Wussten Sie, dass die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) Diplome in esoterischer Pseudomedizin vergibt? Wenn nicht, dann überzeugen Sie sich. Anthroposophische Medizin, Kinesiologie, Neuraltherapie, Orthomolekulare Medizin und Homöopathie stehen dort gleichberechtigt neben Arbeitsmedizin, Genetik und Geriatrie. Den Wiener Skeptikern ist das seit Jahren ein Dorn im Auge – und nicht nur denen. So schaffte es die Ärztekammer dank ihrer kommerzgetriebenen Jodeldiplome schon 2012 bis ins Finale des Goldenen Bretts vorm Kopf und verpasste nur knapp den Sieg. Doch die Funktionäre der Ärztekammer juckt sowas wenig. Wo es eine Nachfrage gibt, da muss ein Angebot her.
Den Ärzten und GkD-Mitgliedern Theodor Much und Viktor Weisshäupl reichte es jetzt. Die Initiative für wissenschaftliche Medizin fordert von der ÖÄK, den Unsinn endlich abzustellen, und vom Gesundheitsministerium, seiner Aufsichtspflicht nachzukommen. Zu den Erstunterzeichnern gehören prominente Mediziner und Wissenschaftler, unter anderem Edzard Ernst und die Sciencebusters Heinz Oberhummer und Werner Gruber. Schützenhilfe kommt auch vom profil, das in seinem aktuellen Heft mit einem lesenswerten Artikel von Alwin Schönberger in dieselbe Kerbe schlägt und die Initiative in einem Infokasten vorstellt.
Die Initiative für wissenschaftliche Medizin ist am Freitag offiziell an den Start gegangen, das Gesundheitsministerium, die Österreichische Ärztekammer und der Oberster Sanitätsrat wurden angeschrieben. Wenn Sie [österreichische/r Mediziner/in oder Wissenschaftler/in sind und (Nachtrag)] uns helfen wollen, dann tragen Sie sich als Unterstützer ein und verbreiten Sie den link zur Initiative! Danke!
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