Ackerboden auf dem Land ist knapp und sollte der Produktion von Lebensmitteln vorbehalten bleiben, sagt ein zentralamerikanischer Forscher. Für die Gewinnung von Energie und die Produktion von Biokraftstoffen empfiehlt er Meeresalgen.
Algen sind reich an Mineralstoffen und Spurenelementen und erfreuen sich in Asien sowohl roh als auch gedünstet, gekocht oder gebraten großer Beliebtheit: Über acht Millionen Tonnen Meeresalgen werden hauptsächlich in China, Japan und Korea jedes Jahr geerntet. Das entspricht einem Marktwert von rund sechs Milliarden US-Dollar.
Doch Algen sind auch als Energiepflanzen geeignet. Aus ihnen lässt sich Biodiesel gewinnen, die Überreste kann man zudem noch verbrennen und so Wärme und Elektrizität gewinnen. Daher hat Ricardo Radulovich von der Universidad de Costa Rica jetzt angeregt, den Algenanbau deutlich auszuweiten. Würden nur drei Prozent der weltweiten Meeresfläche zur Algenzucht genutzt, so Radulovich, entspräche dies 20 Prozent aller Ackerflächen. Diese könnten dann der Lebensmittelproduktion vorbehalten bleiben. Dass Meeresalgen ganz nebenbei auch noch Abwässer reinigen, mache die Pflanzen doppelt nützlich, so Radulovich.
Nicht nur Asiens Küsten bieten Algenfarmern gute Bedingungen, auch Europa könnte auf die Meerespflanze setzen. An der bretonischen Küste sowie in Schottland gibt es Algenzüchter, die aber bisher eher den kleinen Markt der Feinschmecker bedienen. Der Nutzung als Energiepflanze standen bisher vergleichsweise hohe Produktionskosten entgegen, aber wie schrieb doch vor einigen Wochen der Bayerischer Rundfunk vorausahnend: “Sollte der Ölpreis weiter steigen, könnten Algen eine rentable Treibstoffquelle werden.” Das dauert nicht mehr lange, würde ich wetten…
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