In China gibt es – wenig überraschend – auch Fast Food. Neuerdings sogar hundertprozentig am chinesisches Geschmack orientiert. Aber weil es von einer US-amerikanischen Kette vertrieben wird, findet “Spiegel Online” das ganz schlimm.
Aus der jüngsten Kolumne von “Fichtners Tellergericht” auf SpOn werde ich nicht ganz schlau. Da berichtet der Autor, dass der US-amerikanische Fast Food-Konzern Yum den chinesischen Markt betritt. Ach was, er “überrennt China”. Aber nicht mit Hamburgern und Pommes, sondern mit “Aal süß-sauer bis Entenfüße an schwarzer Bohnensoße”.
Das ist schlau, würde ich sagen. Orientiert sich das Angebot doch offenbar an örtlichen Vorlieben. Aber Fichtner findet, das sei “ungefähr so, als würden die Chinesen fortan unser – bayerisches – Bier brauen, und die Thüringer Bratwurst käme aus Neuseeland.”
Ich vermute, hier irrt der Mann. Denn wer sagt denn, dass die Entenfüße aus den USA nach China importiert werden? Die Ware dürfte viel eher vor Ort eingekauft und verarbeitet werden. Oder hat schon mal jemand was von einer US-amerikanischen Entenfuß-Produktion gehört?
“Aber, wer weiß, vielleicht steigt ja bald ein indischer Groß-Investor bei Löwenbräu ein?”, orakelt Fichtner weiter; “Und Uli Hoeneß holt sich einen Partner aus Dubai in seine Wurstfabrik?”
Alles kein Problem, würde ich sagen. Wenn unsere örtliche “Berliner Zeitung” schon einem britischen Investor gehört, kann das “Berliner Pilsner” von mir aus auch gern mit Hilfe indischen Kapitals gestützt werden. Das nennt sich Globalisierung und hält uns nun schon gut zehn bis zwanzig Jahre in Atem. Kulinarisch läuft das in alle Himmelsrichtungen: Während wir Deutschen abends chinesisch, italienisch oder indisch essen gehen, kauft man im Silicon Valley beim deutsche Metzger und in Peking beim deutschen Bäcker.
Guten Appetit!
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