Dr. Hans-Werner Bertelsen ist ein kritischer Zahnmediziner aus Bremen, der sich intensiv mit pseudomedizinische Therapien in der Medizin und insbesondere in der Zahnheilkunde auseinandergesetzt hat. Wie es um die Praxis der sogenannten Alternativmedizin bestellt ist, darum weiß er aus eigener Erfahrung. In jüngeren Jahren war er Mitarbeiter in einer Einrichtung, die die “ganzheitliche” Form der Abzocke praktizierte. Bis hin zum Tod.
Hier ist sein Erfahrungsbericht.
Die Verknüpfung von Erwartungen – oder warum gutgläubige Frauen gefährlich leben – Ein Erfahrungsbericht
Alternative Medizin” wird häufig gleichgesetzt mit „sanfter Medizin”. Diese vermeintliche Sanftheit wird häufig mit der verbliebenen Restgesundheit und viel Geld, manchmal auch mit dem Leben bezahlt. Anhängern ist nicht bewusst: die Welt der alternativen Methoden ist ein rechtsfreier Raum. Opfer sind in der Regel Frauen. Der Gesetzgeber schläft noch.
Einleitung
Schöne Aussichten werden versprochen.
„Ganzheitlich” oder „biologisch” lauten stets die Vokabeln. Hiermit wird
gleichzeitig bewusst und gewollt die Medizin als halbheitlich und unbiologisch
diskreditiert. Das Frustrationspotential im Bereich der gesetzlichen
Kassenmedizin ist angesichts knapper Kassen und ungerechter
Verteilungsschlüssel sowohl auf der Seite von Patienten als auch auf der Seite
von niedergelassenen Medizinern enorm groß. Im Hamsterrad einer hausärztlichen
Kassenpraxis werden häufig 150 Patienten pro Tag „behandelt”. So ist es nicht
verwunderlich, dass sich ein großer Teil der von der Kassenmedizin enttäuschten
Patienten einer Alternative zuwendet. In der Hoffnung, hier eine vermeintlich
bessere Medizin zu erhalten, werden viele Menschen nicht nur um ihr Erspartes,
sondern auch um ihre Gesundheit gebracht (3, 18).
So rekrutierten sich die Patienten in der von
mir beobachteten Praxis hauptsächlich aus den von der Schulmedizin enttäuschten
Menschen, die sich „nicht verstanden”, „abgefertigt” oder auch nur zu wenig
beachtet fühlten. Bei der vorherrschenden Nichthonorierung des ärztlichen
Beratungsgesprächs verwundert dies überhaupt nicht. (4, 14)
Eine zweite große Gruppe der in dieser Praxis
beobachteten Patienten bildeten Tumorpatienten, die sich nach vollzogener
Tumortherapie entweder in der Nachsorge nicht ausreichend berücksichtigt
fühlten, oder „zweigleisig fahren” wollten. Bei der vorherrschenden Knappheit
der Zeitressourcen landen zwangsläufig immer mehr Patientinnen in den
Behandlungsstrukturen einer sogenannten Alternativ-Medizin. Da dieser Begriff
irreführend ist, weil eine gleichwertige Lösung suggeriert wird, gleichzeitig
aber durch das Fehlen jedweder Dokumentationspflicht keinerlei Rechtssicherheit
auf Seiten der Patienten besteht, ersetze ich diesen Begriff im folgenden
Artikel durch den Begriff
Pseudo-Medizinische-Parallelwelt;
rechtsfreier Raum, im folgenden abgekürzt als PMPrR.
In der PMPrR bietet man in erster Linie die
kostbarste aller Ressourcen an: Zeit. Die durch die Psycho-Neuro-Immunologie
bewiesene Korrelation von Beruhigung, Gelassenheit und nachfolgender
Selbstheilung wird verpackt und – wie kann es in der Marktwirtschaft anders
sein – verkauft.
Das Arzt-Patienten-Verhältnis ist bilateral –
es ist ein Verhältnis auf Gegenseitigkeit. Folglich sind alle entstehenden
Handlungen Ergebnis beidseitiger, bewusster und unbewusster Handlungsaufträge.
Diese Handlungsaufträge münden in einer Transaktion. Eric Berne bezeichnet in der
Beschreibung der Transaktionsanalyse die entstehenden bilateralen
Prozessdynamiken zwischen zwei Menschen als „Spiele”. Diese Nomenklatur wurde
in der vorliegenden Arbeit übernommen. (2)
Die wertvolle Erkenntnis der
Psycho-Neuro-Immunologie, Selbstheilungskräfte zu initialisieren und zu
verstärken, ist auch in der Schulmedizin seit langem bekannt und wird auch
berücksichtigt, falls das Zeitbudget es erlaubt. Wie die vorliegende Arbeit
zeigt, existiert eine unsägliche Tendenz, Selbstheilungskräfte unter Ausnutzung
des enormen wirtschaftlichen Potentials von findigen, betriebswirtschaftlich
motivierten Kräften zu vermarkten. Dabei existieren weder Kontrollinstanzen noch
gültige Standards. Wegen der hohen wirtschaftlichen Bedeutung werden sogar
Lehrstühle installiert, um esoterisches Heilwesen zu unterrichten. Ungeachtet
der warnenden Reaktionen aus dem Ausland droht Deutschland hier seine hohe
Reputation in der Medizin zu verspielen. Der Gesetzgeber schaut bei diesem
munteren Treiben mehr oder weniger ratlos zu.
Wer
krank ist, sucht Hilfe.
Wer krank ist, für den stellt die eventuelle
Kostenübernahme durch Dritte naturgemäß ein zweitrangiges Problem dar. Alle
PatientInnen, die sich in der beschriebenen Praxis den alternativen Methoden
unterzogen, zeigten sich zahlungswillig, unabhängig vom Versicherungsstatus. Da
eine Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenkassen per Gesetz nicht erlaubt
ist, die große Masse der gesetzlich Versicherten aber die Mehrheit darstellt,
arbeitete man zwecks Umsatzgenerierung und Patientenaquisition mit einem
Kunstgriff. In den Vorgesprächen wurde die Kostenübernahme durch Versicherungen
in Aussicht gestellt. Private Kostenträger übernähmen die Behandlungen
regelmäßig. Wer eine Kostenerstattung bei einer gesetzlichen Kasse anstrebe,
könne es gerne versuchen. Mein Gespräch mit alternativ tätigen Kollegen
bestätigte meine Beobachtungen: In den Behandlungsstätten der PMPrR werden eben
nicht nur Privatpatienten bedient. Auch und gerade Kassenpatienten werden
„behandelt”, obwohl eine Kostenübernahme für die meisten (Placebo-)Behandlungen
durch eine gesetzliche Krankenkasse per Gesetz nicht erlaubt ist.
Kassenpatienten bilden aber mit 90% am Gesamtaufkommen die überwiegende
Mehrheit und so kann es sich keine geöffnete, beheizte und überdachte
Einrichtung leisten, auf Kassenpatienten als Einnahmequelle zu verzichten. Es
sei denn, die Angestellten werden mit Naturalien entlohnt und man ist es
gewohnt, in warmer Kleidung zu arbeiten. Als Lockruf wurde und wird der Satz
ausgesandt, eine „Kostenübernahme durch Versicherer sei möglich und durch
Privatkassen üblich”.
Es sei einfach, später wird die Rechnung zu
präsentieren und notfalls auch gerichtlich einzufordern sein.
Schwarz-Weiß-Denken
Nebenwirkungen bösartiger Natur werden stets
der „Schulmedizin” unterstellt und dabei ignoriert, dass die PMPrR mitunter
sehr große Schäden anrichtet. (4, 14)
Bis hin zum tödlichen Ausgang.
Ich habe sehr viele Facetten der PMPrR während
meiner Arbeit in einer „ganzheitlich orientierten Praxis” miterlebt und wurde
Zeuge, wie eine alleinerziehende Mutter durch die vermeintlich „sanfte
Therapie” getötet wurde. Der Zahnarzt und Heilpraktiker Dr. S. praktizierte in
Aachen bis vor kurzem unbehelligt. Die vom Praxisinhaber vollzogenen
diagnostischen und therapeutischen Handlungen, deren Zeuge ich wurde, waren
dabei völlig willkürlicher Natur und offenbarten eine bemerkenswerte Haltung.
Eine Mischung aus Allmachtsphantasien und Gleichgültigkeit.
Sämtliche von mir in dieser Praxis
beobachteten Diagnose- und Therapieverfahren stellten sich als scheinbare
Diagnoseverfahren und scheinbare Therapieverfahren dar und sind daher einzig
und allein als Verfahren der Manipulation einzuordnen. Für
Patienten ist eine Scheinbehandlung aufgrund mangelnder Sachkenntnis nicht als
manipulative Handlung zu erkennen, obwohl alle Kriterien einer Manipulation
erfüllt wurden. (1)
Dieser „Insider-Bericht” soll verdeutlichen,
mit welch simplen und leicht durchschaubaren psychologischen Tricks im Bereich
der Heilpraktik und anderer Heiler und Heilsversprecher völlig unkontrolliert
die Gesundheit der Menschen verraten wird. Skandalös ist dabei: mit staatlicher
Absegnung geschieht dies alles sogar völlig dokumentationsfrei! (16)
Es existieren in Deutschland, anders als in
anderen Ländern, bis dato keine Studien über eingetretene Gesundheitsschäden,
die etwa durch Verschleierung ernsthafter Diagnosen hervorgerufen wurden.
Meine persönlich gewonnene Erkenntnis ist: In
der Pseudo-Medizinischen Parallelwelt ist alles
erlaubt. Die Haltung der gläubigen Klientel gleicht dabei der Betrachtung eines
Apfelbaumes im Winter aus 10 km Entfernung: „Es könnte etwas dran sein”.
Praxis.
Während der Zeit in dieser gut besuchten
Praxis machte ich beeindruckende Beobachtungen. Jeden Tag kamen hoffnungsvolle
Patientinnen in die Praxis, die ihr Leiden mittels alternativer Methoden
geheilt wissen wollten. Dabei war ich stets aufs Neue erstaunt und gleichzeitig
erschrocken von der schier unbegrenzten Leichtgläubigkeit der Patientinnen. Es
geht hier nicht um folkloristische Dummheiten wie Bernsteinketten, die Kindern
um den Hals gehängt werden, weil damit angeblich ein Zahndurchbruch erleichtert
werden soll. Es geht auch nicht um Hopi-Kerzen, die sich Esoterikgläubige in
die Ohren stecken, welche dann oft genug mit schweren Verletzungen des
Trommelfells von der Solidargemeinschaft wieder gesund gepflegt werden müssen.
Es geht um ernsthafte, invasive Eingriffe bei gesunden Frauen, bei denen
oftmals nur eine Frustration über die aktuell herrschende medizinischen Versorgung
oder eine larvierte (versteckte) Depression der Auslöser für die Konsultation
eines Arztes ist, und wo diese Abhängigkeits-Situation dann schwer missbraucht
wird. Dabei liefen die von mir gemachten Beobachtungen in der Interaktion stets
nach dem gleichen Muster ab.
Leidensdruck
schaltet Kritikfähigkeit ab – in der Kaskade vom Spiel zum Missbrauch
Mit einer gehörigen Portion Skrupellosigkeit
wurde eine psychologische Kaskade in Gang gesetzt, nach dem bewährten Motto:
Wenn mir dieser Unfug geglaubt wird, dann können wir mit der Patientin auch
noch einen Schritt weiter gehen. Dabei zeigte sich unter den Patientinnen ein
unterschiedliches Maß an Resonanz. Die Art der Resonanz bezeichne ich als Esoterische
Reflexionsbereitschaft (ER). Patientinnen mit geringer ER erhielten
Begründungen, die im Bereich Immunabwehr und Astrologie verankert waren,
während bei Patientinnen mit hoher ER die Chakren in die Begründungsstrategie
eingeflochten wurden. Als Chakren werden imaginäre Energiezentren bezeichnet,
die im Yoga, in der TCM und in esoterischen Heillehren jeweils völlig
verschiedene, teilweise widersprüchliche Bedeutungen haben.
Jedem Behandler sollte die enorme
Verantwortung bewusst sein, die er in der Arbeit mit Patienten trägt. Es ist
für Patienten enorm viel Kraft und Mut erforderlich, sich selbst einzugestehen,
dass man auf das „falsche Pferd gesetzt hat”. Häufig wird im Vorfeld Bekannten
und Verwandten erwartungsvoll von „einer neuen Therapie” erzählt und große
Hoffnungen damit verknüpft. Aus diesem Grund sind für betrügerische
Scheinbehandlungen insbesondere verzweifelte Patienten leichte Beute. Immer
wieder wird von missbräuchlichem Ausnutzen des intimen Vertrauensverhältnis
Arzt-Patient berichtet. Ein besonders perfides Beispiel zeigte sich in der Praxis
des Mediziners und Osteopathen Dr. Marcus E. in Rastede. Seinen Patientinnen
versprach er eine alternative Trauma-Therapie. Wiederholt vergewaltigte er
Patientinnen, allesamt Opfer sexueller Gewalt, die sich von einer „alternativen
Trauma-Therapie” Heilung versprachen. Dr. Marcus E. wurde wegen schweren
sexuellen Missbrauchs zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren
verurteilt. (17)
Manipulation:
Patienten-Führung Patienten-Verführung Patienten-Entführung
Die Patienten-Führung ist ein sehr wichtiger
und unter allen Medizinern ausnahmslos geläufiger Terminus. Die
Patientenführung wird „beherrscht” (vom Könner) oder eben nicht. Eine
Patientenführung ist wichtig für die „Therapietreue”, die sogenannte
Compliance. Eine gute Compliance verspricht in der Regel eine bessere
Heilungsprognose als eine schlechte Compliance. Anders ausgedrückt: Wenn der
Patient nicht mitspielt, kann eine Therapie nicht greifen – mag sie auch noch
so gut sein. Die Patientenführung ist eine hohe Kunst und erfordert neben Erfahrung
auch ein hohes Maß an Empathie, menschlichem Einfühlungsvermögen. Die
Patientenführung kann „einfach” sein oder „sehr schwierig”. Patienten lassen
sich „leicht führen” oder zeigen sich störrisch wie bockige Maultiere.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist eine gute Patientenführung.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Patientenführung ist Vertrauen.
Beiderseitiges Vertrauen wohlgemerkt. Die „Chemie” zwischen Behandler und
Patient muss stimmen, damit eine einfühlsam geführte Heilung zustande kommen
kann.
Meine persönlichen Erlebnisse in der
beschriebenen Aachener Praxis haben hingegen mit Patientenführung sehr wenig zu
tun gehabt. Ich spreche in diesem Zusammenhang lieber von Manipulation und
Patienten-Verführung. Diese mündete
in der Patienten-Entführung.
Entführung in Bereiche, die weitaus lukrativer sind, als es die unterirdisch
schlecht bezahlten ärztlichen Beratungen und Hausbesuche im deutschen
Kassenwesen jemals hergeben können.
These: Patientinnen
sind sich in der Regel nicht bewusst, dass sie sich statt einer Behandlung
oftmals einer Manipulation aussetzen. Wird von vornherein mit offenen Karten
gespielt, also eine manipulative Handlung angekündigt, so ist eine Zustimmung
zur Manipulation nicht zu kritisieren. Findet die Manipulation jedoch verdeckt
statt und wird der Patientin eine wirksame Therapie nur vorgegaukelt, so ist
sie meines Erachtens nicht statthaft.
Die
Anamnese. Hoffnung verschleiert Ratio – Skepsis wird aussortiert
In einem Anamnesegespräch wurde ausgelotet,
wie weit die PatientIn sich auf eine esoterische Sicht einlässt. Hierbei wurde
viel gesprochen, etwas gependelt und ein wenig gemessen. Das ausführliche
anamnestische Gespräch hinterlässt den stärksten Eindruck bei den PatientInnen.
Oftmals waren positive Eindrücke zu hören, etwa, dass sich „endlich jemand die
notwendige Zeit” nähme. Eine Compliance in diesem Eingangsbereich deutet auf
ein Einverständnis (oder eben auf schiere Verzweiflung) hin und schaltete die
Ampel für weitere, auch manipulative und invasivere Verfahren, auf „grün”.
PatientInnen, die in dieser frühen Phase mit großer Berechtigung Ansätze von
Skepsis offenbarten, wurden entweder
a. zurück auf eine
„normale” Behandlungsschiene gesetzt, oder
b. mit teilweise
anzüglichen Bemerkungen herauskomplimentiert. Die Trennung von Spreu und Weizen
ist wichtig, schließlich gehören zu einem gelungenen Arbeitsflow gehorsame und
möglichst unkritische PatientInnen.
Beispiel: Eine ca. 30-jährige Frau, die sich
kritisch zeigte, wurde mit der Frage, wie sie denn in ihrem Leben zu dem Thema
„Mütterlichkeit” stehe, und ob sie sich hierüber denn noch keine Gedanken
gemacht habe, aus der Praxis komplimentiert. Die Frau verließ kopfschüttelnd
und entrüstet die Praxis. Auf meine Frage, warum bei dieser Patientin das Thema
„Mütterlichkeit” überhaupt erörtert wurde, bekam ich vom Praxisinhaber die
Antwort, die Stellung des oberen Eckzahnes hätten ihm als Hinweis gedient, dass
es um die Mütterlichkeit bei der Patientin nicht gut bestellt sei.
Auffällig: Männer forderten fast nie eine
alternativmedizinische Behandlung, daher war die Klientel – von einzelnen
Ausnahmen abgesehen – in der beobachteten Praxis ausnahmslos weiblich.
Eine Prävalenz des weiblichen Geschlechts ist
in jeder Arzt-Praxis zu beobachten und wird erklärt durch das stärker
ausgeprägte Körperbewusstsein bei Frauen. Daher beträgt das Verhältnis Frauen
zu Männer in einer Arzt-Praxis im Durchschnitt nahezu 2:1. Frauen und Männer
erkranken unterschiedlich. In Berlin wurde ein Institut für
Geschlechterforschung in der Medizin etabliert. (11) Nicht nur die Häufigkeit
von Depressionen, Herzleiden und sportbedingten Knochenverletzungen ist
geschlechtsabhängig unterschiedlich, sondern auch viele andere Erkrankungen
zeigen geschlechtsabhängige Unterschiede. Hinzu kommt, dass „…das Verhalten
vieler Frauen heute stark durch kommerzielle und soziale Zwänge beeinflusst
(wird), was zum Teil die höhere Prävalenz von Essstörungen (und Begleiterkrankungen, d. Verf.) vor allem bei jungen Frauen erklärt.” (15, 21) Des
Weiteren ist die Inzidenz für Osteoporose, degenerative Arthritis,
Depressionen, kraniomandibuläre Dysfunktionen und Mundbrennen bei Frauen höher
als bei Männern. Diese Fakten stellt Frau Zitzmann (Basel) in einer viel
beachteten Arbeit über die gravierenden Unterschiede der Geschlechter in Bezug
auf die Mundgesundheit heraus. (21)
Allein schon aufgrund des höheren Anteiles der
Frauen am Gesamtaufkommen einer Praxis laufen Frauen viel eher Gefahr, Opfer
einer mitunter skrupellosen manipulativen Scheinbehandlung zu werden.
These:
Frauen sind in medizinischen Fragen leichtgläubig und werden daher leichter
Opfer völlig sinnloser und gefährlicher „Therapien”.
Überspitzt formuliert hat es Ulrich Berger,
Wien: „Männer haben ihre Verschwörungstheorien, Frauen die „Alternative
Medizin”.”
Wie lief es ab in der zitierten Praxis? Es
sind teilweise hanebüchenen Diagnose- und Therapiespiele, die sich abgespielt
haben und die sich in leicht modifizierter Form auch in anderen „ganzheitlich
orientierten” Praxen abspielen, wobei der Terminus „abspielen” ernst gemeint
ist. Es handelt sich hierbei um Transaktionen mit Spielecharakter. Der
Spielleiter (in der Regel männlich) trägt einen weißen Kittel und spielt mit
der Spielteilnehmerin ein Spiel um Hoffnung und Glauben. Ein wenig Glücksspiel
ist stets dabei, weil der Spielausgang in der Regel nicht vorhersehbar ist.
Eine gute Prise Roulette ist ebenfalls dabei, weil es stets um große Summen
Geldes geht. Es ist schwer zu glauben, was sich hinter geschlossenen
Praxistüren abspielt, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Die
Patientinnen sind durch die vorherige Untersuchung und Anamnese auf
Esoteriktauglichkeit untersucht worden und daher in der Regel keine
„Spielverderber”.
Hier eine kleine Auswahl der in der
beschriebenen Praxis durchgeführten Spiele. Allen Spielen gemein ist, dass sie
weder einen großen maschinellen Aufwand noch einen großen personellen Aufwand
benötigen. Sie sind also in der „Kosten-Nutzen”-Relation sehr
betriebsfreundlich und werfen daher einen vergleichsweise übermäßig hohen
Ertrag ab.
1. Austestungsspiel für
Materialien, Suggestion, (Diagnose-Spiel) mindestens 2 Personen:
Materialunverträglichkeiten kommen vor. Anlass
für eine Materialskepsis im Dentalbereich waren häufig Mund- oder
Zungenbrennen, Zahnfleischbluten oder andere Missempfindungen. Das Symptom
Zahnfleischbluten tritt häufig bei nicht ausreichender Zahnpflege auf, aber
auch eine Taschenbildung im Bereich des Zahnfleisches kann besorgniserregende
Blutungen auslösen. Oftmals wurde dann von Seiten der Patienten dem Material
der verwendeten Kronen und Prothesen die Schuld angelastet. Eine zunächst zwar
bequeme, aber später dann folgenschwere Externalisierung des Problems.
Die Verträglichkeit von zahnmedizinisch
eingesetzten Materialien wurden „getestet”. Diese Tests sahen folgendermaßen
aus: ein zu testendes Material wurde in eine Schale gelegt. Diese Schale stand
auf einem vorsintflutlich anmutenden Elektrogerät, welches einem
handelsüblichen Küchengerät in keiner Weise ähnelt und Impedanzen (Widerstände)
misst. Ein Zeigerausschlag wurde von dem Tester interpretiert und so „das
richtige Material” erspürt. Es waren stets die gleichen Materialien, die sich für
Patienten als „passend” herausstellten. So wurden aus ganzheitlicher Sicht
sogenannte „Bio-Legierungen” (mit sehr hohem Goldanteil) häufig als „richtig”
ermittelt.
Beispiel: Eine 65-jährige Patientin suchte die
Praxis auf, weil Sie unter Mundtrockenheit (Xerostomie) und Mundbrennen litt,
ein in dieser Altersgruppe häufig auftretendes Phänomen. (24) Die Patientin
machte für die lästigen Symptome das Material der von ihr getragenen
Klammer-Modellguss-Prothese verantwortlich. Modellguss-Prothesen werden im
Gussverfahren aus einer stabilen Legierung hergestellt. Das Material für das
herausnehmbare Modellgussgerüst ist eine Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierung. (19) Bei
allergischer Disposition hat sich als Material Titan, in neuerer Zeit auch das
Nylon bewährt. Nach erfolgter „Austestung” wurde bei der Patientin eine
Modellguss-Prothese aus einer hochgoldhaltigen Legierung hergestellt, die sich
für die Kaubelastung als völlig ungeeignet herausstellte, weil die Legierung
viel zu weich war. In der Folge kam die Patientin nahezu täglich zum „wieder
gerade biegen” in die Praxis und beklagte sich nicht mehr über die weiterhin
bestehenden Symptome der Mundtrockenheit und des Mundbrennens. Sie beschäftigte
jetzt ein weitaus wichtigeres Thema: die komplikationslose Nahrungsaufnahme.
Die Beschränkung auf nur wenige Materialien in
der Testung und Auswahl ist auch für den Arzt praktisch, weil er sich nicht auf
verschiedenen Materialien einarbeiten muss. Die Patientinnen waren stets
überzeugt, dass die für sie individuell richtige Materialauswahl getroffen
wurde. Das beruhigt. Die Suggestivbehandlung wurde durch ein scheinbar
objektives Messergebnis mit Hilfe des Gerätes untermauert. Manchmal war das
Zimmer, in dem der Apparat mit dem Zeiger stand, besetzt. Dann wurde die
Materialauswahl im anderen Zimmer vorgenommen. Ohne Apparat, sondern mit Hilfe
der
2. Kinesiologie, Suggestion (Diagnose-Spiel),
2 Personen:
Ein „Muskeltest” mit echtem Körperkontakt zum
Spielleiter. Hierbei nimmt der Patient eine Materialprobe in die eine Hand und
lässt seinen Organismus verraten, ob das Material gut oder böse ist. Es wurden
hierbei nicht alle 15000 – 20000 Materialien, die im zahnmedizinischen Bereich
vonnöten und wirksam sind, getestet, man begnügte sich mit den vier oder fünf
vom Behandler präferierten Materialien. Die Beschränkung auf einen Bruchteil
der Materialien machte auf PatientInnen einen versierten, professionellen
Eindruck, wenn die Fragestellung schnell geklärt werden kann. Der Profi
beherrscht es eben. Ich habe es nicht ein einziges Mal erlebt, dass eine
Patientin das Austestungsergebnis auch nur ansatzweise in Frage stellte. Dieses
beruht auf einem simplen psychologischen Effekt: die Patientin hat in ihrer
Verzweiflung die Praxis aufgesucht, die umfangreiche Anamnese über sich ergehen
lassen, also viel Mühen und Zeit investiert, und möchte jetzt analog eines
Handels einen „Gegenwert” erhalten. Der Anteil der Patientinnen, die nach
erstmaliger Durchführung der obskuren „Messungen” (egal ob elektrisch oder mit
Körperkontakt) in schallendes Gelächter ausbrachen, bewegte sich gegen Null.
Manchmal war ein leichtes Schmunzeln zu vernehmen, ausschließlich bei der
Variante mit echtem Körperkontakt zum Spielleiter. Diese Auflockerung wurde vom
Spielleiter gerne genutzt, um beliebige, aber psychologisch wirksame Introjekte
zu platzieren: „Sie sind aber sehr verspannt” – „Sie sind aber sehr krank” –
„Sie sind aber stark belastet”. Die Patientinnen werden auf diese Weise in ihrer
diffusen Angst bestärkt, um eine möglichst umfangreiche Behandlung, oftmals
eine Dentalsanierung, verkaufen zu können.
Gleichzeitig erfolgte stets eine Kanalisierung
dieser Ängste, um eine Projektion auf den Dentalbereich zu ermöglichen. Dieses
unseriöse Spiel funktionierte zu einem erstaunlich hohen Prozentsatz.
In der Praxis vergeht fast kein Tag, an dem nicht
Patientinnen mit Ängsten kommen und diese auch verbalisieren. Diese Ängste
können meist durch primäre Diagnostik (Röntgen, klinische Untersuchung)
zerstreut werden. Schlüsselsatz ist hierbei stets: „Das bekommen wir schon
hin!” Wichtig ist hierbei die 1. Person Plural. Der gleiche Satz in der 1.
Person Singular (so ist er ja eigentlich gemeint) erweckt zu oft Skepsis.
Die Diagnosefindung mittels historischen
elektrischen Beiwerks war stets von Anspannung und einer geheimnisvollen
Ernsthaftigkeit begleitet. Demzufolge entstand eine instantan erzeugte Bereitschaft
für eine nachfolgende Weiterbehandlung, in der Regel eine Dentalsanierung. Die
Patientinnen waren alle überzeugt, das Messergebnis habe die „richtigen”, ja
die wahrhaftigen Gründe für all ihre Leiden offenbart. Eine Compliance ist
wichtig, damit ein akzeptabler Workflow entstehen kann. Die im vorliegenden
Fall erzeugte Compliance entstand allerdings nicht durch empathische Führung,
sondern durch ein auf Illusionen basierendes erschlichenes Vertrauen.
Testungen dieser Art wurden täglich in der besagten
Praxis durchgeführt, obwohl bis dato keinerlei wissenschaftliche Grundlage
hierfür existiert: „Es gibt bislang keine wissenschaftlichen Publikationen, die
eine Eignung von Diagnoseverfahren aus dem Bereich der komplementären Medizin
(Substanzentest der Elektroakupunktur nach Voll, Bioresonanz, Kinesiologie u.a.)
zur Abklärung einer Verträglichkeit oder Unverträglichkeit dentaler Materialien
nachweisen könnten. Diesen Verfahren fehlt somit die erforderliche
wissenschaftliche Basis…” (20) Die wissenschaftliche Erkenntnis ist allen
Teilnehmerinnen der beschriebenen Transaktionen (Spiele) gleichgültig – geht es
doch in erster Linie um das Spiel und nicht um ernste Wissenschaft.
These:
Vertrauen wird im Bereich der PMPrR erschlichen und ausgenutzt.
3. Das gute alte Doktor-Spiel (Therapie-Spiel),
2-3 Personen:
Der Zustand des Körpers soll erfragt werden.
Auf Jahrmärkten bedient man sich noch heute der guten alten Glaskugel oder der
Handlinienlesung. Besonders ältere Menschen möchten gerne wissen, ob sie sich
ihrer Gesundheit aus der Sicht eines Fachmannes im weißen Kittel weiterhin
erfreuen dürfen und können. Laut Eric Berne werden viele Aktivitäten vom
modernen Menschen vorgenommen, um ein wichtiges Ziel zu erfüllen: Die Zeit möge
strukturiert sein. Gleichzeitig entgeht man erfolgreich einem Geisteszustand,
der abfällig als „Langeweile” bezeichnet wird, obwohl die besten Ideen und
Erfindungen in eben diesem wichtigen Gehirn-Betriebszustand zustande kommen.
Beispiel: Eine ca. 75-jährige Ordensfrau kommt
in die Praxis und möchte sich gerne untersuchen lassen. Eine körperliche
Untersuchung beim Hausarzt ist mit An- und Ausziehen verbunden und stellt
besonders bei körperlichen Einschränkungen eine langwierige Handlung dar. Wie
gut, dass es die Elektro-Akupunktur nach Voll gibt, die dem Behandler innerhalb
von Sekunden einen Einblick in alle Stoffwechselvorgänge des Körpers erlaubt.
Auch das lästige Bauchabtasten entfällt. Selig seien alle, die glauben können.
Der Ordensfrau wurde die Diagnose auch sehr schnell gestellt: Sie sei gesund,
aber: die Hormone seien nicht im Lot! Diese potentiell gefährliche Unwucht auf
molekularer Ebene konnte der findige Heiler auf ebenso schnelle Art und Weise
therapieren. Ein homöopathisches Mittel wurde inklusive individueller Dosierung
rasch ausgependelt. Es begann in Anwesenheit der Patientin der monotone
Dosiergesang „Ein mal eins, zwei mal zwei, zwei mal drei, drei mal eins, drei
mal zwei, drei mal drei”. Die Dosierung, bei der der Heiler von einer
Schwingung durchzuckt wurde, war die richtige. Meine Bedenken angesichts dieser
offensichtlich betrügerischen Spiele wurden mit dem Argument beschwichtigt:
„Das können auch Sie noch lernen!” Die Patientin war begeistert und freute sich
auf den nächsten Untersuchungstermin.
Die Ordensfrau hat bezahlt, brav die ihr
verordneten homöopathischen Tropfen eingenommen und kam nach vier Wochen
wieder.
4. Das Pieks-mich-Spiel
(Therapie-Spiel), 2 Personen:
Spannend war für mich die genannte Praxis,
weil ich glaubte, in die Geheimnisse der Akupunktur Einblick nehmen zu dürfen.
Ernüchternd war die unter vier Augen verkündete Erkenntnis des Praxisinhabers:
„Es ist egal, wo Sie hineinstechen. Sie treffen immer!” Verständlich wird diese
Aussage vor dem Hintergrund, dass es unendlich viele sogenannte Epitope gibt.
Dies sind „Landkarten” auf denen die jeweiligen Organbeziehungen präsentiert
sein sollen. Organbeziehungen existieren auch für die einzelnen Zähne. So soll
der untere linke Weisheitszahn mit dem Herzen, der Halswirbelsäule, der
Lendenwirbelsäule, dem Mastdarm, dem Ohr, dem peripheren Nervensystem und der
Schulter in Verbindung stehen. Der untere linke erste Backenzahn (Molar)
dagegen soll über beste Verbindungen zur Brust, zur Brustwirbelsäule, zur
Kieferhöhle, zum Knie, zur Lymphe, zum Magen, zur Milz und sogar zum Rachen verfügen.
(8) Wenn sich also ein Loch in einem der beiden Zähne befindet, kann schon eine
ganze Menge im Körper, also sozusagen fast alles, aus der Balance geraten.
Häufig findet man bei Patienten sogar an vier oder fünf Zähnen Defekte. Aus
ganzheitlich-biologischer Sicht grenzt es an ein medizinisches Wunder, dass
diese armen Kreaturen auf eigenen Füßen in eine Zahnarztpraxis kommen können
und für die Anfahrt keinen Hubschrauber benötigen.
Für mich als chirurgisch tätigen Zahnarzt
stellte sich allerdings oftmals eine viel wichtigere Frage: Was passiert mit
dem Körper, wenn der untere linke erste Weisheitszahn entfernt wird und ich
denselben an die Stelle des linken unteren ersten Molaren transplantiere? Diesen
Eingriff führe ich seit 20 Jahren routinemäßig erfolgreich durch. (5, 6, 7) Was
um Himmels Willen passiert dann mit den Projektionsorganen? Werden diese
unbeabsichtigt mitvertauscht? Geraten die lebenswichtigen Funktionen in Gefahr?
Oder ist das doch alles nur Schmarrn? Es ist für mich beruhigend: bei keinem
meiner zahn-transplantierten Patienten habe ich in der Nachsorge ein
Vertauschen der genannten Körperteile feststellen können. Auch erfreuen sich
alle nach wie vor bester Gesundheit. Eine diesbezügliche offizielle Anfrage
beim Bundesverband der naturheilkundlich tätigen Zahnärzte in Deutschland E.V.
(BNZ) wurde mir vom Präsidenten Werner Becker wie folgt beantwortet: „Jeder
Zahn hat in seinem Odonton seine Wechselbeziehung mit dem Körper. Diese bleibt
erhalten, auch wenn ein Zahn nicht mehr vorhanden ist. Ein Autotransplantat
nimmt zudem noch seine angestammte Beziehungsqualität mit, wenn auch nicht mehr
so ausgeprägt, wie im angestammten Odonton. Ein transplantierter Zahn hat also
in jedem Fall zwei “Beziehungskisten”.”
Mit anderen Worten: ein transplantierter Zahn
wird Bigamist. So so. Aha. Das lassen wir mal unkommentiert so stehen.
5. Die Zauberfinger
(Diagnose-Spiel), 1 Person allein in der Dunkelkammer:
Ein in der „Bach-Blüten-Szene” benutztes
„esoterisch-pseudomedizinisches Verfahren”. (12) Hierbei wird ein Stück Fotopapier belichtet, auf
dem die Fingerkuppen platziert sind, und schon haben wir die ganzheitliche
Diagnose. Wofür Schulmediziner große Laborgeräte und Röntgengeräte benötigen, dafür
braucht der clevere PMPrR-Mediziner nur einen fensterlosen Raum und ein paar
Minuten Zeit. Diese Methode der Diagnostik wurde mit Erfolg bei Patienten
eingesetzt, um eine allgemeine Müdigkeit mit einer medizinischen Diagnose zu
versehen. Die häufigste Diagnose lautete „Nebennierenrinden-Schwäche”. Obwohl
diese Methode nachgewiesenermaßen „nur Zufallsergebnisse liefert” (13), man
also auch die Würfel oder das Orakel bemühen könnte, wurde weder die
Scharlatanerie selbst noch die daraus abgeleiteten „Therapien” auch nur ein
einziges Mal von den Patientinnen kritisch hinterfragt.
6. Das Sado-masochistische Knochen-Fräs-Spiel
(Therapie-Spiel), 3 Personen:
Es kamen nicht nur Patientinnen, bei denen
Materialien ausgetestet werden sollten. Besonders oft waren ältere Patientinnen
in der Praxis, die mit der Fragestellung eines versteckten
Zahn-Entzündungsherdes den Fachmann konsultierten. Für viele ältere Menschen
stellt der Kontakt zum Arzt oftmals den einzigen Kontakt zur Außenwelt dar.
Nirgendwo wird die wichtige soziale Funktion der Ärzte so deutlich wie in der
Versorgung unserer älteren Mitmenschen. Auch die vielen zahnlosen PatientInnen
bekamen eine handfeste Diagnose mit auf den Weg. Diese lautete „Restostitis”.
Auf meinen Einwand hin, man könne doch röntgenologisch in allen Fällen
keinerlei Auffälligkeiten erkennen und demzufolge auch nichts pathologisches
diagnostizieren, wurde mir entgegnet, ich sei offensichtlich noch „nicht
versiert genug” in der Röntgendiagnostik einer „Restostitis”. Das stimmte.
Diese merkwürdige Diagnose hatte ich im gesamten Studium und den anschließenden
Jahren an der kieferchirurgischen Uni-Klinik noch nicht gehört. Es ist eine
frei erfundene, eine sogenannte (Geld)Schein-Diagnose.
These:
Patientinnen werden mit Schein-Diagnosen pathologisiert und gefügig gemacht.
Die anschließende Therapie der „Restostitis”
mutet an wie aus dem Horrorkabinett. Der Kieferknochen wurde großflächig und
tief weggefräst. Hierbei wurde eine Knochenfräse, also ein gefährliches
Werkzeug benutzt. Die Aktion wurde hinterlistig durchgeführt, weil die
Patientinnen im Glauben waren, ihnen würde Gutes getan. Diese Handlung wurde
gemeinschaftlich mit einer Helferin durchgeführt und gefährdete das Leben der
PatientIn. Es wurden die juristischen Kriterien 2. – 5. einer „gefährlichen
Körperverletzung” nach BGB § 224 erfüllt:
1.
durch Beibringung von Gift oder
anderen gesundheitsschädlichen Stoffen,
2.
mittels einer Waffe oder eines
anderen gefährlichen Werkzeugs,
3.
mittels eines hinterlistigen
Überfalls,
4.
mit einem anderen Beteiligten
gemeinschaftlich oder
5.
mittels einer das Leben
gefährdenden Behandlung
Im Gesetzbuch lesen wir: Wer eine
Körperverletzung begeht, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn
Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu
fünf Jahren bestraft (11).
Ich habe es in der beschriebenen Praxis nicht einmal
erlebt, dass eine Patientin die Diagnose und die Operationsindikation auch nur
ansatzweise in Frage stellte. Besonders verhängnisvoll: die als Folge dieser
Kiefer- und Gebissverstümmelung notwendigen Änderungen oder Neuanfertigungen
von Prothesen wurden anstandslos von den Krankenkassen bezuschusst.
These: Die
Kausalitätsfalle wird aufgestellt: Wenn etwas von der Krankenkasse bezuschusst
wird, kann es nicht verkehrt sein.
Wo
bleibt die Kontrolle – wo bleibt die Dokumentationspflicht der Diagnose?
Eine Kontrolle der Operationsindikation fand
nirgendwo und zu keinem Zeitpunkt statt. Dieses Procedere wurde von Prof.
Staehle, Tübingen, zu Recht als unethisch angeprangert: „Auf einer nicht selten
umstrittenen diagnostischen Grundlage wurden intakte zahnärztliche
Restaurationen entfernt, erhaltungswürdige Zähne extrahiert oder gar
Kieferknochen zur vermeintlichen “Entgiftung” ausgefräst. In
Einzelfällen führte dies zu gravierenden Gebissverstümmelungen. Eine solche
Entwicklung wird von Vertretern einer wissenschaftlich fundierten Medizin –
auch solchen, die sich mit komplementären Verfahren befassen – mit großer Sorge
betrachtet.” (20) Die Konsultation eines Schulmediziners verursacht bei diesem
nur ein Kopfschütteln, wenn die Diagnose „Restostitis” lautet. Daher sind die
Patientinnen gefangen in der (scheinbaren) Abhängigkeit vom
Alternativ-Mediziner.
These:
Obskure, unsinnige Diagnosen führen zu einer Fixierung auf den Alternativ-Mediziner
(Singularisierung) und somit zu einer im Doppelsinne ungesunden Abhängigkeit
der Patientinnen in der medizinischen Therapie, weil obskure, unsinnige
Diagnosen die Funktion haben, andere Mediziner als „nicht kompetent” zu
diskreditieren.
7. Das „Fang den Krebs”-Spiel (Therapie-Spiel),
2-4 Personen:
Besonders häufig kamen Patientinnen, die sich
mit einer Tumordiagnose nach durchgeführter Therapie alleingelassen fühlten. Im
Zuge der allgemeinen Sparmaßnahmen hat auf dem Gebiet der wichtigen Nachsorge,
der Psycho-Onkologie, ein dramatischer Rückzug der gesetzlichen Anbieter
stattgefunden. Das Feld wird kampflos den Heilsversprechern und Scharlatanen
überlassen.
Einen typischer Vorgang bildet der komplette
Austausch von bestehenden Zahn-Füllungen und oftmals auch Kronen und Brücken
der Tumorkranken. Gerade Tumorpatienten sind in ihrer verzweifelten Lage
oftmals willens, sich zweifelhaften Therapien zu unterziehen und greifen nach
jedem Strohhalm. Die aus Patientensicht rätselhafte und unerklärliche
Tumorentstehung benötigt zur Vermeidung von Schuldgefühlen eine Kausalursache.
Die Zähne bieten sich hier als Projektionsfläche an und treiben Patienten
häufig in katastrophale Leidenszustände. Ich habe es wiederholt erlebt, dass
die Elementar-Angst von Tumorpatienten ausgenutzt wurde, um ihnen
Komplettsanierungen ihrer Zähne anzudienen. Kinder, die unter schweren
Erkrankungen litten, wurden ersatzweise einer kostenpflichtigen Ohrakupunktur
unterzogen.
Forderung:
Die Mittel für Tumornachsorge und Aufklärung, insbesondere die der
Psycho-Onkologie, müssen erhöht werden, damit Patienten nicht in sogenannte
alternative Verfahren flüchten und hierdurch Schaden erleiden.
8. Das nicht-tödliche
Injektionsspiel (Therapie-Spiel), 2 Personen:
Aderlass ist primär nicht der Gesundheit
dienlich, ausgenommen bei einer seltenen Eisenspeicherkrankheit
(Hämochromatose). Aber so ganz von blutigen Spielen möchte manch einer nicht
lassen. Mit Eigenblutinjektionen sind merkwürdige Heils-Versprechungen
verknüpft. So lassen sich tatsächlich Menschen noch heute Eigenblut in den
Gesäßmuskel injizieren, obwohl hierbei nichts anderes als ein „blauer Fleck”
erzeugt wird. Diesen blauen Fleck kann man genausogut durch einen kräftigen
Tritt ins Hinterteil erzeugen (Schuhgröße 45 eignet sich hier optimal), wobei
gleichzeitig das Infektionsrisiko durch verunreinigte Spritzen und durch in die
Tiefe des Gewebes verschleppte pathogene Hautkeime vermieden wird. Kosten (und
vor allem Folgekosten!) werden durch einen Fußtritt ebenfalls stark reduziert.
Ein durch unsaubere Nadeln entstandener Spritzenabszess wird in der Regel – wie
alle akuten Leiden – nicht mit PMPrR Heilmethoden behandelt. Hier vertraut man
sich, manchmal reumütig, aber stets geläutert, der Schulmedizin an.
Eine weitere Variante des nicht-tödlichen
Injektionsspiels bildet die Chelat-Therapie, laut Einschätzung der
amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA eine der „Top-Ten” in der Hitliste der
als Gesundheitsschwindel entlarvten Methoden. Die Chelat-Therapie besitzt ein
ungleich höheres Schädigungspotential als die Fußtritt-Therapie und wird noch
heute von unseriösen Behandlern eingesetzt, um eine „Immunantwort” zu
induzieren oder zu manipulieren. Oftmals verlieren die Patienten neben vielem
Erspartem auch ihre Gesundheit. Kontrolliert wird dieses muntere Treiben weder
von Ärztekammern noch von Gesundheitsämtern und ist daher scheinbar legal.
9. Das tödliche Injektionsspiel (Therapie-Spiel),
2 Personen:
Es ist möglich, dass die Intuition des
Behandlers keine wasserhaltigen unwirksamen Placebos, sog. „homöopathische
Mittel”, einsetzt, sondern z.B. Frischzellen oder andere immunkompetente
Pharmaka injiziert, um eine sogenannte „Immunantwort” zu provozieren. Diese
Variante der Spielweisen kann tödlich ausgehen, weil der Körper mit einem
anaphylaktischen Schock antworten kann. (10)
Beispiel: Eine 40-jährige alleinerziehende
Mutter von zwei Kindern kommt in die Praxis und lässt sich, nachdem alle
anderen Therapien nicht das gewünschte Ergebnis brachten, ein Mittel spritzen,
welches eine Immunantwort hervorruft. Da die Patientin Asthmatikerin ist, hat
sie aufgrund ihrer Vorerkrankung ein stark erhöhtes Allergie-Risiko in Bezug
auf alle injizierten Mittel. Unmittelbar nach Injektion des Mittels verstirbt
die Patientin in der Praxis. Auch der eilig herbeigerufene Notarzt kann nicht
mehr helfen. Da die Todesursache als „ungeklärt” definiert wird, ermittelt die
Kriminalpolizei. Die Leiche der Frau wird auf die Gerichtsmedizin der Uniklinik
Aachen (diese ist inzwischen leider seit längerer Zeit aus Kostengründen
geschlossen) gebracht und hier untersucht.
Der Behandler redete an diesem Tag sehr ruhig
und besonnen zu mir, und befreite mich gönnerhaft von einer Aussage bei der
kriminalpolizeilichen Untersuchung: „Sie haben damit ja nichts zu tun. Sie
können in Ruhe weiterarbeiten.” Was sich tags drauf in der Praxis abspielte,
erinnerte an klassisch-griechische Dramaturgie.
Die
Leiche ist nicht freigegeben!
Diese kurze und prägnante Feststellung wurde,
an mich gerichtet, von der Ehefrau des Praxisinhabers in lauten, weinerlichen
Tönen konstatiert. Gleichzeitig entblößte sich Frau S. den Arm und flehte mich
laut an: „Spritzen Sie mir was!” Damit war gemeint, ich solle ihr ein
Beruhigungsmittel injizieren, weil ihr Ehemann ebendies verweigerte. Ich kam
dieser Aufforderung nicht nach und lehnte jegliches Eingreifen ab. Dieses Spiel
wiederholte sich am nächsten Morgen, am übernächsten Morgen, am
über-übernächsten Morgen – eine Woche dasselbe Spiel mit großem dramatischen
Gestus: „Spritzen Sie mir endlich was!!”
Nach einer Woche kam unerwartet die Wende. Die
Leiche war endlich freigegeben. Es gab einen Grund zum Feiern.
Ich habe Frau S. nie fröhlicher und
ausgelassener erlebt, als an dem Tag, an dem die Leiche freigegeben wurde.
Frau S. verlor kein Wort über die
übrigbleibenden Kinder. Sie verlor kein Wort von Reue. Sie verlor auch kein
Wort von Schuld. Frau S. zog ihren Pelzmantel an, stieg in ihren braunen Jaguar
und wünschte mir und dem gesamten Team einen schönen Tag. Wir sollten teilhaben
an der Freude und entspannt weiterarbeiten.
Mit Abscheu quittierte ich wenig später die
Arbeit in dieser Praxis.
Kritikfähigkeit
Wird im medizinischen Betrieb Kritik von außen
geäußert, so unterscheiden sich die Reaktionen der Verfechter in beiden
„Lagern” diametral voneinander. Eine im „schulmedizinischen” Betrieb geäußerte
Kritik von außen hat in der Regel eine Diskussion und eine aufgefächerte
Diagnostik zur Folge. Selten zeigt man sich beleidigt, denn eine beleidigte
Haltung zeugt von Unprofessionalität. Eine im PMPrR Bereich geäußerte Kritik
von außen zieht sofort eine Mischung aus Häme und Aggression nach sich. Man
liege mit der Kritik daneben, weil man die Verfahren überhaupt nicht kenne und
sie somit auch nicht beurteilen könne und dürfe. Der Umgangston, der Kritikern
gegenüber angeschlagen wird, erfüllt in der Regel sämtliche Kriterien einer
Manipulation. (1)
Meine persönlichen Beobachtungen auf teuren,
sogenannten „Fortbildungsveranstaltungen” der PMPrR waren stets: es werden die
Teilnehmer geschult, den PatientInnen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zu geben
unter gleichzeitiger Umgehung und Ausschaltung der kritischen Wahrnehmung. Die
heilsame Wirksamkeit von Begegnung, Berührung und Suggestion wird verschleiert
und stattdessen die jeweilige Methodik als kausal wirksame Arznei verkauft.
Dabei ist es längst erwiesen, dass ein hoffnungsvoller und positiver Umgang mit
Krankheit das innere (intrinsische) System positiv beeinflusst und eine
Selbstheilung fördert. Um ihre hart erkämpften PMPrR Pfründe zu sichern, werden
oftmals unter den gleichgesinnten Kollegen Seilschaften gebildet. Man trifft
sich, weist sich gegenseitig als „Fachmann” aus und überweist sich gegenseitig
„schwierige Fälle”. Für Patientinnen bleiben diese Dinge selbstverständlich
tief verborgen.
These:
Die Alternativmedizin arbeitet in erster Linie mit Begegnungen, Suggestionen
und Illusionen, wobei manche Suggestionen positiv auf das intrinsische
Hoffnungssystem einwirken. Die Aktivierung dieses Hoffnungssystems ist
zeitaufwändig und in der aktuellen Kassenmedizin häufig einfach wegrationalisiert.
Wo
bleiben die Institutionen?
In einem überregulierten Gesundheitssystem, in
dem jede noch so kleine Aktion mit Dokumentationspflichten des medizinischen
Personals behaftet ist, sollte man meinen, Ärztekammern gingen gegen
willkürliche Abweichungen im Interesse ihrer eigenen Glaubwürdigkeit vor. Doch
hier klafft eine gähnende Lücke. Der Gesetzgeber hat es bis dato versäumt,
verbindliche Regularien in diesem Bereich vorzusehen, die den Patientinnen einen
wirksamen Schutz böten. Und so darf in diesem rechtsfreien Raum munter weiter
gespielt werden. Ein Schelm, der hier dem Staat eine pekuniär geleitete
Duldungsstarre unterstellt. Handelt es sich doch immerhin um einen Markt, in
dem jährlich Milliardenumsätze generiert werden.
Wo
bleibt der Gesetzgeber?
„Gemäß dem aktuellen Medizinproduktegesetz
dürften eigentlich unlautere und unwirksame Diagnosemethoden in Deutschland
nicht mehr im Handel sein. Aufgrund einer Rechtslücke ist jedoch weiterhin mit
dem Verkauf solcher Quacksalbergeräte zu Lasten der Gesundheit des Patienten zu
rechnen. Ursache dafür ist, dass der Hersteller solcher Geräte lediglich die
elektrische Sicherheit und Produktionsgüte des Gerätes nachweisen muss und
ansonsten eigenständig das Gerät als sog. Klasse- IIa-Produkt einstufen kann.
Diese Geräte müssen keinen Wirksamkeitsnachweis erbringen. Dieser Trick erlaubt
den Verkauf der Geräte sogar unter der Bezeichnung ‘Medizinprodukt’ mit einer
CE-Prüfnummer, was dem nicht informierten Patienten vorgaukelt, es handele sich
um ein wirksames Medizingerät. Eine Reform dieser katastrophalen, den
Verbraucher täuschenden Rechtslage ist nicht in Sicht.” (12)
Forderung:
Der Gesetzgeber ist gefordert, in der sog. alternativmedizinischen Szene zwecks
Schaffung von Rechtssicherheit die Dokumentationspflicht einzuführen. Die
Anwendung von Geräten, die keinen Wirksamkeitsnachweis besitzen, ist zu
untersagen.
Literatur:
1. Baier, Beatrix: Manipulationstechniken
– erkennen und abwehren (Exzerpt Edmüller & Wilhelm, 2002)
2.
Berne, Eric: Spiele der
Erwachsenen. Rowohlt,
Reinbek 1970. Rororo
3. Berger, Ulrich: Von Homöopathie,
Wissenschaft und Rosinen, derstandard.at, 12.11.11
4. Bertelsen, Hans-Werner: Die
Attraktivität homöopathischer Behandlungen oder: Was macht der Homo sapiens mit
seinem Kausalitätsbedürfnis; JOURNAL PHARMAKOL. U. THER. 3/2011 · 20.
JAHRGANG VERLAG PERFUSION GMBH, Prof. Edzard Ernst
5. Bertelsen, Hans-Werner: Wenn
Weisheitszähne zum Sechser werden, Zahnärztliche Mitteilungen, ZM Nr. 7,
1.4.2002 (754)
6. Bertelsen, Hans-Werner: Wenn
Weisheitszähne zum Sechser werden – Spätergebnisse, Dental-Spiegel, 1/2005
7. Bertelsen, Hans-Werner: Die
therapeutische Reimplantation von Seitenzähnen, Dental-Spiegel 3/2008
8. Bundesverband der naturheilkundlich tätigen Zahnärzte in Deutschland
E.V. , BNZ , Die
Zahn-Organ-Wechselbeziehungen, Flyer
9. Dejure.org: Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
10. Der Spiegel: Giftige Arznei? Verbot von
Naturheilmitteln, 51/1988
11. Der Tagesspiegel: Medizin ist
auch eine Frage des Geschlechts – Interview mit der Gender-Medizin
Herzspezialistin Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek (Berlin), 2.11.2009
12. Esowatch.com: Kirlianfotografie
13. Ernst, Edzard: Komplementärmedizinische
Diagnoseverfahren – Diagnostic methods in complementary medicine Dtsch
Arztebl 2005; 102(44)
14. Ernst, Edzard und Singh, Simon: Gesund
ohne Pillen, Was kann die Alternativmedizin? Carl Hanser Verlag, 2009
15.
Freedman
RJ: Reflections on beauty as it relates
to health in adolescent females. Women Health 9, 29-45 (1984)
16. Freistetter, Florian: Dokumentationspflicht auch für Heilpraktiker!,
scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/11/dokumentationspflicht-auch-fur-heilpraktiker.php
17. Nordwest-Zeitung, Oldenburg: nwz-inside.de/News/Dein-Revier/Umzu/Dreieinhalb-Jahre-Haft-fuer-Rasteder-Arzt,17272
18. Spiegel-Online: Alternativmedizin
kann Kindern schaden. 23.12.2010
19. Spiekermann, Hubertus: Die Modellguss-Prothese, Ein Leitfaden für
Zahnarzt und Zahntechniker, Die Quintessenz, Berlin 1977.
20. Staehle, Hans Jörg: Interdisziplinäre
Abstimmung – Konsens-Papier der Heidelberger Ambulanz für Naturheilkunde und
der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde zur Abklärung der Verträglichkeit
zahnärztlicher Materialien
21. Zitzmann, N. U., J. Schilling, R. Weiger, P. Loretan, M.-H. Pastoret: Geschlechts-spezifische Aspekte der
Mundgesundheit und deren therapeutische Konsequenzen, Deutscher
Ärzte-Verlag, DZZ, Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 2009; 64 (5)
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