Am 24. Februar 1981 kanzelte Bruno Kreisky einen ORF-Redakteur, der allzu kritisch nachzufragen gewagt hatte, vor laufender Kamera mit der Aufforderung “Lernen Sie Geschichte, Herr Reporter“ ab. Der Ausspruch wurde zu dem am öftesten zitierten des legendären Altkanzlers. Der forsche ORF-Redakteur, der sich so maßregeln lassen musste, hieß Ulrich Brunner.
Vielleicht liegt es ja daran, dass alle heimischen Medienmenschen den Namen Ulrich Brunner kennen, und dass Ulrich außerdem in Österreich ein seltener Vorname ist, den viele Redakteure automatisch mit dem Nachnamen Brunner verknüpfen. Jedenfalls: Der Name Ulrich Brunner verfolgt mich.
Mai 1988: Ich bin zum ersten Mal in der Zeitung. Neben dem Foto in der
Kleinen Zeitung, das mich als stolzen Gewinner des Kärntner
Landesbewerbes der 7. Österreichischen Physik-Olympiade zeigt, steht,
der Gewinner sei ein gewisser Ulrich Brunner.
September 2010: Ich bin zum ersten Mal im Fernsehen. Während ich für die
ORF-Produktion Newton eine kurze skeptische Wortspende zum Thema
“Lichtnahrung” abgebe, wird am unteren Bildrand ein Name eingeblendet: Ulrich Brunnner.
Die Kleine Zeitung hat damals sogar eine Berichtigung abgedruckt, der
Newton-Sendungsleiter hat sich entschuldigt, und noch habe ich mir keine
Theorie zur Anti-Skeptiker-Verschwörung der heimischen Medien
zusammengebastelt. Aber wenn so etwas nocheinmal passiert, dann kann ich für nichts garantieren…
PS: Die Newton-Sendung vom 11.09. war erwartungsgemäß unkritisch und ist deshalb auch nicht wirklich sehenswert. Wer sie sich dennoch antun will, findet sie noch ein paar Tage lang hier in der ORF TVthek.
PPS: Wer eine deutlich kritischere ORF-Sendung sehen will, die einen Tag früher lief und in der ebenfalls ein Mitglied der Wiener Skeptiker – nämlich Krista Federspiel – zu Wort kommt, der klicke hingegen hier.
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