Seit zwei, drei Tagen geht eine Meldung über Temperaturfühler auf japanischen Schokoladen-Tafeln durch die Blogosphäre (via neuerdings.com). Wirklich neu ist das allerdings nicht, denn ähnliche Labels sind bereits auf dem Markt. Europäische Projekte testen z.B. zur Zeit Temperatur-Etiketten für Frischfleisch und Tiefkühlkost.
Japanische Schokolade der Marke DARS trägt eine Farbfläche auf der Verpackung. Im Bereich zwischen 19 und 25 Grad Celsius wechselt die Farbe von violett über rosa zu (fast) weiß. Bei 22 Grad Celsius erreiche die Leckerei eine “high quality mouth meltiness”, verspricht der Hersteller.
Screenshot: Morinaga.co.jp
Mal davon abgesehen, dass mir als Konsument das Temperieren meiner Schokolade zu kompliziert wäre, finde ich die technische Verspieltheit der Japaner doch immer wieder witzig.
Wir Deuschen können sowas auch, gehen aber eher sachlich-praktisch an das Thema heran: Schon 2005 entwickelten Forscher am Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven ein “intelligentes” Frischesiegel. Der so genannte Zeit-Temperatur-Indikator könnte auf verderblichen Produkten wie etwa Fleisch nachweisen, dass die Kühlkette während des Transports in den Supermarkt eingehalten wurde. Eine Unterbrechung der Kühlung wäre für den Kunden an einer Verfärbung des Labels zu erkennen.
Foto: ttz Bremerhaven
Sieben europäische Firmen haben im Rahmen eines EU-Projektes insgesamt rund 1,7 Millionen Euro in die Entwicklung und Erprobung der Etiketten investiert. Über die Einführung wird wohl frühestens im Herbst 2008 entschieden. Für ein weiteres Projekt, das sich auf Fisch und Geflügel konzentriert, will sich die EU sogar bis 2010 Zeit lassen. Das europäische Innovationstempo ist schon erstaunlich …
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