João Teixeira da Faria, besser bekannt als João de Deus, ist einer der erfolgreichsten aktiven Geistheiler der Gegenwart. Erfolgreich im kommerziellen Sinne, nicht im medizinischen natürlich. Auf seiner Tournee ist er nun auch in Österreich angekommen, und irgendwer hat ihm wohl für ganze vier Tage in der kommenden Woche den halben Kahlenberg bei Wien vermietet.
Das Bild links zeigt den Geistheiler bei einer sanften Auramassage mit einem rostigen Küchenmesser. Neben diesem Jahrmarkt-Stunt beherrscht er auch jene pseudochirurgischen Taschenspielertricks, die man von den einschlägigen philippinischen Scharlatanen kennt. Meistens genügt aber Meditieren und Beten sowie die Einnahme eines Kräuterpulvers, das seine Helfer praktischerweise gleich mitverkaufen.
Immerhin: Während man dadurch eventuell nicht in den Genuss eines kurzfristigen Placeboeffektes kommt, erspart man sich (vor allem als Frau) vielleicht die eine oder andere sexuelle Misshandlung, für die der geistlose Heiler auch bekannt ist.
Ich wurde gefragt, ob man den Herrn nicht bei der Ärztekammer anzeigen
sollte. Von dieser Idee halte ich wenig. Erstens bekommt er von der
Wirtschaftskammer gegen ein paar Stempelmarken sicher sofort einen
Gewerbeschein als Energethiker und ist dann quasi WKO-legitimierter
Quacksalber, und zweitens weiß man bei der Österreichischen Ärztekammer
ja nie so recht.
Wenn die spitzkriegen, wie groß die Nachfrage nach Geistheilung ist,
dann gibt’s vielleicht schon übermorgen ein ÖÄK-Diplom für Geistheilung.
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