Das Kreuzen hat funktioniert. Nicola hat letztlich vier Kandidaten unter den 44 Kulturen gefunden, die vielversprechende Zellen mit veränderten Mikrotubuli samt Farbstoff zeigen.
Er hat vier aus insgesamt acht Proben mit einem konfokalen Floureszenzmikroskop ausgewählt.
Das Setup moderner Mikroskope sieht etwas anders aus als man es sich landläufig so vorstellt. Vor allem ist meist eine Bild verarbeitende Hard- und Software dabei.
Das sieht dann so aus: In der Mitte das Mikroskop (mit umgedrehtem Aufbau: man schaut von unten auf die Probe). Rechts: Computer und Bildschirm mit der Mikroskopiersoftware, um zum Beispiel Filmsequenzen aufzunehmen, die Bilder zu berabeiten usw. Ganz links (ja, soweit links): der graue Kasten ist die CCD-Kamera für die Aufnahmen. Unter dem schwarzen Tuch ist ein Bereich für verschiedene Filter.
Wie sieht das Ergebnis aus?
Zunächst ein Film, in dem zu sehen ist, wie es normalerweise aussieht, beim Wildtyp.
Man erkennt zwei längliche Zellen, in der Mitte der Zellkern und besonders helle Linien. Das sind die Mikrotubuli, die sich auf und abbauen (und so möglicherweise den Zellkern in der Mitte halten). Dort wo sie sich überlagern, ist es besonders hell. Oben links die Zeitanzeige in Sekunden. Rechts unten der Größenmaßstab.
Im nächsten Film Zellen, bei denen die Kreuzung funktioniert hat: Der Fluoreszenz-Farbstoff macht die richtigen Strukturen sichtbar. Auf den ersten Blick zu erkennen: Die Mikrotubuli sehen eigenartig aus. Meist gibt es nur ein Bündel, das sehr lang ist (besonders schön zu sehen, bei der linken Zelle). Der Zellkern ist aus dem Zentrum gerutscht.
So, das ist das Ergebnis von mehr als zwei Wochen Arbeit. Jetzt beginnt der eigentliche Spaß. Nicola beginnt mit seinen Untersuchungen, die zunächst darin bestehen, sich Filmaufnahmen des neuen Zellstammes genau anzusehen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, was da eigentlich genau passiert. Danach kann man an experimentelle Ansätze denken …
Aber davon erzähle ich dann nächste Woche.
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