Wie kann man den Einfluss einer Sache auf eine andere in einem so kleinen Lebewesen wie der Spalthefe untersuchen? Indem man dieses etwas weglässt oder verändert und sich dann die Effekte ansieht.
Ich hatte schon den Fall von Miguel kurz angerissen. Er will etwas über das Motorprotein Dynein erfahren. Also erzeugt er mit gentechnischen Methoden einen Zellstamm, der weniger Dynein produziert, weil ihm ein Gen für Dynein fehlt.
Nicola versucht es auf ganz ähnliche Weise. Er untersucht, welche Rolle die Mikrotubuli, die sich innerhalb der Zelle zu Bündeln zusammenlegen, spielen, um den Zellkern in der Mitte der Zelle zu halten.
Dazu nutzt er einen Stamm, bei dem die Mikrotubuli im Zellraum nicht gebündel werden (weil die Zellen eine Mutation eines Gens tragen). Die Folgen: Der Zellkern rutscht bei einigen Zellen an eines der Enden. Statt drei oder vier Bündel aus einigen Mikrotubuli, gibt es in diesen Zellen nur ein Mikrotubuli-Bündel, das zudem sehr lang ist. Dieses entsteht aber durch einen anderen Mechanismus als die übrigen Bündel.
Es sind nur zwei Beispiele für eine typische Strategie in der Wissenschaft: Willst Du den Einfluss von etwas untersuchen, schau nach, was passiert, wenn es nicht mehr oder zumindest verändert da ist.
Was Nicola genau macht, und wie er Zellen dazu animiert sich zu paaren … demnächst mehr.
Für einen Vergleich der Zellen mit normalen Mikrotubulibündeln und veränderten gibt es in den nächsten Tagen auch noch Fotos und vielleicht einen Film.
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