststellen, dass insbesondere in den Jahren bis 2004/05
einzelne MitarbeiterInnen (die alle inzwischen nicht mehr im KAV tätig
sind) sich besonders intensiv und offensichtlich in einer sehr
unkritischen Art und Weise mit Erdstrahlen, Wasseradern,
“energetisiertem” Wasser etc. befasst haben.Tätigkeiten, die leider bis heute im Internet in breiter, zumeist
pseudowissenschaftlicher Öffentlichkeit nachklingen und bis in jüngste
Zeit den Wr. Krankenanstaltenverbund in Verbindung mit der Promotion
einschlägiger Produkte bringen.Es ist mir ein großes Anliegen festzustellen, dass der KAV für
derartige Produkte inzwischen keine Plattform mehr bietet und sich von
technischen Lösungen, deren behauptete Funktionsprinzipien dem
technisch-physikalischen Sachverstand widersprechen, ausdrücklich
distanziert.Auch die kursierenden “Studien” werden vom Wr. KAV nicht als solche
anerkannt und sind nicht zur Verbreitung autorisiert. Leider ist es
systemimmanent unmöglich, alle im Internet verfügbaren Kopien entfernen
zu lassen.Ich teile die hier dargestellte Kritik an der Wissenschaftlichkeit und
Aussagekraft dieser Berichte vorbehaltlos. Die Gestaltung dieser
Dokumente suggeriert zusätzlich wissenschaftliche Seriosität, die sich
inhaltlich nicht wieder findet.DI.Dr. Peter Wölfl
Wr. Krankenanstaltenverbund
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