Die Wissenschaft hat ein Talent dafür, sich als Spaßverderber zu inszenieren. Dass sie es auch noch am 31.12. tut, ist daher nicht verwunderlich. Die letzte Warnung des Jahres kommt vom Umweltbundesamt: Die Feinstaubbelastung beim Silvesterfeuerwerk liegt gut hundertmal höher als im Jahresdurchschnitt. Ein Mitarbeiter steht zwischen feiernden Menschen, die Hände so voller Messgeräte, dass ein…
Für die Genomforschung könnte 2007 zum Schicksalsjahr werden. Das Fachmagazin Science kürte die Entschlüsselung der genetischen Variabilität des Menschen zum Durchbruch des Jahres. Zu Recht – aber vielleicht in einem anderen Sinn als von Science gemeint. Denn die Ehrung zeigt, wie dünn das Eis ist, auf dem sich die so fundiert gebende Genetik bewegt. Und…
So haben sich die deutschen Autofahrer Weihnachten 2007 nicht vorgestellt: Tankfüllungen durchschnittlicher Autos kosten über 100 Euro, mit 10 Jahre alten Opels oder Porsches darf man bald nicht mehr durch Innenstädte cruisen und jetzt soll eine CO2-Abgabe, die uns der EU-Umweltkommissar Stavros Dimas eingebrockt hat, größere Automobile verteuern. Spinnt die EU? Oder ist diese geplante…
Wieder einmal debattiert der Bundestag über eine Lockerung des Stammzellgesetzes. Und die Wissenschaftler freuen sich schon mal auf neue Embryonen. Dabei sollten sie sich fürchten. Denn solange die jetzige strenge Regelung gilt, haben sie eine Ausrede für ihre Erfolglosigkeit: Wir können, aber wir dürfen ja nicht. Fällt sie, wird klar: Sie dürfen, aber sie können…
Bei der aktuellen Diskussion um dem Zusammenhang von Kernkraftwerken und Leukämiefällen wird eine wichtige Frage zu wenig diskutiert: Angenommen, es ließe sich tatsächlich ein kausaler Zusammenhang finden, wäre damit die Frage entschieden und wir schalten die Anlagen ab? Darüber muss man streiten.
Gestern wieder bei Maischberger: Pro und Kontra Sterbehilfe. Was mich schockiert ist, dass es wohl keine Frage gibt, die nicht in einer Talksendung gestellt werden kann, ohne Rücksicht auf Verluste. Da muss eine brustkrebskranke Frau zuhören, wie wenig kenntnisreich darüber spekuliert wird, ob jemand auf einer Palliativstation wohl verhungert oder verdurstet. Da wird gefragt, wie…
Ich kann gut verstehen, dass der LHC-Beschleuniger Teilchenphysiker und Wissenschaftsjournalisten gleichermaßen fasziniert: Aufregend ist der Vorstoß in den Aufbau der Materie, faszinierend die Technik, großartig schon die doppelseitigen Fotos der gigantischen Experimentiermaschine: Endlich mal wieder richtige Grundlagenforschung! Ich möchte dennoch eine ketzerische Frage stellen: Was sind eigentlich die Opportunitätskosten dieses Experiments?
Anlässlich der laufenden Verhandlungen auf Bali fünf Gründe, warum hierzulande jeder über Klimaschutz redet: 1. Weil er wichtig ist. Würde aber das alleine ausreichen, es wäre eine Premiere.
Der Joint Research Centre der EU-Kommission im italienischen Städtchen Ispra hat einen Handy-Dienst entwickelt, der dem Nutzer verrät, wie viel Treibhausgase er Stunde um Stunde produziert. Erstaunlich, wie oft sich altes Wissen neu verpacken lässt.
Pünktlich zum Advent hat der Papst seine neue Enzyklika „Spe salvi“ verkündet und den deutschen Feuilletonkatholiken wird wieder ganz warm ums Herz. Auf Dutzenden von Seiten zitiert Benedikt entlegene Bibelzitate, debattiert Übersetzungsfeinheiten vom Griechischen ins Lateinische und räsoniert, welcher Bösewicht wohl wie lange Fegefeuer schmoren wird. Seine zentrale Aussage lässt sich dennoch in drei Worten…
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