SEHR GUT: TCM-Uni hat ausgenadelt
Die in Wien ansässige Privatuni, die sich unter anderem der Lehre von der richtigen Auswahl von nicht-existierenden Akupunkturpunkten an eingebildeten Meridianen verschrieben hatte, hat in weiser Voraussicht keinen Antrag auf Verlängerung der Akkreditierung gestellt. Diese ist inzwischen erloschen und die höchst überflüssige Einrichtung damit Geschichte.
GUT: Chance auf Berufsverbot für Dr. Johann Loibner
Der steirische Homöopath
ist so etwas wie die Speerspitze der österreichischen ärztlichen
“Impfkritiker”, einem Grüppchen von Medizinern, die sich untereinander
nicht ganz einig sind, ob Viren eigentlich existieren, ob sie sich
(falls ja) in Bakterien umwandeln,
und ob (falls ja) diese grundsätzlich ein Segen für die Menschheit
sind. Einig sind sie sich nur darüber, dass Impfen schlecht ist. Der
Ärztekammer ist das zu Recht peinlich. Bereits vor vier Jahren hatte
sie Loibner vorübergehend mit Berufsverbot belegt.
Aktuell gibt es wieder Anlass zur Hoffnung: Wie der Impfgegnerverein
von Loibners Frau empört berichtet, habe die Ärztekammer gegen ihn
einen Bescheid erlassen,
in welchem ihm die Vertrauenswürdigkeit als Arzt abgesprochen wird.
Dieser Bescheid muss nun noch von Landeshauptmann Voves
unterzeichnet werden. Hoffentlich geschieht das auch.
SCHLECHT: Mobilfunkkritiker mauern weiter
Nachdem der unrühmliche Fälschungsskandal um die “Handystudien” der Arbeitsgruppe Rüdiger an der MedUni Wien von dem Bremer Biologen Prof. Dr. Alexander Lerchl beinahe im Alleingang aufgedeckt wurde, sollte eigentlich jeder anständigen Wissenschaftler diesem zu Dank verpflichtet sein.
Bei einer Vortragsveranstaltung
vergangenen Dienstag an der Wiener Urania zeigte sich, dass dem nicht
so ist. Im Gegenteil: Die anwesenden akademischen Mobilfunkkritiker –
und zwar auch jene, die in den Skandal gar nicht involviert waren –
schossen nach Lerchls Vortrag aus allen Rohren. Prof. Mosgöller etwa
erkundigte sich höhnisch, warum Lerchl in einer Überschlagsrechung zur
mikroskopischen Auswertung des “Kometenschweifs” 10 Minuten pro Zelle
veranschlage. Lerchl hatte 10 Sekunden veranschlagt. Lerchls Hinweis
darauf, dass es unglaubwürdig sei, dass eine Laborantin für ein
Experiment 342.000 Zellen visuell inspiziert habe, konterte Mosgöller
mit dem witzigen Argument, er habe soeben in Sekundenschnelle die
Anzahl der Menschen im Saal abgeschätzt. Desweiteren sei er zwar kein
Englischlehrer, sehe auf der präsentierten Folie aber nicht, dass sich
– wie von Lerchl behauptet – die Herausgeber einer Fachzeitschrift für
den Abdruck einer inkriminierten Studie “entschuldigt” hätten.
Vielleicht hat der Leser ja mehr Glück – das Zitat lautete
The editors of IAOEH wish to express their doubts about the results reported in the paper by Schwarz et al. (2008) in this EXPRESSION OF CONCERN and to apologize to the readers of IAOEH for publishing this paper.
Herr Dr. Oberfeld übrigens tat es seinem berühmten Handymasten gleich und blieb verschwunden.
GANZ SCHLECHT: Homöopathie zum Schluss
Bei oben erwähnter Diskussionsveranstaltung meldete sich am Ende ein
Herr aus dem Publikum. In Bezug auf angebliche gesundheitsschädliche
Auswirkungen der Handystrahlung meinte er sinngemäß, das sei doch wie
bei der Homöopathie. Dort kenne man den Wirkmechanismus zwar auch noch
nicht, aber man wisse doch, dass sie funktioniere. (Raunen im Saal.)
Der Herr mit dieser eigenwilligen Ansicht war nicht irgendwer, sondern der stellvertretender Leiter der Wiener Umweltanwaltschaft.
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