Wie Erich Eder letzte Woche in einem offenen Brief an die Vetmeduni Wien berichtete, werden Mitarbeiter der veterinärmedizinischen Uniklinik offenbar von höherer Stelle dazu gedrängt, Tierbesitzern eine homöopathische Behandlung ihrer kleinen Lieblinge anzubieten. Herrn Prof. Horzinek dürfte das nicht gefallen.
Prof. Dr. Marian Horzinek ist ein äußerst renommierter und vielfach ausgezeichneter Veterinärmediziner und Virologe. Nach seiner Emeritierung an der Universität Utrecht war er unter anderem Mitglied des ersten Unirats der Vetmeduni Wien, und er ist dort heute noch Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats.
Horzinek ist ein Wissenschaftler mit Leib und Seele und zur Homöopathie hat er sich mehrmals öffentlich und erfreulich eindeutig geäußert. Die Lektüre seiner Vorträge “Quackery and Science in Veterinary Education” (Bonn 2007) sowie “Hokuspokus in der Veterinärmedizin”
(Leipzig 2010) möchte ich jedem Studierenden der Veterinärmedizin und
jedem praktizierenden Tierarzt dringend ans Herz legen. Eine
homöopathische Behandlung von Tieren, so seine Botschaft, ist schlicht
und ergreifend unethisch.
Erfreulicherweise – und das ist die gute Nachricht – sehen das der Vizerektor für Forschung und der Vizerektor für die Kliniken der Vetmeduni genauso:
Doch die Reaktion der Vizerektoren gibt zumindest Anlass zur Hoffnung, dass auch diese Teile der Vetmed den Sprung vom 19. ins 21. Jahrhundert schaffen.
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