Jeder Mensch hat Wehwehchen. Verbraucher wollen deshalb Produkte kaufen, die sie beim Essen gesund machen sollen. Lebensmittelhersteller wollen hingegen Produkte verkaufen, die sie reich machen sollen.
Der Konzern Danone
hat die beiden Bedürfnisse kombiniert und sich Produkte wie Actimel und Activia ausgedacht. Diese sollen unter dem Label probiotisch „wissenschaftlich belegt“ (Actimel activiert Abwehrkräfte) die Gesundheit oder das Wohlbefinden verbessern, sonst gibt es das Geld zurück.
Eigentlich ein Spiel ohne Verlierer, wenn nicht amerikanische Rechtsanwälte versuchen würden, den Hersteller in die Beweispflicht zu nehmen. Vor einem kalifornischen Gericht wollen sie die Behauptungen des Herstellers juristisch klären lassen. Sie werfen dem Danone Konzern vor, betrügerische Behauptungen sowie eine irreführende Werbung zu verbreiten. Das sagen Männer, die ihrerseits natürlich gaaanz uneigennützig erhoffen, eine große Summe Schadensersatz vom Hersteller zu erstreiten.
Da man Rechtsentscheidungen ähnlich schwer vorhersagen kann wie das Wetter (anders als das Klima …), bleibt der weitere Verlauf des Falls schwerer einzuschätzen als die Theorie hinter den Produkten.
Denn bei Activia und Actimel gibt’s als Mehrwert lediglich lebende Bakterien. Die haben die Hersteller in die Joghurts reingerührt und in Testreihen im Labor bewiesen, dass soetwas bei Durchfallerkrankungen und Ähnlichem helfen kann (ist ja auch schon länger bekannt, schließlich wirkt Perenterol auf genau diese Art).
Die große Frage bleibt jedoch, ob bei einem normal gesunden Menschen (typischer Konsument) nach dem Genuss eine gesundheitsfördernde Wirkung eintritt. Oder anders gefragt: Fühlt man sich danach wirklich besser?
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