Wenn ein Sohn seine Mutter nicht zur Oma macht, kann die Schuld dafür bei der Mutter liegen.
Nicht etwa weil sie so dominierend im Leben des Jungen ist, dass keine andere Frau Platz in seinem Herzen finden kann, sondern weil sie den Bubi – als er noch in ihrer Gebärmutter steckte – unfruchtbar gemacht hat.
Zwar haben die britischen Forscher, die das Phänomen entdeckten, noch keine Erklärung für Muttis Verhalten – aber dass sie dazu in der Lage ist, beschreiben sie ausführlich im Fachmagazin Journal of clinical Investigation.
Die Forscher hatten dafür schwangere Ratten untersucht, bei denen sie die Konzentration der männlichen Sexualhormone (Androgene) maßen.
Dabei zeigte sich, dass männliche Rattenbabys, die während der achten bis zwölften Woche einem besonders niedrigen Androgenspiegel ausgesetzt waren, häufig unter sexuellen Entwicklungsstörungen litten.
Drastische Folgen waren Hodenhochstand oder ein verkürzter Harnleiter, aber auch subtile Veränderungen wie eine reduzierte durchschnittliche Spermienzahl führten die Forscher auf den niedrigen Androgenspiegel zurück.
Nach dem die Forscher ihre Ergebnisse auf einen Mausmodellorganismus übertragen hatten, konnten sie sogar nachweisen, dass die Konzentration des Testosterons in der Gebärmutter einen direkten Einfluss auf den Abstand von Anus und Hodenansatz des späteren Babys hatte (also Mutti, jetzt gehst du aber entschieden zu weit!).
Studienleiterin Michelle Welsh möchte als nächstes einen Test entwickeln, der den Androgenspiegel während der Schwangerschaft bestimmen soll, damit sollen frühzeitige Therapien bereiten werden.
Aktuellen Schätzungen zufolge sollen fünf bis sieben Prozent der männlichen (menschlichen) Säuglinge Entwicklungsstörungen an ihren Sexualorganen haben. Zusätzlich soll jeder fünfte Mann nur über eine geringe Spermienproduktion verfügen.
Aber warum tut Mutti einem so etwas an?
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