Das TV-Programm des ZDF finde ich langweilig, aber seinem Lebenszeitrechner will ich gerne glauben.

Das ZDF hat mir gerade den Sonntag versüßt: “Ihre persönliche Lebenserwartung liegt über dem Durchschnitt”, verkündet mir der Lebenszeitrechner des Senders. Dass er mir dabei den deutschen Durchschnittswert unterschlägt (der liegt zur Zeit für Männer bei 76,6 Jahren), sei ihm angesichts der guten Prognose verziehen.

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Die 24 Fragen, auf denen sich die Vorhersage stützt, sind recht einfach gehalten, die Umsetzung ist aber gelungen. Jede neu beantwortete Frage wirkt sich direkt auf das rechts eingeblendete Lebensalter aus. Dass ich nicht rauche, bringt mir beispielsweise sechs Jahre ein. Mein Haustier ein zusätzliches Jahr. Danke, Kater!

Manche Funktion ist etwas zu einfach gestrickt. So kann ich etwa die Frage “Ernähren Sie sich gesund?” in einer fünfstufigen Skala in Richtung “ja” und “nein” verschieben. Aber wie bitte definiert sich denn “gesund”? Die Frage entscheidet bei mir über vier Jahre Lebenszeit. Die Antwort auf “Treiben Sie Sport?” kann sogar einen Unterschied von acht Jahren nach sich ziehen. Ich habe Sport nie gemocht, gehe aber viel zu Fuß. Erst das Endergebnis zeigt mir, dass Gehen durchaus als sportliche Betätigung anerkannt wird.

Nun sind Online-Lebenszeitrechner ja prinzipiell nichts Neues. Aber die ZDF-Version gehört trotz ihrer kleinen Schwächen zu den besten Umsetzungen dieses Themas. Neben seinem Unterhaltungswert hilft der Rechner, mal wieder über den eigenen Lebensstil nachzudenken.

Den Lebenszeitrechner findet man hier, der Browser muss Flash unterstützen und den Start eines Pop-ups zulassen. Beim Start wird nach dem Namen für ein “Benutzerkonto” gefragt. Diese Angabe ist beliebig und zieht keine Registrierung nach sich.

Kommentare (3)

  1. #1 fronten
    April 14, 2008

    Der Lebenszeitrechner findet sich nunmehr unter https://lebenszeitrechner.zdf.de/ und stuft mich auf 71,2 Jahre.. wenn nichts dazwischenkommt.

  2. #2 Anwen Roberts
    April 14, 2008

    Klingt ja wie die positivistische Version vom Harvard Death-Test
    – beim Todestest werden allerdings auch noch bizarrste Risikofaktoren wie “Extreme Hässlichkeit”, “Waffenbesitz”, “Häufigkeit, mit der man versucht, die eigenen Furze zu unterdrücken”, “Akne” oder “zwei Wochen lang dieselben Hosen getragen” abgefragt!
    Wie sich diese Risikofaktoren auf die Lebenserwartung auswirken sollen, vermag ich allerdings nicht zu sagen.

  3. #3 Stefan Jacobasch
    April 14, 2008

    Danke für den Link, die Seite kannte ich noch nicht. Dort werden mehr Details abgefragt, etwa zur Ernährung, was ich vom Ansatz her grundsätzlich richtig finde. Aber ich glaube lieber dem ZDF, denn laut Harvard Death-Test soll ich nur 79,4 Jahre alt werden.
    “Warum stirbst Du? 56% Herzattake, 24% Autounfall, 13% Einsamkeit, 5% Verstopfung der Lungen, 2% Verletzung”.
    Schön, dass man sich was aussuchen darf 😉