Wurden Sie schon einmal für Ihre skeptischen Ansichten angefeindet?
Ab und an bekomme ich schon mal böse Emails. Aber das sind physikalisch gesehen eindeutig Messfehler. Im Großen und Ganzen sind die Reaktionen überwiegend positiv. Ich denke, man kann den Menschen viel mehr unorthodoxe und skeptische Gedanken zumuten, als landläufig so gedacht wird. Wenn ich zum Beispiel in meinem aktuellen Programm „Freiheit ist alles“ den Islam scharf kritisiere oder am Schluss einen echten 50 Euro Schein auf der Bühne verbrenne, dann wird es zwar erst mal ruhig im Publikum, aber danach bekomme ich gerade für diese Aktionen am meisten Zuspruch.
Was ist der skurrilste Schwachsinn, den Sie jemals gehört haben?
Die feste Vorstellung, dass wir rational denkende und handelnde Menschen sind. Mein Nachbar zum Beispiel hat vor einiger Zeit eine Bürgerinitiative gegen Elektrosmog gegründet, weil die Telekom bei uns um die Ecke einen Mobilfunkmast aufgestellt hat. Da haben über 1000 Leute unterschrieben, die seitdem angeblich an Kopfschmerzen und Übelkeit leiden. Und als mein Nachbar dann dem Telekom-Sprecher das Protestschreiben in der Hand gedrückt hat, meinte der: „Und wie schlimm muss es erst werden, wenn wir nächsten Monat den Mast auch noch in Betrieb nehmen …“
Glauben Sie, dass Kabarett der richtige Weg ist, um Menschen mit skeptischen Gedanken vertraut zu machen?
Humor hilft auf jeden Fall. Denn Humor ändert die Perspektive und den Blickwinkel. Wenn man herzhaft über eine Sache gelacht hat, kann man sie beim nächsten Mal schon nicht mehr mit so viel Ernst betrachten. Wie sagte der alte Jorge in dem Film „Der Name der Rose“ so schön: „Lachen tötet die Furcht. Und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben.“
Freuen Sie sich schon auf Wien?
Wien ist seit fast 8 Jahren mein zweites Zuhause. Meine Frau ist Wienerin und wir haben im 7. Bezirk noch eine kleine Wohnung. Ich bin ein echter Wien-Fan. Inzwischen kann ich sogar über die Cordoba-Sprüche der Österreicher lachen …
Danke für das Gespräch!
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