Für noch nicht Informierte und Kurzentschlossene hier nocheinmal die Ankündigung des heutigen Vortragabends, geklaut von gottlos.at. Es wird übrigens auch eine Videoaufzeichnung geben, die voraussichtlich irgendwann auf Youtube gestellt werden wird.
Herbstvortrag am 30. Oktober: Alternativen zur Medizin?
Mi., 30. Oktober, 18:45
Medizinische Universität Wien, Anatomie, Währingerstraße 13, Hörsaal 2
Gibt es Alternativen zur Medizin und brauchen wir diese überhaupt, etwa weil die Medizin marode und korrumpiert ist? Oder gibt es gar keine Notwendigkeit am Status quo der Medizin zu rütteln? Wo zwischen diesen Extremen liegt ein vernünftiger Standpunkt?
Um uns einer Antwort anzunähern, werden wir in diesem Vortrag die Charakteristika der „konventionellen“ und „alternativen“ Medizin kritisch beleuchten und dabei Parallelen ziehen. Insbesondere wird diskutiert, welche Denkfehler und Mängel zu – teils gefährlichen – Irrtümern führten. Prof. Dr. Sitte wird als Arzt und Forscher aus dem Bereich der Neuropharmakologie berichten. Dr. Weymayr wird über die vermeintlichen Alternativen zur evidenzbasierten Medizin sowie über deren Stärken und Schwächen referieren.
Einzelne Methoden werden diskutiert und bewertet. Was ist dran an der traditionellen chinesischen Medizin? Und ist die indische Heilkunst, Ayurveda, möglicherweise noch besser? Aus Medienberichten wird selten klar, ob es sich um Mystik oder Medizin handelt. Wirken Bachblüten oder Schüßler Salze? Ist Krebstherapie und Ernährung nach Kelley-Gonzalez sinnvoll? Viele dieser Heilverfahren werden täglich angewandt, doch die wenigsten wissen, ob es sich dabei um Placebotherapien oder echte Alternativen handelt. Hierzu wird der aktuelle Wissensstand dargestellt.
Die korrekte Interpretation von wissenschaftlichen Ergebnissen ist für diese Diskussion zentral. Wie lese ich Studien und bewerte die Datenlage? Welche Methoden sind schlussendlich wirksam? Das sind Fragen, die viele Personen – von MedizinstudentInnen über Angehörige der Gesundheitsberufe bis hin zu interessierten Laien – beschäftigen. Mit diesem Vortrag werden wir das Thema anhand von ausgewählten Beispielen behandeln. Ein zentrales Thema wird die „pharmakologische Plausibilität“ darstellen. Verlässliche Quellen und Recherchemethoden sollen aufgezeigt werden. Eine interdisziplinäre Diskussion wird ermöglicht, unter anderem zu der Frage, ob medizinische Scheinalternativen gelehrt werden sollten.
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