In Bali spielt die Musik, nach der globalisierte Welt tanzt. Die USA sollen endlich anerkennen, dass die Menschen das Klima verändern, lautet der Refrain des beliebtesten Songs; auf Platz zwei folgt “China ist keine Insel”.
Al Gore, der für seine Verdienste um die Rettung des Klimas (??!) mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, hat jetzt den Rhythmus beschleunigt und alle Leute, die nicht seiner Meinung sind, mit den Westmächten verglichen, die lange Zeit nicht gegen Hitler kämpfen wollten (will er dafür jetzt auch den Kriegsnobelpreis?).
Auf deutscher Seite stand ihm Sigmar Gabriel bei. Nein, der wiederholte zwar keine Hunnenrede
“Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht. Führt eure Waffen so, dass auf tausend Jahre hinaus kein Chinese mehr es wagt, einen Deutschen scheel anzusehen.”(Wilhelm II.)
aber forderte gleichsam die Festschreibung von Obergrenzen für Verschmutzungsrechte. Dann käme endlich der langersehnten Weltfrieden.
Doch im vorweihnachtlichen Deutschland reibt man sich verwundert die Augen. Gabriel überlegt man, das ist doch nicht der Erzengel, sondern immer noch der leicht dickliche Auto- und Stahl-Gabriel (Freund von Salzgitter und VW), der lange Zeit als Gerhard Schröders (Erdgas) Ziehsohn galt, um schließlich eine sehr kurze Zeit glückloser niedersächsischer Ministerpräsident zu sein. Dabei jedoch eher durch Industriefreundlichkeit als durch Umweltschutz von sich reden machte.
Woher hat der jetzt seinen neumodischen grünen Anstrich? Kommt der vielleicht vom Vielfliegen zu den europäischen Regierungssitzen? Oder ist das ein Tannenbaumkostüm? Man weiß es nicht.
Doch zurück zur Übertragung nach Bali. Das Urteil der Jury steht zwar noch aus, aber alle Beobachter gehen von einer Überziehung der Sendezeit aus – nicht zuletzt, weil in den Werbeunterbrechungen mehr Spots und Spendenaufrufe gezeigt werden können.
Listigerweise hat sich der als Favorit geltende Al Gore, der sich zwar nicht besonders elegant bewegte, aber die tollkühnsten Pirouetten drehte, gleich mehrere Werbeblöcke gesichert, um für seinen neuen PC Ego Shooter zu werben: “Kampf den Klimagegnern”, für den sein Kumpel Arnold Schwarzenegger in die Rolle des Titelhelden schlüpfte.
Wir Zuschauer warten derweil gespannt ab, welche Obergrenzen schließlich mit Müh und Not festgeschrieben werden, damit wir sie unter Konfetti- und Lamettaregen am Ende der Sendung als Erfolg und Durchbruch bejubeln dürfen (denn wenn sich so viele Menschen treffen, gibt es immer nur Gewinner).
Doch insgeheim fühlen wir uns an die früheren Spendenshows im deutschen Fernsehen erinnert, bei denen sich die Zuschauer gegenseitig mit hohen Spenden überboten, am nächsten Tag jedoch kaum jemand seine Zusagen einlösen wollte.
Aber welcher Spielverderber will schon so pingelig sein und hinterher nachzählen, schließlich hatten doch alle so großen Spaß an der Show.
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