Frau Thorbrietz hat die auf Facebook begonnene und auf meinem Blog
weitergeführte
Diskussion in den Kommentaren sachlich fortgesetzt, wofür ich mich bedanke. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit habe ich ihre Antworten herauskopiert und möchte
hier wiederum dazu Stellung beziehen.

Legende: PT … Petra Thorbrietz, UB … Ulrich Berger


PT:

Zurück von einer Reise kann ich erst jetzt auf die Kommentare von @Ulrich Berger zu meinem früheren Statement antworten:

1. Eine Korrektur zum meinem Edzard Ernst Zitat: Es war ein Fehler,
die Auflage des Buches von Edzard Ernst nicht noch einmal überprüft zu
haben. Dennoch interpretiere ich die Studienlage zur Homoöpathie – um
die es in meinem GEO-Artikel übrigens explizit nicht (oder nur in einem
Kasten am Rande) geht – in der Gesamtschau so, dass sie in ihren
Ergebnissen widersprüchlich bleibt. Selbst in der von Ihnen zitierten
„State of the art”-Metaanalyse von Shang et al. im Lancet
räumen die Autoren 2005 ein: „We acknowledge that to prove a negative
is impossible, but we have shown that the effects seen in
placebo-controlled trials of homoeopathy are compatible with the placebo
hypothesis.
” Das ist für mich weiterhin der aktuelle wissenschaftliche
Stand der Debatte: Der Nichtbeweis einer Wirksamkeit ist nicht
automatisch der Beweis einer Unwirksamkeit. („Absence of evidence is not
evidence of absence”): „We emphasise that our study, and the trials we
examined, exclusively addressed the narrow question of whether
homoeopathic remedies have specific effects. Context effects can
influence the effects of interventions, and the relationship between
patient and carer might be an important pathway mediating such effects.
Practitioners of homoeopathy can form powerful alliances with their
patients, because patients and carers commonly share strong beliefs
about the treatment’s effectiveness, and other cultural beliefs, which
might be both empowering and restorative. For some people, therefore,
homoeopathy could be another tool that complements conventional
medicine, whereas others might see it as purposeful and antiscientific
deception of patients, which has no place in modern health care.

Es geht und ging bei der Homoöpathie und anderen Verfahren der
komplementären Medizin nie allein um deren pharmakologische Wirkungen im
engeren Sinne. Seit dem Lancet-Review von 2005 ist die Debatte zudem
weiter gegangen, siehe etwa die Kritik von Lüdtke et al. aus dem Jahr
2008

oder auch neuere Ansätze für komplexe Studiendesigns von Teut et al. im
Jahr 2010
. So wie
ich den Stand der Diskussion interpretiere, pendelt die Studienlage zur
Homoöpathie derzeit zwischen knapp über und knapp unter einer
Placebo-Wirkung. Ob das weitere Forschung rechtfertigt, mag jeder selbst
beurteilen. Mich als Journalistin faszinieren die Arbeiten des
Placebo-Forschers Ted Kaptchuk von der Harvard Medical School, der in
methodisch ausgefeilten klinischen Studien (eine Liste der Studien
finden sich hier)
die rituellen Wirkungen von therapeutischen Interventionen wie etwa
einer Akupunktur erforscht: „This research also suggests that ritual
healing not only represents changes in affect, self-awareness and
self-appraisal of behavioural capacities, but involves modulations of
symptoms through neurobiological mechanisms. Recent scientific
investigations into placebo acupuncture suggest several ways that
observations from ritual studies can be verified experimentally. Placebo
effects are often described as ‘non-specific’; the analysis presented
here suggests that placebo effects are the ‘specific’ effects of healing
rituals.

UB:

Sie schreiben, für Sie sei der aktuelle wissenschaftliche Stand der Debatte: Der Nichtbeweis einer Wirksamkeit ist nicht
automatisch der Beweis einer Unwirksamkeit
. Letzteres ist zwar
richtig, aber keineswegs der wissenschaftliche Stand irgendeiner
Debatte, sondern eine alte Binsenweisheit. Leider taugt sie nicht als
positives Argument, denn auch der bislang fehlende Nachweis der Existenz
des Yeti ist zwar tatsächlich kein Beweis seiner Inexistenz, doch
trotzdem würde wohl kein seriöser Wissenschaftler deshalb meinen, es
stünde fifty-fifty, dass er existiere. Und das, obwohl immer
wieder Zeugenaussagen sowie angebliche Fußspuren und Fellreste
auftauchen. Warum wird der Yeti in den Naturwissenschaften dann
eigentlich nicht ernsthaft diskutiert? Weil seine Existenz nicht in das
gesicherte Wissen passt, das wir über Biologie haben! Mit anderen
Worten: Die a priori Wahrscheinlichkeit der Existenz des Yeti ist so
gering, dass auch ein paar Dutzend schwache Indizien niemanden ernsthaft
davon überzeugen könnten. Der Clou an diesem Beispiel ist, dass eine
spezifische Wirksamkeit von homöopathischen Hochpotenzen eine noch um
vieles geringere a priori Wahrscheinlichkeit hat als die Existenz des
Yeti.

Sie meinen, es ginge bei der Homoöpathie und anderen Verfahren der
komplementären Medizin nie allein um deren pharmakologische Wirkungen im
engeren Sinne
? Da möchte ich vehement widersprechen. Bei der Kritik
an der Homöopathie geht es genau darum. Wenn eine solche Wirkung nicht
vorhanden ist, dann sprechen wir von Placebo-Effekten. Alleine das Wort
“Placebo” ist für die allermeisten Homöopathen (und andere
Alternativmediziner) aber ein rotes Tuch. Warum? Weil sie, wenn sie
einräumen
würden, dass sie ein Placeboverfahren praktizieren, vor einem
gewaltigen ethischen Problem stehen würden. Kann man den systematischen
Einsatz von Placebotherapien samt der inkludierten Patiententäuschung
und dem verdummenden Kollateral-Hokuspokus (“Quantenmedizin” etc.) damit
rechtfertigen, dass man in der Lage sei, subjektive
Symptome zu lindern? Wie soll die Ausbildung in Placeboverfahren
ablaufen – soll man die Auszubildenden auch täuschen, oder nur die
Patienten? Soll man das mit Steuergeld tun? Ich meine dreimal nein, aber
diese Debatte hat noch nicht einmal
begonnen, weil Homöopathie & Co. strikt darauf beharren, dass ihre
Kügelchen, Bachblüten und Heilkristalle ganz real wirksam seien und ihre
Erfolge natürlich keine Placeboeffekte sein können.

Seit dem Lancet-Review von 2005 ist die Debatte zudem
weiter gegangen
, sagen Sie. Das ist sie tatsächlich, aber starke
positive Evidenz für Homöopathie ist immer noch keine aufgetaucht – wie
die 200 Jahre davor. Die Arbeit von Lüdtke und Rutten (2008), die Sie
anführen, hat die Resultate von Shang (2005) im wesentlichen bekräftigt
und stößt sich eher an der Interpretation dieser Resultate in den Medien
und im Lancet-Editorial. Auch diese Studie wurde von CAM-Seite und in
vielen Medien kräftig fehlinterpretiert. Genaueres dazu finden Sie bei
Bedarf in diesem Blog und in einer Diskussion, die ich mit Herrn Lüdtke
selbst dazu geführt habe. Der Artikel von Teut (2011), den Sie
verlinken, ist wiederum einigermaßen off-topic, da er nur ein
Designkonzept ist (kein aufregend neues übrigens) und die Frage der
Wirksamkeit der Homöopathie überdies gar nicht berührt.

PT:

2. Sie schreiben, es sei falsch, dass die im GEO-Text zitierte
Akupunktur-Studie (Modellvorhaben der Techniker-Krankenkasse) zeige,
dass Akupunktur wirksam, sicher und kosteneffektiv ist.” Dazu die
Autoren im Ärzteblatt: „Die Ergebnisse zeigen, dass Akupunktur für die untersuchten
Indikationen in der Routineversorgung eine wirksame und sichere
Behandlungsmethode ist. Inwieweit Akupunktur primär über spezifische
oder unspezifische Mechanismen wirkt, scheint diagnoseabhängig und
sollte weiter untersucht werden. Die zusätzliche Behandlung mit
Akupunktur war zwar teurer, aber unter Annahme international üblicher
Schwellenwerte kosteneffektiv.

Noch eine Anmerkung zu Ihrer Selbstsicherheit in der Terminologie: „Effectiveness ist nicht gleich Wirksamkeit.”

Dass der Begriff vielseitig interpretiert wird, beschreibt Jürgen
Windeler
, Chef des IQWiG (und Mitglied im GWUP):

Eine Recherche zur Definition und zur Unterscheidung der beiden
Begriffe „Efficacy” und „Effectiveness” führt zunächst zu einem
bemerkenswerten Ergebnis: Standardlehrbücher widersprechen sich
gravierend und entsprechen zudem nicht einer andernorts zu findenden und
häufig geäußerten Interpretation, dass nämlich Efficacy die Wirksamkeit
einer Behandlung in der „Kunstwelt” kontrollierter Studien (unter
Idealbedingungen) beschreibe, die Effectiveness dagegen die Wirksamkeit
in der routinemäßigen Anwendung (unter Alltagsbedingungen).


UB:

Sie zitieren das völlig richtig: “in der Routineversorgung … wirksam“.
Und das ist genau jenes Konzept, das von denselben Autoren im englischen Text
als “effectiveness” bezeichnet wird, also jenes, das
unspezifische Effekte wie Placeboeffekte mit einschließt! Hingegen
richtet sich die Kritik von Wissenschaftlern gegen die oft behauptete
“efficacy”, die hier nur die spezifische Wirksamkeit – also über Placebo
hinaus – meint. Es ist eine unzulässige Vermischung, beide Konzepte
pauschal als “Wirksamkeit” zusammenzufassen, da sie unterschiedliche
Dinge meinen. Dass CAM-Proponenten wie Witt und Willich eine solche
Bezeichnung wählen (siehe Titel des Artikels und zum Vergleich den
englischen Untertitel) ist ja genau eines der Dinge, die wir
kritisieren. Denn diese unzulässige Vermischung der beiden Konzepte wird
von der Presse übernommen und führt beim Leser zur Konfusion. Der
(gebildete) Leser versteht unter “Wirksamkeit” ohne einschränkende
Erläuterung normalerweise eine spezifische Wirksamkeit (ansonsten müsste er
auch Placebos für “wirksam” halten) – also genau das Gegenteil dessen, was gemeint
ist.

Den Text von Windeler und Antes (2007) kenne ich natürlich, und schauen Sie einmal, was die beiden am Ende schreiben: “Jeder
Benutzer dieser Begriffe sollte sich aber über die Vielfalt klar sein
und jedenfalls selbst genau verstehen, unter welcher Definition er/sie
die Begriffe benutzt.
” Aus dem Akupunkturbericht ist klar
ersichtlich, wie die Begriffe gemeint sind, und ebenso habe ich sie verwendet. Aus Ihrem Text liest man die
gegenteilige Bedeutung heraus. Das mag der Notwendigkeit der
Vereinfachung in einem journalistischen Text geschuldet sein, aber im
Endeffekt ist es doch irreführend.

PT:

3. Die Gerac-Studie (German Randomized Acupuncture Trials) war eine
methodisch sehr aufwendige Studie, bei der insgesamt über 500 000
Patienten erfasst wurden. Ihre Ergebnisse haben weltweit Beachtung
gefunden. Sie wurde von der Abteilung für Medizinische Informatik,
Biometrie und Epidemiologie der Ruhr Universität Bochum koordiniert und
von Wissenschaftlergruppen an vier weiteren Universitäten (Heidelberg,
Regensburg, Essen, Bochum) durchgeführt. Prof. Dr. rer nat. Hans-Joachim
Trampitsch (Ruhr-Uni Bochum) nennt sie anlässlich des von ihm betreuten
Migräne-Teils „die größten und methodisch strengsten
Akupunkturstudien, die (…) in der westlichen Welt jemals durchgeführt
worden sind. Sie liefern jetzt Daten von bisher nicht gekannter
Qualität
.”

Sie erwecken in Ihrem Kommentar den Eindruck, bei der Indikation
Rückenschmerz sei die Kontrollgruppe mit der Standardtherapie eine
„massiv selektierte Gruppe” gewesen, die deshalb auf die
Standardtherapie schlechter angesprochen habe. Das stimmt nicht:

An dem Forschungssetting Rückenschmerz nahmen 1162 Patienten teil, die
ALLE seit mindestens sechs Monaten (im Mittel seit acht Jahren)
Kreuzschmerzen hatten. Je ein Drittel der Patienten erhielt zehn jeweils
30-minütige Behandlungen mit TCM-Akupunktur (Einstichtiefe der Nadeln: 5
bis 40 mm) oder mit Sham-Akupunktur (Nadelung an
Nicht-Akupunkturpunkten und Einstichtiefe nur 1 bis 3 mm) oder eine
leitlinienbasierte Standardbehandlung aus Pharmakotherapie und
nicht-medikamentösen Maßnahmen. Als Ansprechen auf die Therapie war ein
Rückgang der Schmerzen um mindestens 33 Prozent sowie eine Verbesserung
der rückenspezifischen Funktionseinschränkungen um mindestens 12 Prozent
nach sechs Monaten definiert (Arch Intern Med 167, 2007, 1892).

Die eigentliche Sensation der Akupunkturstudien war, dass sich die
Verum- in vielen Fällen kaum von der Schein-Akupunktur unterschied (wie
im Artikel beschrieben), was in der internationalen Fachwelt zu einer
ganz neuen Diskussion über den Placebo-Begriff führte. Viel spannender
als die Frage, warum die punktgenaue Akupunktur nicht besser war als
eine Sham-Akupunktur, ist die Frage, warum BEIDE Wirkung hatten.

Auch in diesem Zusammenhang möchte ich auf eine aktuelle Studie „Active
albuterol or placebo, sham acupuncture, or no intervention in asthma”
aus der Arbeitsgruppe von Ted Kaptchuk verweisen, die nach dem
Erscheinen meines GEO-Artikel im New England Journal of Medicine
erschien
.


UB:

Da haben
Sie mich falsch verstanden. Natürlich unterlagen ALLE Patienten
denselben Einschlusskriterien. Und die durchschnittlich 8 Jahre
chronische Rückenschmerzen betrafen ALLE Patienten in der Studie. Das
heißt, ALLE Patienten in der Studie waren massiv selektiert: eben
solche, die nicht oder schlecht auf Standardtherapie ansprechen UND noch
nie Akupunktur probiert hatten UND bereit waren, Akupunktur zu
versuchen. Noch dazu wurde den Akupunkturgruppen auch ein bisschen
Standardtherapie parallel erlaubt. Und dann behandelt man eine
“Kontrollgruppe”, die aus solcherart selektierten Patienten besteht, mit
Standardtherapie. Dass diese Kontrollgruppe dann deutlich schlechter
abschneidet als jene, die die neuartige Prozedur (Akupunktur oder
Scheinakupunktur) bekommt, in die die Patienten ihre Hoffnung gesetzt
haben, ist wenig verwunderlich. Gottseidank sprechen aber viele
Kreuzschmerz-Patienten auf Standardtherapie recht gut an (ich z.B.), und
für diese ist die Behauptung wie sie in GEO zu lesen war, Akupunktur
sei deutlich wirksamer als Standardtherapie, schlicht nicht zutreffend –
selbst dann nicht, wenn man “wirksam” hier im unspezifischen Sinn
auffasst!

Sie zitieren auch die neue Asthma-Studie von
Kaptchuk, aber mir ist nicht klar, zu welchem Zweck. Diese Studie zeigt
nämlich sehr deutlich, dass Placebotherapien wie (Schein-)Akupunktur
oder Placebosprays zwar wie Albuterol die subjektiven Symptome lindern
können, im Gegensatz zu diesem aber nicht die tatsächliche
Lungenfunktion verbessern. Die Studie spricht also gegen den Einsatz von
Akupunktur (auch wenn Kaptchuk sich bemüht hat, die Daten
TCM-freundlicher zu interpretieren als sie sind).

PT:

4. Der Kaptchuk-Versuch ist von mir nicht fehlinterpretiert worden.
Das Wort Attrappe wurde lediglich gewählt, um die ständige Wiederholung
der Worte Scheinmedikament und Placebo zu vermeiden. Der Versuch ist
klar beschrieben, und ich denke, die Leser verstehen, was gemeint ist –
auch wenn hier kein wissenschaftlich präziser Begriff verwendet wurde.

UB:

Mag sein, dass hier lediglich ein
semantisches Problem vorliegt. Trotzdem: Dass diese Studie “die
ärztliche Welt auf den Kopf gestellt” haben soll, wie Sie schrieben,
halte ich für maßlos übertrieben.

PT:

5. Zu Ihrem Punkt über die Schwarzen Listen und Herrn Kaptchuk:
Natürlich gibt noch mehr Stellen, die mir immer wieder begegneten. Vor
allem aber habe ich mit Ted Kaptchuk persönlich im Interview in Boston
über seine Erfahrungen gesprochen. Ich hatte in meiner ersten
Stellungnahme bereits deutlich gemacht, dass die „Schwarzen Listen” für
mich ein Synonym für die besondere kritische Beobachtung eines Forschers
sind, der sich in Grenzbereiche der Medizin vorwagt mit seinen
Forschungen.

UB:

Sie bezeichnen die “Schwarzen Listen“, mit denen quackwatcher ihre “Feinde verfolgen
als ein Synonym für “besondere kritische Beobachtung”? Das ist meines
Erachtens der Versuch, sich oder unseren Lesern hier diese Ausdrücke
schönzureden. Ich denke, man muss kein Sprachwissenschaftler sein, um zu
vermuten, dass der typische GEO-Leser spontan eher die ursprüngliche
Bedeutung des Begriffs assoziiert, nämlich “Todeslisten”.

PT:

6. Ihren Punkt, wonach ich im Zeichen der Ausgewogenheit einen
kritischen Wissenschaftler hätte befragen sollen, teile ich nicht. Was
hätte der denn bekritteln sollen? Das Evidenzparadigma, das als Basis
der Arbeit der Integrativen Medizin beschrieben wurde und Thema des
gesamten Artikels war? Es mag ja sein, dass Ihnen Forscher an der
Harvard Medical School, des Sloan Kettering Cancer Center und das NIH
als Forschungszentren für Integrative Medizin nicht als Referenz für
Wissenschaftlichkeit reichen. Mein Eindruck bei den Recherchen in den
USA aber war ein anderer.

UB:

Was
ein kritischer Wissenschaftler an der “Integrativen Medizin” hätte
bekritteln sollen? Vielleicht, dass dieser Ausdruck nichts mit dem
“Evidenzparadigma” am Hut hat, sondern lediglich das jüngste Produkt
jener Euphemismus-Tretmühle ist, die seinerzeit “Alternativmedizin”,
dann “Komplementärmedizin” und später “Holistische Medizin” ausgespuckt
hat. Oder er hätte die Frage stellen können, ob man TCM-interessierte
Ärzte dazu verpflichten soll, sich in der Ausbildung ein Jahr lang den
Verlauf von inexistenten “Meridianen” einzuprägen und die genaue
Position von unzähligen “Akupunkturpunkten” auswendig zu lernen, wenn
man inzwischen längst weiß, dass es egal ist, wohin man sticht. Aber
allein diese Frage hätte womöglich einen Schatten auf das schöngefärbte
Bild der “Integrative Medizin” geworfen, wie sie im GEO zu lesen war.

Was
Sie mit diesem Harvard-etc.-namedropping sagen wollen, weiß ich nicht.
Meinen Sie etwa, weil die Harvard Medical School die Homöopathie
erforscht, muss Homöopathie “wissenschaftlich sein”?

Um ein
Sittenbild der “Integrativen Medizin” zu erhalten, müssen Sie nicht in
die USA fliegen. Freiburg hätte es auch getan. Ich lade Sie herzlich
ein, sich anzusehen, wie dort “integriert” wird…

PT:

7.
Zu dem Vorwurf, ich hätte von Herrn Baum eine „böse Karikatur”
geliefert: Ich habe Herrn Baum lediglich beschrieben – diskreditiert
(als Arzt und Mensch) hat er sich selbst in seinem Wutausbruch
anlässlich des Statements einer betroffenen Krebspatientin. Das hat
überhaupt nichts mit der Tatsache zu tun, dass er ein renommierter
Forscher ist. Aber das reicht nicht immer aus. Wissenschaft ist wichtig,
aber nicht alles.

UB:

Sie haben nicht Herrn Baum
beschrieben, sondern seinen Wutausbruch. Er ist der einzige kritische
Wissenschaftler, der in Ihrem Artikel vorkommt, nur darf er leider
nichts zum Thema sagen, sondern nur ganz zu Beginn jemanden anfauchen,
damit das Feindbild von Anfang an klar ausgemacht ist. Hätten Sie Baum
ernsthaft interviewt, dann hätte Ihr Artikel vielleicht nicht die starke
Schlagseite bekommen, die er jetzt hat.

PT:

Viele Kritiker werfen mir vor, ich hätte wissenschaftliche Fakten
unterschlagen oder bewusst verzerrt, um für in ihrer Sicht
unwissenschaftliche Therapien zu werben. Einige (wer wohl??) gingen
sogar soweit, Texte von mir in Esoterikforen zu posten und das so
aussehen zu lassen, als hätte ich das getan. Das ist kriminell.

UB:

Das glauben Sie tatsächlich? Also haben diese na-wer-wohl-Kritiker in einem Anfall von Präkognition bereits im Juli 2009 Ihre Artikel ins Esoterikportal gepostet, um Sie zwei Jahre später damit diskreditieren zu können???

PT:

Ich bin
keine Gegnerin der sogenannten Schulmedizin und in keinster Weise
wissenschaftsfeindlich. Aber ich bin gegen diesen
Wissenschaftspositivismus, der in manchen Foren um sich greift. Und als
Journalistin betrachte ich die Medizin vor allem aus der Sicht der
Patienten (siehe auch mein Buch „Leben bis zum Schluss”).

Nur ein Beispiel: 70 Prozent der Krebspatienten zum Beispiel (sagt nicht die „CAM-Seite”, sondern die Deutsche Krebshilfe, interessiert sich im Laufe ihrer Behandlung für Naturheilverfahren, und
viele verwenden sie, ohne mit ihrem Arzt darüber zu sprechen. Sie haben
Angst vor Ablehnung. Die unsachgemäße Verwendung kann aber riskante
Folgen haben und die onkologische Therapie beeinträchtigen. Jede dritte
Frau mit einer Antihormonbehandlung bei Brustkrebs bricht ihre
lebenswichtige Therapie ab, weil sie die Nebenwirkungen nicht erträgt –
denn dazu fällt der Onkologie nicht viel ein – das hatte die im Text
zitierte Patientin gegenüber Herrn Baum kritisiert. Mit Hitzewallungen
und Gelenkschmerzen muss sich die Onkologie vielleicht auch gar nicht
beschäftigen, wenn sie stattdessen mit naturheilkundlichen Internisten
zusammenarbeitet, im Rahmen der Integrativen Onkologie. Akupunktur und
Entspannung helfen nämlich (evidenzbasiert – die Quellen dazu finden
Sie in Dobos/Kümmel: Gemeinsam gegen Krebs, München 2010). Was hilft
denn die ganze „rationale” Medizin und ihre Errungenschaften, wenn 30
bis 60 Prozent vieler wichtiger Medikamente einfach weggeworfen oder
falsch eingenommen werden? Es muss also noch etwas Zusätzliches geben in
der Medizin.

Davon handelte der Text – von Medizinern, die nicht nur die
wissenschaftliche Herausforderung und objektive Fakten, sondern auch die
total subjektiven Probleme und Bedürfnisse der Patienten ernstnehmen.
Und diese Patienten sind auch die Leser und Leserinnen von GEO.

UB:

Ich
habe da nicht viel einzuwenden. Was Dobos/Kümmel tun, ist am harmlosen
Ende von CAM angesiedelt. Ringelblumensalbe gegen
Strahlentherapie-bedingte Hautausschläge lockt keinen Skeptiker hinterm
Ofen hervor. Subjektive Symptome wie Übelkeit nach Chemotherapie mit
Akupunktur behandeln? Meinetwegen, aber warum nicht mit Scheinakupunktur
und sich die 240 Stunden Qi-Quatsch-Kurse sparen? Meditation,
Entspannung, achtsamkeitsbasierte Stressbewältigung um mit den
physischen und psychischen Begleiterscheinungen von Krebs besser zurecht
zu kommen? Kein Problem, aber muss man das “Integrative Medizin” oder
“Naturheilkunde” nennen? Früher hieß das Psychoonkologie, soweit ich
mich erinnere, aber womöglich klang das zu sehr nach Psychotherapie oder
Psychiatrie um sich durchzusetzen.

Ich meine übrigens, dass Sie
hier einen inneren Widerspruch konstruieren. Wenn diese Therapien
evidenzbasiert sind, wie Sie sagen, dann sind sie Teil dessen, was Sie
als “rationale Medizin” bezeichnen und kritisieren.

PT:

8. Zum Schluss möchte ich festhalten, dass der Debatte hier im Blog
offenbar unterschiedliche Interpretationen über die Aufgaben des
Journalismus zu Grunde liegen. Ich verstehe es nicht als meine
journalistische Rolle, mich als wissenschaftliche Expertin zu gerieren.
Journalismus ist für mich „truth seeking storytelling, primarily serving
citizen, without a legal foundation
” (Quelle: Investigative Journalism
in Europa. Dick van Eijk (ed.), Vereiniging van Onderzoeksjournalisten,
VVOJ 2005). Ich will spannende Geschichten erzählen, Wissenschaft
untersuchen auf ihre Relevanz für die Gesellschaft, den Alltag. Sie
Menschen verständlich machen, die davon betroffen sind. Dabei müssen
natürlich die Fakten stimmen. Wem dabei nie ein Fehler unterläuft, werfe
den ersten Stein. Aber keine Geschichte ist „objektiv”, alle folgen
einer Idee, einem Erzählstrang, der sich natürlich durch Argumente
untermauern muss. Natürlich bemühe ich mich dabei, den journalistischen
Sorgfaltspflichten zu genügen, nichts zu verzerren, nichts
aufzubauschen, wahrhaftig zu bleiben. Journalistische Wahrhaftigkeit
aber kann nur in meiner Haltung und in meinem Bemühen liegen, keiner,
weder ich noch Sie als Wissenschaftler haben die Wahrheit gepachtet.
Auch in diesem Punkt bin ich persönlich anderer Ansicht als Michael Baum
(“evidence is truth”). Evidence is part of the truth. Wie alles im
Leben.

UB:

Was eine Verzerrung ist, liegt
wohl im Auge des Betrachters. Z.B. über Ihren “prominenten Vertreter der
Integrativen Medizin”, George Lewith, hat Esowatch ja schon folgendes
völlig richtig bemerkt:

ein “Vertreter der integrativen Medizin”, der seine eigenen Patienten verklagt, wenn sie ihn nicht für wirkungsloses Vodoo bezahlen wollen, seinen Patienten mit Studien als Beweis aufwartet, die genau das Gegenteil von dem sagen,
was er suggeriert und seinen Patienten Therapien andreht, die er vorher
in seiner offiziellen Funktion als “Vertreter der integrativen Medizin”
für wirkungslos erklärt hat.

Ich
möchte Sie einladen, diesen drei links wirklich einmal nachzugehen.
Dort zeigt Prof. David Colquhoun vom UCL deutlich auf, welch verlogene
Heuchelei und hinterhältige Abzocke sich hinter den salbungsvollen Reden
manch “Integrativen Mediziners” verbirgt. Das ist es, was Skeptiker so
wütend macht, wenn sie CAM-freundliche Texte serviert bekommen, denen
man die rosarote Brille des Verfassers auf jeder Seite anmerkt.


Kommentare (106)

  1. #1 Name auf Verlangen entfernt
    4. September 2011

    @ Ulrich Berger: bleibt noch festzustellen, […] AsTROLLogenblabla bitte woanders posten! Danke!

  2. #2 Statistiker
    4. September 2011

    Tja, Ulrich,

    es ist wohl hoffnungslos. Solange es geistige Termiten wie diese also bitte! gibt, der von der deutschen Sprache (Pharamkologischen Riesen gesponsorte Kampfmittel zur weiteren Geldpressung von hilflosen und ausgelieferten Patienten des Pharma-Wahnsinns. ) keine Ahnung hat, bleibt wohl ncht viel übrig, als genau zu deren Mitteln zu greifen: Also diffamieren und beleidigen wir ab jetzt alle Esoteriker, bezeichnen sie als Hitlers willige Vollstrecker, als Mörder, Asoziale und nochmals als Mörder. Nichts anderes hilft offensichtlich.

  3. #3 Hannes Bongard
    4. September 2011

    Statler & Waldorf

  4. #4 pirx
    4. September 2011

    *kommentarabo*

  5. #5 haarigertroll
    4. September 2011

    @Name auf Verlangen entfernt: Wow, auf das Niveau muss man erst mal runterkommen… Sie haben wahrscheinlich den Text oben gar nicht mal ganz gelesen, oder?
    Anstatt sich auf Augenhöhe mit Herrn Berger auseinanderzusetzen (immerhin macht er sich die Mühe, auf jede einzelne von Frau Thorbrietz’ Behauptungen und Quellen einzugehen) spielen Sie hier das beleidigte Kind, dem die Argumente schon lang ausgegangen sind, und das sich jetzt schmollend weigert, den andern zuzuhören.
    Sie werfen den Skeptikern vor, einen zu engen Horizont zu haben und unwillig zu sein, die “Fakten” zu akzeptieren.
    Und was ist mit Ihnen? Sollten Sie sich nicht einmal an der eigenen Nase fassen und statt in den Sternen auch mal in Büchern und Zeitschriften lesen? Vielleicht kämen dann auch mal diskussionswürdige Beiträge von Ihnen anstelle von 25 Jahre alten Hetzschriften (Gilt “Mengele” eigentlich auch schon als Erfüllung von Godwin’s Law?)

    Was Ihren Vorwurf “zur weiteren Geldpressung von hilflosen und ausgelieferten Patienten des Pharma-Wahnsinns” betrifft: Lesen Sie mal den letzten Absatz des obigen Textes und dann gehen Sie in sich: Wann haben Sie das letzte Mal Globuli (z.B. Excrementum Bovinum D300) in größeren Mengen geschenkt bekommen?

  6. #6 Name auf Verlangen entfernt
    4. September 2011

    @ Statistiker: und, wie wär´s, wenn Du Dich mal – statt Dich anhand Tippfehlern anderer aufzuplustern – mit Antiobiotika-Resistenzen und ihrem Zusammenhang mit Krankenhaus-Hygiene, industrieller und pharmakologisch gesteuerter Viehzucht und über 50 000 Opfern p.a. in Deutschland allein beschäftigst?

    Herzrhythmusstörungen – rein mit den Beta-Blockern! Kaiserschnittrate bei bald 50% – zahlen alle – Antiallergikum: erst Lebensmittel designen, dann steigt auch der Absatz – Psycho-Probleme wegen zuviel PC-Games: rein mit den ADHS-Blockern, in was für einer Welt lebt ihr denn? – unter diesen Umständen
    Homöopathie-bashing zu betreiben, als gäbe es sonst nichts zu tun …

  7. #7 ali
    4. September 2011

    @Name auf Verlangen entfernt

    Einen Punkt gibts für den Godwin gleich im ersten Kommentar!

    Einen weiteren für das unbeirrte Praktizieren von Handwaiving ohne auch nur Ansatzweise etwas substantielles beizutragen.

    Dann gibt es einen Punkt für das Unterbringen eines ad hominem (“du hast keine Ahnung”) im selben Satz in dem ebenso evidenzfrei das eigentlich Diskussionsthema als Prämisse vorausgesetzt wird (“manchmal erstaunliche Wirksamkeit”)

    Einen vierten Punkt gibt es für das Anfügen diverser Klischees als logische Fehlschlüsse (Pharma-Lobby; Praxis widerspricht dem; Studien testen nicht “wahre” Homöopathie).

    Einen fünften und wahrlich wohlverdienten Punkt vergebe ich für den Rundumschlag zum “fehlenden Theoriengebäude der Kosmologie und Astronomie” den du hier einem Wirtschaftswissenschaftler an den Kopf wirfst der detailliert gegen Homöopathie argumentiert (mal ganz abgesehen davon, dass er mir nicht einmal Ansatzweise nachvollziehbar scheint).

    Leider gibt es aber Abzug für das Auslassen von “Wer heilt hat recht” und bei “Tieren und Kinder gibt es keinen Plazeboeffekt”. Wir wollen doch immer schön das Niveau wahren, oder? Vier Punkte? Das kannst du doch besser.

  8. #8 ali
    4. September 2011

    Ups. Der Kommentar von MT wurde schon korrigiert. Ich schreibe zu langsam. Sorry.

  9. #9 Statistiker
    4. September 2011

    @ Markus: Bitte tun Sie uns einen Gefallen: Geht das nicht ein wenig gemäßigter?

  10. #10 OMC140
    4. September 2011

    @ Statistiker

    Naja, so hart muss es ja nicht sein. 😉
    Es reicht wenn sich Termin einfach in seine kleine Eso-Astrologen-Traumwelt zurückzieht und auch da bleibt. 😉

  11. #11 Ulrich Berger
    4. September 2011

    @ ali:

    “korrigiert” find ich gut 😉

  12. #12 Statistiker
    4. September 2011

    @ Ali. Danke. Mir wurde grad unsäglich schlecht.

    Mir ist es jetzt sogar gelungen, meine 70-jährige Mutter auf den Evidenz-Pfad zurückzuführen….. puh, viel Arbeit.

    @ Ulrich: Was hab ich denn falsch gemacht? Realität bleibt Realität….

  13. #13 Stephan
    4. September 2011

    @ali

    Bei dem “Beitrag” von MT fehlt mir auch noch das Shakespeare Zitat “Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden” und vorallem entscheidende Schlagwörter wie “ganzheitlich”, “Energie”, “Schwingung” und “Quanten…”.
    Mit so einer laschen Esoterikereinstellung schafft es MT niemals auf den Olymp des Superesoterikers.
    Echt schwach MT, da heißt es noch mehr üben… 😉

  14. #14 rolak
    4. September 2011

    Statt eines inhaltsleeren Kommentarabos: Zu Punkt 3) könnte ich mich noch als zusätzliche Anekdote anbieten. Als ich vor gut neun Jahren durch einen Aushang in der Praxis meines Orthopäden auf GERAC aufmerksam wurde und mich selber (ohne Erfolgserwartung) als Versuchskaninchen anbot, wurde ich wegen Nicht-Austherapiertseins abgelehnt, da eine wenn auch unkonventionelle Schmerztherapie seit über 30 Jahren für meinen ererbten Schaden funkioniert.
    Soviel von mir zum Thema ‘nicht massiv selektiert’.

  15. #15 Barton Fink
    4. September 2011

    Wenn man glaubt peinlicher geht’s nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Termin her…

    Herr Termin sie sind und bleiben ein ganz kleines Würstchen!

  16. #16 pirx
    4. September 2011

    Wir haben hier tatsächlich mal eine Diskussionspartnerin, die zumindest Inhalte liefert und als Journalistin ein ernstzunehmendes Publikum erreicht. Was haltet Ihr von der Idee, das Gewäsch dieser Jahrmarktsschausteller einfach mal zu ignorieren und uns auf die Antworten von Frau Thorbrietz zu konzentrieren?

    Wenn wir jetzt alle nur auf Termin und Bongard eindreschen, dann haben die beiden genau das erreicht, was sie wollen, nämlich dass der Sachteil in den Augen des Publikums zwischen den belanglosen Eitelkeiten untergeht.

  17. #17 Statistiker
    4. September 2011

    Okay, dann eben so: Herr Termin, ich wünsche mir, dass Sie, falls Sie einmal einen Unfall erleben, darauf bestehen, ausschließlich homöophatisch behandelt zu werden und jedwede konventionelle Behandlung ablehnen, da daran ja eh nur die “pöse, pöse Pfarmaloppy” verdient.

    So okay?

  18. #18 Statistiker
    4. September 2011

    “Sachteil” sorry, aber *brüllwegschmeißrofllolindenflurpisst*

    Selten, naja….. wie soll ich sagen…. naja….. tja, doof eben…..

  19. #19 pirx
    4. September 2011

    Man kann darüber sicher geteilter Auffassung sein. Aber ich bin der Auffassung, dass UB eine ganze Menge Sachinformationen und -argumente liefert, die für uns und auch für das hoffentlich zahlreiche stumme Publikum interessant sind.

    Und ja, es wäre wünschenswert, wenn sich der Disput mit Frau Thorbrietz weitgehend auf der Sachebene abspielen würde.

  20. #20 fatmike182
    4. September 2011

    Ich hoffe, Thorbrietz erwähnt in ihrer Antwort darauf wieder den Begriff Evidenzparadigma. Finde es gedanklich so erheiternd, wie Kuhn gegen Descartes, Kant & co in ihren Gräbern um die Wette rotieren…

    @ Name auf Verlangen entfernt
    AB-Resistenz ist schon so alt wie Bakterien selbst, kein Grund zur Aufregung. Die 50.000 Opfer kann man gerne sämtlichen Lebenserwartungs-Zahlen gegenüberstellen. PC-Spiele für alles verantwortlich & Medikamente für den Rest… ich sehe schon: deine Welt ist einfacher als unsere. Warum tust du dir das an, mit uns zu diskutieren (also denen mit dem Evidenzparadigma)?

  21. #21 rolak
    4. September 2011

    Zur Untermauerung von fatmike182: Belege nicht für ganz am Anfang, aber deutlich vor dem menschlichen Gebrauch von eigens hergestellten Antibiotika (es gibt ja durchaus auch die Möglichkeit, Pflanzliches mit antibiotischer Wirkung auf eine Wunde zu legen).

  22. #22 Thomas J
    4. September 2011

    @pirx

    sehr einverstanden. Wäre vielleicht sogar sinnvoll alle OT-Kommenatre konsequent zu löschen. (also auch inkl. dieser Meta-Diskussion)

  23. #23 pirx
    4. September 2011

    @Thomas J: Keine Einwände. Meine Kommentare können weg, wenn es der Klarheit der eigentlichen Diskussion dient.

  24. #24 BreitSide
    4. September 2011

    xxx

  25. #25 Dr. Much Theodor
    4. September 2011

    Um zu verstehen, weswegen Homöopathie Schwachsinn ist, benötigt man keine wissenschaftlichen Arbeiten, es genügt der einfache Hausverstand. Denn wenn das Dogma vom Potenzieren (“je höher potenziert, desto kräftiger die Wirkungen und Nebenwirkungen”) richtig wäre, dann dürfte kein Homöopath mit gutem Gewissen ein homöopathisch Mittel verschreiben, einfach deswegen, weil er nicht wissen kann was für Verunreinigungen in seinem Mittelchen vorhanden sind, die dann, mit ungeahnten Folgen beim Verschütteln und Verdünnen mitpotenziert werden. Selbst Homöopathen müsste doch klar sein, dass es keine reinen Ursubstanzen, Lösungsmittel und absolut Gefäße gibt. Ein Beispiel: Homöopathen empfehlen bei chronischen Eiterungen Hepar sulfuricum (geriebene und potenzierte Austernschale). Dass in Austernschalen Schwermetalle und sonstige Gifte eingeschlossen sind was heute jedes Kind. Hochpotenzierte Schwermetalle sind aber (lt. Homöopathen) “äußerst gefährlich” und sie müssten, vorausgesetzt die Dogmen Hahnemanns stimmen, gravierende Wirkungen und Nebenwirkungen erzeugen. Skeptiker wissen aus Eigenerfahrung, dass bei der Einnahme von hochpotenzierten Giften absolut nichts passiert und das ist nicht verwunderlich, denn aus Nichts wird Nichts. Homöopathie ist Hokus-Pokus, genau so wie Astrologie, Kinesiologie, Bachblüten oder Handauflegen.

  26. #26 Name auf Verlangen entfernt
    4. September 2011

    @ fatmike 182: ” … also denen mit dem Evidenzparadigma)?” das ist doch Unsinn, ihr seid eine Religion, eine Glaubensgemeinschaft. Ihr denkt, eure paar Methoden, euer kleines bischen hineinschauen in die Natur (und nebenbei Flüsse vergiften – remember Sandoz – dabei sind nur die Grundstoffe der pharmazeutischen Rohstoffe in den Rhein gespült worden – dann gab´s halt ein paar Jahre lang keine Fische – Kilometer bis hinter die Stelle – dieses sei schon eine Berechtigung, anderer Leute Arbeit im Gesundheitssektor, der Homöopathie z.B., der noch dazu einen Bruchteil dessen an Kosten verursacht, wie der ganze pharmazeutische Mahlstrom für Mensch und Vieh, mit euren blöden und stumpfen statistischen Wahnmethoden zu ruinieren?

  27. #27 silentjay
    4. September 2011
  28. #28 Roland
    4. September 2011

    Unfähige oder kriminelle Firmen sind jetzt ein Argument, daß Homöopathie sinnvoll und wirksam ist? Sorry, das ist absoluter Nonsense. Kritik an vielen Praktiken der Industrie oder am übertriebenen, vorbeugenden oder gar arzt-freien Gebrauch von Antibiotika ist berechtigt, hat aber nichts mit der Wirkungslosigkeit von Pseudomedikamenten zu tun.
    Viel gefährlicher ist es doch, wenn ein Homöopathie-Skeptiker übriggebliene Globuli in den Rhein kippt – was muß das für eine Katastrophe werden bei dieser Verdünnung!

  29. #29 rolak
    4. September 2011

    Aber nicht doch, Roland, es ging ihm doch nicht speziell um ein ‘für’ bzgl der Homöopathie, sondern generell um ein ‘gegen’ bzgl der Wissenschaft, aufbauend die sehr beliebte, klassische und trotzdem völlig aus dem Nichts konstruierte Dichotomie Wissenschaft/Natur.
    Selbstverständlich vergiften ausschließlich Menschen die Gewässer…

  30. #30 Skeptikus
    4. September 2011

    Empfehle das Video mit Prof. Martin Lambeck zum Thema Homöopathie und Physik:

  31. #31 nihil jie
    4. September 2011

    ich lese hier dauernd von Studien die sich, als Ergebnis, auf das “Wohlbefinden” der Probanden beziehen. Wo sind aber die Studien zur Alternativmedizin die sich mit den Wirkungswegen der Substanzen an sich beschäftigen… so in der Form… “Substanz A wechselwirkt mit dem Substanz B” oder “der Mechanismus wirkt sich auf die Zellen oder halt Neurotransmiter bei den Nervenzellen XYZ” usw…

    @Herr Termin…
    da sind sie auch gefragt… Wie sieht es in der Astrologie damit aus ? Welche Kraft wirkt wo und wie… aber diese Frage habe ich ihnen schon mal gestellt… leider sind sie mir (und vielleicht noch vielen anderen hier) bis heute eine Antwort schuldig.

  32. #32 Dietmar
    4. September 2011

    “Viel gefährlicher ist es doch, wenn ein Homöopathie-Skeptiker übriggebliene Globuli in den Rhein kippt – was muß das für eine Katastrophe werden bei dieser Verdünnung!”

    Danke, Roland! Das ist für mich der Lacher des Tages.

    Name auf Verlangen entfernt war bestimmt das kleine, ungelenke Gör, das nie mitspielen durfte, weil es alle nur genervt hat, und sich dann daneben hinstellte und brüllte, dass das Spiel ja sowieso voll doof ist und so! So wie jetzt. Eben noch tut er so, als könne er einen wissenschaftlichen Diskurs führen mit einem “Einstein-Widerleger”, zeigt dabei, warum er eigentlich in die Schwurbel-Ecke abgedriftet ist, weil er nämlich nichts versteht und eben nur schwurbelt, findet auch als Erwachsener hier keine Freunde und brüllt eben wieder. Ganz wie damals. Der kleine Markus, den nur seine Mutter liebt und alle gleichaltrigen doof finden.

    Das weiß ich zuverlässig: Ich bin ein Medium und kann Vergangenes channeln. Beweis mir das Gegenteil, Markus. Aber nicht wieder heulen, wenn´s nicht klappt!

  33. #33 Andreas P.
    4. September 2011

    Um zu verstehen, weswegen Homöopathie Schwachsinn ist, benötigt man keine wissenschaftlichen Arbeiten, es genügt der einfache Hausverstand.

    Ich hab jahrelang geglaubt, Homöopathie ist so eine Art Kräutermedizin-Revival, wo die Wirkstoffe halt ein wenig verdünnt sind und deren Methoden nach entsprechender Analyse Einzug in die “normale” Medizin halten werden, denn offensichtlich funktionierts ja wohl nach allem, was man so hört. Eine ähnliche Erwartungshaltung hatte ich gegenüber Akupunktur und TCM im allgemeinen: ein paar Sachen davon sind sicher wirksam, aber noch nicht anerkannt mangels entsprechender Untersuchungen.

    Das hat sich geändert nach eines Diskussion mit einem echten HP Fan, der ein paar Sachen sagte die mir so bizarr vorkamen, das ich begann mich selber schlau zu machen, und dank Google nebenan beim Herrn Freistetter und einem seiner zahlreichen Artikel zum Thema aufschlug. Und da ich rationalen Argumenten durchaus zugänglich bin …

    Nein, gesunder Menschenverstand reicht leider überhaupt nicht aus. Aufklärung ist bitter notwendig, Aufklärung so wie sie hier praktiziert wird. Leider ist die aber auch nicht ausreichend, denn die kann nur fruchten wenn sie auf eine (im philosophischen Sinne) materialistische Weltanschauung trifft, und das scheint mir mittlerweile das Hauptproblem zu sein.

    Das is natürlich alles bekannt, ich wollts nur noch mal gesagt haben 🙂

  34. #34 Andreas P.
    4. September 2011

    Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen, ich hab statt dem “vorschau” Button den “abschicken” erwischt.

  35. #35 Ponder
    4. September 2011

    Bedenklich finde ich v.a. die seit längerem zu beobachtende Tendenz, Quackereien nun auch noch auf vielen Wegen akademisch- (pseudo)medizinisch legitimieren zu wollen.
    Unkritischer Journalismus dient da massiv als Türöffner.

    Hierzu ein prägnantes Beispiel:

    https://www.derwesten.de/leben/gesundheit/Schulmedizin-setzt-auf-Krebs-Heilung-durch-Handlauflegen-id4216115.html

  36. #36 Andreas P.
    4. September 2011

    @ponder
    da zeigt sich der Einfluss der allein seligmachenden Marktwirtschaft .. wenn einer bereit ist, für’s Handauflegen zu bezahlen, wird sich früher oder später auch einer finden, der’s anbietet. Und wie wir alle wissen, wer heilt hat bekanntlich immer recht … die Journallie ist nur noch das Sahnehäubchen oben drauf.

  37. #37 fatmike182
    4. September 2011

    @ Name auf Verlangen entfernt
    sag mir ein valides System zur Überprüfung von Abläufen in der Natur, im Körper oder sonst wo. Gehn wir das mal wissenschaftstheoretisch an…
    Ich bin btw kein Anhänger deiner astrollogisch ausgek(l)ügelten Theorie, dass Statistik daran schuld ist, dass Firmen Flüsse versauen. Deine Nutzen/Kosten-Rechnung die du der HP zuschreibst hinkt auf der massiv Nutzenseite.

  38. #38 Christian A.
    4. September 2011

    Ich kann nicht anders und Andreas P.s Kommentar zustimmen:

    Ich hab jahrelang geglaubt, Homöopathie ist so eine Art Kräutermedizin-Revival, wo die Wirkstoffe halt ein wenig verdünnt sind und deren Methoden nach entsprechender Analyse Einzug in die “normale” Medizin halten werden, denn offensichtlich funktionierts ja wohl nach allem, was man so hört. Eine ähnliche Erwartungshaltung hatte ich gegenüber Akupunktur und TCM im allgemeinen: ein paar Sachen davon sind sicher wirksam, aber noch nicht anerkannt mangels entsprechender Untersuchungen.

    Mir gings völlig genauso. Mein Problem war (und ist wahrscheinlich immer noch), dass ich wenn ich von sowas wie HP höre versuche, mir selber einen Reim darauf zu machen, d.h. gewissermaßen “vorauseilend” zu verstehen, was da genau passiert. Das erste mal, dass ich von HP gehört, wurde mir erzählt, dass HP “Gleiches mit Gleichem” oder so ähnlich behandelt. Das Beispiel waren Seefahrer (von früher), die jeden Tag ihre Ration Rum trinken um nicht seekrank zu werden. Klingt ja auch plausibel, dass man mit Alkohol das Gehirn etwas durcheinander bringt, so dass es den wackelnden Horizont nicht mehr für das Symptom einer Vergiftung hält die durch Erbrechen zu bekämpfen wäre.

    Wie gesagt, macht irgendwie Sinn. Warum das Prinzip nicht verallgemeinern? Nun ja, an dieser Stelle sollten der skeptische Geist eingeschaltet und die richtigen Fragen gestellt werden. Aber dank oben erwähnter Tendenz bin ich damals nicht darauf gekommen, auch weil ich die bizarreren Aspekte der HP noch gar nicht kannte.

  39. #39 Bullet
    4. September 2011

    @silentjay:
    WAAAAAHAAAAAAAAAAHHAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!
    *geilo!*

  40. #40 Stephan
    4. September 2011

    das ist doch Unsinn, ihr seid eine Religion, eine Glaubensgemeinschaft.

    Sehr gut Mr. MT. Ich habe mit wirklich schon Sorgen gemacht, ob du noch den Ehrgeiz und die Fähigkeiten hast DER Superesoteriker zu werden. Puh, bin ich froh, daß diese Sorge unbegründet war. Da fällt mir wirklich ein Stein vom Herzen.

    Wissenschaft ist eine Religion, ein Glaube! Natürlich, wie konnte ich das vorhin bei meiner Aufzählung nur vergessen. Schande über mich mein Esoterikmeister, ich bin dein huldigender Sklave, ein Staubkorn, ein Unfähiger, ein Nichts gegen dich. Du hast mir mal wieder geholfen in die richtige Bahn zurück zu kommen, ich danke dir!

    Ihr denkt, eure paar Methoden, euer kleines bischen hineinschauen in die Natur

    Sehr gut MT, genau so sieht es aus. Ok, “bischen” ist falsch geschrieben und es gibt etwas mehr als “ein paar Methoden” und auch etwas mehr Mühe als ein “bischen”, aber es ist ein gutes esoterisches “Argument” für den Anfang.

    und nebenbei Flüsse vergiften – remember Sandoz – dabei sind nur die Grundstoffe der pharmazeutischen Rohstoffe in den Rhein gespült worden – dann gab´s halt ein paar Jahre lang keine Fische – Kilometer bis hinter die Stelle

    Danke mein Vorbild und Esomeister. Wie du hier ablenkst und völlig das Thema verfehlst, ist nicht sehr innovativ, aber doch grundsolide umgesetzt. Gut.

    dieses sei schon eine Berechtigung, anderer Leute Arbeit im Gesundheitssektor, der Homöopathie […]mit euren blöden und stumpfen statistischen Wahnmethoden zu ruinieren?

    Jaaaaaa…sehr gut. Diese religiösen evidenzbessesenen, evidenzparadigmatischen Schulwissenschaftler hier begründen ihre Kritik an der Alternativmedizin damit, daß man Flüsse vergiftet. Wow, völlig unlogisch und damit genau in der Esoterikschiene, sehr gut. Du bist echt ein Meister deines Faches!

    der Homöopathie z.B., der noch dazu einen Bruchteil dessen an Kosten verursacht, wie der ganze pharmazeutische Mahlstrom für Mensch und Vieh

    Dann noch eine Behauptung aufstellen, völlig ohne Belege und Quellen. Man man man, wie machst du das nur, MT. Also im Bereich Esoterik kann dir wirklich kaum einer das Wasser reichen und das ist wirklich ein Kompliment, wenn man sich deine harte Konkurrenz betrachtet, die ebenfalls gut dabei ist.

    Ein kleiner Tipp noch von mir, großer Superesoteriker: Bring noch irgendwie die Schlagworte “ganzheitlich”, “Energie”, “Schwingung” und irgendwas mit Quanten… unter. Notfalls auch Quantenfüße.
    Und noch etwas wirrer und nicht so zusammen hängend schreiben, obwohl hier schon erste gute Ansätze zu erkennen sind.
    Insgesamt könnte es auch noch einen Tick unlogischer sein, aber das ist von mir alles meckern auf hohem Niveau.

  41. #41 Geoman
    4. September 2011

    @ fatmike xyz

    Dass AB-Resistenzen so alt wie die Bakterien selbst sind, ignoriert. dass sie heute aufgrund des massenhaft unkontrollierten Einsatzes von Antibiotica in der Intensivlandwirtschaft so wirkungslos geworden sind. Wie so oft, zeigt sich auch hier, dass der Wissenschaftsbetrieb dazu neigt, komplizierte Geschichten zu verkürzen.

  42. #42 fatmike182
    4. September 2011

    @ Geoman
    …oder leider nicht so super darüber bescheid weiß, wie man die Dinger anzuwenden hat, wie übrigens der Großteil der Patienten & leider manche Ärzte (ich vermute, das Nichtwissen wie ABs anzuwenden sind korreliert mit der Anzahl an Diplomen die Wissenschafts-Unahnung bestätigen).

    AB-Surveillance ist ein ernsthaftes Thema & sogar du schreibst, dass es um das Wort _unkontrolliert_ geht. Die Debatte hat hier nicht so viel verloren, da das Entwickeln von Resistenzen der beste Beweis an sich ist, dass ABs prinzipiell funktionieren (aber eben der Umgang oft leichtfertig war). Der Einsatz von ABs selbst, der sicher dem einen oder anderen hier ein angenehmeres Leben ermöglicht hat, ist dem zu verdanken, das ein Astrolloge Glaubensgemeinschaft oder eine Journalistin Evidenzparadigma nennt…

  43. #43 aetiology
    5. September 2011

    Sag Geoman, was für eine Ahnung vom Wissenschaftsbetrieb willst du eigentlich haben? Du hast ja nie an ihm teilgenommen.

  44. #44 Krista Federspiel
    5. September 2011

    Die leidige Diskussion mit jenen, die sich gar nicht bemühen, auf den Geo-Artikel und die ausführliche Auseinandersetzung damit einzugehen, ist offenbar die Zeit nicht wert, die man damit verbringt: Nonsens wird durch Diskussion nicht sinnvoll(er), und die Sympathie für “Alternatives” grenzt an religiöse Überzeugung, die bekanntlich Fakten negiert. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf….
    Ich möchte Ulrich Berger zu seinen sorgfältigen, ausführlichen und respektvollen (!) Kommentaren und Begründungen gratulieren. Mehr Interesse an, (Be)Achtung vor und sachliche Information zu einem Artikel kann kein/e Journalist/in und keine Leserschaft erwarten.
    Eine Erklärung für die Abwehr-Antworten der Autorin Thorbrietz mag entweder sein, dass es ihr schwerfällt – wie den meisten anderen Menschen auch – einen Irrtum zuzugeben, oder aber darin liegen, dass ihre alternativmedizinische Sympathie und Weltsicht stärker ist, als das journalistische Streben nach Wahrhaftigkeit.
    Der Geo-Artikel ist ein gutes Beispiel dafür, dass intensive Recherchen nicht davor schützen, die Ergebnisse gemäß der eigenen Einstellung – oder einem Trend – zu interpretieren und darzustellen.

  45. #45 georg
    5. September 2011

    @Name auf Verlangen entfernt

    … anderer Leute Arbeit im Gesundheitssektor, der Homöopathie z.B., der noch dazu einen Bruchteil dessen an Kosten verursacht, wie der ganze pharmazeutische Mahlstrom für Mensch und Vieh, mit euren blöden und stumpfen statistischen Wahnmethoden zu ruinieren?

    “blöde und stumpfe statistische Wahnmethoden”, das musste mal gesagt werden. Endlich mal einer, der dem Ulrich Berger so richtig die Meinung sagt, und das auch noch so kompetent …

    thx, you made my day

  46. #46 peer
    5. September 2011

    Zwei Sachen irritieren den normalen HP-Jünger:
    1. Alle Ideen wurden von Hanhnemann entwickelt (respektive “ausgedacht”) und basieren rein auf Symptomen. Er bezeichnete den Körper als Black Box. So viel zum Thema “ganzheitiliche Medizin” und “nicht Symptome bekämpfen”.
    2. Anders als z.B. Naturheilmedizin, die sich über Jahrhunderte entwickeln konnte (mit wechselnden Ergebnissen) hat nie jemand mal auspropbiert, ob etwas besser geht, wenn man dreimal schüttelt oder gar nicht oder gegen den Uhrzueigersinn oder so. Warum? Das verbietet das Hahnemannsche Dogma. Homöpathie wird also nicht weiterentwickelt.
    (Der Skeptiker sagt nun zu Recht:Da es eh nicht funktioniert kann man es auch nicht verbessern)

    Also von den klaren Argumenten mal ab: Auch die Details sind fragwürdig 🙂

    Und übrigens: Natürlich wird HP auch von Pharmakonzernen verkauft. Der größte englsiche Pharmakonzern ist auch der größte englische Verkäufer von HP-Produkten (wenn auch unter einem anderen “Label”) )*). Die wären ja auch blöd, wenn sie sich so ein Geschäft mit Wasser entgehen lassen würden…

    Und zum Hauptbeitrag: Hier fehlt klar der wissenschaftliche Hintergrund der Autorin: Wer Behauptungen aufstellt (“HP wirkt”) ist in der Beweispflicht, nicht umgekehrt. Sonst könnte man ja jeden Mist behaupten (“Wiederlege, dass der Erdkern aus Mithril besteht!”)

    * Quelle: Ben Goldacre “Bad Science”

  47. #47 Name auf Verlangen entfernt
    5. September 2011

    @peer, @ fatmike: “Wer Behauptungen aufstellt (“HP wirkt”) ist in der Beweispflicht, nicht umgekehrt”, nun klar, dann ordnet mal: die Evidenz statistischer Methoden in der Quantenphysik hinsichtlich ihrer Aussage des “Zustands” dessen, was “Realität” ist. Ihr steht auf schwankendem Boden, und wir werden nicht mit euch trinken, wenn ihr euer großes Higgs konstruiert, um CERN wie einen gigantischen Erfolg zu verkaufen.

    Ihr habt also statistisch und überhaupt gar nichts vorauszusetzen, auch keine wie immer gearteten “Prüfungsbedingungen”, statistisch oder nicht, für eine Wissenschaft, die per se nicht in eure Definition von “Realität passt.”

    Das Einzige, was euch als echten Wissenschaftlern anstünde, währe ein Lernen von der Pike auf: als Assistent vielleicht einer/s erfolgreichen Homöopathen. Anders gibt es überhaupt keine Möglichkeit, über Homöopathie zu urteilen. Aber denjenigen, die durch sie geheilt wurden und werden, und das sind eine Menge, braucht ihr hier den Homöopathen kein neurotisches “aber ihr prüft nicht so, wie wir”, entegenhalten: Nein, das tun sie nicht: so what? Wer heilt, hat recht.

    @ ali: Du bemerkst Godwin noch nicht einmal , wenn er Dir ins Ohr flüstert. Natürlich passt das auch ein bißchen (thanks!) zum Thema Wissenschaft = Religion, man bedenke nur den Begriff “God-win” als wahre freudsche Anmerkung.

    @ alle: ich denke, wer hier mit Niveau weiterdiskutieren will, solle Jörg Friedrich bitten, ob er uns einläd in seine

    https://kulturblogs.de/

    … , wenn alle freundlich bleiben! Ich glaube nicht, daß hier außer “Ulk” irgendwas herauskommt.

  48. #48 Qilara
    5. September 2011

    Also wirklich – dass die extreme Verdünnung der Knackpunkt bei der Methode ist, kann jeder selbst nachprüfen:
    Man nehme stark schmutzige Hände und stark schmutziges Wasser – mit richtig viel Matsche drin und so. Und dann versuche man mal, sich die Hände zu waschen. Na? Das fühlt sich hinterher fast noch schmutziger an…
    Aber wenn man das stark schmutzige Wasser mit ganz viel sauberem Wasser verdünnt, bis man D30-schmutziges Wasser hat – das macht die Hände tadellos sauber und man fühlt sich gleich ganz anders…

    (Sollte ein kleiner Scherz sein, ich entschuldige mich im Voraus schon bei allen, denen er nicht gefällt)

  49. #49 pirx
    5. September 2011

    Das ist wirklich mal ein hübsches Beispiel für Terminsche Schlußfolgerungsketten:

    …zum Thema Wissenschaft = Religion, man bedenke nur den Begriff “God-win” als wahre freudsche Anmerkung.

    Ich glaube, das ist ziemlich genau das, was in der Astrologie mit “Symbolik” gemeint ist.

    Können wir jetzt bitte wieder zu den ernsthaften Themen zurückkehren?

  50. #50 cydonia
    5. September 2011

    Herr Termin…..nein, verschwendtete Zeit, und sie verstehen sowieso nichts, und wenn sie argumentativ nicht weiterkommen, schreien sie “Quanten!” Interessant ist immerhin, dass Frau Thorbrietz nur Menschen zu überzeugen scheint, die kaum Zugang zu Naturwissenschaften haben, und auch sonst ein recht merkwürdiges Verhältnis zur Wirklichkeit pflegten.

  51. #51 Wolfgang
    5. September 2011

    MT schreibt:

    Das Einzige, was euch als echten Wissenschaftlern anstünde, währe ein Lernen von der Pike auf: als Assistent vielleicht einer/s erfolgreichen Homöopathen. Anders gibt es überhaupt keine Möglichkeit, über Homöopathie zu urteilen.

    was ist denn ein erfolgreicher Homöopath und wie unterscheidet er sich vom erfolgreichen Hütchenspieler?

    Und warum publiziert ein erfolgreicher Homöopath nicht seine tollen Ergebisse, die so signifikant von Placebos verschieden sind ?

    Im übrigen muss ein Arzt nicht selbst eine Epilepsie haben, um einen Patineten mit Epilepsie zu behandeln

  52. #52 pirx
    5. September 2011

    Die erste Konsequenz, die aus dieser Logik folgt, wäre doch eigentlich, dass Termin als Nichtwissenschaftler mal ganz schnell aufhören sollte, über Wissenschaft zu labern, oder sieht das irgendjemand anders?

  53. #53 Dietmar
    5. September 2011

    @cydonia: “Interessant ist immerhin, dass Frau Thorbrietz nur Menschen zu überzeugen scheint, die kaum Zugang zu Naturwissenschaften haben, und auch sonst ein recht merkwürdiges Verhältnis zur Wirklichkeit pflegten.”

    Markus stellt sich reflexartig auf ihre Seite. Alles, was der wissenschaftlichen Erkenntnis widerspricht, findet seine “Unterstützung”. Einsteinwiderleger, Homöopathen, Osteopathen, Astrologen, Scientologen, religiöse Spinner, etc, alles für ihn ganz großartig.

  54. #54 Dietmar
    5. September 2011

    @pirx: Er müsste sogar sein Restdenken einstellen.

  55. #55 pirx
    5. September 2011

    @Dietmar: Ich habe gerade den Eindruck, dass er das bereits getan hat.

  56. #56 Dietmar
    5. September 2011

    @pirx: Wäre nur schön, wenn er das dann auch noch merken würde …

  57. #57 pirx
    5. September 2011

    @Dietmar: Naiv und idealistisch wie ich bin, fände ich es ja schön, wenn er mal wieder ein bisschen nachdenken würde bevor er losposaunt. Dann käme vielleicht mal was handfestes zum Thema, und er könnte ernsthaft mit uns diskutieren.

  58. #58 perk
    5. September 2011

    Die erste Konsequenz, die aus dieser Logik folgt, wäre doch eigentlich, dass Termin als Nichtwissenschaftler mal ganz schnell aufhören sollte, über Wissenschaft zu labern, oder sieht das irgendjemand anders?

    leider nein denn er schrieb:

    Die erste Konsequenz, die aus dieser Logik folgt, wäre doch eigentlich, dass Termin als Nichtwissenschaftler mal ganz schnell aufhören sollte, über Wissenschaft zu labern, oder sieht das irgendjemand anders?

    nur wissenschaftler müssen nach seiner weltsicht alles erst erlernen, astrologen wissen einfach alles auch so, ohne es zu lernen..

  59. #59 perk
    5. September 2011

    fuck
    im zweiten blockquote sollte stehen:

    Das Einzige, was euch als echten Wissenschaftlern anstünde, währe ein Lernen von der Pike auf: als Assistent vielleicht einer/s erfolgreichen Homöopathen. Anders gibt es überhaupt keine Möglichkeit, über Homöopathie zu urteilen.

  60. #60 pirx
    5. September 2011

    Ach so.

    Den Termin werde ich nie verstehen.

  61. #61 peer
    5. September 2011

    @Name auf Verlangen entfernt: Sie haben mich überzeugt! Ich brauche keine Beweise mehr!
    Meine erste Aussage in der neuen Weltordnug: “HP funktioniert! Eigentlich, aber Name auf Verlangen entfernt verhin dert durch seine Hirn-Quanten, dass sich das Wasser erinnert!”

    Und wer mich jetzt zu wiederlegen versucht, begibt sich statistisch auf schwankendem Boden – Die letzten Erdbeben passierten alle zu Lebzeiten von Name auf Verlangen entfernts!

  62. #62 E. Berndt
    5. September 2011

    @M.T
    @Frau Thorbrietz

    Ich empfehle ihnen sich https://www.med-ex.at/ hier um eine Dozentenstelle zu bewerben!
    Nachfrage steigend – daher sicherer Arbeitsplatz!
    Die neue Medizin ist esoterisch korrekt. Die Kurszeiten werden nach dem Biorythmus und den Mondphasen festgesetzt. Im Sinne der neuen Bildung erfolgt keine patriachalische Unterdrückung durch Benotung sondern die Teilnehmer und Lehrer bezeugen in einem gemeinsamen Abschlußzeugnis die Kursziele mit Erfolg erreicht zu haben.

  63. #63 E. Berndt
    5. September 2011

    @M.T
    @Frau Thorbrietz

    Ich empfehle ihnen sich https://www.med-ex.at/ hier um eine Dozentenstelle zu bewerben!
    Nachfrage steigend – daher sicherer Arbeitsplatz!
    Die neue Medizin ist esoterisch korrekt. Die Kurszeiten werden nach dem Biorythmus und den Mondphasen festgesetzt. Im Sinne der neuen Bildung erfolgt keine patriachalische Unterdrückung durch Benotung sondern die Teilnehmer und Lehrer bezeugen in einem gemeinsamen Abschlußzeugnis die Kursziele mit Erfolg erreicht zu haben.

  64. #64 AlteWeser
    5. September 2011

    @E. Berndt

    Ein sehr interessanter Link, der mich zu folgender Fragestellung führte:

    Angenommen, jemand bietet seine medizinischen Dienste oder die Ausbildung dazu an. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man geht ohne Nachfrage davon aus, dass die angewandte/gelehrte Methode funktioniert. Dann stellt sich aber die Frage: Warum gehe ich davon aus?

    Oder aber man möchte zuvor einen Wirkungsnachweis. Da kommt man ohne statistische Methoden nicht aus. Oder wie soll man den Nachweis sonst erbringen (Herr Termin)?

    @Frau Thorbrietz:
    Respekt, dass Sie mit Herrn Berger diskutieren! Wie wäre es mit einem GEO Artikel, in dem die ganze Diskussion hier etwas dargestellt wird 😉

  65. #65 E. Berndt
    5. September 2011

    Liebe Frau Thorbrietz!

    Könnten Sie vielleicht in einer der nächsten Nummern dem hochverherten disponierten Publikum die Neue Homöopathie nach Körbler näherbringen.
    Ich vertraue auf ihre korrekte Berichterstattung und vor allem auf ihre grenzenlose Objektivität!

    https://www.natur-wissen.de/neue_homoeopathie_universalrute.php

    @ Name auf Verlangen entfernt

    Wie wäre es mit einer horoskopischen Weiterbildung?
    Versuchen Sie sich mal im Genitallesen.
    Soll angeblich sehe befriedigend sein.

    https://astrogenital.com/

  66. #66 E. Berndt
    5. September 2011

    Liebe Frau Thorbrietz!

    Könnten Sie vielleicht in einer der nächsten Nummern dem hochverherten disponierten Publikum die Neue Homöopathie nach Körbler näherbringen.
    Ich vertraue auf ihre korrekte Berichterstattung und vor allem auf ihre grenzenlose Objektivität!

    https://www.natur-wissen.de/neue_homoeopathie_universalrute.php

    @ Name auf Verlangen entfernt

    Wie wäre es mit einer horoskopischen Weiterbildung?
    Versuchen Sie sich mal im Genitallesen.
    Soll angeblich sehe befriedigend sein.

    https://astrogenital.com/

  67. #67 Franzl Lang
    5. September 2011

    @E. Berndt

    Wird diese Homöopathie wirklich von “Heilpraktikern” angewandt? Mit Universalrute und allem Drum und Dran? Habe mir die Seite angeschaut, das ist ja Absurdität in Reinform!

  68. #68 peer
    5. September 2011

    @perk
    Das ist ja genau das Problem – Pseudowissenschaftler (wie Termin) glauben nicht, sie wissen, dass sie recht haben, ganz ohne Legitimation. Da stören Nachfragen nur.
    Problematisch wird das erst, wenn jemand anderes ebenfalls Astrologe (oder HPler) ist, aber konträr zu Termin liegt. Dann sind wir bei “Guter Astrologe / Böser Astrologe”, was ja hier in der Vergangenheit bereits anklang. Und da gibt es nur das Aregument: “Er hat nicht recht, sondern ich”.

    Für uns ist eigentlich nur ärgerlich, dass Leute wie Termin, Diskussionen wie diese hier vom eigentlichen Thema ablenken und der Fokus von den interessanten Dingen und ernsthaften Fragen zum Über-Termin-Kopfschütteln weggeht. Ich glaube fast, der macht das mit Absicht. (Aber das ist ja auch klar: So einen Unsinn hört man einfach selten. Und jemanden der die Wissenschaft verdammt, aber dennoch in jedem zweiten Satz “Quanten” einbaut, ohne zu wissen, was das überhaupt ist, der hat schon die Faszination einer dreiköpfigen Kuh).

  69. #69 E. Berndt
    5. September 2011
  70. #70 E. Berndt
    5. September 2011
  71. #71 Helmut E.
    5. September 2011

    Interessant, wie die Vertreter einer Glaubensrichtung (Astrologie) einer anderen Glaubensrichtung (Homöopathie) das Wort reden.

    Besteht eine geistige Verwandtschaft zwischen diesen Eso-Themen oder verbindet nur das gemeinsame Feindbild “Wissenschaft”?

  72. #72 Hannes Bongard
    5. September 2011

    „Wohl aber ist es Zeit, dass wir anfangen, uns der metaphysischen Fragen bewusst zu werden, die hinter den Naturgesetzen stecken, auch wenn wir sie vorderhand nicht lösen können oder (als Wissenschaftler) nicht beabsichtigen, sie zu lösen.“

    Walter Heitler

  73. #73 pirx
    5. September 2011

    @Helmut E. fragt:

    Besteht eine geistige Verwandtschaft zwischen diesen Eso-Themen oder verbindet nur das gemeinsame Feindbild “Wissenschaft”?

    Radio Eriwan antwortet:

    Im Prinzip ja, und zwar im Sinne des altbekannten “glaubst Du meinen Schwachsinn glaube ich Deinen Schwachsinn”. Man kann auch sagen “eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus”. In diesem Fall ist es aber wohl offensichtlich, dass Termin und Bongard lediglich ganz schnöde versuchen, Frau Thorbrietz und die Aufmerksamkeit, die sie erreicht, für sich zu vereinnahmen.

  74. #74 fatmike182
    5. September 2011

    @ Name auf Verlangen entfernt
    Es ist schade, dass dein fehlender Enthusiasmus, sich einfach mal selbst über Dinge zu informieren,so großer Betsand dieses Kommentarteils ist. pirx hat schon recht, wärst du konsequent, dürftest du dich zu der gesamten Debatte nicht äußern (ok, tust du inhaltlich eh nicht, da du nichtmal ansatzweise versuchst Argumente zu liefern).

    Wo nach soll ich “die Evidenz statistischer Methoden in der Quantenphysik hinsichtlich ihrer Aussage des “Zustands” dessen, was “Realität” ist” ordnen? Alphabetisch, Buchstabenanzahl?
    Schreibst du da tatsächlich, dass die Quantenphysik mit der Realität unvereinbar ist? Erst vor wenigen Wochen wurde das statistische Modell der Orbitale & wie sie um Atomkerne kreisen gemessen, bittesehr, hier & siehe da: die Verteilung stimmt! Wir reden hier von Quantenphysik, statistischer Vorhersage und Realität.
    Deine Intuition scheint dir verbieten zu wollen, das mit Statistik, Wahrscheinlichkeit usw zu begreifen. DERN ist btw schon 57 Jahre alt & wurde nicht nur wegen Higgs gebaut. Aber du sprichst einen guten Punkt an, nämlich wie undogmatisch die Wissenschaft ist: findet man Higgs, fein, findet mans nicht, auch fein!
    & als Bonus hast du mir das Argument zugespielt, dass ich dir verrate, dass das Medium über welches wir gerade kommunizieren am… *Trommelwirbel*… CERN entwickelt wurde!

    Schau dir beizeiten mal Settings an, in denen der Erfolg von Homöopathie getestet wird. Was konkret passt dir an denen nicht?
    Wer heilt hat recht ist auf Austrollogen umgemünzt: wer gutes vorhersagt, hat recht.
    Egal, ob ich jetzt Ziegendärme, oder die Schieflage meines Kots… wenn ich jetzt “vorhersage”, dass du im Leben jemanden nahestehenden wegen einer schweren Krankheit verlieren wirst, beweist das also für dich, dass meine Methodik stimmt?

  75. #75 E. Berndt
    5. September 2011

    @pirx
    Schade, dass ich ihr Altercredo nicht schon kannte. Sehr punktgenaue Landung!

  76. #76 jitpleecheep
    5. September 2011

    @peer:

    Das ist ja genau das Problem – Pseudowissenschaftler (wie Termin) glauben nicht, sie wissen, dass sie recht haben, ganz ohne Legitimation.

    Nein, das Problem ist tatsächlich, dass sie Glauben. Glauben heisst im religiösen Sinne ja nicht, dass ich etwas hypothetisch für wahr halte, sondern: “Es ist aber der Glaube […] ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht”. Gerade das ist das Problem, dass Glaube per Definition “Wissen” ohne Legitimation ist. (Ich denke, deshalb verstehen auch viele Gläubige nicht den Unterschied zwischen “Theorie” und “ach, das ist ja nur eine Theorie”….)

  77. #77 peer
    6. September 2011

    Was ich meinte ist, dass sie es nicht als Glauben betrachten, sondern als wissen – wir sind also einer Meinung.

  78. #78 Dietmar
    6. September 2011

    Jedenfalls: Es sieht nicht so aus, als würde Frau Thorbrietz sich hier noch einmal äußern. Ob irgendetwas zu ihr durchgedrungen ist?

  79. #79 pirx
    6. September 2011

    @E. Berndt: Radio Eriwan ist aber Pflichtprogramm =;o)

  80. #80 cydonia
    6. September 2011

    …von wegen Radio: ich habe während des Essens beim sonst von mir geschätzten Sender MDR-Figaro eine unsäglich naive Buchbesprechung zu homöopathischem Pflanzenschutz hören müsse(13:45) und hätte an die Decke gehen können. “Die Fläschchen kosten nicht mehr als 8,50!”….Beschwerde an den Sender ist raus und es gibt noch sehr viel zu tun!

  81. #81 Bubu
    7. September 2011

    Wenn Männer sich mit ihren Kopf beschäftigen, nennt man das denken. Wenn
    Frauen das gleiche tun, heißt das frisieren.
    – Anna Magnani

  82. #82 Stefan W.
    7. September 2011

    Man kann aber viel Geld für Homöopathische Mittel sparen, wenn die Kranken einfach zum Papstbesuch fahren, und sich da gegenseitig gesund beten – ich hoffe GEO berichtet ausführlich, denn Beitrag zensiert und Beitrag zensiert sowie Beitrag zensiert nur 400 000 €uro für den Altar in Berlin bezahlt.

    Und dann Granderwasser, und Wundermagneten.

  83. #83 Stefan W.
    7. September 2011

    P.S.: Schöne Rhetorikschulung bei der Körbler-Wünschelrute:

    Bei vielen alternativen Methoden und Produkten ist deren Wirksamkeit aus Sicht der Schulwissenschaft noch nicht nachweisbar. Dies gilt auch für das hier beschriebene Produkt.

    Also erstens: Nur aus Sicht der – wohl irgendwie verblendeten – Schulwissenschaft nicht nachweisbar, aber zweitens, auch das nur: vorläufig – dank Wünschelruten konnte man in die Zukunft sehen, und daher vermelden “noch nicht nachweisbar”. In Kürze aber eben doch – selbst die Schulmedizin muss dann einräumen – na das wird eine Freude. Dann wird man selbst Schulmedizin werden, und kann das ganze, alte Wissen ganzheitlich eurhythmisieren.

    Oben auf der Seite steht “naturwissen” (unten stellt sich raus: eine GmbH, also böse Industrieabzocke – ahnten wir es nicht?). Ich schätze die Homöopathen fluchen, dass “Naturwissenschaft” schon besetzt ist, und nicht “Plastikrechenschaft” heißt – da würden sie wohl einiges für geben.

  84. #84 E. Berndt
    7. September 2011

    @Stefan W
    Aber es gibt keinen namhaften Homöopathen, der die H. nach Körbler als Unfug abtut!
    Auch Herr Klaus Fritsche hat sich geweigert eine Beurteilung abzugeben.

  85. #85 Stefan W.
    7. September 2011

    Wer ist denn Klaus Fritsche? Eine namhafte Rutengeherkapazität? Ich finde ja das Ding sieht zu neumodisch-teschnich aus, so als ob es die Strahlung, die es misst, womöglich selbst erst induziert.

    Eine anständige, deutsche Hartholzrute soll es sein, wie uns die Alten sungen – nicht hier so metallisches Industriezeug, das gar nicht ganzheitlich ist. Findest Du die Rute sieht ganzheitlich aus?

    Holz kann man bei Neumond ernten, aber Edelstahl? Ich bin Metall gegenüber, und mehr noch Elektrozeuch ganz, ganz skeptisch! Die Strahlen!

  86. #86 Holger Schaal
    7. September 2011

    Geo hat übrigens schon mal 2008 danebengelangt – mit einem ganzen Heft:
    https://www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_wissen/58816.html
    Das ist mir im Bahnhofsbuchhandel hier vor einigen Wochen mal in die Hände gefallen – habe dann einen Blick in das Kapitel “Was wirkt da eigentlich – Weshalb die Homöopathie so erfolgreich ist” geworfen – die Hände überm Kopf zusammengeschlagen und Geo als seriöse Quelle verworfen… Die beiden Journalisten durften doch tatsächlich bei der DHU mal selbst schütteln – und was so schwer zu schütteln ist, muss ja wirken…

  87. #87 Stefan W.
    7. September 2011

    Oh jeh, und gleich daneben, als hätte ich’s geahnt:

    Sonderfahrt zur Hoffnung
    Lourdes und die Heilkraft des Glaubens

    Also ist die Ursache der Krankheit doch meist Sünde oder ein Test Gottes für den Gehorsam seiner Schäfchen- und das wissenschaftliche Forschen ist eitel Menschenwerk, die IHM ins Handwerk reinpfuschen wollen, die in die Schöpfung reinpfuschen. Na, ein Glück dass der Papst kommt, und wir um Vergebung beten dürfen!

  88. #88 nihil jie
    7. September 2011

    Au die Gefahr hin dass dies schon jemand angemerkt hat… Seltsam finde ich die Esoteriker (Beispiel Name auf Verlangen entfernt) die sich über die Quantenmechanik so auslassen, wie weiter Oben zu lesen, dennoch so gerne mit deren Terminologie und Mechanismen hausieren gehen. Ich behaupte jetzt nicht, dass Name auf Verlangen entfernt das tut aber doch viele andere all zu gerne. Zu dem wundert mich, dass diejenigen, die auch zu gerne hätten, dass ihre (Eso)Disziplinen als Wissenschaft anerkannt wird, dieser gleichsam so feindlich gegenüber eingestellt sind. Die wollen sogar an die Unis *gg Ich glaube die wollen Wissenschaft ohne Wissenschaft machen… kurios kurios 🙂

  89. #89 E. Berndt
    7. September 2011

    Dieser Fritsche will nichts über H. nach Körbler sagen:

    https://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Claus_Fritzsche

  90. #90 cero
    8. September 2011

    Ich wünsche mir eine Welt, in der bekannte Trolle einfach ignoriert werden. Ich habe gehofft hier in den Kommentaren eine interessante Diskussion vorzufinden und lese in jedem zweiten Kommentar diesen Namen… Muss das denn sein?

    b2t: Ich finde es äußerst anständig von Frau Thorbrietz, dass sie sich der Diskussion stellt und finde es wunderbar, dass Homöopathie-Befürworter und -Gegner auf einer so sachlichen Ebene diskutieren können. Meine Hochachtung an Ulrich unf Frau Thorbrietz! Ich wünschte, es wäre öfter so.

    An dieser Stelle gerate ich persönlich aber auch in ein Dilemma. Ich gehe davon aus, dass die Diskussion zwar interessant bleibt, aber sich am Ende keine der beiden Meinungen grundlegend geändert hat. Kann man in diesem Fall Frau Thorbrietz dafür verurteilen?

    Hier auf den Scienceblogs sind die meisten Schreiber wissenschaftsaffine Menschen und daher ist es (auch für mich) “klar”, dass man selbst (nach wissenschaftlichen Kriterien) Recht hat und Frau Thorbrietz nicht. Nur irgendwie fühle ich mich nicht wohl dabei, die eigene Meinung als “überlegen” anzusehen.

    Ich hoffe ich habe nicht zu verschwurbelt geschrieben. Was meint ihr dazu? Ich hoffe auf ernstgemeinte Antworten.

  91. #91 Dietmar
    8. September 2011

    @cero: Ich finde, dass dies nicht eine Frage von persönlicher Meinung oder der Meinungsfreiheit ist. Hier geht es um klar Prüfbares. Offenbar siehst Du Homöopathie ebenfalls kritisch. Frau Thorbrietz hat in meinen Augen journalistisch entweder schlampig gearbeitet, indem sie in der Recherche versagte, oder versucht, ihr Weltbild zu verbreiten. Dies muss man kritisieren. Vorwerfen muss man, dass sie offensichtlich Unrichtiges verbreitet und damit tatsächlichen Schaden verursachen kann.

    Es wird hier nicht auf eine wehrlose Person eingeprügelt. Sie Journalistin, hat einen akademischen Grad, ich gehe daher davon aus, dass sie eine selbstbewusste Person ist, die mit Kritik nun einmal fertig werden muss.

    Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass es mir nicht darum geht, mich überlegen zu fühlen. Mir geht es um Ehrlichkeit und darum, dass Esoterik-Blödsinn nicht alle Lebensbereiche überschwemmt. Man muss sich falschen Entwicklungen entgegen stellen.

  92. #92 cero
    8. September 2011

    @Dietmar: Das ist prinzipiell vollkommen richtig.

    Worauf ich konkret hinaus wollte ist, dass im Anschluss an diese Diskussion Frau Thorbrietz höchstwahrscheinlich ihre Meinung nicht geändert hat. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass der Glaube an Homöopathie eine grundlegende Weltanschauung ist. Und diese ändert man nicht mal eben über eine Diskussion hinweg, auch wenn die Fakten noch so erdrückend sind – dafür braucht es Zeit.

    Dennoch bin ich mir relativ sicher, dass danach jeder auf Frau Thorbrietz als die “Homöopathie-Tussi von der Geo” oder sowas einhacken wird. Damit wird sie auf eine Ebene gestellt mit den ganzen Fanatikern, die gegen alle Argumente und Wissenschaftlichkeit immun sind.

    Ich finde allerdings, dass man diese Bereitschaft zur Diskussion anerkennen und fördern sollte. Auch dann, wenn die andere Person am Ende nicht die eigene (wahrscheinlich richtige) Meinung vertritt. Tut man das nicht, gibt es auch keinen Grund für Esoteriker den Versuch zu unternehmen wissenschaftlich zu denken (da man so oder so zur Sau gemacht wird).

    Und hier ist mein Dilemma – wie erkennt man das an, ohne gleichzeitig den Eindruck zu vermitteln, dass alles vergeblich ist? Bzw. wie zeigt man, dass die Leute etwas erreichen können, wenn sie anfangen wissenschaftlich zu denken, obwohl man gleichzeitig kein gutes Haar an ihnen lässt? Niemand führt gerne Diskussionen, bei denen er merkt, dass nicht das kleinste bisschen seiner Argumente anerkannt werden.

  93. #93 Bullet
    8. September 2011

    Genau deshalb aber glaubt man an Homöopathie. Weil man keine sachlichen anerkennbaren Argumente hat. Das ist dem System “HP” immanent.

  94. #94 Helmut E.
    8. September 2011

    Nur irgendwie fühle ich mich nicht wohl dabei, die eigene Meinung als “überlegen” anzusehen

    @cero
    Es geht nicht um “Meinungen” sondern um gesichertes Faktenwissen.

    Nicht jede Aussage kann mit Meinungsfreiheit gerechtfertigt werden.
    “Die Erde ist eine Scheibe” kann nicht als Meinung gleichberechtigt neben “die Erde ist eine Kugel” stehen. Zur Form der Erde gibt es keine “Meinungen”, genauso wenig wie es Meinungen gibt, ob 2+2 nun 4 oder 5 ergibt. Und man wird sicherlich nicht 4,2 als Kompromiß akzeptieren damit diejenigen, die an die 5 glauben, auch irgendwie ein bisschen recht haben.

    Meinungen sollte man unter Berücksichtigung von Fakten bilden. Aber gerade das macht den Unterschied zwischen einem rationalen Menschen und einem Esoteriker aus:
    Der rationale Mensch ändert seine Meinung wenn sich die Datenlage ändert. Der Esoteriker ignoriert die Datenlage und behält seine Meinung bei, komme was wolle.

  95. #95 cero
    8. September 2011

    @Helmut E.
    Es geht mir auch nicht darum aus irgendeiner Ideologie heraus Gleichberechtigung zwischen allen Meinungen zu schaffen. Für mich ist es eindeutig, dass die Wissenschaft die einzig sinnvolle Methode bietet um die Welt zu erklären (obwohl diese dennoch auf – wenn auch plausiblem – Glauben beruht, zum Beispiel an die Überprüfbarkeit von Ergebnissen — diese Diskussion würde aber ausarten).

    Mir geht es aber (wie vielleicht in meinem zweiten Post ersichtlicher wurde) eher um die Frage, wie man die Bemühungen um wissenschaftliche Vorgehensweise anerkennen kann, ohne den Eindruck zu vermitteln, dass an Homöopathie doch etwas dran ist.

  96. #96 Stefan W.
    8. September 2011

    Meinungen sollte man unter Berücksichtigung von Fakten bilden. Aber gerade das macht den Unterschied zwischen einem rationalen Menschen und einem Esoteriker aus:

    Die Grenze verläuft aber nicht zw. rationalen Menschen und Esoterikern, als 2 Sorten Mensch, sondern innerhalb der Menschen.

    Man findet keinen Menschen, der den Alltag ohne Rationalität bewältigt. Menschen ohne Irrationalität zu finden dürfte ebenso schwer sein.

    Aber viele enthalten sich doch organisierter und kanonisierter Idiotismen, wenn sie anderen erklären, wie die Welt oder kleinere Subeinheiten funktionieren.

  97. #97 Dietmar
    8. September 2011

    “Mir geht es aber (wie vielleicht in meinem zweiten Post ersichtlicher wurde) eher um die Frage, wie man die Bemühungen um wissenschaftliche Vorgehensweise anerkennen kann, ohne den Eindruck zu vermitteln, dass an Homöopathie doch etwas dran ist.”

    Na gut. Aber ich finde, das passiert ja. Ulrich Bergers Debatte mit der Autorin ist doch sachlich und absolut einwandfrei fair. Wenn sie später von irgendwem als “Homöpathi-Trulla” oder so gesehen wird, liegt das daran, dass sie sich selbst so darstellt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein ironischer Ton der Kommentatoren dafür sorgt.

  98. #98 cero
    8. September 2011

    @Dietmar
    Ja, das stimmt auch bisher. Das habe ich ja oben gelobt. Ich habe mich hier ein bisschen in Wahrsagerei geübt und behaupte, dass nach der Diskussion kein zufriedenstellendes Ergebnis da sein wird und dann die Schmähungen in den Kommentaren losgehen.

    Aber ich vielleicht irre ich mich ja und Frau Thorbrietz lehnt plötzlich die Homöopathie ab und GEO stellt alles in der nächsten Ausgabe richtig. Das wird aber höchstwahrscheinlich Wunschdenken bleiben…

  99. #99 Schmidt
    9. September 2011

    @all
    Mal was ganz anderes. Hat da jemand eine Ahnung, was da für eine neue Teufelei aus Amerika auf uns zukommt:

    https://www.minuteclinic.com

    Ist das eine Art Fließbandmedizin für einfache Wehwehchen?

  100. #100 aetiology
    11. September 2011

    Frau Thorbrietz verlinkt auf ihrer Website einen GEO-Artikel aus 2008, in dem sie ein unkritisches Loblied auf Geistheiler singt. Prominent mit dabei: Der Biophotonen Esoteriker Fritz-Albert Popp
    https://www.petra-thorbrietz.de/downloads/GEO_Wissen_Heiler.pdf

    Als ob das noch nicht genug für eine burn notice wäre, produziert sie auch Kampfschriften für Greenpeace mit putzigen Ideen zu Tierversuchen.
    https://www.petra-thorbrietz.de/downloads/102003_Greenpeace_Mausetot.pdf
    Den erste Teil über Alternativen zu Tierversuchen kann man als simplistisch und fachlich uninformiert abtun, was Frau Thorbrietz auch jeder vernünftige Forscher in diesem Gebiet hätte sagen können. Statt dessen holt sie sich ihre Informationen von der Sprecherin von “Ärzte gegen Tierversuche” 🙂

    Es gehört schon ordentlich Chutzpe dazu, solche Artikel auf seine Website zu packen und sich gleichzeitig als “Wissenschaftsjournalistin” zu betiteln.

  101. #101 Gast
    13. September 2011

    Petra Thorbrietz eine Wissenschaftsjournalistin, ich muss lachen. Sie hat es noch nicht mal nötig Ulrich Berger zu antworten. Warum nur?

  102. #102 Adent
    15. September 2011

    Huih, das also sagt Frau Thorbrietz im Gespräch

    Ich will spannende Geschichten erzählen, Wissenschaft untersuchen auf ihre Relevanz für die Gesellschaft, den Alltag. Sie Menschen verständlich machen, die davon betroffen sind. Dabei müssen natürlich die Fakten stimmen.

    Seit wann ist Homöopathie eine Wissenschaft? Ist mir da etwas entgangen?
    Dazu noch die letzte Aussage, daß die Fakten stimmen müssen, auch das muß mir in ihrem Artikel entgangen sein.

  103. #103 knorke
    16. September 2011

    Frau Thorbietz sagt also:

    Ich will spannende Geschichten erzählen, Wissenschaft untersuchen auf ihre Relevanz für die Gesellschaft, den Alltag. Sie Menschen verständlich machen, die davon betroffen sind. Dabei müssen natürlich die Fakten stimmen.

    Das klingt wie das berühmte Friebe-Manöver: “Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, zu argumentieren, sondern zu informieren.”

    Ich weiß ja, dass es bei Journalisten in Mode ist, entweder nur Experten zu befragen, die in die eigene Story passen oder aber aus einem falschverstandenen Gefühl der unbedingten Ausgewogenheit heraus immer – auch in abstrusesten Fällen – zur naheliegenden und vorherrschenden Meinung eine Gegenansicht zu recherchieren, wie exotisch, widerlegt oder unbedeutend diese aus dann auch immer sein mag. Zu diesen Schieflagen in der Kommunikation mit dem Leser sollte man als Journalist stehen, und nicht so tun, als wäre der Leser in der Lage, auf Basis tendenziöser Informationen ein neutrales Urteil zu fällen.

  104. #104 Ponder
    5. Oktober 2011

    Zur “Diskussionskultur” in dieser Sache folgender erhellender Beitrag:

    >>….Der GEO-Artikel „Die neue Heilkunst“ von Petra Thorbrietz (GEO Magazin 08/11) ist nun auch als Gratis-Download verfügbar. Eine reine Textversion befindet sich auf der Webseite des 4. Europäischen Kongresses für Integrative Medizin (ECIM) . Wie ich in der letzten Woche in Berlin erfahren habe, hat die an Cyber-Mobbing erinnernde militante Hetzkampagne gegen Petra Thorbrietz zu einem heilsamen Effekt geführt. Auf dem am 7. Oktober in Berlin beginnenden ECIM-Kongress wurde kurzfristig eine Podiumsdiskussion „Komplementärmedizin und Medien“ eingeplant, die prominent besetzt sein wird. Hier soll auch die aggressive politische Kampagne thematisiert werden, die von führenden Repräsentanten des Vereins GWUP e.V. gegen Petra Thorbrietz und ihren GEO-Artikel „Die neue Heilkunst“ inszeniert wurde. Zu den prominenten Mitgliedern dieses von Jahr zu Jahr immer fanatischer werdenden Vereins gehört übrigens auch IQWiG-Chef Prof. Jürgen Windeler …..

    …..Rezension im H.Blog: Lesenswert: „Die neue Heilkunst“ von Petra Thorbrietz (GEO Magazin 08/11) und das Individuum in der Medizin. Aktuell zum Thema Esowatch.com und Cyber-Mobbing der „Skeptiker-Bewegung“ Promed.Watch: Kritische Fragen an RA Markus Kompa, Esowatch.com, Dr. Nikolaus Klehr und Aktenzeichen 324 O 650/10 betreffend – Es geht hier um einen Muster-Prozess gegen den mutmaßlichen Herausgeber des anonymen Internet-Prangers Esowatch.com. Das Mobbing gegen Petra Thorbrietz wurde Hand in Hand von Esowatch.com-Autoren und GWUP-Repräsentanten organisiert….>>

    https://www.soziales-dorf.eu/index.php?module=Meldungen-Soziales-Hartz4-Armut&func=view&option=article&artid=588471

    Die eigentliche Quelle dieser Veröffentlichung ist über den angegebenen Link bei etwas genauerem Hinschauen zu finden; allerdings taucht dort der zweite von mir aus der verlinkten Quelle zitierte Teil aus gutem Grund nicht auf…

    Auf die angekündigte Podiumsdiskussion beim in Kürze statt findenden ECIM-Kongress in Berlin darf man dann wohl gespannt sein 😉

  105. #105 Stefan W.
    6. Oktober 2011

    die an Cyber-Mobbing erinnernde militante Hetzkampagne gegen Petra Thorbrietz

    Militant, ja? Wo?

    Demnächst vielleicht ‘terroristisch’? Etwas schrill, die zur Schau gestellte Verletzung.

  106. #106 pirx
    6. Oktober 2011

    @Stefan W.: Worthülsen.

    @all:

    Ich finde an dieser ganzen Geschichte interessant, wen eine immerhin gestandene Wissenschaftsjournalistin alles unwidersprochen in ihrem Namen sprechen lässt – und in welchem Tonfall. Sie hat es sich schon kommentarlos gefallen lassen, dass Termin sie als seine Kollegin bezeichnet hat. Jetzt ist sie sich anscheinend nicht zu schade, um sich von der untersten rhetorischen Schublade der GWUP-Gegener als vermeintliches Mobbing-Opfer instrumentalisieren zu lassen – die Opfer echten Mobbings offen verhöhnend.

    Es sind inzwischen einige Dinge zusammengekommen, zu denen Frau Thorbrietz klar und unmissverständlich Stellung beziehen sollte.